Plath | Zwischen Schonung und Menschenjagden | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 571 Seiten

Plath Zwischen Schonung und Menschenjagden

Die Arbeitseinsatzpolitik in den baltischen Generalbezirken des Reichskommissariats Ostland 1941-1944
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-8375-0892-5
Verlag: Klartext
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die Arbeitseinsatzpolitik in den baltischen Generalbezirken des Reichskommissariats Ostland 1941-1944

E-Book, Deutsch, 571 Seiten

ISBN: 978-3-8375-0892-5
Verlag: Klartext
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Es gab sie auch im Baltikum - regelrechte Menschenjagden als Rekrutierungsmethode zur Gewinnung von Arbeitskräften für die deutschen Kriegsanstrengungen. Vor Ort mussten nicht nur jüdische Zwangsarbeiter unter mörderischen Bedingungen in KZs und anderen Haftstätten Zwangsarbeit leisten. Und doch nehmen sich die Gesamtzahlen von Zwangsarbeitern aus dem Baltikum deutlich geringer aus als in anderen Gebieten der besetzten Sowjetunion.
Wie erklären sich diese höchst unterschiedlichen Opferschicksale in der Region? Der Autor geht auf Grundlage bisher nicht bekannter und umfassender Dokumente aus osteuropäischen Archiven dem komplexen Phänomen der Arbeitseinsatzpolitik im Baltikum zwischen 1941 und 1944 nach. Analytisch durchleuchtet er dabei die höchst komplexen Besatzungsstrukturen und die nicht selten widerstreitenden Zielvorstellungen verschiedener Akteure, woraus mitunter die einheimischen Verwaltungskräfte ihren Nutzen zum Nachteil der slawischen Bevölkerungsteile ziehen konnten.
Erstmalig dokumentiert diese Studie die Leiden und das Schicksal zahlreicher Zwangsarbeitergruppen im Baltikum und leitet diese aus den kausalen Zusammenhängen der spezifischen Besatzungssituation im Baltikum ab. Das Buch eröffnet somit sowohl der Zwangsarbeitsforschung als auch der Forschung über die Besatzungsgebiete in Osteuropa neue Horizonte.

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1. Einleitung
1.1 Methodisch
1.2 Inhaltlich
2. Die "Arbeitseinsatzpolitik" in den baltischen Generalbezirken mit Perspektive auf die Akteure
2.1. Zivilverwaltung
2.2 Polizei

2.3. Wehrmacht
2.4. Wirtschaftsbehörden
2.5. "Landeseigene Verwaltungen"
3. Die "Arbeitseinsatzpolitik" in den baltischen Generalbezirken mit Perspektive auf die Betroffenen
3.1. Baltische Mehrheitsbevölkerung - Esten, Letten und Litauer
3.2. Slawische Arbeitskräftegruppen
3.3. Juden und Roma
3.4. "Arier" und Sondergruppen
4. Fazit


