Ridgway | Der Strand der Träume | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 65 Seiten

Reihe: Strandhaus

Ridgway Der Strand der Träume

Prequel
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-95576-340-4
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Prequel

E-Book, Deutsch, Band 1, 65 Seiten

Reihe: Strandhaus

ISBN: 978-3-95576-340-4
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Zwei Meilen Paradies - so hatte Meg den Strand von Crescent Cove immer genannt, den Traumort ihrer Jugend. Aber nachdem Meg dort ihre große Liebe Peter durch einen Unfall verlor, ist das Vergangenheit. Seitdem war sie nicht mehr da, glaubt auch nicht mehr an das Paradies. Bis ... ja, bis Meg bei der Strandhausvermietung aushilft, die ihre Schwester dort betreibt - und Caleb McCall begegnet. Und zutiefst von dem attraktiven Gast mit den braunen Augen fasziniert ist, der Peter so verblüffend ähnlich sieht. Das kann doch kein Zufall sein, oder?



Bereits mit elf Jahren schrieb Christie Ridgway ihren ersten Liebesroman. Der Held war ihr Teenageridol, die Heldin sie selbst. Inzwischen gehört zu den USA Today-Bestsellerautorinnen. Sie lebt in Kalifornien und verbringt ihre Freizeit am liebsten mit ihren Söhnen, ihren Hunden und ihrem Mann, in den sie sich schon auf dem College verliebte.

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1. KAPITEL


Zwei Meilen Paradies.

In der Kindheit war Crescent Cove in Südkalifornien für Meg Alexander immer ihr ganz eigenes Märchenland gewesen. Und als sie jetzt, zehn Jahre später, über den warmen Sand lief, dachte sie, wie glücklich sie sich schätzen konnte, hier aufgewachsen zu sein.

Ihr Urgroßvater hatte das Land damals gekauft, um hier seine Stummfilme wie The Courageous Castaway oder Sweet Safari zu drehen. Die tropische Vegetation, die er 1919 hatte herbringen lassen, um den Drehort so authentisch wie möglich zu gestalten, gedieh heute prächtig in der Bucht. Das leuchtende Grün von Dattelpalmen und die lachsfarbenen und scharlachroten Bougainvillea, die sich durch den heimischen Beifuß wanden, bildeten schöne Farbtupfer auf den sandfarbenen Klippen beim Strand. Näher am Ufer umsäumten großblättrige Bananenstauden, mexikanische Fächerpalmen und farbenfrohe Hibiskusbüsche die fünfzig Strandhäuser, von denen die meisten von 1920 bis in die 1950er Jahre in eklektischem Stil errichtet worden waren.

Jedes einzelne der Strandhäuser in Crescent Cove war anders, gebaut nach den jeweiligen Launen der Mode, die heute längst vergessen waren. In den Farben ebenso unterschiedlich wie in Form und Größe, fügten sich doch alle Häuser harmonisch in das Landschaftsbild ein. Die einzige Gemeinsamkeit der Häuser waren die großen Fenster, die Richtung Ozean zeigten.

In diese Richtung wagte Meg jedoch nicht zu schauen.

Früher hatte ihre Mutter ihr und ihrer kleinen Schwester Skye immer erzählt, dass Nixen im Meer lebten, die die Bucht mit ihren Zauberkräften bewachten. Als Kind hatte Meg diese Geschichten geglaubt, genauso wie sie geglaubt hatte, dass die flachen Seeigel, die aussahen wie Taler, die Währung der Meerleute waren und Seeglas die verlorenen Steine eines unbekannten Brettspiels der Kinder des Meervolks.

Heute glaubte Meg nicht mehr an Magie und Märchen.

„Guten Morgen“, ertönte da eine ältere männliche Stimme.

Meg blickte auf. „Hallo, Rex. Wünsche einen guten Morgen zurück.“ Rex Monroe, über neunzig Jahre jung, war neben Skye der Einzige, der ständig hier in der Bucht wohnte. Skye verwaltete und managte den Besitz, seit ihre Eltern nach Frankreich in die Provence übergesiedelt waren. Gestern war Meg dem scheinbar ewig jungen Alten zum ersten Mal nach zehn Jahren bei seinem Spaziergang am Strand begegnet, und genau wie heute war der Himmel wolkenverhangen – das typische fahle Maigrau – und es hatte nach Regen gerochen. „Machst du wieder deinen Frühsport?“

