Porter | Ein Prinz - und doch kein Gentleman | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2397, 144 Seiten

Reihe: Julia

Porter Ein Prinz - und doch kein Gentleman


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-1232-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2397, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-7337-1232-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Als Prinz Alexander nach dem Sturz von seiner Luxusjacht in einer Strandhütte erwacht, kann er sich an nichts mehr erinnern. Er weiß nur, die hinreißende Schönheit, die ihn aus den Wellen gerettet hat, raubt ihm den Atem. Mit jedem Tag begehrt er die aparte Forscherin mehr, und mit jeder Nacht, die er Josephine auf der paradiesischen Mittelmeerinsel in seinen Armen hält, wird ein Leben ohne sie unvorstellbarer. Doch als Alexanders Gedächtnis wiederkehrt, scheint eine gemeinsame Zukunft undenkbar, denn auf ihn wartet nicht nur ein Thron, sondern auch eine standesgemäße Braut ...



Bereits in der Grundschule schrieb Jane ihr erstes Manuskript: Es war 98 Seiten lang und wurde von einem Jungen in ihrer Klasse zerrissen. Jane weinte, der Junge musste die zerrissenen Seiten zusammenkleben und kam mit einer Verwarnung davon, während Jane fürs Schreiben im Unterricht bestraft wurde und so lernte, dass die Schule für einen wahren Künstler nicht der geeignete Ort ist. Trotzdem ließ sie sich davon nicht entmutigen und schrieb weiter, hauptsächlich Gedichte, die in Zeitungen und in Teenagermagazinen veröffentlich wurden. Als ihre Eltern, beide Lehrer, für ein Jahr nach Europa gingen, durfte Jane sie begleiten. Sie liebte England und Italien - und ganz besonders die italienischen Männer! Janes Vater starb, als sie 15 Jahre alt war, und in den darauffolgenden Jahren begleitete sie ihre Mutter in viele verschiedene Länder. Sie interessierte sich für fremde Kulturen und las sehr viel. Später studierte sie in Südafrika, Japan und Irland. Ihre ersten vier Manuskripte, die sie während des Studiums schrieb, wurden von den Verlagen abgelehnt. Aber Jane lernte weiter, veröffentlichte Artikel, lehrte, heiratete, bekam zwei Söhne, und im Jahr 2000 war es dann so weit: Ihr erster Roman wurde angenommen und veröffentlicht. Endlich ging der Traum, den sie schon als kleines Schulmädchen gehabt hatte, in Erfüllung. Jane Porter lebt mit ihrem Mann und den kleinen Söhnen in Seattle im amerikanischen Bundesstaat Washington.
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1. KAPITEL

Josephine wünschte, die Jacht würde endlich verschwinden. Das Mittelmeer war riesengroß. Allein in Griechenland gab es Hunderte von Inseln. Seit zwei Tagen lag die Luxusjacht nun schon vor der Bucht ihrer winzigen Insel Kronos. Jo hatte genug von den endlosen Partys, der lauten Musik und dem schrillen Gelächter.

Am Vormittag waren die Partyzecher mit ihrem lauten Schnellboot sogar auf die Insel gekommen. Jo hatte sich am oberen Ende der Bucht versteckt und zugesehen, wie sie ihren Strand in Beschlag nahmen. In ihren knappen Bikinis sahen die jungen Frauen atemberaubend aus. Die Männer waren schlank, durchtrainiert und sehr attraktiv. Während die Frauen in den Wellen herumplanschten, sonnten sich die Männer am Strand. Auch hier ging die Party weiter. Es gab viel Alkohol und andere Dinge, bei denen Josephine angewidert die Nase rümpfte. Nur einer der Männer trank nicht, rauchte nicht und hatte auch keinen Sex am Strand. Oft saß er allein, manchmal umringten ihn die anderen. Er war eindeutig der Mittelpunkt der Gruppe.

Jo beobachtete die Eindringlinge auf ihrem Strand aus reiner Neugier und mit ein wenig Verachtung. Sie pflegten eindeutig den verwöhnten, dekadenten Lebensstil der Privilegierten und derer, die in diese elitären Kreise eingeladen wurden. Ihr Vater sagte immer, sie verurteile solche Menschen nur, weil sie nie dazugehören würde. Das mochte stimmen. Aber sie nutzte viel lieber ihren Verstand und half ihrem Vater, einem der weltweit führenden Vulkanologen, bei seiner Arbeit. Ihr alter Herr erforschte Griechenlands Vulkane, deshalb lebten sie hier mitten in der Ägäis.

