Renneberg / Herpertz | Persönlichkeitsstörungen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band Band 79, 134 Seiten

Reihe: Fortschritte der Psychotherapie

Renneberg / Herpertz Persönlichkeitsstörungen


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-8409-2508-5
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, Band Band 79, 134 Seiten

Reihe: Fortschritte der Psychotherapie

ISBN: 978-3-8409-2508-5
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Die psychotherapeutische Behandlung von Patienten mit einer Persönlichkeitsstörung ist häufig herausfordernd. Die diagnostische Erfassung von Persönlichkeitsstilen und -störungen zu Beginn der Therapie ist für einen gelingenden Therapieverlauf essenziell. Der Band zeigt das konkrete therapeutische Vorgehen anhand von Fallbeispielen und therapeutischen Dialogen für die ängstlich-vermeidende, narzisstische, dependente, zwanghafte, histrionische, paranoide, schizoide und schizotype Persönlichkeitsstörung auf.

Dem diagnostischen und therapeutischen Vorgehen liegt die dimensionale und merkmalsorientierte Sichtweise der Persönlichkeitsstörungen nach ICD-11 zugrunde. Die in der ICD-11 vorgesehenen Schweregrade von Funktionsbeeinträchtigungen werden inhaltlich ausgearbeitet und anhand der ICD-11-Merkmalsdomänen – Negative Affektivität, Distanziertheit, Dissozialität, Enthemmung und Anankasmus – beschrieben. Ziel ist es, den Übergang von einer kategorialen zu einer dimensionalen Klassifikation praxisnah zu erläutern. Dazu wird in den einzelnen störungsbezogenen Kapiteln die herkömmliche Persönlichkeitsstörungskategorie aus dem alternativen DSM-5-Modell in das Modell der dimensionalen, funktionsbasierten Persönlichkeitsdomänen der ICD-11 übertragen. Das hier dargestellte Verständnis von Persönlichkeitsstörungen ermöglicht es, psychotherapeutische Interventionen zu planen und durchzuführen, bei denen die Kernmotive des interaktionellen Verhaltens sowohl in der therapeutischen Beziehung als auch im Alltag der Patienten berücksichtigt werden.

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Zielgruppe


Ärztliche und Psychologische Psychotherapeut_innen, Fachärzte_innen für Psychiatrie und Psychotherapie, Fachärzte_innen für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Klinische Psycholog_innen, Psychologische Berater_innen, Studierende und Lehrende in der psychotherapeutischen Aus-, Fort- und Weiterbildung.

Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis und Vorwort;7
2;1Störungsverständnis und Grundlagen der kognitiv-verhaltens­therapeutischen Behandlung von Persönlichkeitsstörungen;13
2.1;1.1Störungsmodell;14
2.2;1.2Soziale Kognition;16
2.3;1.3Ätiologie;19
2.4;1.4Verlauf;19
2.5;1.5Grundlagen des kognitiv-verhaltens­therapeutischen Vorgehens beiPersönlichkeitsstörungen;20
2.6;1.6Motivierende Gesprächsführung;22
2.7;1.7Ressourcenaktivierung;23
2.8;1.8Zusammenfassung;24
3;2Klassifikation und Diagnostik bei Persönlichkeitsstörungen;25
3.1;2.1Die kategoriale Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen nach DSM-5 und ICD-10;25
3.2;2.2Klinisches Interview;35
3.3;2.3Diagnostische Instrumente zur Erhebung der kategorialen Diagnostik;35
3.4;2.4ICD-11: Das Ende der klassischenkategorialen Diagnostik bei Persönlichkeitsstörungen;36
3.5;2.5Die dimensionale Klassifikation derPersönlichkeitsstörungen;37
3.6;2.6Aspekte des Funktionsniveaus, die zur Schweregradbestimmung beitragen;38
3.7;2.7Prominente Persönlichkeitsmerkmale;40
4;3Die Vermeidend-Selbstunsichere Persönlichkeitsstörung;44
4.1;3.1Störungsbild;44
4.2;3.2Diagnostik;46
4.3;3.3Störungsmodell;47
4.4;3.4Ätiologie;48
4.5;3.5Psychotherapie;49
4.5.1;3.5.1Videofeedback;53
4.5.2;3.5.2Einzel- oder Gruppentherapie?;56
4.6;3.6Studien zur Wirksamkeit;57
5;4Die Zwanghafte Persönlichkeitsstörung;58
5.1;4.1Störungsbild;59
5.2;4.2Diagnostik;60
5.3;4.3Störungsmodell;61
5.4;4.4Ätiologie;61
5.5;4.5Psychotherapie;62
5.5.1;4.5.1Therapeutische Beziehung;62
5.5.2;4.5.2Psychoedukation;64
5.6;4.6Studien zur Wirksamkeit;65
6;5Narzisstische Persönlichkeitsstörung;65
6.1;5.1Störungsbild;65
6.2;5.2Diagnostik;67
6.2.1;5.2.1Differenzialdiagnostische Überlegungen;68
6.2.2;5.2.2Diagnostische Instrumente;69
6.3;5.3Störungsmodell;70
6.4;5.4Ätiologie;71
6.5;5.5Psychotherapie;72
6.6;5.6Studien zur Wirksamkeit;83
7;6Dependente Persönlichkeitsstörung;83
7.1;6.1Störungsbild;83
7.2;6.2Diagnostik;85
7.3;6.3Störungsmodell;86
7.4;6.4Ätiologie;87
7.5;6.5Psychotherapie;88
7.6;6.6Studien zur Wirksamkeit;93
8;7Die Paranoide Persönlichkeitsstörung;94
8.1;7.1Störungsbild;94
8.2;7.2Diagnostik;96
8.3;7.3Störungsmodell;97
8.4;7.4Ätiologie;97
8.5;7.5Psychotherapie;97
8.6;7.6Studien zur Wirksamkeit;102
9;8Die Histrionische Persönlichkeitsstörung;103
9.1;8.1Störungsbild;104
9.2;8.2Diagnostik;106
9.3;8.3Störungsmodell;107
9.4;8.4Ätiologie;108
9.5;8.5Psychotherapie;108
9.6;8.6Studien zur Wirksamkeit;111
10;9Die Schizotype und Schizoide Persönlichkeitsstörung;112
10.1;9.1Störungsbild;112
10.2;9.2Diagnostik;116
10.3;9.3Störungsmodell;117
10.4;9.4Ätiologie;117
10.5;9.5Psychotherapie;118
10.6;9.6Studien zur Wirksamkeit;124
11;10Literatur;124
12;11Kompetenzziele und Prüfungsfragen;127
13;Karten;130
13.1;ICD-11-Diagnostik – Prominente Persönlichkeitsmerkmale;130
13.2;ICD-11-Diagnostik vonPersönlichkeitsstörungen – Schweregrad;132


