Proby Easy Love - Seinem Charme verfallen
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7363-0349-2
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, Band 01, 350 Seiten
Reihe: Boudreaux series
ISBN: 978-3-7363-0349-2
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Eli Boudraux' Familie baut seit Generationen Schiffe und Boote in Louisiana. Mit dreißig Jahren ist er der jüngste CEO, der jemals Bayou Enterprises vorstand. Neben seiner Familie bestimmt die Arbeit sein Leben. Als er entdeckt, dass ein Mitarbeiter der Firma Geld unterschlägt, heuert er Kate O’Shaughnessy an, eine ehemalige Collegefreundin seiner Schwester, die sich auf solche Fälle spezialisiert hat. Sie lässt sich bei Bayou Enterprises anstellen und setzt alles daran, den Dieb zu entlarven. Obwohl man sie vor Eli gewarnt hat, verfällt sie seinem Charme im Laufe der Ermittlungen immer mehr und muss feststellen, dass hinter der Fassade des rücksichtslosen Geschäftsmanns und Playboys viel mehr steckt, als sie gedacht hat. Und auch Eli entdeckt auf einmal, dass es neben der Arbeit noch andere Dinge in seinem Leben geben könnte ... (ca. 350 Seiten)
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1
~Kate~
»Hallo?«, frage ich atemlos, während das Taxi, in dem ich mich befinde, die Interstate entlangrast, direkt ins Herz von New Orleans.
»Wo bist du gerade?«, fragt Savannah mit einem Lächeln in der Stimme.
»Im Taxi auf dem Weg vom Flughafen. Bist du sicher, dass ich mir nicht doch besser ein Hotelzimmer nehmen soll?«
»Auf keinen Fall. Bayou Enterprises besitzt dieses wunderschöne Loft, und während du hier bist, werden wir vorgeben, dass du es mietest. Komm direkt ins Büro. Ich habe ein Meeting, also werde ich dich nicht begrüßen können. Tut mir leid.«
»Schon gut«, erwidere ich und beiße mir auf die Lippe, als der Taxifahrer einen anderen Wagen schneidet. Mir dreht sich der Magen um. »Ich hoffe, ich komme heil an. Es besteht die Möglichkeit, dass ich diese Fahrt nicht überlebe.«
Savannah lacht leise, dann höre ich sie mit jemand anderem in ihrem Büro flüstern. Ich muss aufhören. Eli wird dich in Empfang nehmen.«
»Eli? Ich dachte, ich treffe mich mit Beau …«
»Eli ist nicht so schrecklich, wie wir dich haben glauben lassen. Ich schwöre.« Und dann ist sie weg. Das Taxi schert erneut aus, und ich danke Gott, dass ich an diesem Morgen auf mein Frühstück verzichtet habe, während ich mir mit der Hand Luft zufächle.
Es ist verflixt heiß im Big Easy.
In all den Jahren, die ich mit Savannah und ihrem Zwillingsbruder Declan auf dem College war, habe ich es nie geschafft, sie hier zu besuchen, und ich kann es kaum erwarten, das French Quarter zu entdecken, Beignets zu essen, mir die Karten legen zu lassen und alles in mich aufzunehmen.
Natürlich würde ich das alles lieber tun, während ich etwas luftiger angezogen bin. Wer hätte gedacht, dass es im Mai schon so heiß sein würde? Ich befreie mich aus meinem Blazer, falte die Ärmel so, dass sie nicht verknittern, und sehe überirdisch schöne Friedhöfe, alte Gebäude und eine Menge Leute an mir vorbeirasen.
Eli ist der Einzige der Boudreaux-Geschwister, den ich nie getroffen habe. Ich habe Fotos des hübschen Bruders gesehen und viel darüber gehört, dass er stoisch, kompliziert und ein absoluter Schürzenjäger sein soll. Van sagt, die Geschichten sind übertrieben. Ich nehme an, ich werde es jetzt selbst herausfinden.
Abgesehen von der Schürzenjägersache, natürlich. Das geht mich nichts an.
Endlich bleibt das Taxi abrupt stehen. Auf der einen Seite steht eine rote Kabelbahn, auf der anderen ein Gebirge aus Beton. Ich trete in den heißen Montagnachmittag hinaus, und sofort bilden sich auf meiner Stirn Schweißtropfen.
