Reinke Musik im Kasualgottesdienst

Funktion und Bedeutung am Beispiel von Trauung und Bestattung
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-647-60127-4
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: Kein

E-Book, Deutsch, 291 Seiten

Immer wieder möchten Menschen in die musikalische Gestaltung einer Trauung, Beerdigung oder einer anderen Kasualie eingreifen. Das mag als willkommene Beteiligung der Gemeinde gelten. Jedoch immer dann, wenn einem kirchlichen Verantwortungsträger ein geäußerter Wunsch 'unpassend' erscheint, treten Probleme auf. Was nun aber als 'seltsam' im Rahmen einer Kasualie gilt, dürfte umstritten sein, die Einstufung einer bestimmten Musik als 'unpassend' ist in hohem Maße subjektiv. Natürlich ist in der Erfüllung eines Musikwunsches nicht eine bloße Anbiederung an den Geschmack der Anwesenden zu sehen, sondern der Ausdruck eines theologisch verantwortlichen Umgangs mit den (auch unterschwelligen) Bedürfnissen einer der Kirche anvertrauten Gemeinde.Reinke bespricht Studien zur gegenwärtigen Situation in den Gemeinden und bietet – auf Grundlage einer Theorie zur Kasualmusik – Lösungsmöglichkeiten für die konkrete Praxis. So wäre etwa eine Schulung im Umgang mit Kasualmusik sicher eine lohnenswerte Bereicherung der pastoralen Aus- oder der beruflichen Fortbildung. Die Wünsche der Menschen, die Kasualien begehren, müssen anklingen dürfen. Sie sind als Herausforderung an die kirchenmusikalische Kreativität zu begreifen. Auch bietet sich hier die Chance, Berührungsängste abzubauen. Das Buch beinhaltet zahlreiche Beispielen und Handlungsanweisungen für Praktiker.

Autoren/Hrsg.

Reinke, Stephan Alexander

Reinke, Stephan A.

Fachgebiete

• Geisteswissenschaften Musikwissenschaft Musikgattungen Geistliche Musik, Religiöse Musik
• Geisteswissenschaften Christentum, Christliche Theologie Praktische Theologie Christlicher Gesang, Kirchenmusik, Gebetsbücher

Inhaltsverzeichnis

1;Cover;1
2;Title Page ;4
3;Copyright
;5
4;Table of Contents
;10
5;Body
;14
6;Vorwort;8
7;1. Einleitung;14
8;2. Kasualmusik als »kulturelles System«;26
8.1;2.1 Begriffsklärungen und Grenzziehungen;26
8.2;2.2 Eine Theorie der Kasualmusik. Methodische Überlegungen;31
8.3;2.3 Kasualmusik im Spannungsfeld der Disziplinen;45
9;3. Theologische Positionen;54
9.1;3.1 Kasualmusik als Thema der Praktischen Theologie;56
9.2;3.2 Agendarische Positionen;70
9.2.1;3.2.1 Die generelle Bedeutung der Musik bei Kasualien;71
9.2.2;3.2.2 Jenseits der kirchenmusikalischen Tradition;74
9.2.3;3.2.3 Die Funktion des Singens;78
9.2.4;3.2.4 Die Verwendung von Tonträgern;81
9.3;3.3 Neue Perspektiven;82
10;4. Ein kurzer Blick in die Geschichte;85
11;5. Das denken die Leute. Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zur Kasualmusik;92
11.1;5.1 Erkenntnisinteresse;95
11.2;5.2 Erhebungsmethode, Arbeitshypothesen und Untersuchungsdurchführung;96
11.3;5.3 Aussagekraft und Relevanz der Ergebnisse;102
11.4;5.4 Die Ergebnisse im Überblick;103
11.4.1;5.4.1 Man kann doch mal sehen, dass die Musik […] doch eine wichtige Rolle spielt Die Bedeutung der Musik;103
11.4.2; 5.4.2 Wirklich ein hochsensibles Instrument Die Funktionen der Musik ;109
11.4.3;5.4.3 Die steht da im Raum […] und dann klingt das auch noch schön.
Die Rolle der Orgel;122
11.4.4;5.4.4 Wenn denn keiner mitsingen kann, das bringt auch nichts. Die Rolle des (gemeinsamen) Singens;129
11.4.5;5.4.5 Traditionell, aber passend. Die Rolle des Gewohnten;139
11.4.6;5.4.6 Nicht stur und starr aus dieser Gesangbuchnummer Das Bedürfnis nach anderer Musik;144
11.4.7;5.4.7 Beraten, begleiten, gestalten. Musikalische Hilfestellungen;145
11.4.8;5.4.8 Ein Toleranzraum für Persönliches. Die Grenzen des musikalisch Möglichen;155
11.4.9;5.4.9 Stillos irgendwie. Über den Einsatz von Tonträgern;162
11.4.10;5.4.10 Das Publikum benimmt sich anders. Differenzen durch Bildung;165
11.4.11;5.4.11 Zusammenfassung und erste Deutungsansätze;167
12;6. Grundlagen für eine Theorie der Kasualmusik;171
12.1;6.1 Ein neues Selbstverständnis: Von der Verkündigung zur Kommunikation;174
12.2;6.2 Jenseits der Verkündigung;184
12.3;6.3 Auf dem Weg zur »Kommunikation des Evangeliums«;188
12.4;6.4 Kasualmusik als besondere Kirchenmusik;191
12.5;6.5 Kasualmusik als Gestaltungsaufgabe;195
12.6;6.6 Eine Frage der Ästhetik;200
12.7;6.7 Die Chancen des Kitsches;204
12.8;6.8 Geschmäcker, Lebenswelten und Milieus;210
12.9;6.9 Kasualmusik zwischen Dialog und Diakonie;217
12.10;6.10 Zur Dramaturgie der Kasualmusik;223
12.11;6.11 Die Rolle des (gemeinsamen) Singens;232
12.12;6.12 Musik und Ritual;7
12.13;6.13 Fazit;243
13;7. Perspektiven für die Praxis;245
13.1;7.1 Öffnung des Repertoires;246
13.2;7.2 Grenzfindungen;253
13.3;7.3 Funktionalität der Musik;256
13.4;7.4 Der Einsatz der Orgel und die Rolle der Tradition ;260
14;8. Zehn Handlungshinweise für eine gute Kasualmusikpraxis;264
15;9. Fazit;270
16;10. Literatur ;275

Leseproben

Mit einem Geleitwort von Ulrike Wagner-Rau

Mit einem Geleitwort von Ulrike Wagner-Rau

Über Autor(innen)

Stephan A. Reinke ist Kirchenmusiker in der Gemeinsamen Arbeitsstelle für gottesdienstliche Fragen der EKD.