Pérennec / Schmid | Höfischer Roman in Vers und Prosa | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band Band 5, 482 Seiten

Reihe: Germania Litteraria Mediaevalis Francigena

Pérennec / Schmid Höfischer Roman in Vers und Prosa


1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-11-022888-5
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, Band Band 5, 482 Seiten

Reihe: Germania Litteraria Mediaevalis Francigena

ISBN: 978-3-11-022888-5
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Das GLMF-Handbuch setzt sich zum Ziel, eine Grundlage für die Fortsetzung und idealiter die Intensivierung der Beschäftigung mit einem wichtigen Aspekt der europäischen Kulturgeschichte zu liefern, der Rezeption der französischen Literatur in den angrenzenden germanischen Sprachlandschaften im 12. und 13. Jahrhundert. Im Mittelpunkt stehen die Texte, und da dieser Transferschub noch vor der „Bifurkation“ (Luc de Grauwe) niederländisch/deutsch erfolgte, werden ‚deutsche‘ und ‚niederländische‘ Texte präsentiert. Für die praktische Realisierung dieser Option bietet der ‚höfische Roman‘ eine günstige Ausgangsbasis. Die Gliederung richtet sich nach den faßbaren textlichen Konfigurationen: Es begegnen ‚bloße‘ Textpaare wie Chrétiens ‚Yvain‘ und Hartmanns ‚Iwein‘ oder ‚Fergus‘/‚Ferguut‘, Dreier- (Partonopeusromane) oder Vierergruppen (Florisromane), aber auch komplexere Text-Ensembles wie die Lancelotromane. Die zehn Kapitel beschreiben jeweils diese Konstellationen, liefern eine Basis-Information über die romanischen Vor-Texte und die germanischen Nachgestaltungen, bieten Analysen, verzeichnen Forschungsergebnisse oder weisen auf Forschungsdesiderate hin und sind, gemäß dem Primärvorhaben, zu weiterem Umgang mit den behandelten Texten einzuladen, mit einem reichhaltigen Literaturanhang versehen.

Pérennec / Schmid Höfischer Roman in Vers und Prosa jetzt bestellen!

Zielgruppe


Mediävisten, Institute, Bibliotheken

Weitere Infos & Material


1;Vorwort zum Handbuch;6
2;Inhaltsverzeichnis;10
3;Einleitung;12
4;1. Tristanromane;60
5;2. Chrétiens und Hartmanns Erecroman;106
6;3. Chrétiens ‚Yvain‘ und Hartmanns ‚Iwein‘;146
7;4. Percevalromane;180
8;5. ‚Bel Inconnu‘, ‚Wigalois‘ und ‚Chevalier du Papegau‘;232
9;6. Gauvainromane;260
10;7. ‚Fergus‘/‚Ferguut‘;322
11;8. Florisromane;342
12;9. Partonopeusromane;380
13;10. Lancelotromane;404
14;Abkürzungsverzeichnis;470








4.1 Einleitung – 4.2 Der ‚Conte du Graal‘ Chrétiens de Troyes – 4.3 Die Fragmente der mittelniederländischen Übersetzung/Bearbeitung des ‚Conte du Graal‘ (13. Jahrhundert) – 4.4 Der ‚Parzival‘ Wolframs von Eschenbach


4.1 Einleitung

Unter den mittelalterlichen Erzählungen, die – intra- oder interlingual – mit dem ‚Conte du Graal‘ (= CdG) von Chrétien de Troyes genetisch verbunden sind (vgl. Groos/Lacy (Hgg.) 2002, S. 5–20; Szkilnik 2005; Jackson/ Ranawake (Hgg.) 2000; Lacy 2007), besitzt der ‚Parzival‘ (= Pz) Wolframs von Eschenbach eine absolut eminente Stellung. Schon im 13. Jh. hatte das Werk, was man heute ‚Kult-Status‘ nennen würde (Neudeck 1994). Man würde ihm also gewiß nicht in übermäßiger Weise Reverenz erweisen, wenn man ihm ein eigenes Kapitel widmen würde. Dennoch soll der Pz hier zusammen mit dem im 13. Jh. entstandenen (Oppenhuis de Jong 2003, S. 24), fragmentarisch erhaltenen mittelniederländischen ‚Perceval‘ behandelt werden. Entsprechend der Gesamtanlage des Handbuchs soll dem Faktum voll Rechnung getragen werden, daß – anders als es bei der Rezeption der Chrétienschen Romane f‚Erec‘ und f‚Yvain‘/‚Iwein‘ der Fall war – der CdG sowohl im ndl. als auch im dt. Sprachraum wiedererzählt wurde.
Daraus ergibt sich eine erste Weichenstellung für die Gliederung des Kapitels sowie eine Entscheidung zugunsten einer relativen quantitativen Begünstigung der Behandlung der mnl. ‚Perceval‘-Fragmente und als zweite direkte Konsequenz eine Frage, die auf die „Retextualisierung“- Problematik (Bumke/Peters (Hgg.) 2006) hinzielt: Welche Spannweite kann in der volkssprachigen narrativen Literatur des 13. Jh. das Wiedererzählen in einer anderen Sprache erreichen? Diese Spannweite stellt sich am vorliegenden doppelten konkreten Fall als so groß heraus, daß die kulturhistorische These, Übersetzungsliteratur gebe es eigentlich erst seit der Frühen Neuzeit (Worstbrock 1999), der geokulturellen Korrektur bedarf. Es herrscht nämlich in der Niederlandistik ein breiter Konsens darüber, daß die ‚Perceval‘-Fragmente den Treuegrad einer Übersetzung aufweisen, selbst wenn stellenweise ein freierer Umgang mit der Quelle, also eine Tendenz zur Bearbeitung, sich bemerkbar macht (Winkelman 1998, Oppenhuis de Jong 2003, S. 100 u. frz. Zusammenfassung S. 195f.) – weshalb sie im folgenden, und zwar im Anschluß an die von Oppenhuis de Jong verwendete Terminologie (vertaling/bewerking), als „Übersetzung/ Bearbeitung“ bezeichnet wird.

4.2 Der ‚Conte du Graal‘ Chrétiens de Troyes

Überlieferung, Editionen – Handlungsresümee


Überlieferung, Editionen


Crestïens semme et fait semence / d’un romans que il encomence, heißt es im Prolog des CdG nach der Anfangssentenz und ihrer Glossierung, V. 7f.: „Chrétien sät und legt die Saat eines Romans aus, den er (nun) beginnt“. Die Literaturgeschichte bestätigt diese Ankündigung auf ironische Weise. Eine Erzählung „beginnen“ ist banale Prolog-Phraseologie (s. ‚Erec et Enide‘, ‚Cligés‘, ‚Le Chevalier de la Charrette‘), aber der begonnene Roman wurde in diesem Fall nicht vollendet. Dieser unbefriedigende Zustand (und wohl auch das Faszinosum des Gralmotivs) brachte Fortsetzer auf den Plan, vier insgesamt (vgl. Combes/Bertin 2001).


René Pérennec, Université François Rabelais Tours (Frankreich); Elisabeth Schmid, Julius-Maximilians-Universität Würzburg.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.