Roberts | Korsika - Im Hafen der Liebe | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1810, 144 Seiten

Reihe: Romana

Roberts Korsika - Im Hafen der Liebe


1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-86295-099-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1810, 144 Seiten

Reihe: Romana

ISBN: 978-3-86295-099-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sie ist auf der Jagd nach der ganz heißen Story: Die Journalistin Libby Watson soll den berühmten Schauspieler Michael Kendall aufspüren und herausfinden, warum er sich so plötzlich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat. Auf Korsika, der wildromantischen Insel im Mittelmeer, wird Libby fündig. Sie lernt Michael kennen und entdeckt sein größtes Geheimnis, genau wie sie es wollte! Ihre Karriere ist gerettet! Dumm nur, dass ihr die Gefühle einen Streich spielen: Wie könnte sie den Mann verraten, der in ihr die Sehnsucht weckt, für immer an seiner Seite zu bleiben?



Hinter Penny Roberts steht eigentlich ein Ehepaar, das eines ganz gewiss gemeinsam hat: die Liebe zum Schreiben. Schon früh hatten beide immer nur Bücher im Kopf, und daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Und auch wenn der Pfad nicht immer ohne Stolpersteine und Hindernisse war - bereut haben beide ihre Entscheidung, das Hobby zum Beruf zu machen, nie. Denn was kann es Schöneres geben, als mit der Kraft der eigenen Fantasie immer wieder neue Geschichten zu erzählen?

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1. KAPITEL

Die Sonne stand hoch über den schroffen Bergen, die das Landesinnere von Korsika kennzeichneten. In der Ferne konnte man den Gipfel des Monte Cinto sehen, der mit seinen über zweitausendsiebenhundert Metern die höchste Erhebung der Insel darstellte. Kein Wölkchen trübte den Himmel, der von einem so intensiven Blau war, dass es schon fast unwirklich erschien. Die Luft flirrte vor Hitze, und der leichte Wind, der einen milden Salzgeruch vom Mittelmeer mit sich trug, brachte kaum Abkühlung.

Unruhig scharrte Calypso mit den Hufen im Staub. Michael, der im Sattel saß, strich beruhigend über die Flanke des Rappen. Sie standen auf einem schmalen Felsplateau, von dem es steil hinab in die Tiefe ging, und die schwindelerregende Höhe machte das Tier nervös. Michael bedauerte dies, doch die Umstände ließen ihm keine andere Wahl. Dieser Platz bot einen einzigartigen Überblick über das gesamte Tal, von den sanft abfallenden Hängen, an denen Trauben für rubinroten Wein angebaut wurde, bis zum tiefblauen Meer, dessen Oberfläche im Sonnenlicht glitzerte. Die Fischerboote, die im Hafen der kleinen Ortschaft Plablanc dümpelten, wirkten aus der Entfernung betrachtet wie die Spielzeuge eines Riesen. Und im hellen Sonnenschein erstrahlten die Fassaden der niedrigen Häuser in leuchtendem Gelb und Weiß. Felder mit Zitronen und Orangenbäumen umgaben das Dorf, und auf der anderen Seite des Tals befanden sich Olivenanpflanzungen. Aus den Bergen stürzte ein Wildbach herab und bahnte sich seinen Weg über den Abhang.

Doch obwohl Michael sich an der wilden Schönheit der Natur normalerweise nicht satt sehen konnte, hatte er dafür im Moment keinen Blick übrig. Er hielt Ausschau nach einem jungen Mädchen.

Nach seiner Tochter.

Er zog die Krempe seines Huts tiefer ins sonnengebräunte Gesicht, um seine dunklen, fast schwarzen Augen vor der Sonne zu schützen.

Tochter – wie merkwürdig das noch immer in seinen Ohren klang. Er bezweifelte, dass er sich jemals daran gewöhnen würde. Er hatte niemals eine Familie gewollt, und nach einem schlimmen Ereignis, das ihn nachhaltig geprägt hatte, war er zu dem Entschluss gekommen, in Zukunft auf jede Art von ernsthafter Beziehung zu verzichten.

Und nun dies.

Da plötzlich erblickte er sie: Katie. Die langen dunkelblonden Locken der Sechzehnjährigen wehten im Wind, während sie, tief über den Rücken ihres rotbraunen Hengstes gebeugt, durch die Felder galoppierte und dabei eine Staubwolke hinter sich aufwirbelte.

