Platt | Die Weltenschöpfer - Band 1 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 1, 356 Seiten, Format (B × H): 130 mm x 205 mm

Reihe: Die Weltenschöpfer

Platt Die Weltenschöpfer - Band 1

Kommentierte Gespräche mit Science-Fiction-Autorinnen und -Autoren
Erstausgabe
ISBN: 978-3-948616-61-8
Verlag: Memoranda
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Kommentierte Gespräche mit Science-Fiction-Autorinnen und -Autoren

E-Book, Deutsch, Band 1, 356 Seiten, Format (B × H): 130 mm x 205 mm

Reihe: Die Weltenschöpfer

ISBN: 978-3-948616-61-8
Verlag: Memoranda
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der erste Band der drei Bände umfassenden Reihe präsentiert achtzehn der fast sechzig Essays, die auf Charles Platts Gesprächen mit bedeutenden SF-Persönlich­keiten basieren. Die Texte entstanden zwischen 1978 und 1982 und werden nun erstmals vollständig auf Deutsch vorgelegt. In zahlreichen zusätzlichen Texten und Ergänzungen, die Charles Platt jetzt, vier Jahrzehnte später, exklusiv für diese deutsche Ausgabe verfasst hat, erzählt er weitere Anekdoten und persönliche Erinnerungen an seine Gesprächspartner.

In Band 1: Gespräche mit Isaac Asimov, Thomas M. Disch, Ben Bova, Robert Sheckley, Kurt Vonnegut Jr., Hank Stine, Norman Spinrad, Frederik Pohl, Samuel R. Delany, Barry N. Malzberg, ­Edward Bryant, Alfred Bester, Cyril M. Kornbluth, Algis Budrys, Philip José Farmer, A. E. van Vogt, Philip K. Dick und Harlan Ellison.