1 LVVA-P-69.1a.18 S. 485–497. Gebietskommissar in Dünaburg gez. Schwung, Monatsbericht Mai/Juni 1942 – Kurzer Überblick über geschichtliche Ereignisse zum Verständnis der augenblicklichen politischen Struktur Lettgallens. An: GK in Riga Abt. II z.H. Bönner, 18. 6. 1942, hier: S. 488. 2 Seppo Myllyniemi, Die Neuordnung der baltischen Länder 1941–1944: Zum nationalsozialistischen Inhalt der deutschen Besatzungspolitik, Helsinki 1973, S. 87–96; Siehe zum Reichskommissariat Ostland auch: Wolfgang Benz (Hg.), Einsatz im „Reichskommissariat Ostland“. Dokumente zum Völkermord im Baltikum und in Weißrussland 1941–1944, Berlin 1998; David Gaunt (Hg.), Collaboration and resistance during the Holocaust. Belarus, Estonia, Latvia, Lithuania, Bern 2004; Hans-Dieter Handrack, Das Reichskommissariat Ostland. Die Kulturpolitik der deutschen Verwaltung zwischen Autonomie und Gleichschaltung 1941–1944, Hann. Münden 1981; Uwe Danker, Die „Zivilverwaltung“ des Reichskommissariats Ostland und der Holocaust: Wahrnehmung, Rolle und „Verarbeitung“, in: David Gaunt (Hg.), Collaboration and resistance during the Holocaust, Bern 2004, S. 45–76. 3 Zu Weißrussland unter deutscher Besatzung: Christian Gerlach, Kalkulierte Morde. Die deutsche Wirtschafts- und Vernichtungspolitik in Weißrussland 1941 bis 1944, Hamburg 20001; Bernhard Chiari, Alltag hinter der Front: Besatzung, Kollaboration und Widerstand in Weißrussland 1941–1944, Düsseldorf 1998; Babette Quinkert, Propaganda und Terror in Weißrussland 1941–1944: Die deutsche „geistige“ Kriegführung gegen Zivilbevölkerung und Partisanen, Paderborn 2009. 4 Einführend zur nationalsozialistischen „Arbeitseinsatzpolitik“: Hans-Christoph Seidel u. Klaus Tenfelde (Hg.), Zwangsarbeit im Europa des 20. Jahrhunderts. Bewältigung und vergleichende Aspekte, Essen 20071; Ulrich Herbert, Fremdarbeiter. Politik und Praxis des „Ausländer-Einsatzes“ in der Kriegswirtschaft des Dritten Reiches, Bonn 19992; Ulrich Herbert (Hg.), Europa und der „Reichseinsatz“. Ausländische Zivilarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge in Deutschland 1938–1945, Essen 1991b1; Mark Spoerer, Zwangsarbeit unter dem Hakenkreuz. Ausländische Zivilarbeiter, Kriegsgefangene und Häftlinge im Deutschen Reich und im besetzten Europa 1939–1945, Stuttgart 2001. 5 Hierzu siehe vor allem: Herbert, Fremdarbeiter, 1999, S. 96–104, 244–250. 6 Zur Definitionsgrenze siehe: Stefan Karner u. a., Zwangsarbeit in der Land- und Forstwirtschaft auf dem Gebiet Österreichs 1939 bis 1945, Wien, München 2004, S. 90 f., 118; Pavel Polian, Die Erinnerung an die Deportationen während der deutschen Besatzung in der Sowjetunion, in: Hans-Christoph Seidel u. Klaus Tenfelde (Hg.), Zwangsarbeit im Europa des 20. Jahrhunderts. Bewältigung und vergleichende Aspekte, Essen 20071, S. 59–74, S. 62. 7 Siehe: BA-R-91.439 u. p. GK in Riga gez. Matthiessen, Verordnung über die Einsatzbedingungen der Ostarbeiter in den Generalbezirken Estland, Lettland und Litauen, 28. 1. 1943. 8 Zu dieser Beziehung im Allgemeinen: Dieter Maier, Arbeitseinsatz und Deportation. Die Mitwirkung der Arbeitsverwaltung bei der nationalsozialistischen Judenverfolgung in den Jahren 1938–1945, Berlin 19941. 9 Zum Holocaust im Baltikum siehe als Einführung u. a.: Benz, Einsatz im „Reichskommissariat Ostland“, 1998; Gaunt, Collaboration and resistance during the Holocaust, 2004; Wolfgang Curilla, Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und in Weißrussland: 1941–1944. Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und in Weißrussland, Paderborn 2006; Hans-Heinrich Wilhelm, Die Einsatzgruppe A der Sicherheitspolizei und des SD 1941/42, Frankfurt am Main 1996. 10 Zum jüdischen „Arbeitseinsatz“ in Riga siehe vor allem: Andrej Angrick u. Peter Klein, Die „Endlösung“ in Riga. Ausbeutung und Vernichtung 1941–1944, Darmstadt 2006, S. 276–297, 323–337, 346–360. 11 Zu diesen KZ siehe: Abschnitt zu jüdischer Zwangsarbeit in den KZ des Baltikums. 12 Zum Kollaborationsbegriff: Werner Röhr, Kollaboration: Sachverhalt und Begriff. Methodische Überlegungen auf der Grundlage vergleichender Forschungen zur Okkupationspolitik der Achsenmächte im Zweiten Weltkrieg, in: Joachim Tauber (Hg.), „Kollaboration“ in Nordosteuropa. Erscheinungsformen und Deutungen im 20. Jahrhundert, Wiesbaden 2006, S. 21–39; Werner Röhr (Hg.), Europa unterm Hakenkreuz:. Okkupation und Kollaboration, Berlin 1994a; Michajl Ivanovic Semirjaga, Kollaboracionizm: priroda, tipologija i projavlenija v gody vtoroj mirovoj vojny, Moskva 2000; Vgl. auch Abschnitt zum Kollaborationsbegriff in dieser Einleitung. 