E-Book, Deutsch, Band 0306, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
Porter / Williams / Bianchin Julia Exklusiv Band 306
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-1318-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0306, 384 Seiten
Reihe: Julia Exklusiv
ISBN: 978-3-7337-1318-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
SO HEIRATET MAN EINEN MILLIARDÄR von BIANCHIN, HELEN
Nach nur 72 Stunden ließ Kayla ihre Ehe mit dem Milliardär Duardo Alvarez annullieren, weil sie sich hintergangen fühlte. Jetzt ist sie völlig verarmt, wird von Gläubigern verfolgt. Ihr Ex-Mann verspricht Hilfe - zu einem hohen Preis: Er will die Ehe ... nicht nur auf dem Papier!
EINE LIEBE FÜRS LEBEN von WILLIAMS, CATHY
Charlotte traut ihren Augen nicht, als sie bei einer Hausbesichtigung in London plötzlich ihre erste große Liebe Riccardo di Napoli wiedersieht. Sofort sind all die Gefühle von damals wieder da: die Wut, dass er sie so einfach gehen ließ - und diese unvernünftige Sehnsucht nach seiner Nähe. Doch Riccardo und seine adlige Familie dürfen auf keinen Fall von ihrem Geheimnis erfahren!
MEIN GEHEIMNISVOLLER GELIEBTER von PORTER, JANE
Rettung in letzter Sekunde! Der feurige Spanier Alonso hat die hübsche Sophie aus den Händen von Kidnappern befreit. Auf ihrer gemeinsamen Flucht fühlt sich Sophie mit jeder Berührung mehr zu ihrem Retter hingezogen. Doch noch weiß sie zu wenig über ihn, um dem Begehren nachzugeben ...
Bereits in der Grundschule schrieb Jane ihr erstes Manuskript: Es war 98 Seiten lang und wurde von einem Jungen in ihrer Klasse zerrissen. Jane weinte, der Junge musste die zerrissenen Seiten zusammenkleben und kam mit einer Verwarnung davon, während Jane fürs Schreiben im Unterricht bestraft wurde und so lernte, dass die Schule für einen wahren Künstler nicht der geeignete Ort ist. Trotzdem ließ sie sich davon nicht entmutigen und schrieb weiter, hauptsächlich Gedichte, die in Zeitungen und in Teenagermagazinen veröffentlich wurden. Als ihre Eltern, beide Lehrer, für ein Jahr nach Europa gingen, durfte Jane sie begleiten. Sie liebte England und Italien - und ganz besonders die italienischen Männer! Janes Vater starb, als sie 15 Jahre alt war, und in den darauffolgenden Jahren begleitete sie ihre Mutter in viele verschiedene Länder. Sie interessierte sich für fremde Kulturen und las sehr viel. Später studierte sie in Südafrika, Japan und Irland. Ihre ersten vier Manuskripte, die sie während des Studiums schrieb, wurden von den Verlagen abgelehnt. Aber Jane lernte weiter, veröffentlichte Artikel, lehrte, heiratete, bekam zwei Söhne, und im Jahr 2000 war es dann so weit: Ihr erster Roman wurde angenommen und veröffentlicht. Endlich ging der Traum, den sie schon als kleines Schulmädchen gehabt hatte, in Erfüllung. Jane Porter lebt mit ihrem Mann und den kleinen Söhnen in Seattle im amerikanischen Bundesstaat Washington.
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1. KAPITEL
Kayla erblasste. Auf ihrem Gesicht spiegelte sich Unglaube, dann Entsetzen, schließlich Furcht. „Was? Was hast du getan?“
„Denk bloß nicht, dass es mir leichtgefallen wäre, zu Duardo Alvarez zu gehen und ihn um Hilfe zu bitten.“
Jacobs fast ärgerlich ausgesprochene Erklärung traf sie wie ein Schlag. Sie schwankte zwischen Wut und Verzweiflung.
Duardo Alvarez.
Schon allein der Name jagte ihr eiskalte Schauer über den Rücken.
Was für einen Aufstieg er hinter sich hatte! Vom Jungen aus ärmlichen Verhältnissen zum Unternehmer und Millionär mit Wohnsitzen rund um den Globus.
Alvarez war einmal ihr Ehemann gewesen. Und jetzt der allerletzte Mensch, der geeignet wäre, ihr oder ihrem Bruder zu helfen. „Warum, um Himmels willen, hast du das getan?“
„Ich hatte keine andere Wahl.“
Jacobs Stimme klang gequält, und Kaylas Magen zog sich vor Mitleid schmerzhaft zusammen.
Du liebe Güte!
Sie hatte ihren Exmann zuletzt bei einem traurigen Anlass gesehen: Während der Beerdigung ihres Vaters. Zu der waren nur wenige wirklich Trauernde, aber eine Menge Neugieriger gekommen. Sie selbst hatte versteinert vor Kummer das Ganze nur überstanden, weil sie wie ein Automat funktionierte.
