Rehse | Die Supplikations- und Gnadenpraxis in Brandenburg-Preußen. | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 35, 676 Seiten, Gewicht: 1 g

Reihe: Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte

Rehse Die Supplikations- und Gnadenpraxis in Brandenburg-Preußen.

Eine Untersuchung am Beispiel der Kurmark unter Friedrich Wilhelm II. (1786-1797).

E-Book, Deutsch, Band 35, 676 Seiten, Gewicht: 1 g

Reihe: Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte

ISBN: 978-3-428-52591-1
Verlag: Duncker & Humblot
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Wie funktioniert Herrschaft in der Frühen Neuzeit? Diese Frage steht im Mittelpunkt dieser Studie. Birgit Rehse untersucht hierzu rund 1.000 Gnadenverfahren strafrechtlich Verurteilter in der Kurmark unter Friedrich Wilhelm II. Im Gnadenbitten und Gnadegewähren sieht sie eine Form direkter Kommunikation zwischen Untertanen und Obrigkeit sowie zwischen Angeklagten bzw. Verurteilten und Supplikanten. Die Autorin fragt nach den Akteuren und ihren Interessen, Handlungsspielräumen, Strategien und dem jeweils zugrunde liegenden Gnadenverständnis. Untertanen wie Obrigkeit werden dabei gleichermaßen in den Blick genommen.

Im Ergebnis legt die Autorin ein komplexes Geflecht von Machtverhältnissen frei, welches Rückschlüsse auf die Funktionsweise und Legitimation von Herrschaft Ende des 18. Jahrhunderts zulässt. Das Gnadenbitten entpuppt sich als eine Machttechnik, die zur Vergrößerung des Handlungsspielraums der Supplikanten beitrug, unabhängig davon, ob die erbetene Gnade gewährt wurde oder nicht. Auf obrigkeitlicher Seite bestand eine Diskrepanz zwischen Herrschaftsanspruch und -wirklichkeit, bedingt durch Bürokratisierung und Rationalisierung des Gnadenwesens sowie durch die Selbstbindung an die Idee einer gerechten Justiz. Damit verlor die Gnade den Charakter einer persönlichen und keinem Begründungszwang unterliegenden Entscheidung des Monarchen.
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Weitere Infos & Material


Inhaltsübersicht: Einleitung - A. "Der Krone ihr schönstes Vorrecht" - Gnade und Supplizieren in Brandenburg-Preußen: Die kulturgeschichtliche Dimension: Begriffsklärung, ideengeschichtliche Kontexte - Die rechts- und verwaltungsgeschichtliche Dimension: Das Gnaden- und Supplikationswesen in Brandenburg-Preußen im Spiegel der Edikte und Verordnungen im Kontext des Normativitätsdiskurses - Die Dimension der Praxis: Die Entstehung von Suppliken: Ratgeben, Konzipieren, Ausfertigen - Die Physis der Suppliken: Form, Stil, Aufbau, narrative Muster - Die inhaltliche Zielsetzung von Gnadenbitten - Zeitpunkte und Häufungen des Supplizierens - B. "Allerunterthänigster Knecht" und "gehorsamste Magd" - Supplikanten und Supplikantinnen im sozialen Kräftefeld: Typologisierung der Supplikantengruppen sowie ihrer Argumente und Motive: in eigener Sache, Eheleute, Eltern, Kinder, Geschwister, Anverwandte, Brotherrschaft, Nachbarschaft und Arbeitsumfeld, lokale Obrigkeit, Militär, Hohenzollern - Bilanz: Supplikationsmuster, Motive, Interessenlagen des Supplizierens - C. "Will Ich die gebetene Gnade angedeihen laßen" - Obrigkeitliche Handlungsmuster: Supplikationen und Fürsprachen: Der Weg durch die Behörden - Der Erfolg des Gnadenbittens: Begnadigungsformen und Gnadenbegründungen - Bilanz: Gnadenquote und Typologie der Begnadigungsformen, Gründe für Begnadigungen und Motive der Obrigkeit; die obrigkeitlichen Entscheidungsträger, die Begnadigten und ihre Supplikanten - Ergebnisse und Schlussfolgerungen, Ausblick - Quellen- und Literaturverzeichnis, Anhang, Register


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