Roberts | Ein charmanter Heiratsschwindler | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Julia Herzensbrecher

Roberts Ein charmanter Heiratsschwindler


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-1177-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Julia Herzensbrecher

ISBN: 978-3-7337-1177-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der reiche Hoteltycoon Stephen Bartholomew ist so sexy, dass die hübsche Julie ihren eigentlichen Plan fast vergisst: Rache! Bei einem romantischen Picknick am Ufer der Loire verliert sie ihr Herz an ihn. Obwohl Julie befürchtet: Stephen ist ein Betrüger ...



Hinter Penny Roberts steht eigentlich ein Ehepaar, das eines ganz gewiss gemeinsam hat: die Liebe zum Schreiben. Schon früh hatten beide immer nur Bücher im Kopf, und daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Und auch wenn der Pfad nicht immer ohne Stolpersteine und Hindernisse war - bereut haben beide ihre Entscheidung, das Hobby zum Beruf zu machen, nie. Denn was kann es Schöneres geben, als mit der Kraft der eigenen Fantasie immer wieder neue Geschichten zu erzählen?

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1. KAPITEL

Glutrot sank die Sonne über dem Loiretal der Erde entgegen. Wie ein Feuerball setzte sie den Himmel in Flammen, der am Horizont in sattem Purpur erglühte, das schließlich in sanfte Pastelltöne überging und mit dem dunklen Blau des Nachthimmels verschmolz.

Der Anblick des Schlosses im Licht der Abenddämmerung war einfach atemberaubend. Wie im Märchen wirkte es mit seinen zahllosen weißen Türmchen und Giebeln, die im letzten Licht der untergehenden Sonne erglühten. Umgeben von ausgedehnten Parks, war es auf einer sanften Anhöhe erbaut, von der aus man eine fantastische Aussicht über das ganze Loiretal hatte.

Langsam senkte die Dunkelheit sich über das Land, doch die Fenster des Schlosses erstrahlten in hellem Lichtschein. Nur ein großes Rechteck im oberen Teil des Tuffsteingebäudes blieb finster. Und genau dort konnte man, wenn man ganz genau hinschaute, einen dunklen Schemen erkennen, der gerade über die Balustrade des Balkons kletterte. Nur Sekunden später war die schwarz gekleidete Gestalt durch die geöffnete Balkontür im Innern des Schlosses verschwunden.

Verstohlen wie ein Schatten huschte sie durch den Raum. Trotz der schier undurchdringlichen Finsternis gelang es ihr, sämtlichen Hindernissen auszuweichen und so das Zimmer zu durchqueren, ohne auch nur den geringsten Laut zu verursachen. Abgesehen vom leisen Ticken der antiken Standuhr war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.

Eilige Schritte auf dem Gang vor dem Zimmer ließen die Gestalt zusammenschrecken. Rasch suchte sie hinter einem wuchtigen Sessel Zuflucht, verschmolz mit der Dunkelheit. Angespannt und mit heftig klopfendem Herzen wartete sie. Zehn Sekunden. Zwanzig. Dann endlich entfernten die Schritte sich, wurden leiser und verstummten schließlich ganz.

Julie Matheson stieß ein erleichtertes Seufzen aus, zog sich die schwarze Kapuze vom Kopf und wischte sich mit dem Ärmel ihres ebenfalls tiefschwarzen Catsuits den Schweiß von der Stirn.

Dieser Job war nichts für sie, so viel stand fest. Allein die Aufregung der letzten Minuten hatte sie mit Sicherheit zehn Jahre ihrer restlichen Lebensspanne gekostet. Ihre Finger zitterten, als sie die Taschenlampe aus dem Beutel fischte, den sie sich um die schmalen Hüften geschlungen hatte. Sie blicke sich noch einmal wachsam um, ehe sie es endlich wagte, die Lampe einzuschal-ten.

Ein dünner Lichtstrahl durchschnitt die Dunkelheit, als Julie sich auf die Suche nach etwas machte, von dem sie selbst noch nicht so genau wusste, was es eigentlich war. Einfach irgendetwas, mit dem sie …

Ein leises elektrisches Summen ließ sie erschrocken herumwirbeln. Misstrauisch ließ sie den Strahl der Taschenlampe durch das Zimmer schweifen. Doch sie konnte nichts Verdächtiges entdecken.

