Pirmoradi | Interkulturelle Familientherapie und -beratung | Buch | 978-3-525-40174-3 | sack.de

Buch, Deutsch, 248 Seiten, mit 9 Abb. und 1 Tab., Format (B × H): 155 mm x 232 mm, Gewicht: 423 g

Pirmoradi

Interkulturelle Familientherapie und -beratung

Eine systemische Perspektive
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-525-40174-3
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht

Eine systemische Perspektive

Buch, Deutsch, 248 Seiten, mit 9 Abb. und 1 Tab., Format (B × H): 155 mm x 232 mm, Gewicht: 423 g

ISBN: 978-3-525-40174-3
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht


Durch die Globalisierung werden Menschen aus diversen kulturellen Kontexten zusammengeführt. Auch in Deutschland gibt es eine zunehmende multikulturelle Vielfalt. Die damit einhergehenden tiefgreifenden Umstellungsprozesse fordern alle Menschen wie auch Institutionen der Aufnahmegesellschaft heraus. So werden auch an die Professionellen im psychosozialen Bereich besondere Anforderungen gestellt. Sie haben die Aufgabe – und auch die Chance –, zu den Lebenskonzepten von Klienten mit Migrationshintergrund einen Zugang zu finden. Erst dann vergrößert sich die Möglichkeit, diese Menschen und ihre speziellen Problemfelder, aber auch ihre Ressourcen und Fähigkeiten zu entdecken und sie beim Entwurf neuer Lebensperspektiven und bei Bewältigungsstrategien zu begleiten. Ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Entwicklung kultureller Sensibilität von Berufstätigen im psychosozialen Bereich.Dieses Buch führt in die interkulturelle Familientherapie und -beratung ein. Neben erkenntnistheoretischen Grundlagen werden zentrale psychologische und psychotherapeutische Konzepte aus der systemischen Perspektive analysiert und praxisrelevante Aspekte beleuchtet. Besondere Beachtung finden dabei der Erstkontakt, der Aufbau einer tragfähigen therapeutischen Beziehung, die kultursensible Problemdefinition sowie die Erarbeitung passender Behandlungsvorschläge für ratsuchende Familien mit Migrationshintergrund.

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Weitere Infos & Material


Vorwort des Autors
Vorwort von Jochen Schweitzer

Einführung

I MIGRATION, INTERKULTURALITÄT, ANDERE

1 Migration als Grundlage der Interkulturalität
1.1 Einleitung
1.2 Heimat, Identität, Kultur
1.3 Beweggründe und Typen der Migration
1.3.1 Freiwillig-selbstbestimmte Migration
1.3.2 Erzwungen-fremdbestimmte Migration
1.4 Migration und Heimweh
1.5 Auswirkungen der Migration auf die Familienstrukturen und -beziehungen
1.6 Eine Typologie als Orientierungshilfe für die Beratungs- und Therapiearbeit
1.7 Resümee

2 Kulturelle Begegnungen
2.1 Einleitung
2.2 Wissenschaftliche Begegnung mit Anderen, eine Dekonstruktion
2.2.1 Koloniale und rassistische Ansätze
2.2.2 Kulturpsychologische Konzepte
2.2.3 Postkoloniale und postmoderne Ansätze
2.2.4 Die interkulturelle Perspektive
2.3 Interkulturalität als kognitiv-behaviorale Ressource
2.4 Interkulturelle Missverständnisse
2.5 Resümee

II PSYCHOLOGISCHE UND FAMILIENDYNAMISCHE KONZEPTE IM KULTURKONTEXT

3 Psychologisch zentrale Konzepte in der interkulturellen Psychotherapie
3.1 Einleitung
3.2 "Die" menschliche Psyche
3.2.1 Ahistorisch-universelle Psyche
3.2.2 Historisch-partikulare Psyche
3.3 Entwicklung der Selbstkonzepte
3.3.1 Individualistisch fokalisierte Selbstkonzepte
3.3.2 Relational fokalisierte Selbstkonzepte
3.3.3 Hybride Selbstkonzepte im Globalisierungsprozess
3.4 Resümee

4 Paar- und familiendynamische Konzepte in verschiedenen Kulturen
4.1 Einleitung
4.2 Mehrgenerationale Beziehungsaspekte der Kindererziehung im Iran
4.2.1 Die frühen Eltern-Kind-Beziehungen
4.2.2 Die Kindheit
4.2.3 Die Adoleszenz
4.2.4 Wandelnde Tendenzen und Praktiken in der Kindererziehung
4.3 Der Stellenwert der Herkunftsfamilien in der Beziehungsqualität iranischer Paare
4.4 Familiendynamische Entwicklungspfade in den USA und Japan
4.5 Duofokale Familienstruktur am Bespiel Türkei
4.6 Eheliche Machtverhältnisse im Kulturvergleich
4.7 Transformierende voreheliche Einstellungen und Partnerwahl in Indien
4.8 Resümee

