E-Book, Deutsch, 390 Seiten
Rittmeyer / Tell Fotoprojekte mit Kindern und Jugendlichen
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7526-1583-8
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Praxiserprobte Ideen für die Fotopädagogik
E-Book, Deutsch, 390 Seiten
ISBN: 978-3-7526-1583-8
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ziel dieses Buches ist es, Akteuren im schulischen und außerschulischen Bereich einen Werkzeugkasten an die Hand zu geben, um das Thema Fotografie in der Bildungsarbeit und in der Freizeitpädagogik kreativ und vielfältig einzusetzen. Dabei steht die praktische Medienarbeit im Vordergrund; einige Aspekte der Medienrezeption werden ebenfalls aufgegriffen. Die Autorinnen stellen Foto-Projekte und Workshopinhalte aus ihrer vielfältigen Arbeit vor, mit Tips und Hinweisen zur Projektdurchführung.
Dr. habil. Christel Rittmeyer ist Diplom-Pädagogin und Lehrerin für Grund-, Haupt- und Förderschulen sowie apl. Professorin an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Christel Rittmeyer hat mehr als fünf Jahre eine Foto-AG für Schülerinnen und Schüler mit psychischen Beeinträchtigungen aller Schulstufen und -formen an einer Schule für Kranke geleitet. Sie bearbeitete die Thematik außerdem im Rahmen ihrer Lehrtätigkeit an der Universität Oldenburg.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
2 Methoden 2.1 Einstiege und erste Fotografierübungen 2.1.1 Übung 1: Gruppeneinteilung Für die Einteilung Gruppen beliebiger Größe: Fotos werden nach Anzahl der gewünschten Gruppenmitglieder in Teile geschnitten. Die Teilnehmer suchen Ihr Foto/ Ihre Gruppe. Paare einteilen: Foto-Paare bilden: Jeder zieht ein Foto, immer zwei Fotos gehören zusammen (gleiches Foto (z.B. Komplettansicht und Detail (Makro); oder Foto und Text oder gleiches Motiv….) 2.1.2 Übung 2: Methoden zum Kennenlernen Fotos oder Werbeseiten aus Zeitschriften werden in die Mitte eines Sitzkreises gelegt. Jeder wählt sich das Foto, das ihn am meisten anspricht und begründet das im Laufe der Vorstellungsrunde. Variante für Teilnehmer, die bereits selbst fotografieren: Die Teilnehmer legen alle gleichzeitig ein selbst fotografiertes und mitgebrachtes Bild in den Kreis (vor Kursbeginn organisieren). Ein Teilnehmer fängt an, wählt sich ein fremdes Bild, stellt sich und seine Wahl („Was hat mich an dem Bild angesprochen?“) kurz vor. Der Fotograf des Bildes übernimmt, sagt kurz etwas zu seinem Bild. Dann wählt er selbst ein weiteres fremdes Bild aus, begründet seine Wahl, stellt sich vor und so weiter. Mit dieser Methode lässt sich leicht erkennen, wer welche Vorkenntnisse oder welchen fotografischen Blick jemand hat und welche Motive die Person bevorzugt. Außerdem können nebenbei auch schon Aspekte eines guten Fotos erarbeitet werden oder die verschiedenen Genres der Fotografie herausgearbeitet werden. 2.1.3 Übung 3: Bildgestaltung Ziel: Grundlegende technische und gestalterische Fähigkeiten erproben und erlernen. Handlungsschritte: Abbildung 2 "Ganz von Unten", Fotoseminar PH Freiburg (ST) Danach werden die Bilder Die Teilnehmer erhalten in Gruppen zu je 3-4 Personen eine Kamera und einen Stapel Karten mit Fotografier - Aufgaben. Die Aufgaben sollten mit jüngeren Teilnehmern vor dem Fotografieren gemeinsam besprochen und erklärt werden. Zeitbedarf: ca. 90 Minuten: Die Gruppe hat ca. 45 Minuten Zeit, um die Aufgaben zu erledigen. besprochen Tipp: Um die Bilder sofort ansehen zu können kann man das kostenlose PC-Programm Irfanview benutzen (installierbare Version auf http://irfanview.de oder als tragbare Version von www.portableapps.com). Damit lassen sich Bilder direkt drehen (aber nur die Vorschau, die Datei wird nicht verändert). Es lohnt sich, die Grundlegenden Tastenkombinationen zu verwenden: Taste L=links drehen; R= rechts, Enter für Vollbild, Esc um aus Vollbildmodus zurück zu kommen, H spielgelt horizontal, V spiegelt vertikal, I ruft die am Bild gespeicherten Zusatzinformationen auf…. Aufgabenbeispiele: Das Gleiche Ding in drei Fotos ganz verschieden fotografieren. Etwas ganz von …… fotografieren. Viel Tiefe im Bild (Vorder-, Mittel-, Hintergrund ) Verwackeltes Bild oder verwischtes Motiv. Ein Rätselbild (Detailaufnahme) und die dazugehörende Auflösung. Ein Bild gegen die Sonne oder eine andere Lichtquelle- einmal mit und einmal ohne Blitz. Ein ungewöhnliches Bild machen. Eine sehr nahe Nahaufnahme. …. Die Aufgabenkarten „Mach ein Foto…“ zum Ausdrucken zu dieser Übung finden sie im Kapitel 5.2 .Wenn für jede Gruppe ein Kartensatz auf ein andersfarbiges Papier gedruckt wird, kann man leichter die Übersicht behalten, welche Aufgabenkarten zusammen gehören. Außerdem kann man die Gruppenordner für die Abgabe dann nach der Farbe benennen. Wenn die Karten wieder verwendet werden sollen, können sie laminiert