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Weitere Infos & Material


Einführung Ich wollte etwas über Science-Fiction-Autoren wissen. Ich fragte mich, wer sie waren, wo sie waren und wie sie ihre Werke veröffentlicht bekamen. Wie entschieden sie, was sie schreiben wollten, wie viel zahlten ihnen die Verlage – und wer setzte ihnen diese schrecklichen Titelbilder auf die Bücher? Viele Leser interessieren sich nur für den Text eines Buches, ich aber wollte etwas über den Entstehungsprozess eines Buches wissen. Meine Neugier ließ mich für zwei Bücher, Dream Makers Band 1 und 2, nahezu sechzig Science-Fiction-Autoren interviewen. Mein eigener Prozess Meine Reise begann 1978, als eine ziemlich unbekannte Zeitschrift namens ARIEL mich bat, ein Porträt Isaac Asimovs zu schreiben. Bis dahin hatte ich größtenteils Belletristik verfasst und niemals wirklich journalistisch gearbeitet. Trotzdem sollte ich doch wohl dazu imstande sein. Was konnte daran schon schwer sein? Zum Glück wurde meine Arroganz belohnt. Dem Redakteur gefiel, was ich geschrieben hatte. Unterdessen hatte ein Science-Fiction-Fan namens Darrell Schweitzer begonnen, kurze Interviews mit Autoren, die er auf Veranstaltungen traf, auf Band aufzunehmen. Er verschriftlichte diese Gespräche in einfacher Form von Frage und Antwort und brachte sie in Fanzines unter. Ich las Darrells Interviews gern, fand sie aber frustrierend, weil sie nicht detailliert genug waren und er nie die Fragen stellte, die ich gern gestellt hätte. Ob ich wohl ehrgeiziger an die Sache herangehen könnte? Ich malte mir aus, mit all den bekanntesten Autoren der Fünfziger- und Sechzigerjahre zu sprechen, die sich jetzt auf dem Gipfel ihrer Laufbahn befanden. Ich würde ihnen die Fragen stellen, die Darrell nicht gestellt hatte, und würde meine eigenen Kommentare hinzufügen, um die Atmosphäre der tatsächlichen Begegnung wieder aufleben zu lassen. Ich brauchte weiter nichts als einen Verleger, der mich dafür bezahlen würde. Im März 1979 schrieb ich ein Angebot und schickte es an Berkley Publishing. Sie nahmen es an, was mich erfreute, und boten einen Honorarvorschuss von 6500 Dollar, was ich weniger erfreulich fand, weil es gerade ausreichte, um meine Aufwendungen an Zeit und Reisekosten zu decken. Aber immerhin war es machbar, also ging ich an die Arbeit. Letzten Endes gaben mir nur zwei Schriftsteller, die ich ansprach, eine Absage: Robert A. Heinlein und Ursula K. Le Guin. Heinlein gab nie Interviews, und seine Frau schickte mir einen schnippischen Brief und schalt mich, dass ich überhaupt auf so ein dreistes Ansinnen kommen konnte. Le Guin gab keine Erklärung. Ich nahm die Interviews auf Kassettenbänder auf und benutzte dabei ein Diktiergerät von Ampex und ein Hi-Fi-Tauchspulen-Mikrofon von Sony. Die Qualität war ziemlich hoch, obwohl ich in einigen Fällen eine Menge Hintergrundgeräusche aushalten musste. Erstaunlicherweise sind diese Bänder nach vierzig Jahren immer noch abspielbar. Über dreißig Stunden Tonaufnahmen zu transkribieren war harte Arbeit, und da Textverarbeitungsprogramme noch nicht allgemein verfügbar waren, tippte ich alle Transkripte auf einer Schreibmaschine. Als Nächstes wollte ich meine eigenen Bemerkungen mit Zitaten meiner Interviewpartner zusammenführen, und zwar so, dass in einem Strom von Assoziationen ein Thema ins andere überging. Das war nur möglich, indem ich einzelne Absätze aus meinen Niederschriften ausschnitt, sie hin und her schob, in der gewünschten Reihenfolge zusammenklebte und alles wieder abtippte. Das fertige Manuskript lieferte ich Ende 1979 bei Berkley ab. Ich hatte es »Wer schreibt Science Fiction?« genannt, doch sie änderten den Titel in Dream Makers, was ich für eine erhebliche Verbesserung hielt. (In Großbritannien blieben Savoy Books für ihre Ausgabe bei dem ursprünglichen Titel.) Dream Makers wurde im Oktober 1980 als Paperback veröffentlicht und erhielt gute Kritiken – eigentlich die Art Kritiken, von der Autoren träumen. »Scharfsinnige, kenntnisreiche, schön geschriebene Essays«, befand PUBLISHERS WEEKLY. »So lebhaft, dass man wünschte, sie würden nie zu Ende gehen«, schrieb die CHICAGO TRIBUNE. »Es hat nie ein besseres Buch über Science Fiction gegeben«, erklärte THE CLEVELAND PRESS, und »Reines Genie« die Zeitschrift HEAVY METAL. »Platt hat mich stundenlang gefesselt gehalten«, sagte ANALOG. (Dieser letzte Satz war etwas befremdlich, implizierte er doch eine Art absonderlicher physischer Intimität.) Die Kritiken waren derart schmeichelhaft, dass ich mich fragte, ob sie nicht vielleicht ein Syndrom hervorrufen würden, das ich manchmal bei Verlagslektoren bemerkt hatte und »kritikerzeugte Verzückung« nenne. Lektoren neigen dazu, von Natur aus zynisch zu sein, denn ein Buch mit Erfolg zu publizieren ist ziemlich schwierig, und die Verkaufszahlen sind oft enttäuschend. Ab und zu können ein paar wirklich positive Besprechungen einen kurzen Anfall von Optimismus auslösen, also die besagte »Verzückung«. Diese kann den üblichen Zynismus