Palmer | Seewölfe - Piraten der Weltmeere 525 | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 525, 115 Seiten

Reihe: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

Palmer Seewölfe - Piraten der Weltmeere 525

Auf Todeskurs
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-95439-933-8
Verlag: Pabel eBooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Auf Todeskurs

E-Book, Deutsch, Band 525, 115 Seiten

Reihe: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

ISBN: 978-3-95439-933-8
Verlag: Pabel eBooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Als sich Fong mit seiner Dschunke auf gleicher Höhe mit den 'weißen Teufeln' auf der 'Santa Barbara' befand, eröffnete er ohne Vorwarnung das Feuer. Die Chinesen standen am Schanzkleid, legten mit den Armbrüsten an und schossen. Gleichzeitig zischten die Brandsätze in die Luft. Am Himmel platzten sie auseinander. Riesige bizarre Verästelungen in den Farben Rot, Grün und Weiß standen plötzlich über der Galeone - Feuerbäume. Es heulte, krachte und dröhnte ohrenbetäubend, und der Himmel färbte sich blutrot - Flammenblumen. Schließlich sank ein rosaroter Regen auf die 'Santa Barbara' - Pfirsischblüten. So nannten die Chinesen ihre Raketen, aber die blumige Sprache täuschte...

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2.


Eine spanische Galeone segelte zur selben Stunde im Seegebiet zwischen den Philippinen und Formosa. Drei Masten hatte das Schiff, und sein Name lautete „Santa Barbara“. Die Armierung bestand aus zwölf Culverinen und vier Drehbassen.

Die Besatzung war zweiunddreißig Mann stark, außerdem befanden sich eine ausgewachsene Wolfshündin, ein intelligenter Schimpanse und ein sehr lebhafter Papagei an Bord. Die Männer – allen voran ihr Kapitän – sprachen vorzüglich Spanisch, doch das war auch das einzig Spanische an ihnen.

Philip Hasard Killigrew und seinen „Arwenacks“ war es jedoch bislang glänzend gelungen, ihre Rolle als „Spanier“ zu spielen. Sogar auf den Philippinen war man auf sie hereingefallen. Sie hatten sogar für den Kommandanten des kleinen spanischen Hafenstützpunktes von Davao auf Mindanao gekämpft und den Holländern eingeheizt, von denen die Muskatnußbäume der Insel brutal abgeholzt worden waren.

Das Fazit: die „Santa Barbara“ hatte jetzt eine feine Ladung Gewürze an Bord, die für Manila bestimmt war. Allerdings würden Pfeffer, Zimt, Nelken, Muskat, Thymian und all die anderen Spezereien niemals wirklich die Hauptstadt der Philippinen erreichen.

Der Seewolf und seine Mannen dachten nicht daran, die Ware an ihren Bestimmungsort zu transportieren. Sie „requirierten“ sie, denn sie verstanden sie sozusagen als „Bezahlung für geleistete Dienste“.

Hasard war der Ansicht, daß die Gewürze im Land des Großen Chan möglicherweise zum Tausch gegen Feuerwerkskörper und Raketen nützlich sein könnten.

Denn das war der eigentliche Zweck der Reise. Hasard wollte nach Shanghai, um dort Brandsätze zu beschaffen. Wie wertvoll diese „Feuerbäume, Flammenblumen und Pfirsichblüten“ waren, wie die Chinesen sie nannten, hatten die Erfahrungen nach der ersten China-Fahrt gezeigt, die nun über zehn Jahre zurücklag.

Die Brandsätze waren eine vorzügliche „Geheimwaffe“. Der Seewolf wollte sie in der Karibik einsetzen. Die Spanier bauten dort ihre Stützpunkte verstärkt und mit Nachdruck aus, und es war offensichtlich, daß sie ihre Vormachtstellung festigen wollten.

Der Bund der Korsaren mußte dem etwas entgegensetzen können. Kanonen, Höllenflaschen und Pulverpfeile allein genügten nicht mehr, wenn sich der Bund in seinem Schlupfwinkel an der Cherokee-Bucht auf Great Abaco behaupten wollte.

So hatten sie die Expedition nach China geplant und in die Tat umgesetzt. Zu Fuß hatten sie den Isthmus von Panama überquert und sich auf der Pazifik-Seite ein „Leihschiff“ von den Spaniern besorgt – eben die „Santa Barbara“. Die Überquerung des Großen Ozeans hatte einige Verzögerungen und entsprechende Abenteuer mit sich gebracht.

Hasard war jetzt bestrebt, endlich das Ziel der Reise zu erreichen: Shanghai. Die Männer der Crew hatten es mit einemmal auch eilig. Sie wollten „Nägel mit Köpfen“ machen.

Zwei Kurse boten sich an, um nach Shanghai zu gelangen. Die Männer konnten von der Südchinesischen See her die Insel Formosa im Osten – also auf der Pazifik-Seite – passieren. Oder sie konnten die Formosa-Straße zwischen der Insel und dem Festland durchqueren. Hasard wägte noch die Möglichkeiten ab, aber dann war es das Wetter, das ihm die Entscheidung abnahm.

„Der Wind legt mächtig zu“, sagte Ben Brighton mit einem nachdenklichen Blick nach Osten. „Und die Farbe des Himmels im Osten gefällt mir nicht.“

„Da bist du nicht der einzige“, sagte Big Old Shane. „Das sieht verdammt nach Sturm aus.“

„Taifun“, sagte Old O’Flynn. „Ja, wir kriegen mächtig was auf die Mütze, Leute.“

Hasard rollte die Karte zusammen, mit der er sich befaßt hatte.