Seitdem hatte es keinerlei Kontakt mehr zwischen Alvarez und ihr gegeben. Sie legte auch keinen Wert darauf.
„Jacob, verdammt noch mal. Wie konntest du nur?“
Ihr Bruder schwieg.
Sie drang nicht weiter in ihn. In neun Minuten fuhr ihre Bahn. Wenn sie die nicht erreichte, kam sie zu spät zur Arbeit. Deshalb legte sie sich den Riemen ihrer Tasche um die Schulter und griff nach der Jacke. „Wir sprechen später weiter.“
Jacob hielt ihr einen Zettel hin. „Duardos Telefonnummer. Ruf ihn mittags an.“
Das würde sie gewiss nicht tun. Eher sollte die Hölle gefrieren.
„Bitte!“ Ihr Bruder sah sie verzweifelt an.
Kayla nahm den Zettel und steckte ihn ein. „Du verlangst viel von mir.“ Viel zu viel. Sie fühlte sich überfordert.
Ohne ein weiteres Wort verließ sie die kleine Zweizimmerwohnung und rannte die Treppen hinunter. Einen Fahrstuhl gab es nicht. Auch der Vorort, in dem sie jetzt wohnten, war schäbig. Ihr Weg führte an terrassenförmig angelegten alten Häusern vorbei. Sie machten einen vernachlässigten und heruntergekommenen Eindruck.
Nichts, aber auch gar nichts hier erinnerte an Kaylas früheres Leben.
Vor fünf Jahren hatte sie noch zu einer der reichsten Familien in Sydney gehört. Und die Enright-Smythes waren gern gesehene Gäste gewesen. Damals, mit zweiundzwanzig Jahren, besaß sie schon einen Abschluss in Betriebswirtschaft und bezog ein beachtliches Gehalt für einen eher symbolischen Posten im Unternehmen ihres Vaters.
Sie gehörte zur Highsociety, ließ keine Party aus, verschwendete Unsummen für Kleidung, reiste viel und ließ sich von Männern umschwärmen. Ihr Leben war das eines glanzvollen Schmetterlings gewesen.
Bis Duardo Alvarez die Bühne betreten hatte.
Er war damals Mitte dreißig, gab sich geistreich und stand davor, im Finanzsektor der Stadt eine Position zu erobern. Doch man munkelte über seine Vergangenheit und spekulierte über Verbindungen zur New Yorker Halb- und Unterwelt während seiner Jugend.
Alvarez war alles andere als der Mann, den sich Kaylas Eltern für ihre einzige Tochter gewünscht hatten.
Und das hatte Kayla in diesen Jahren der Aufmüpfigkeit und Langeweile besonders gereizt.
Sie fühlte sich zu ihm hingezogen. Schon allein, weil ihn der Ruch des Verbotenen umgab. Er stachelte ihren Ehrgeiz an, und Kayla wollte ihn erobern. Es gelang ihr, ohne die Selbstbeherrschung zu verlieren und sich ihm körperlich hinzugeben. Aber dann war sie so verrückt gewesen, seinen Antrag anzunehmen, mit ihm nach Hawaii zu fliegen und ihn zu heiraten.
Zweiundsiebzig Stunden später war ihr Glück dann schon zu Ende.
Ihre Mutter Blanche war nach wenigen Stunden auf der Intensivstation einem Herzinfarkt erlegen. Für diesen Schicksalsschlag machte Benjamin Enright-Smythe seine Tochter verantwortlich. Sowohl im Familienkreis als auch öffentlich bezeichnete er ihre Heirat als verhängnisvolle und folgenschwere Torheit.
Kayla nahm sich den Vorwurf zu Herzen. Sie litt unter Schuldgefühlen. Der Gedanke, ihre überstürzte Hochzeit habe den Tod der Mutter verursacht, quälte sie maßlos. Und sie vermisste ihre Mutter, denn sie war nicht nur ihre Vertraute und Freundin gewesen, sondern auch Vermittlerin zwischen Vater und Tochter. Immer wieder waren die beiden aneinandergeraten. Der überhebliche Benjamin und die trotzige Kayla.
Nach der Beerdigung hatte sie sich betäubt gefühlt. Aber sie blieb an der Seite ihres Vaters, versuchte, ihren jüngeren Bruder Jacob aufzumuntern und schleppte sich von einem Tag zum nächsten. Dabei sehnte sie sich nach dem einzigen Menschen, von dem sie sich Trost und Stütze erhoffte, ihrem Ehemann.
Aber dem gab ihr Vater die Hauptschuld am Tod ihrer Mutter, obwohl alle medizinischen Untersuchungsergebnisse darauf hindeuteten, dass Blanche schon länger herzkrank gewesen sein musste. Dennoch ließ Benjamin sich nicht davon abhalten, dem verhassten Schwiegersohn Rache zu schwören.