Hätte sie genau hingeschaut und sich in dem Metier ein bisschen besser ausgekannt, wäre ihr sicherlich die winzige Kamera aufgefallen, die direkt über der Tür an der Decke angebracht war und sich jetzt langsam bewegte und jede von Julies Bewegungen aufmerksam folgte.

„Verdammt, Boss, wir haben sie! Das ist ganz sicher die Katze, darauf verwette ich einen halben Monatslohn!“

Angespannt beugte Jean-Pierre Arnauld sich über den Monitor der Infrarot-Überwachungskamera. Leicht amüsiert stellte Stephen Bartholomew fest, dass sein Sicherheitschef wirkte, als würde er jeden Moment anfangen, an seinen Fingernägeln zu kauen. Doch wahrscheinlich, dachte er ein wenig schuldbewusst, war Jean-Pierres Aufregung dem Ernst der Lage weit eher angemessen als seine eigene, eher lässige Betrachtungsweise.

Die Kamera schwenkte herum, und plötzlich war das Gesicht des Eindringlings zu erkennen. Mit einem Mal war Stephens Gelassenheit dahin. „Stopp“, rief er, und das Bild gefror auf dem Schirm. „Können Sie das näher heranholen, Jean-Pierre?“

„Natürlich Sir, aber sollten wir nicht lieber die Polizei …?“

„Tun Sie es, bitte.“

Wie elektrisiert betrachtete Stephen das Gesicht, das jetzt fast den gesamten Bildschirm ausfüllte.

„Fichtre.“ Vor lauter Aufregung verfiel Jean-Pierre in seine Muttersprache. „Verdammt, das ist ja eine Frau!“

Ja, es handelte sich in der Tat um eine Frau – und zwar um ein ganz besonderes Exemplar dieser Spezies, wie Stephen fand. Selbst das körnige Bild der Überwachungskamera konnte ihrer klassischen Schönheit keinen Abbruch tun. Sie sah aus wie eine Königin. Sinnliche Lippen, hohe Wangenknochen, große dunkle Augen und ein stolz vorgerecktes Kinn.

Für gewöhnlich ganz die Sorte Frau, die Stephen mit Vergnügen zu sich in seine Privaträume eingeladen hätte, doch dummerweise war ihm diese spezielle junge Dame bislang noch nicht vorgestellt worden – und das warf wiederum die Frage auf, was sie eigentlich in seinem Arbeitszimmer zu suchen hatte.

„Okay, Boss, ich werde jetzt die Flics … Verzeihung, ich meinte natürlich, ich werde die Polizei verständigen, damit sie der Lady ein hübsches neues Paar Armreifen verpassen können.“ Er lächelte siegessicher. „Dieses Mal hat das Kätzchen endgültig ausgespielt.“

Stephen, noch immer wie gebannt von dem Anblick der unbekannten Schönheit auf dem Überwachungsmonitor, riss sich mühsam los und wandte sich seinem Sicherheitschef zu, der bereits den Telefonhörer in der Hand hielt.

„Nicht, Jean-Pierre! Ich kümmere mich selbst um diese Angelegenheit.“

Jean-Pierres Kiefer sackte herab. Er starrte seinen Boss an, als hätte er den Verstand verloren. „Mr. Bartholomew, Sir! Das kann unmöglich Ihr Ernst sein! Dort oben im Arbeitszimmer ist höchstwahrscheinlich die Katze, einer der berüchtigsten Juwelendiebe unserer Zeit. Ich weiß, es sieht aus, als würde es sich um eine völlig harmlose Frau handeln, aber sie könnte bewaffnet sein. Außerdem können wir sie doch nicht einfach so davonkommen lassen!“

Doch Stephen war von seinem Vorhaben nicht mehr abzubringen. „Wer hat behauptet, dass ich so etwas vorhätte?“, erwiderte er ernst. „Vertrauen Sie mir, Jean-Pierre. Ich weiß, was ich tue.“

„Da bin ich nicht so sicher“, hörte Stephen seinen Sicherheitschef leise murmeln, aber er reagierte nicht darauf. Insgeheim war er sich selbst nicht sicher, was er mit dieser unüberlegten Aktion eigentlich erreichen wollte. Er wusste nur eines: Er konnte diese bezaubernde Frau, von der er sich aus unerklärlichen Gründen magisch angezogen fühlte, unmöglich einfach so den Behörden ausliefern.