Zu Josephines Aufgaben gehörte es, seine Forschungsergebnisse zu dokumentieren. Ohne ihre Hilfe hätte er die vielen Resultate gar nicht erzielen können. Das gab er selbst zu. Nach Feierabend widmete sie sich ihrer wahren Leidenschaft, dem Zeichnen und Malen. Sie hatte nur noch wenig Zeichenpapier und Leinwand übrig, aber in zehn Tagen würde ihr Vater zurückkehren und ihr neues Material mitbringen. Das tat er immer.

An diesem Nachmittag hatte sie ihr Skizzenbuch mit zu den Felsen oberhalb der Bucht genommen, um den Mann zu zeichnen, der ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Er schien nicht von dieser Welt mit seinen dichten dunklen Haaren und seinen geraden schwarzen Augenbrauen über den hellen Augen – blau oder grau, sie war sich nicht sicher. Auch aus der Ferne sprachen seine Gesichtszüge die Künstlerin in ihr an: sein markantes Kinn, die hohen Wangenknochen, die vollen, festen Lippen. Mit dem Kohlestift in der Hand musterte sie das Gesicht, das sie gezeichnet hatte. Seine Züge waren fast zu perfekt, die Unterlippe etwas voller als die Oberlippe. Wenn sie doch nur näher an ihn herankönnte, damit sie die Farbe seiner Augen erkennen konnte.

Noch faszinierender war die Art, wie er auf dem Stuhl saß. Die breiten Schultern gestrafft, das Kinn erhoben, unbeweglich. Er strömte Macht und Kontrolle aus. Josephine blickte von ihrem Zeichenblock auf, um ihr Werk mit dem Original zu vergleichen. Ja, sie hatte seinen drahtigen, muskulösen Körper und die harte Linie seines Kiefers gut getroffen, doch sein Ausdruck war nicht ganz richtig. Gerade der hatte sie fasziniert. Sie hatte ihn immerzu ansehen müssen. War er gelangweilt oder unglücklich? Warum wirkte er, als wäre er lieber ganz woanders und nicht an diesem Strand zusammen mit diesen Leuten?

Er war ihr ein Rätsel. Eines, das sie gern lösen wollte. Plötzlich erhob er sich. Sofort standen auch alle anderen auf, packten ihre Sachen zusammen und gingen zum Boot. Gut, dachte sie und klappte ihren Zeichenblock zu. Dennoch war sie irgendwie enttäuscht, als das Schnellboot den mysteriösen Besucher wieder zur Jacht zurückbrachte. Dies war der faszinierendste Mann, den sie je gesehen hatte. Und nun war er fort.

Am Abend überprüfte Josephine noch einmal die Geräte in der Hütte und war gerade auf dem Weg ins Haus, als sie von der Bucht her laute Stimmen hörte, wie bei einem Streit. Sie ging zum Strand und lauschte.

Wie immer war die Jacht hell erleuchtet, und laute Musik klang herüber. Auf dem obersten Deck sah sie Paare, die sich unterhielten und tranken. Andere befanden sich auf dem Deck darunter und wieder andere am hinteren Ende der Jacht im Schatten.

Die Schiffsmotoren brummten, und die Jacht bewegte sich. Josephine tat es leid, dass der geheimnisvolle Mann abreiste. Aber sie war froh, dass der Lärm und die schreckliche Musik endlich aufhörten. Plötzlich hörte sie vom hinteren Ende der Jacht einen unterdrückten Schrei und sah, wie jemand über Bord ging. Genau dort, wo zuvor Leute im Schatten gestanden hatten.

Sie lief ans Wasser, um nachzuschauen, ob die Person wieder an die Oberfläche kam. Aber nichts geschah. Josephine konnte nicht einfach dastehen, während da draußen jemand ertrank. Schnell zog sie ihr Strandkleid aus, tauchte unter den Wellen hindurch und schwamm zu dem Punkt, wo die Jacht die letzten zwei Tage geankert hatte. Sie tauchte und versuchte, in der Dämmerung etwas zu erkennen, aber alles war so dunkel. Nicht weit von ihr fiel das Korallenriff steil ab, und das tiefe Gewässer begann. Josephine suchte weiter. Ihre Lungen brannten. Sie wollte gerade aufgeben und an die Oberfläche zurückkehren, als sie plötzlich Stoff spürte und etwas Warmes. Ein Brustkorb, Schultern. Starke breite Schultern. Ein Mann.

Sie packte ihn unter dem Kinn und betete, dass sie genug Kraft haben würde. Sie brauchte dringend Luft. Mit aller Kraft zog sie ihn nach oben. Nie zuvor war sie so entschlossen geschwommen. Sie war praktisch im Ozean aufgewachsen, war immer geschwommen und tief getaucht, hatte Unterwasserhöhlen erforscht und das Riff. Kleine Punkte tanzten vor ihren Augen, doch sie kämpfte weiter. Sicher war es Schicksal, dass sie da war, als er über Bord ging. Sie sollte ihn retten.