Michael unterdrückte einen Fluch, als er erkannte, in welche Richtung sie unterwegs war. Sie hielt geradewegs auf den Steinbruch zu, der sich am anderen Ende des Tales befand. Früher hatte man hier einmal Granit abgebaut, doch die Grube war mittlerweile stillgelegt worden. Zurückgeblieben waren tiefe Gräben und Felsspalten, die man, von Gestrüpp umwuchert, oft erst im letzten Moment erkennen konnte.

Ohne zu zögern riss Michael sein Pferd herum und trieb es an. Er musste Katie einholen, ehe sie das gefährliche Terrain erreichte. Wenn ihr unter seiner Aufsicht etwas zustieß, würde ihre Mutter ihm das niemals verzeihen.

Und er selbst sich schon gar nicht. Durch seine Schuld war schon einmal beinahe ein Mensch zu Schaden gekommen. Für das Unglück einer weiteren Person – noch dazu seiner eigenen Tochter – verantwortlich zu sein, könnte er nicht verkraften.

Libby wurde heftig durchgeschüttelt, als ihr blauer Jeep durch ein Schlagloch rumpelte. Nicht zum ersten Mal beglückwünschte sie sich zu der Entscheidung, anstatt eines kompakten Kleinwagens ein geländegängiges Modell gewählt zu haben. Der junge Mann von der Autovermietung am Flughafen hatte ihr so dringend dazu geraten, dass sie schließlich unsicher geworden war. Absolut zu Recht, wie sie inzwischen wusste. Die Federung ihres Minicoopers, den sie zu Hause in London fuhr, hätte bei diesen Straßenverhältnissen sicher längst erheblichen Schaden genommen.

Als sie die Kuppe des Hügels erreichte, lenkte sie den Jeep an den Straßenrand und stieg aus. Sie brauchte eine kurze Pause. Noch ein Mal tief durchatmen, ehe sie die letzte Etappe ihrer Reise antrat.

Für einen Moment stand sie einfach nur da, das zarte herzförmige Gesicht dem Himmel entgegengereckt, die Augen geschlossen, und genoss die wärmenden Strahlen der Sonne auf ihrer Haut. Ein sanfter Wind, der nach Meer und Ferien roch, zupfte an ihrem schulterlangen kupferfarbenen Haar.

Die Landschaft war einfach herrlich. Knorrige Ölbäume, wilder Oleander, leuchtend roter Salbei und blauer Lavendel. Überall am Wegesrand wucherten intensiv duftende Kräuter, die Libby bisher nur aus dem Gemüseregal im Supermarkt kannte. Und vor einer Weile hatte sie in der Ferne sogar eine Gruppe Mufflons gesehen. Sie hatte gelesen, dass es von den klein gewachsenen braunroten Wildschafen mit den schneckenförmig nach hinten gebogenen Hörnern auf Korsika und Sardinien nur noch einige wenige Hundert Exemplare gab.

Doch sie war nicht hier, um Urlaub zu machen und die Flora und Fauna zu bewundern. Ganz im Gegenteil sogar. Alles hing davon ab, dass sie die Aufgabe, die sie nach Korsika geführt hatte, erfolgreich abschloss. Wenn sie dieses Mal versagte, würde es keine weitere Chance mehr geben.

Libby ging zurück zu ihrem Wagen und setzte sich hinters Steuer. Nervös fuhr sie sich durchs Haar, dann startete sie den Motor. Ihre Finger, die den Schlüssel hielten, zitterten leicht.

Ruhig bleiben, ermahnte sie sich selbst. Verhalte dich ein Mal in deinem Leben professionell!

Doch diesen Vorsatz hatte sie schon zu oft gefasst, als dass sie noch daran glauben könnte, ihn eines Tages wirklich in die Tat umzusetzen.

Vielleicht war es ein Fehler gewesen, überhaupt herzukommen. Womöglich hätte sie besser zu Hause bleiben und sich mit ihrem Schicksal arrangieren sollen. Doch sie hatte sich ein Versprechen gegeben und würde nicht mehr in den Spiegel blicken können, wenn sie nun einen Rückzieher machte.