2 Klassifikation und Diagnostik bei Persönlichkeitsstörungen

Mit der ICD-11, mit der voraussichtlich ab 2022 in Deutschland psychische Störungen zu klassifizieren sind, kommt auf Diagnostiker und Therapeuten eine große Veränderung zu. An die Stelle der herkömmlichen kategorialen Klassifikation (DSM-IV bzw. -5 und der ICD-10), z. B. in Form von zehn durch Kriterienlisten definierte Störungsentitäten, tritt eine dimensionale Diagnostik der PS, die auf drei Schweregraden von Funktionsbeeinträchtigungen und der stilistischen Beschreibung von übergeordneten Persönlichkeitsdomänen bzw. prominenten Persönlichkeitsmerkmalen beruht. Diese dimensionale Diagnostik von PS muss zunächst gelernt werden. Wir haben uns deshalb in diesem Buch das Ziel gesetzt, diesen Übergang zu erleichtern, indem wir zunächst in diesem Kapitel die herkömmliche kategoriale Klassifikation in Form von DSM-5 (Sektion II) und die neue Klassifikation, also ICD-11, darstellen und dann in jedem störungsbezogenen Kapitel die herkömmliche Persönlichkeitsstörungskategorie in das Modell der dimensionalen prominenten Persönlichkeitsmerkmalen der ICD-11 „übersetzen“. Zu beachten ist, dass bis zur Manuskript-Finalisierung noch keine verabschiedete ICD-11-Klassifikation vorliegt, sodass wir uns an einer vorläufigen Version orientieren mussten. Die Leser finden diesen Transfer an markierter Stelle in jedem störungsbezogenen Kapitel.

2.1 Die kategoriale Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen nach DSM-5 und ICD-10

Die Klassifikation der PS erfolgt bis heute in der Tradition psychiatrischer Klassifikationsmodelle kategorial als Störungsentitäten. Sowohl in der ICD-10 als auch im DSM-IV und aktuell DSM-5, Sektion II, werden neben allgemeinen Kriterien einer PS spezifische Typen anhand von Merkmalslisten beschrieben, die charakteristische Emotionen, Kognitionen sowie Stile interpersonellen Verhaltens darstellen. Es ist jeweils eine anhand von Expertenurteil gewonnene Schwelle definiert, ab wie vielen erfüllten Items die Diagnose der spezifischen PS zu vergeben ist. Dabei weist die DSM-5-Klassifikation in Sektion II nur marginale Veränderungen gegenüber DSM-IV auf. Im DSM-5 werden die einzelnen Persönlichkeitsstörungskategorien nach phänomenologischer Ähnlichkeit in drei Hauptgruppen (Cluster) unterteilt (APA, 2018): • Das Cluster A umfasst die Paranoide, die Schizoide und die Schizotypische Persönlichkeitsstörung, deren gemeinsames Merkmal ein sonderbares oder exzentrisches Verhalten ist.



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