Die nun folgende Zeit zerriss Kayla fast das Herz. Sie wusste nicht, auf wessen Seite sie sich stellen sollte. Ihr Bruder brauchte sie, und sie spürte, in welch schlechter seelischer Verfassung sich auch ihr Vater befand.
Wie konnte sie sich da für ihr eigenes Glück entscheiden?
Doch wie lange durfte sie noch auf Duardos Geduld hoffen?
Ihr Vater verschärfte den Gewissenskonflikt. Er stellte sie vor die Alternative: „Entweder du bleibst, oder du verlässt dieses Haus für immer. Wenn du gehst, darfst du es nie mehr betreten.“
Mit der Familie brechen? Das bedeutete Verrat an der toten Mutter. Denn für Blanche war Familie etwas Heiliges gewesen.
Außerdem bewies Benjamin seiner Tochter durch schriftliche Unterlagen, dass Duardo heimlich die Übernahme des Enright-Smythe-Imperiums plante und die Heirat mit Kayla nichts weiter gewesen war als ein Schachzug in diesem üblen Spiel.
An diesem Tag war etwas in ihr abgestorben.
Seitdem hatte sie Duardos Anrufe nicht mehr entgegengenommen und ihm, wie der Vater es verlangte, das Haus verboten.
Daraufhin stellte Duardo sie vor die Alternative: „Deine Familie oder dein Mann.“
Statt langer Erklärungen hatte sie ihren Ehering vom Finger genommen und ihn dem Mann zurückgegeben, dessen Name sie trug. Duardo war wortlos davongegangen.
In den folgenden Monaten ging es mit dem Unternehmen ihres Vaters bergab. Benjamin schob es auf heimliche Machenschaften seines Exschwiegersohns.
Kayla zog sich von allem zurück. Einladungen zu Partys lehnte sie ab. Irgendwann machten sich ihre Freunde nicht einmal mehr die Mühe, sie zu fragen. Sie hatte sich verändert. Keine Spur mehr von Leichtsinn und Lebenslust. Sie war ernst und traurig geworden.
Sie ging nur noch aus, wenn ihr Vater sie dazu drängte. Dann begleitete sie ihn zu langweiligen Geschäftsessen und musste miterleben, wie sein Ansehen und der Respekt vor ihm abnahmen und schließlich erloschen.
Schon nach einem Jahr konnte das Unternehmen Enright-Smythe seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen. Ausgerechnet Duardo Alvarez machte das Angebot zur Übernahme.
Zu dem Zeitpunkt hatte ihr Vater schon alles verkauft, was irgendwie von Wert war. Das Familienanwesen, die Kunstsammlung, den Bentley, sogar den Schmuck seiner verstorbenen Frau.
In den Medien war das alles breitgetreten worden.
Doch von seinem Unternehmen wollte Benjamin sich nicht trennen. Kurz bevor er endgültig bankrott war, beging er Selbstmord. Das tragische Ende ihres Vaters gab Kayla den Rest. Ihr verzweifelter Bruder drohte, den Halt zu verlieren.
Seit drei Jahren versuchten die Geschwister nun, sich mehr schlecht als recht durchzuschlagen. Nach ihrem Tagesjob kellnerte Kayla Abend für Abend noch fünf weitere Stunden in einem Restaurant, auch an den Wochenenden. Sie brauchte Geld. Nicht nur für den Lebensunterhalt, sondern auch, um wenigstens guten Willen zu zeigen, den riesigen Schuldenberg abzutragen.
Auch Jacob nutzte jede Stunde, um Geld zu verdienen. Dafür hatte er sein Studium abbrechen und die Hoffnung aufgeben müssen, jemals Arzt werden zu können.
Und nun das! Jetzt wurde er auch noch von dubiosen Kredithaien verfolgt. Denn Jacob hatte in seiner Verzweiflung Roulett gespielt und Spielschulden gemacht.
An eine Bank konnte Kayla sich nicht wenden. Banken verlangten Sicherheiten. Sie hatte keine zu bieten. Und noch mehr Jobs waren nicht zu bewältigen.
Sie erreichte die U-Bahn-Station, hastete die Rolltreppe hinunter und sah noch, wie ihre Bahn davonfuhr.
Wieder mal Pech gehabt! Es war schon fast komisch. Aber das Lachen blieb ihr im Hals stecken.
Was würde dieser Tag noch für unangenehme Überraschungen bringen?
Es war unklug, das Schicksal herauszufordern, fand Kayla. Selbst Anflüge von Humor und Zynismus rächte es umgehend. An diesem Vormittag musste sie nicht nur die übliche Arbeit erledigen, sondern auch zornige Anrufer besänftigen, den Streit zwischen zwei Kollegen schlichten und einen aufgebrachten Kunden beruhigen.
Zur Mittagspause blieb ihr keine Zeit, sie aß nur einen Jogurt und eine Banane am Schreibtisch. Der Nachmittag verging mit Besprechungen.
Es war schon nach fünf, als sie endlich ihren Laptop zuklappte....