Ihre Gedanken wanderten zu ihrem Ex Frank und dem Augenblick, in dem er ihr höhnisch ins Gesicht gelacht hatte. Danach waren sie sich nie wieder begegnet.

Nein!, dachte sie, empört über ihre eigene Feigheit und schüttelte entschlossen den Kopf. Sie würde nicht aufgeben. Nicht jetzt, so kurz vor dem Ziel! Es war an der Zeit, es allen zu beweisen, die nicht an sie glaubten. Ihrer Mutter, ihrem Vorgesetzten, ihrem Patenonkel, bei dem sie nach dem Tod der Mutter aufgewachsen war – und nicht zuletzt ihrem Ex.

Ihre hellgrünen Augen blitzten kämpferisch, als sie weiterfuhr. Schon von Weitem konnte sie die ersten Häuser des Ortes ausmachen, der ihr vorläufiges Ziel darstellte.

Plablanc war ein kleines Dorf mit kaum mehr als zweihundert Einwohnern. Die Leute lebten vom Fischfang und der Landwirtschaft. Kaum vorstellbar, dass sie hier richtig sein sollte. Der Mann, den sie suchte, hatte noch vor nicht allzu langer Zeit ein Leben in Glanz und Glamour geführt. Wilde Partys an der Côte d’Azur, in Monte Carlo und auf Ibiza, jedes Mal mit einer anderen Frau an seiner Seite, eine schöner als die andere. Konnte der Kontrast überhaupt größer sein?

Je länger sie darüber nachdachte, desto mehr geriet sie ins Zweifeln. Ein Mann wie er passte einfach nicht hierher. Andererseits war die Quelle, von der sie diese Information besaß, absolut glaubwürdig. Es handelte sich um einen ehemaligen Kontakt von Onkel Theo, der, früher selbst Reporter von Weltrang, nur mit Profis zusammenarbeitete. War es also nicht vielmehr ihre eigene Furcht, die sie hoffen ließ, dass sie nicht fündig wurde?

In Gedanken versunken, fuhr sie die scheinbar endlose staubige Straße entlang, die das gesamte Tal durchzog, als sie plötzlich ganz in der Nähe einen markerschütternden Schrei vernahm. Sie schaute zur Seite und erblickte eine junge Frau auf einem rotbraunen Pferd, das sich auf die Hinterläufe gestellt hatte und panisch wieherte. Im nächsten Moment konnte sich die Reiterin nicht mehr halten und stürzte vom Rücken des Rotfuchses, der daraufhin davongaloppierte.

Sofort trat Libby auf die Bremse, stieß die Fahrertür auf und sprang aus dem Wagen. Ein scharfer Schmerz durchzuckte sie, als sie mit dem Hinterkopf den Türrahmen streifte, doch sie kümmerte sich nicht darum. Sie musste zu der jungen Frau und ihr helfen.

Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, als sie die verkrümmte Gestalt der Reiterin erreichte. Vorsichtig strich sie ihr die goldblonden Locken aus dem Gesicht und stellte erschrocken fest, dass sie ein junges Mädchen vor sich hatte, fünfzehn, vielleicht sechzehn Jahre alt.

„Hey, Kleines, bist du okay?“, fragte sie auf Französisch, das sie fließend beherrschte, da sie in ihrer Jugend ein Jahr mit ihrem Onkel in Paris verbracht hatte. Sie schüttelte das Mädchen sanft, woraufhin dieses ein leises Stöhnen ausstieß. „Komm schon, wach auf. Sag etwas!“

Libby fiel ein Stein vom Herzen, als das Mädchen schließlich die Augen öffnete. Es wirkte noch ein bisschen benommen, schien aber keine starken Schmerzen zu haben. Nach einer Weile runzelte es die Stirn und fragte auf Englisch: „Wer sind Sie?“

„Mein Name ist Libby. Und wie heißt du?“

„Katie.“

„Freut mich, dich kennenzulernen, Katie. Ich habe zufällig mit angesehen, wie dein Pferd dich abgeworfen hat, da …“

„Copper!“ Die Augen des Mädchens weiteten sich vor Schreck. „Wo ist er?“

Beruhigend legte Libby ihr eine Hand auf die Schulter. „Ganz ruhig, ich bin sicher, es geht ihm gut.“ In diesem Moment drang...



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