Es ist nicht einfach nur heiß. Es ist wahnsinnig schwül.
Aber obwohl ich mich unwohl fühle, lächle ich, gebe dem rücksichtslosen Taxifahrer ein Trinkgeld und ziehe meinen Rollkoffer in das glücklicherweise klimatisierte Gebäude, in dem eine Frau hinter einem langen eleganten Empfangstisch sitzt, auf eine Computertastatur einhackt und gleichzeitig telefoniert.
»Mr Boudreaux ist gerade nicht zu sprechen, aber ich werde Sie zu seiner Assistentin durchstellen, einen Augenblick bitte.« Sie tippt auf der Tastatur herum, dann blickt sie lächelnd zu mir auf.
Sie lächelt ganz schön viel.
»Ich bin Kate O’Shaughnessy.«
»Willkommen, Miss O’Shaughnessy«, sagt sie. Ihr Lächeln wirkt wie einbetoniert. »Mr Boudreaux erwartet sie.« Wieder tippt sie wild auf ihrer Tastatur herum und beginnt erneut zu telefonieren. »Hallo, Ms Carter, Miss O’Shaughnessy ist hier, um mit Mr Boudreaux zu sprechen. Ja, Ma’am.« Effizient beendet sie das Gespräch. »Bitte nehmen Sie Platz. Darf ich Ihnen ein Glas Wasser bringen?«
»Nein, vielen Dank.«
Miss Effizient nickt nur und wendet sich wieder ihren klingelnden Telefonen zu. Bevor ich die Gelegenheit habe, mich zu setzen, tritt eine hochgewachsene Frau in schwarzer Hose und roter ärmelloser Bluse aus dem Aufzug und marschiert geradewegs auf mich zu.
»Miss O’Shaughnessy?«
»Bitte nennen Sie mich Kate.«
»Hallo Kate. Mr Boudreaux ist in seinem Büro. Bitte folgen Sie mir.« Sie lächelt und bietet an, meinen Koffer zu nehmen, aber ich schüttle den Kopf und ziehe ihn in den Aufzug. Sie stellt mir keine Fragen, und ich bin dankbar dafür. Durch diesen Beruf habe ich gelernt, gut zu lügen, aber ich weiß nicht, was man ihr bereits gesagt hat. Ich werde an einem offenen Arbeitsbereich vorbei und in das größte Büro geführt, das ich jemals gesehen habe. Der massive schwarze Schreibtisch steht vor einer Wand aus bodenlangen Fenstern. Die Möbel sind groß und teuer, wirken aber bequem. Es gibt zwei Türen an gegenüberliegenden Seiten des Raums. Unwillkürlich frage ich mich, wohin sie führen.
»Miss O’Shaughnessy ist hier, Sir.«
»Kate«, füge ich hinzu, ohne nachzudenken. Dann schwindet jegliche Hoffnung aufs Nachdenken, als sich der hochgewachsene Mann, der vor diesen spektakulären Fenstern steht, zu mir umdreht. Die Fotos werden ihm nicht gerecht.
Mjam.
Die Tür schließt sich hinter mir, und ich atme tief durch. Während ich auf ihn zugehe, versuche ich, mir nicht anmerken zu lassen, dass meine Knie ganz weich geworden sind.
»Kate«, wiederhole ich und strecke ihm über seinen Schreibtisch hinweg meine Hand entgegen. Seine Lippen zucken, während er mich mustert. Seine wachen whiskeyfarbenen Augen wandern an meinem Körper hinab, bevor sie zu meinem Gesicht zurückkehren. Du meine Güte, er ist größer, als ich erwartet habe. Und breiter. Und er trägt seinen Anzug, als wäre er damit geboren worden.
Was in gewisser Hinsicht wohl zutrifft. Bayou Enterprises besteht bereits seit fünf Generationen, und Eli Boudreaux ist der eleganteste Geschäftsführer, den die Firma seit Jahren gesehen hat.
Er geht um seinen Schreibtisch herum und ergreift meine Hand, aber anstatt sie zu schütteln, hebt er sie an seine Lippen und haucht einen zarten Kuss auf meine Fingerknöchel.