„Ich bin froh, daß du die Lage nicht so schwarz wie üblich siehst, Donegal“, sagte er ironisch. „Auf jeden Fall empfiehlt es sich, vorsichtig zu sein. Das Wetter kann hier praktisch von einem Moment auf den anderen umschlagen. Wir segeln also durch die Formosa-Straße.“

„Der Wind aus Südosten treibt uns die Wolken in den Nacken“, sagte Ferris Tucker. „In spätestens zwei, drei Stunden wird es mulmig.“

„Wenn es gefährlich für uns wird, ankern wir in einer Bucht“, sagte der Seewolf. „Entweder auf Formosa oder am chinesischen Festland. Solange der Sturm aber nicht richtig losbricht, segeln wir unseren Kurs weiter.“

Er hatte kaum ausgesprochen, da war ein donnernder Laut aus dem Inneren der Galeone zu vernehmen. Old O’Flynn, Shane und Ferris Tucker fluchten. Hasard mußte unwillkürlich grinsen. Nicht anders erging es seinen Söhnen, dem Kutscher, Blacky und ein paar anderen, während die übrigen Arwenacks sich untereinander verblüfft und fragend ansahen.

„Heda“, sagte Higgy. „Was ist denn das? Geht’s schon los?“

„Was soll denn losgehen?“ fragte Paddy Rogers, der ja ein bißchen schwer von Begriff war.

„Na, der Sturm natürlich.“

„Quatsch“, sagte Paddy. „Das dauert noch ’ne Weile.“

„Und was hat es mit dem Donnern auf sich?“ fragte Higgy.

Roger Brighton legte ihm die Hand auf die Schulter. „Denk doch mal nach, Higgy. Wenn das Donnern aus dem Schiff kommt, kann es kein Gewitterdonnern sein.“

„Pulverdonner“, sagte Higgy. „O Schreck, laß nach! Was ist da in die Luft geflogen?“

Wieder ertönte das Grollen – genau unter ihren Füßen.

Mac Pellew stieß ein meckerndes Gelächter aus.

„Das sieht ihm mal wieder ähnlich“, sagte er. „Er ist eben doch der größte Krachmacher an Bord.“

Higgy schaute sich um. Wer fehlte? Carberry!

„Der Profos“, sagte er. „Was, zur Hölle, ist denn in den gefahren?“

„Ich glaube, ich weiß es“, sagte der Kutscher mit gespieltem Ernst. „Ed hat mal kräftig geniest. Das ist alles.“

„Klingt wie Kanonenböller“, sagte Higgy. „Da laust mich doch der Affe.“

„In Ordnung“, sagte Philip junior japsend. Er konnte sich das Lachen kaum noch verkneifen. „Ich hole Arwenack.“

„Nicht doch“, sagte Higgy. „Seid doch mal vernünftig. Wenn der Profos niest, dann hat das auch seinen Grund.“ Er fuhr sich grüblerisch mit der Hand übers Kinn. „Kalt ist es nicht, also kann’s kein Schnupfen sein. Was dann? Etwa eine von diesen tropischen Krankheiten, gegen die es keine Mittel gibt?“

„Du kommst nicht auf das Nächstliegende“, erwiderte Blacky. „Hast du vergessen, daß wir Pfeffer geladen haben?“

„Er wird doch nicht so verrückt sein, seine Nase in einen Pfeffersack zu halten?“ fragte Higgy.

„Zuzutrauen wäre es ihm“, erklärte Smoky. „Aber ich schlage euch was vor, Freunde. Warum seht ihr nicht einfach nach, was mit Ed los ist?“

Gesagt, getan: eine „Delegation“ von vier Mann, bestehend aus Mac Pellew, Matt Davies, Higgy und Batuti, stieg in die Laderäume hinunter, um nach dem Rechten zu sehen. Sie befanden sich bereits ziemlich tief unten, da ertönte das donnernde Niesen von neuem.

Die „Santa Barbara“ erzitterte bis in ihre tiefsten Verbände. Die Balken stöhnten, und die Planken bogen sich. Das Echo des Grollens rollte tief und unheimlich durch das Schiff.

„Wenn das so weitergeht, putzt er sich mit dem Großsegel die Nase“, sagte Matt.

Die anderen lachten.

Sie lachten immer noch, als sie den Frachtraum betraten und ihren Profos im Halbdunkel in seltsam gebeugter, starrer Haltung dastehen sahen. Carberry gab einen dumpfen Laut des Unwillens von sich, als er sie erblickte.

„Was habt ihr denn hier verloren, ihr Armleuchter?“ fragte er ärgerlich.

„Wir dachten, du hättest Schwierigkeiten“, sagte Batuti. „Wir haben so merkwürdige Laute gehört.“

„Das Denken müßt ihr den Walen überlassen“, sagte der Profos. „Die haben mehr Tran im Kopf als ihr.“

Mac, Matt, Higgy und der Gambia-Mann waren nicht zu beirren. Mutig steuerten sie auf Carberry zu. Als sie ganz dicht bei ihm waren, sahen sie, daß er vor einem Faß stand und dessen Deckel in der Hand hielt. Das Verwunderliche an der Sache war – Carberrys Zustand.

„Hol’s der Henker“, sagte Mac. „Wie siehst du...



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