werden, Die Aufgabe kann entweder so durchgeführt werden, dass nur die Lösungen als Fotos von der Gruppe abgegeben werden, (ggf Dateien umbenennen, Dateiendung (z.B. .jpg) dabei unbedingt beibehalten!) oder man bespricht auch die nicht gelungenen Fotos und zeigt den Weg zum Endergebnis auf. (Was hat nicht geklappt, was wurde daraufhin verändert…). Lernchancen: Mit dieser Aufgabe können technische Details (Scharfstellen!, Blitz an oder aus, Gegenlichtsituationen, etc.) thematisiert werden. Aber auch Phänomene wie Linsenreflexe oder die Tiefenunschärfe können hier angesprochen werden. Auf jeden Fall sollte bei den gestalterischen Überlegungen zu den Bildern auf den Bildrand und die Platzierung des Motivs eingegangen werden: Ist das, worum es dem Fotografen ging, auch im Bild als Thema/Motiv erkennbar? Gerade jüngere Kinder neigen dazu, viel „Luft“ um das Motiv zu fotografieren und nicht nahe genug heran zu gehen. Was könnte man noch weglassen, was stört, was ist vielleicht abgeschnitten und sollte drauf? Auch die Ausrichtung des „Horizonts“ (ist er gerade, oder bewusst deutlich schräg oder stört eine leichte Schräge den Bildeindruck? Könnte das Bild durch eine geringe Veränderung des Standorts noch verbessert werden? 2.1.4 Übung 4: Bildausschnitt Ziel: Gute Bildausschnitte erkennen und gestalten lernen. Erkennen, dass die Wahl eines guten Bildausschnittes (Fotomotiv) sehr individuell ist. Erkennen, dass weniger oft mehr ist. Material: Ganzseitige Werbeanzeigen oder Reportage - Fotos aus Zeitschriften (möglichst komplexe Bildinhalte) Weißes Papier zum Abdecken ggf. Winkel aus Papier/Pappe Zeitbedarf: insgesamt 15-25 Minuten: Handlungsschritte: ca. 5 Minuten Bildausschnitte auswählen die Fotos drei Runden lang betrachten (abhängig von der Anzahl der Teilnehmer je ca. 2-4 Minuten) ein Auswertungsgespräch am Ende (ca. 5- 10 Minuten) Vorbereitung Ein großer Tisch, an dem alle rundum Platz haben/ um ihn herum gehen können. Anweisung an die Teilnehmer: Die Aufgaben still für sich ausführen. Kommentare beim gemeinsamen Betrachten möglichst vermeiden, sich die Gedanken für das Auswertungsgespräch am Ende merken. Handlungsschritte: Die Teilnehmer suchen sich spontan aus den (z.B. auf dem Boden) ausgebreiteten Bildern eines zur Bearbeitung heraus. (Das sollte schnell gehen, damit die Bilder insgesamt noch nicht genau angesehen wurden.) Die Teilnehmer nehmen das gewählte Bild/ die Werbeseite mit an ihren Platz. Jeder Teilnehmer wählt aus dem vor ihm liegenden Bild zwei (verschiedene, gute, interessante) Bildausschnitte aus. Dabei können zwei Papierschablonen (Winkel) hilfreich sein. Tipp: Ausschnitte nur merken, nicht anzeichnen, dann kann das Material wiederverwendet werden. Wenn alle die Entscheidung getroffen haben, legt jeder auf seinem Blatt den ersten Ausschnitt und deckt den Rest des Fotos mit weißem Papier ab, so dass nur noch der gewählte Ausschnitt als eigenständiges Foto sichtbar bleibt. Die gesamte Gruppe wandert nun gemeinsam rund um den Tisch und schaut sich (möglichst ohne Kommentare) alle Bilder an. Wenn alle wieder an ihrem Platz angekommen sind, folgen der zweite Ausschnitt und wieder eine Betrachtungsrunde. Die letzte Betrachtungsrunde erfolgt, nachdem die Bilder/Werbeanzeigen komplett aufgedeckt wurden und ganz zu sehen sind. Jetzt kann ein Austausch darüber stattfinden, was die Teilnehmer beim Betrachten wahrgenommen haben. Was ist ihnen aufgefallen, was hat sie überrascht, welche Erkenntnisse haben sie gewonnen? Beispiele für Erfahrungen mit dieser Übung: Weniger ist mehr, der Ausschnitt lenkt die Aufmerksamkeit auf ein Detail. Manche Details fallen im gesamten Bild kaum auf (auch wenn sie schon als hervorgehobener Ausschnitt aus der Vorrunde bekannt waren.) In manchen Bildern können die Teilnehmer während der Betrachtung keinen Zusammenhang zwischen den beiden Ausschnitten erkennen. Manche Motive drängen sich auf, andere sind interessant aber höchst individuell und würden von anderen Teilnehmern teilweise so gar nicht als Motiv wahrgenommen und „fotografiert“. Einige Ausschnitte können anders interpretiert werden als das Gesamtbild. Hier zeigt sich die Möglichkeit zur Manipulation durch weggelassen des Zusammenhangs. Eine weitere Erkenntnis besteht darin das in einer so kleinen zweidimensionalen Wirklichkeit wie dem vorliegenden Bild bereits zahlreiche Motive vorhanden sind. Wenn die Teilnehmer später beim Fotografieren keine Bildideen entwickeln, lohnt es sich also, versuchsweise den Raum für die Motivsuche zu reduzieren anstatt zu erweitern. Ein Beispiel dafür, wie Ausschnitte die Wahrnehmung der Welt verändern können: http://www.boredpanda.com/broken-india-instagram-cropped-limitless/ (Zugriff vom 26.09.2019) 2.2 Arbeitshilfen / Infotexte / Arbeitsblätter 2.2.1 Überlegungen zum Kauf einer...