Rex klopfte sich auf den Bauch, der unter seinem karierten Flanellhemd spannte. „Nicht nur ihr Frauen müsst auf eure Figur achten. Und, hast du dich schon wieder eingelebt?“

„Oh, sicher.“ Meg winkte ab. Es war ein seltsames Gefühl, wieder in dem Zimmer ihrer Kindheit und Jugend zu schlafen, nachdem sie vor zehn Jahren Crescent Cove mit neunzehn verlassen hatte. Aber nun war ihre Schwester zu der Hochzeit einer Freundin eingeladen worden, mit der sie damals im College zusammengewohnt hatte. Gleichzeitig war das Wochenende zum Memorial Day immer der Startschuss für die Saison in Crescent Cove. Und so würde Meg für Skye einspringen und die Stellung halten, irgendjemand musste schließlich die Schlüssel für die Strandhäuser ausgeben und anwesend sein, um sich um kleinere Krisen kümmern zu können.

Auch wenn es Megs Meinung nach die größere Krise war, wieder hier zu sein.

„Wie ich sehe, hast du einen Satz Werkzeuge dabei.“ Rex zeigte auf die Leinentasche, die über ihrer Schulter hing. „Gibt es schon etwas zu reparieren für dich?“

„Nichts Dringendes. Ich will mich nur in Bewegung halten.“ Alles, nur damit sie nicht an den letzten Sommer denken musste, den sie damals hier in der Bucht verbracht hatte. „Ich wollte das Verandageländer von Strandhaus Nr. 9 abschleifen. So viel ich verstanden habe, wohnt Griffin Lowell schon seit zwei Monaten dort. Und jetzt, da er für ein paar Tage weg ist, hat Skye den Maler bestellt, weil ein neuer Anstrich nötig ist.“

Rex bedachte Meg mit einem durchdringenden Blick, der daran erinnerte, dass er im Zweiten Weltkrieg Kriegsberichterstatter gewesen war und für seine Reportagen einen Pulitzerpreis erhalten hatte. „Was denn? Und der Mann, den Skye beauftragt hat, bringt keine Schleifmaschine mit, um die alte Farbe zu entfernen?“

„Nun …“ Meg schaute in ihre Tasche, in der Spachtel, Sandpapier und einige andere Werkzeuge zusammen mit ihrer Wasserflasche lagen. „Wie heißt es doch so schön? Wer rastet, der rostet. Ich dachte mir, ich kann die Arbeit auch selbst erledigen. Faulenzen ist gefährlich.“ Und umso gefährlicher, weil sie dann zu viel Zeit hätte, um über den letzten Sommer nachzugrübeln. Über Peter.

Rex nickte, als wüsste er genau, was sie alles nicht aussprach. „Komm ruhig auf einen Besuch vorbei, wenn du Gesellschaft brauchst.“

„Ja, gern. Danke für die Einladung.“ Sie lächelte Rex an, auch wenn ihr auch jetzt schon klar war, dass sie nicht bei ihm auftauchen würde. Sie wollte keine Gesellschaft haben. In Gesellschaft würde das Thema Peter vielleicht aufkommen. Die Frage könnte fallen, weshalb sie von ihrem Zuhause weggerannt und nie wieder zurückgekehrt war. Und dann wäre sie versucht gewesen, sich einzugestehen, wie viel sie verloren hatte. Damit meinte sie nicht nur die Unbeschwertheit des jungen Mädchens.

Nein, sie war zu clever, um das geschehen zu lassen.

„Genieße den Spaziergang, Rex“, sagte sie und ging weiter den Strand entlang.

An der Südspitze wurde Crescent Cove von hohen Klippen begrenzt, die weit in den Pazifik hinausliefen. Oben wirkten die Klippen wie ein Plateau, aber an den Seiten gab es Stufen und Vorsprünge, von denen waghalsige Kliffspringer sich ins Meer stürzten. Skye hatte überall Verbotsschilder aufgestellt, die vor den Gefahren warnten, doch wenn man sich die ausgetretenen Kletterpfade von hier unten betrachtete, bewirkten die Schilder wohl nicht viel. Das letzte Strandhaus in der Bucht, ein zweistöckiges Holzhaus mit blau-grünen Fensterrahmen und einer großen Veranda, die weit über den Strand reichte, schmiegte sich direkt an die Klippen. Die Hausnummer war in ein Stück Treibholz geschnitzt, das die gleiche Farbe wie die Rahmen hatte und neben der Tür angenagelt war. Strandhaus Nr. 9.