Endlich tauchte sie auf, schnappte nach Luft und zog seinen Körper mit letzter Kraft auf den feuchten festen Sand hinauf, weit weg von der Brandung. Dann rollte sie ihn auf die Seite, damit das Wasser aus Mund und Nase ablaufen konnte. Erst als sie ihn wieder auf den Rücken drehte, erkannte sie, wen sie da gerettet hatte. Es war dieser wunderschöne, nachdenkliche Mann, der sie so fasziniert hatte.

Schon vor Jahren hatte ihr Vater ihr beigebracht, wie man jemanden wiederbelebte. Sie erinnerte sich an das Wesentliche. Beherzt kniff sie dem Mann die Nase zu, atmete fünfmal kräftig in seinen Mund und führte dreißig Herzdruckmassagen durch. Dann legte sie das Ohr an seinen Mund und lauschte. Nichts. Erneut atmete sie zweimal kräftig in seinen Mund und wiederholte die Herzdruckmassage. Wieder lauschte sie und beobachtete seinen Brustkorb, um ein Lebenszeichen zu entdecken.

Atme, atme. Du musst leben! Sie betete und wiederholte die Prozedur immer wieder. Als sie fast keine Hoffnung mehr hatte, hob sich plötzlich sein Brustkorb, wenn auch nur ein wenig. Entschlossen blies Jo erneut zweimal in seinen Mund. Diesmal spürte sie, wie er ausatmete, und sah, wie seine Brust sich deutlich hob und senkte. Sein Atemzug war rau und mühevoll, aber er lebte.

Tränen traten ihr in die Augen. Mit zitternden Händen strich sie sich die langen, nassen Haare hinter die Ohren. Sie hatte ihn wirklich gerettet. Doch was jetzt? Er brauchte ärztliche Hilfe, aber ihr Funkgerät war kaputt. Ihr Vater würde bei seiner Rückkehr sicher ein neues mitbringen, doch bis dahin würden noch Tage vergehen. Normalerweise machte es ihr nichts aus, von der Außenwelt abgeschnitten zu sein. Sie war schon wochenlang ohne jegliche Kommunikation ausgekommen. Aber was sollte sie nun tun?

Sie runzelte die Stirn und blickte auf das Meer hinaus. Die Bucht war leer, die Jacht nur noch ein kleiner leuchtender Punkt am Horizont. Warum hatte niemand bemerkt, dass er über Bord gegangen war? Wie konnten sie einfach ohne ihn weiterfahren?

Sanft strich sie ihm das Haar aus dem Gesicht. Erst da bemerkte sie das Blut an seiner Schläfe. Er hatte eine klaffende Wunde an der Stirn. Offenbar hatte er sich verletzt, bevor er über Bord fiel oder gestoßen wurde. Sie hatte laute Stimmen gehört, einen Streit. Das hatte ihre Aufmerksamkeit erregt, ebenso wie das Brummen der Schiffsmotoren. Es sah aus, als hätte ihn jemand niedergeschlagen. Aber warum?

Blinzelnd schlug er die Augen auf. Sein Kopf schmerzte. Alles tat weh. Er wollte sich aufrichten, doch die Welt um ihn herum schwankte und drehte sich. Wieder blinzelte er. Warum ist alles so verschwommen? Fast, als wäre er unter Wasser. Doch durch den Nebel sah er eine Frau, die sich mit besorgter Miene über ihn beugte. Er versuchte, sich zu erinnern. Kenne ich die Frau? Wenn ja, woher?

Aber er war zu schwach. Er schloss die Augen und versank erneut in der Dunkelheit. Nach einer Weile wurde er von einem hämmernden Schmerz in seinem Kopf wieder geweckt. Vorsichtig öffnete er die Augen.

Sanftes Licht fiel in das Zimmer. Da war eine Frau. Sie trug ein weites weißes Kleid. Der durchscheinende Stoff umspielte ihre nackten Beine. Ihr Haar war lang und wellig und reichte ihr fast bis zur Taille. An dem kleinen quadratischen Fenster blieb sie stehen und sah nachdenklich hinaus.

Ist sie ein Engel? Vielleicht bin ich ja tot und im Himmel – dabei verdiene ich es nicht, in den Himmel zu kommen. Merkwürdiger Gedanke, aber wahr. Er wollte sich aufsetzen, doch sofort wurde ihm übel. Stöhnend ließ er den Kopf wieder auf das Kissen sinken. Nein, er war nicht tot. Sonst würde ihm nicht alles so wehtun.

Die engelhafte Frau musste sein Stöhnen gehört haben, denn sie drehte sich um und kam zu ihm. Sie war jung und wunderschön! Sie konnte nicht...



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