zumindest für kurze Zeit überdecken, und ein Schriftsteller sollte darauf vorbereitet sein, die Gelegenheit zu ergreifen, indem er ein neues Projekt vorschlägt, ehe die Verkaufszahlen des gegenwärtigen sich dann doch als enttäuschend erweisen. Ich rief Victoria Schochet, meine Lektorin bei Berkley, an und schlug vor, eine Fortsetzung zu schreiben. Der erste Band der Dream Makers hatte aus Platzmangel oder anderen praktischen Erwägungen ein paar wohlbekannte Namen ausgelassen. Ich hatte das Bedürfnis, auch mit Theodore Sturgeon, Harry Harrison, Jerry Pournelle, Arthur C. Clarke, Joe Haldeman, Poul Anderson, Piers Anthony und anderen zu reden. Wenn ich sie in den zweiten Band der Porträts aufnahm, würden ihre Fans das Buch sicherlich kaufen. Um Victoria zu motivieren, schlug ich vor, sie könne ein paar Autoren nach eigener Wahl hinzufügen. Ich wollte eigentlich nicht, dass sie auf das Angebot einging, denn (wie jedem Schriftsteller) lag mir an möglichst wenig Einmischung seitens des Lektorats, doch ich wusste, dass Lektoren mitunter gern etwas Einfluss auf Bücher haben, wenn es sie nicht zu viel Zeit kostet. Natürlich hatte Victoria ein paar Namen, die sie gern hinzufügen wollte, denn sie meinte, es sollten mehr Frauen in dem Buch sein. Wie wäre es mit Joanna Russ? Kit Reed? Andre Norton? Joan Vinge? Ach, die! Talent hatten sie, keine Frage, aber sie schrieben nicht die Sorte Science Fiction, die ich gern las. Nun ja, ich konnte mein Angebot nicht zurücknehmen, also gab ich Victorias Forderung nach einem ausgewogeneren Geschlechterverhältnis nach. Nachdem wir nun eine Liste von einzuladenden Autoren festgelegt hatten, war es an der Zeit für die wichtigste Frage: die Bezahlung. »Sag einfach deinem Agenten, dass er mich anrufen soll«, sagte Victoria. Ich teilte ihr mit, dass ich zu dem Zeitpunkt keinen Literaturagenten hatte. Das hörte sie nicht gern. Mit Agenten ist leichter zu verhandeln als mit Schriftstellern, weil Schriftsteller dazu neigen, den Wert ihrer Arbeit zu überschätzen, und weil sie möglicherweise übel reagieren, wenn ein Verleger ihre Illusionen nicht teilt. »Ich vermute, du willst so um die 15.000 Dollar«, sagte Victoria. Ich versuchte, meine Überraschung zu verbergen. Ich hatte vorgehabt, 10.000 Dollar zu verlangen, denn das war das Höchste, was ich glaubte bekommen zu können, eingedenk der geringen Summe, die ich für den ersten Band erhalten hatte. »Also …«, begann ich. »Ich kann 12.500 Dollar aufbringen«, sagte Victoria. »Mehr kann ich nicht bieten.« Sie hatte mir das Verhandeln abgenommen! Sie war nämlich eine von diesen seltenen und wunderbaren Lektorinnen, die manchmal Geld für Bücher ausgaben, als würden sie sich Schuhe kaufen. »In Ordnung«, sagte ich. »Zwölf-fünf könnte ich akzeptieren.« Kritikerzeugte Verzückung. Wenn sie nur öfter vorkäme! Ich hatte jetzt ein Budget, das mir für die neue Serie von Interviews weitere Reisen ermöglichen würde, immer vor Augen, dass Leute in häuslicher Umgebung entspannter sind und eher gesprächsbereit. Als ich an Band 2 zu arbeiten begann, gelang es mir, ein paar zusätzliche Autoren hineinzuschmuggeln – zum Ausgleich für die von Victoria verlangten, die ich nicht allzu interessant fand. Keith Roberts zum Beispiel: ein britischer Autor, der relativ unbekannt und nie interviewt worden war. Ich meinte, sein Werk verdiente mehr Beachtung. Dann fügte ich D. M. Thomas hinzu, dessen SF-Lyrik in den Sechzigerjahren in der Zeitschrift NEW WORLDS erschienen war. Sein Buch The White Hotel (dt. Das weiße Hotel) war gerade überraschend ein Bestseller geworden, was dessen Aufnahme rechtfertigen sollte. Und dann war da William S. Burroughs, der in seinen Romanen SF-Elemente verwendete. Ich hatte herausgefunden, dass Burroughs in New York lebte, und brannte darauf, mich mit ihm zu treffen. Berkleys wunderbarer Titel Dream Makers konnte alle möglichen Abweichungen von dem rechtfertigen, was die Leute wahrscheinlich von mir erwarteten. Ich fügte auch Porträts von ein paar Herausgebern hinzu. Warum nicht? Sie spielten eine maßgebliche Rolle in dem Prozess, der mich so sehr interessierte. Donald A. Wollheim war in seiner Zeit bei Ace Books sehr einflussreich gewesen, und Ed Ferman schien THE MAGAZINE OF FANTASY AND SCIENCE FICTION seit einer Ewigkeit herauszugeben. ...


Platt, Charles
Charles Platt wurde 1945 in London geboren und lebt seit 1970 in den USA. Er begann seine Schriftstellerkarriere 1965 im legendären Magazin NEW WORLDS, dessen Herausgeber er ab 1970 für einige Ausgaben war. Platt schrieb 14 Romane, darunter einige Underground-Klassiker, die auf Deutsch im Festa Verlag erscheinen. Er arbeitete als Fotograf, Grafikdesigner, Kritiker und Journalist. Herausragend sind die Interview-Bände Dream Makers, die jetzt als Die Weltenschöpfer erstmals vollständig auf Deutsch erscheinen und in denen er in ausgefeilten Texten berühmte SF-Autoren porträtiert. Bei Memoranda liegt bereits Platts Roman "Free Zone" vor.



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