5 Kulturkritische Reflexionen über die familientherapeutischen Ansätze
5.1 Einleitung
5.2 Einzug der Kulturthematik in die Familientherapie
5.2.1 Die Entwicklung in den USA
5.2.2 Zur Lage in Deutschland
5.3 Eine vergleichende Analyse des Entwicklungsstands zwischen Deutschland und USA
5.4 Interkulturelle Paar- und Familienkonstellationen
5.4.1 Einige Leitideen zu therapeutischen Arbeit mit interkulturellen Paaren
5.4 Resümee

III HANDLUNGSGRUNDLAGEN FÜR INTERKULTURELLE FAMILIENTHERAPIE

6 Aufbau einer kultursensitiven therapeutischen Beziehung
6.1 Einleitung
6.2 Verbale und nonverbale Aspekte der Kommunikation
6.3 Offene und neugierige Haltung zum kulturellen Hintergrund der Familie
6.4 Erstkontakt und die Einstellung der Familie zur Beratung/Therapie
6.5 Selbstreflexion des Therapeuten zum interkulturellen Therapiekontext
6.6 Erkundung des Migrationstyps und Integrationsgrad
6.7 Der sozioökonomische Status der Familie derzeit und im Herkunftsland
6.8 Resümee

7 Problemdefinition
7.1 Einleitung
7.2 Mögliche kulturspezifische Problemdefinition und -manifestation
7.3 Rolle des erweiterten Verwandtschaftsnetzes oder anderen Instanzen
7.4 Geschlechts- und Altersspezifische Aspekte
7.5 Religiös-sprituelle Aspekte in familiendynamischen Prozessen
7.6 Resümee

8 Definition von Therapie- oder Beratungszielen
8.1 Einleitung
8.2 Selbstkonzeptbezogene Herausarbeitung von Therapiezielen
8.3 Berücksichtigung der ethnisch-kulturellen Wertorientierung bei Klienten
8.4 Tragbarkeit der Beratungsziele hinsichtlich realer Handlungsmöglichkeiten der Klienten
8.5 Schaffung von Verhandlungsräumen für mögliche alternative Behandlungsziele
8.6 Resümee

9 kultursensitive Interventionen
9.1 Einleitung
9.2 Kulturelle Empathie
9.3 Mögliche kulturspezifische Lösungswege des Problems
9.4 Interventionstechniken
9.5 Ein erweiterter Entwurf zur ersten interkulturellen familientherapeutischen Sitzung
9.6 Das »Tagesverlaufsprotokoll«
9.7 Resümee

10 Interkulturelle Supervision
10.1 Einleitung
10.2 Interkulturelle Supervision
10.3 Resümee


Pirmoradi, Saied
Dr. phil. Saied Pirmoradi, Diplom-Psychologe, systemischer Familientherapeut, ist als Dozent und interkultureller Familientherapeut am INSA-Berlin tätig. Er ist Sprecher der Fachgruppe 'Interkulturelle Familientherapie und -beratung' der DGSF.

Schweitzer, Jochen
Prof. Dr. rer. soc. Jochen Schweitzer (1954–2022), Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Kinder- und Jugendlichentherapeut, leitete von 2005 bis 2022 die Sektion Medizinische Organisationspsychologie am Institut für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Heidelberg. Ab 1979 war er als Familientherapeut in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Familientherapeutischer Ambulanz tätig. 1995 verschob sich der berufliche Schwerpunkt auf die Team- und Organisationsberatung im Gesundheits- und Sozialwesen. Bei den folgenden Projekten nahm Jochen Schweitzer eine führende Rolle ein: Mit-Gründung des Projekts SYMPAthische Psychiatrie (ab 1997), Mitherausgabe der Fachzeitschrift „Psychotherapie im Dialog“ (ab 1999), Gründung des Helm Stierlin Instituts (2002). Verbandspolitisch war Jochen Schweitzer seit 1997 aktiv, u. a. von 2007 bis 2013 als erster Vorsitzender der DGSF. In diesen Rollen und als Forscher war er an der wissenschaftlichen und sozialrechtlichen Anerkennung der Systemischen Therapie im Gesundheitswesen wesentlich mitbeteiligt. Von seinen 25 Buchpublikationen ist das zweibändige 'Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung', das er gemeinsam mit Arist von Schlippe bei Vandenhoeck & Ruprecht veröffentlicht hat, hervorzuheben – seit 25 Jahren das Standardwerk im Bereich der Systemischen Therapie und Beratung.

Dr. phil. Saied Pirmoradi, Diplom-Psychologe, systemischer Familientherapeut, ist als Dozent und interkultureller Familientherapeut am INSA-Berlin tätig. Er ist Sprecher der Fachgruppe »Interkulturelle Familientherapie und -beratung« der DGSF.

- geboren 1958 in Isfahan (Iran)
- 1975 Abitur in Isfahan
- 1979 bis 1985 Psychologiestudium in der Freien Universität Berlin
- 1985 Abschluss des Psychologiestudiums
- 1987 bis 1991 Weiterbildung zum systemischen Familientherapeuten am Berliner Institut für Familientherapie e.V. (BIF)
- 1999 Beginn der Promotion in der Freien Universität Berlin unter dem Thema: Paar- und Familienbeziehungen im Iran, eine kulturpsychologische Perspektive
- 2003 Erlangung des akademischen Grades Doktor der Philosophie (Dr. Phil.)



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