Meg stieg die Holzstufen zur Veranda hinauf, legte ihre Tasche auf dem Tisch unter dem Sonnenschirm ab und sah sich um. Eine Hollywoodschaukel, mehrere Stühle und ein Stapel mit zusätzlichen Stühlen, in der Ecke der Grill. Alles schien in Ordnung zu sein. Zwar war der Mieter nicht hier, doch im Juni würde er zurückkommen. Danach würden andere Gäste anreisen und über Juli und August in Nr. 9 bleiben. Skye hatte ihr gesagt, dass fast alle Häuser den Sommer über ausgebucht waren, und das war gut so, denn in der Sommersaison wurden die Haupteinnahmen gemacht. Im Herbst würde es dann ruhiger werden, und im Winter und Frühling würden die meisten Häuser leer stehen.

Die Stirn gerunzelt studierte Meg das Geländer. Skye war zu Recht verärgert. Die Farbe blätterte in großen Flocken ab, obwohl die Ausbesserungsarbeiten erst im Februar vorgenommen worden waren. Wenn die Saison zu Ende war, blieb Zeit für die nötigen Instandhaltungsarbeiten, und die Malerfirma war im Frühjahr erst hier gewesen. Was immer die Handwerker getan hatten, es hatte nicht lange vorgehalten.

Andererseits war Meg froh darum. So war sie beschäftigt und musste nicht an …

An niemanden. Sie musste an niemanden denken.

Sie holte ein Haargummi aus der Tasche und band ihre goldblonden Haare zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammen. Ganz bewusst entspannte sie ihre Gesichtsmuskeln. „Stirnrunzeln macht Falten“, murmelte sie vor sich hin. „Du willst doch nicht grimmig aussehen, oder?“

Andererseits … sie war neunundzwanzig, noch dazu Buchhalterin. Vielleicht hatte sich die grimmige Miene ja schon festgesetzt.

Sie verdrängte die deprimierende Vorstellung und machte sich an ihr Vorhaben. Sie begann an der Geländerecke, und schon bald stand sie mit ihren Flipflops in Farbflocken, die Schnipsel bedeckten ihre Hände und Arme, klebten an ihrer Jeans und ihrem T-Shirt, verdeckten fast das Wort mit Ausrufezeichen, das auf dem Stoff über ihre Brust lief: Mäh!

Die knappe Zusammenfassung ihres Lebens.

Mäh. Meg. Beides begann mit M, beides klang ähnlich.

Ihre Kehle war wie ausgetrocknet, dabei hatte sie die kleine Wasserflasche, die sie mitgebracht hatte, schon fast leer getrunken. Das fahle Maigrau kämpfte eine Schlacht mit der Sonne, und auch wenn das Grau zu gewinnen schien, so waren die Temperaturen doch definitiv angestiegen. Der letzte Schluck Wasser half nicht viel, deshalb beschloss Meg, sich mit dem Generalschlüssel ins Strandhaus zu lassen und ihre Plastikflasche in der Küche aufzufüllen.

Der Mieter von Nr. 9, Griffin Lowell, hatte schon als Kind den Sommer über mit seiner Familie in diesem Bungalow gewohnt. Damals waren sie Freunde gewesen, und er würde sicher nichts dagegen haben. Obwohl Skye ihr erzählt hatte, dass Griffin dem abenteuerlustigen Wildfang von damals überhaupt nicht mehr ähnelte. Er war jetzt Journalist und hatte als Berichterstatter ein ganzes Jahr mit den Truppen in Afghanistan zugebracht. Nun war er zurück, ein wortkarger Einzelgänger, der in Ruhe gelassen werden wollte. Meg hoffte für ihn, dass er hier finden würde, wonach er suchte, auch wenn es bei ihr selbst hingegen wohl noch dauern würde, bis sie ihren Frieden mit Crescent Cove schließen konnte.

...


Ridgway, Christie
Bereits mit elf Jahren schrieb Christie Ridgway ihren ersten Liebesroman. Der Held war ihr Teenageridol, die Heldin sie selbst. Inzwischen gehört zu den USA Today-Bestsellerautorinnen. Sie lebt in Kalifornien und verbringt ihre Freizeit am liebsten mit ihren Söhnen, ihren Hunden und ihrem Mann, in den sie sich schon auf dem College verliebte.



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