13 Zur Kollaboration im Baltikum siehe u. a.: Meelis Maripuu, Kollaboration und Widerstand in Estland 1940–1944, in: Collaboration and resistance during the Holocaust. 2004, S. 403–419; Katrin Reichelt, Kollaboration und Holocaust in Lettland 1941–1945, in: Täter im Vernichtungskrieg. 2002, S. 110–124; Karlis Kangeris, Kollaboration vor der Kollaboration? Die baltischen Emigranten und ihre „Befreiungskomitees“ in Deutschland 1940/1941, in: Werner Röhr (Hg.), Europa unterm Hakenkreuz. Okkupation und Kollaboration, Berlin 1994, S. 165–190; Robert Bohn, Kollaboration und deutsche Mobilisierungsbemühungen im RK Ostland: Grundsätzliche Überlegungen, in: David Gaunt (Hg.), Collaboration and resistance during the Holocaust, 2004, S. 33–44. 14 Zur Geschichte der Minderheiten in Lettland zur Einführung: Leo Dribins, Mazakumtautibas Latvija: vesture un tagadne, Riga 2007. 15 Karsten Brüggemann, Estonia and its escape from the east: the relevance of the past in Russian-Estonian relations, in: Representations on the margins of Europe. 2007, S. 139–165, S. 139–165; Michael McQueen, Collaboration as an element in the Polish-Lithuanian struggle over Vilnius, in: Joachim Tauber (Hg.), „Kollaboration“ in Nordosteuropa, 2006, S. 164–173. 16 Zu dem hinter dieser Argumentation liegende Begriff der „Polykratie“ als Erscheinungsform nationalsozialistischer Herrschaft vgl.: Bernhard Gotto, Polykratische Selbststabilisierung. Mittel- und Unterinstanzen in der NS-Diktatur, in: Rüdiger Hachtmann (Hg.), Hitlers Kommissare. Sondergewalten in der nationalsozialistischen Diktatur, Göttingen 2006, S. 28–50. 17 Zu diesem strukturellen Gegensatz siehe: Mark Spoerer, Zwangsarbeit unter dem Hakenkreuz, Stuttgart 2001, S. 24–34. 18 Myllyniemi, Die Neuordnung der baltischen Länder 1941–1944: Zum nationalsozialistischen Inhalt der deutschen Besatzungspolitik, 1973, S. 286. 19 Björn M. Felder, Lettland im Zweiten Weltkrieg. Zwischen sowjetischen und deutschen Besatzern 1940–1946, Paderborn 2009b, S. 345–349; auch: B. M. Felder, Stalinismus als „russisch-jüdische Herrschaft“. Sowjetische Besatzung und ethnische Mobilisierung im Baltikum 1940 bis 1941, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 57. 2009a, S. 5–25. 20 Daina Bleiere (Hg.), Latvija Otraja pasaules kara: (1939–1945), Riga 2008, S. 7–10. 21 LVVA-P-1018.1.43 S. 64 f. Konferenzprotokoll beim RKO Lohse vom 15. 2. 1944, Konferenzprotokoll Beitrag des Abteilungsleiters für Arbeit Schütte, 15. 2. 1944. 22 Zum Kriterium der Einflussnahmemöglichkeit: Spoerer, Zwangsarbeit unter dem Hakenkreuz, 2001, S. 14 f 23 Karner u. a., Zwangsarbeit in der Land- und Forstwirtschaft auf dem Gebiet Österreichs 1939 bis 1945, 2004. 24 Roswitha Czollek, Faschismus und Okkupation. Wirtschaftspolitische Zielsetzung u. Praxis des faschistischen dt. Besatzungsregimes in d. baltischen Sowjetrepubliken während d. 2. Weltkrieges, Berlin 1974. 25 Myllyniemi, Die Neuordnung der baltischen Länder 1941–1944: Zum nationalsozialistischen Inhalt der deutschen Besatzungspolitik, 1973. 26 Valdis O. Lumans, Latvia in World War II, New York 2006; Romuald J. Misiunas u. Rein Taagepera, The Baltic States: years of dependence 1940–1980, London 1983. 27 Karlis Kangeris, Nodeva reiham. Latvijas generalapgabala iedzivotaji darbos Lielvacija, in: Latvijas zinatu akademijas vestis 12. 1990b, S. 34–47; Justinas Braslauskas, Okupacine darbo prievoliu politika Lietuvoje 1941–1944 metais, in: Lietuvos istorijos studijos 15. 2005, S. 38–59. 28 Karlis Kangeris, Baltische Zwangsarbeiter im Dritten Reich, in: Peter Ruggenthaler u. Walter Iber (Hg.), Hitlers Sklaven – Stalins „Verräter“. Aspekte...


Tilman Plath, Dr. phil., geb. 1978, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte des Historischen Instituts der Universität Greifswald. Er studierte Osteuropäische Geschichte und Philosophie in Kiel und Riga und war verfasste seine Promotion am Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte in Schleswig. Forschungsschwerpunkte sind die deutsche Besatzungspolitik im Baltikum, lettische Geschichte im 19./20. Jahrhundert, sowie russländische Handelspolitik im 18. Jahrhundert.

Autor der Monographie: Zwischen Schonung und Menschenjagden. Die Arbeitseinsatzpolitik in den baltischen Generalbezirken des Reichskommissariats Ostland 1941-1944, Essen 2012.



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