Nicht, ehe er nicht alles in seiner Macht Stehende versucht hatte, sie auf den rechten Weg zurückzubringen.

Verflixt, das dauerte alles viel zu lange! Nervös durchwühlte Julie die Schubladen des wuchtigen Mahagonischreibtischs. Wieder nichts. Frustriert ballte sie die Hände zu Fäusten. Jeden Quadratzentimeter des Büros hatte sie inzwischen untersucht, ohne auch die winzigste Spur oder wenigstens einen einigermaßen brauchbaren Hinweis zu finden. Und langsam, aber sicher lief ihr die Zeit davon.

Erneut ließ sie den Strahl ihrer Taschenlampe durch den ganzen Raum schweifen, ohne jedoch auf etwas zu stoßen, das als Versteck für irgendwelche verfänglichen Unterlagen hätte dienen können. Sie schluckte einen unflätigen Fluch hinunter. Das konnte doch alles gar nicht wahr sein!

Und dann glaubte sie plötzlich wieder Schritte auf dem Korridor zu hören. Eilige Schritte, die sich rasch näherten. Wenn man sie hier erwischte …

Allein der Gedanke jagte Julie einen eisigen Schauer über den Rücken. Sie schüttelte den Kopf. Es machte keinen Sinn, sich auch nur eine Sekunde länger dem Risiko auszusetzen, entdeckt zu werden. Sie wusste ja nicht einmal, wo sie noch suchen sollte. Kurz entschlossen zog sie sich die Kapuze wieder über den Kopf und schaltete die Taschenlampe aus. Dann verließ sie das Büro auf demselben Wege, auf dem sie bereits hineingelangt war – indem sie über die Balkonbrüstung kletterte und den schmalen Vorsprung im Mauerwerk entlang bis zurück zu ihrem eigenen Balkon balancierte.

Im Laufschritt eilte Stephen den mit weißem Marmor ausgekleideten Korridor entlang. Der langflorige bordeauxrote Teppich verschluckte die Geräusche seiner Schritte – jedenfalls hoffte er das, denn die legendäre Katze würde sich sicherlich nicht so einfach in flagranti erwischen lassen. Dann, vor der Tür seines Arbeitszimmers, zögerte er plötzlich.

Noch war Zeit, die ganze Sache zu überdenken. Wahrscheinlich hatte Jean-Pierre recht, und Stephen verhielt sich im Augenblick einfach nur idiotisch. Nur, weil es sich bei der vermeintlichen Diebin um eine bildhübsche Frau handelte, hieß das nicht, dass sie ihm nicht gefährlich werden konnte. Im Gegenteil, vielleicht konnte sie ihm auch gerade deshalb wirklich gefährlich werden.

Es war nicht zu leugnen, dass diese Frau es ihm angetan hatte. Dabei kannte er sie nicht einmal, hatte nur einen kurzen Blick auf ihr Gesicht auf dem Bildschirm der Überwachungskamera erhascht. Dennoch wurde der Drang, sie zu sehen, mit ihr zu sprechen – sie zu berühren – von Augenblick zu Augenblick stärker.

Kurz entschlossen zog er den Magnetstreifen seiner Zugangskarte durch den Scannerschlitz, der rechts neben dem Türrahmen an der Wand angebracht war. Ein schnappendes Geräusch erklang, und die Tür schwang ein Stück weit nach innen auf. Im selben Moment hörte Stephen ein gedämpftes Poltern, dann hastige Schritte aus dem Inneren des Raums.

Mit einem unterdrückten Fluch tastete er die Wand nach dem Lichtschalter ab. Als er...



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