»Es ist mir ein Vergnügen«, raunt er mit seinem gedehnten New-Orleans-Akzent. Du lieber Himmel, ich könnte auf der Stelle explodieren. »Ich bin Eli.«
»Ich weiß.« Er zieht fragend eine Augenbraue hoch. »Ich kenne Fotos von Ihnen.«
Er nickt kurz, lässt meine Hand aber immer noch nicht los. Sein Daumen kreist sanft über meinen Handrücken. Mir wird ganz schwindlig. Meine Brustwarzen werden steif und drängen sich gegen meine weiße Bluse, und ich wünschte, ich hätte meinen Blazer nicht ausgezogen.
»Bitte nehmen Sie Platz«, sagt er und zeigt auf den schwarzen Sessel hinter mir. Anstatt an seinen Schreibtisch zurückzukehren, setzt er sich auf den Sessel neben meinem und beobachtet mich mit seinen erstaunlichen Augen.
Eine dunkle Haarsträhne ist ihm in die Stirn gefallen, und mir juckt es in den Fingern, sie ihm aus dem Gesicht zu streichen.
Komm mal wieder runter, Mary Katherine. Man könnte meinen, ich hätte noch nie zuvor einen attraktiven Mann gesehen.
Denn das habe ich.
Declan, der jüngste der Boudreaux-Brüder, ist ebenfalls ziemlich nett anzusehen und er ist einer meiner besten Freunde. Aber in seiner Nähe habe ich nie weiche Knie bekommen oder das Bedürfnis nach einem großen Glas eiskaltem Wasser verspürt. Oder einem Bett. Oder danach, ihm die Klamotten vom Leib zu reißen.
Hoppla.
»Hat Ihnen Savannah erzählt, was hier vor sich geht?«, fragt Eli mit ausdrucksloser Miene. Er schlägt die Beine übereinander und verschränkt die Finger, ohne mich auch nur einen Moment aus den Augen zu lassen.
»Ja, wir haben ausführlich miteinander gesprochen, und sie hat mir die Unterlagen aller neuen Angestellten sowie die Stillschweigevereinbarungen geschickt, die ich ausgedruckt und unterschrieben habe.« Ich ziehe die Dokumente aus meiner Aktentasche und reiche sie Eli. Unsere Finger berühren sich, und unwillkürlich spanne ich meine Oberschenkel an, aber er wirkt ungerührt.
Typisch. Im Allgemeinen verdrehen sich Männer nach mir nicht den Kopf. Besonders nicht Männer, die wie Eli aussehen. Was vollkommen in Ordnung ist, denn er ist mein Boss und der Bruder meiner beiden besten Freunde, und ich bin hier, um zu arbeiten.
Ich räuspere mich und streiche mir eine kastanienbraune Haarsträhne hinters Ohr. Dank der hohen Luftfeuchtigkeit hier werden meine Haare innerhalb kürzester Zeit ein lockiges Chaos sein.
»Das ist ein sehr schöner Ring«, sagt er plötzlich und nickt in Richtung meiner rechten Hand, die ich immer noch neben meinem Ohr halte.
»Vielen Dank.«
»Ein Geschenk?«
Er scheint sich gerne knapp auszudrücken.
»Ja, von meiner Großmutter«, erwidere ich und lege meine Hände in den Schoß. Er nickt nur und wirft einen Blick auf die Papiere in seiner Hand. Er runzelt die Stirn und sieht zu mir hoch, aber bevor er etwas sagen kann, schwingt seine Bürotür auf und Declan marschiert mit einem breiten Grinsen auf seinem hübschen Gesicht herein.
»Da ist ja mein Superstar«, quietsche ich, springe auf und werfe mich in seine Arme. Dec drückt mich fest und wirbelt mich in der Mitte des großen Büros umher. Schließlich setzt er mich wieder ab, legt seine Hände auf meine Wangen und gibt mir einen dicken Schmatzer auf den Mund. Dann umarmt er mich erneut, dieses Mal ein wenig sanfter. »Wie geht es dir?«, flüstert er mir ins Ohr.
»Großartig.« Ich blicke zu Decs liebem Gesicht auf, und Jahre der Erinnerungen und Gefühle überwältigen mich. Lachen und Tränen, Traurigkeit und Zuneigung. »Es...




