E-Book, Deutsch, Band 161, 384 Seiten
Reihe: Julia Ärzte zum Verlieben
Roberts / McIntosh / Lynn Julia Ärzte zum Verlieben Band 161
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7515-1152-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 161, 384 Seiten
Reihe: Julia Ärzte zum Verlieben
ISBN: 978-3-7515-1152-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
EIN ARZT FÜR GEWISSE STUNDEN von JANICE LYNN
Ärztin McKenzie Wilkes braucht einen Mann - allerdings nur für ein Wochenende. Um nicht ständig verkuppelt zu werden, will sie nicht allein zu einer Hochzeit. Ihr gutaussehender Kollege Ryder Andrews ist der perfekte Kandidat. Doch ihr Herz hängt noch an ihrem Ex ...
KOMM IN MEIN KÖNIGREICH DER LIEBE! von ANN MCINTOSH
Sara kann es nicht fassen! Sie ist eine Prinzessin! Und soll an der Seite des sexy Prinzen Farhan von Kalyana den Thron seines Landes besteigen. Doch die engagierte Ärztin weiß, dass Farhan sie nicht liebt. Will sie sich trotzdem auf diesen herzlosen Deal einlassen?
KEINE ZUKUNFT MIT DR. BAXTER? von ALISON ROBERTS
Eine einzige Nacht in Noah Baxters Armen - das wünscht Abby sich. Nur einmal will sie sich als begehrenswerte Frau fühlen. Auch wenn sie weiß, dass es mit dem smarten Chirurgen keine dauerhafte Beziehung geben kann. Aber ihr Zusammensein hat süße Konsequenzen ...
Alison wurde in Dunedin, Neuseeland, geboren. Doch die Schule besuchte sie in London, weil ihr Vater, ein Arzt, aus beruflichen Gründen nach England ging. Später zogen sie nach Washington. Nach längerer Zeit im Ausland kehrte die Familie zurück nach Dunedin, wo Alison dann zur Grundschullehrerin ausgebildet wurde. Sie fand eine Stelle als Lehrerin im Norden des Landes, wo sie ihren Traummann kennenlernte, der einen Wirbelsturm aus romantischen Gefühlen in ihr auslöste. Der Sturm gipfelte in der Hochzeit mit dem jungen Doktor und jetzigen Professor Mark. Es folgten zwei Jahre in Glasgow, Schottland. In dieser Zeit vollendete sie ihren ersten Roman - einen Medizinthriller mit einer ordentlichen Portion Romantik. Mit der Rückkehr nach Neuseeland begann ein neues turbulentes Kapitel in ihrem Leben, in dem sich alles darum drehte, sich um ihre kleine Tochter zu kümmern, ein altes Farmhaus zu renovieren, einen großzügigen Garten zu gestalten und ihre kleine Menagerie - Esel, Schafe, Hühner, Hunde und Katzen - zu versorgen. Neben ihrem Zuhause, der Familie und dem Schreiben engagiert sich Alison leidenschaftlich beim Rettungsdienst. Bei dieser Arbeit erhält sie viele Anregungen für ihre Arztromane. Die aufregenden Stunden im Einsatz und die Rettung von Patienten bilden den perfekten Ausgleich für die einsamen Stunden des Schreibens.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Paul machte Schluss?
Dr. McKenzie Wilkes starrte auf ihr Smartphone.
Abserviert per Textnachricht!
Nach zwei Jahren, in denen er ihr immer wieder unsterbliche Liebe schwor, hätte sie zumindest einen Anruf samt Erklärung verdient, oder? Clay, ihr Ex vor Paul, hatte sich wenigstens noch persönlich verabschiedet.
Fairerweise musste sie zugeben, dass Paul gestern Abend versucht hatte, sie zu erreichen.
Nur hatte sie die Anzeige auf ihrem Handy erst weit nach Mitternacht gesehen, zu spät, um zurückzurufen. Sie hatte Rufbereitschaft und so viel zu tun gehabt, dass sie das Krankenhaus erst heute Morgen um sechs verlassen konnte.
McKenzie biss sich auf die Unterlippe, während sie die Worte auf ihrem Display noch einmal las. Du wirst nicht weinen! Auf keinen Fall. Sie war auf dem Weg in die Seattle Cardiac Clinic für herzkranke Kinder, da konnte sie kein trauriges Gesicht machen. Ihre Patienten und deren Familien mussten mit viel mehr fertigwerden als einer zerbrochenen Liebesbeziehung.
Ihre kleinen Herzen waren wirklich gebrochen, physisch und emotional. Trotzdem trugen die Familien ihre Last auf bewundernswerte Weise, sobald der erste Schock überwunden war. Ja, sie sollte sich zusammenreißen und dem Impuls widerstehen, nach Hause zu fahren, sich im Bett zu verkriechen und zu heulen, bis keine Tränen mehr kamen.
Ihre Patienten brauchten sie.
McKenzie liebte ihre Arbeit als Kinderkardiologin. Wie oft machte sie Überstunden oder übernahm spontan einen Dienst, wenn der Zustand eines ihrer Schützlinge kritisch wurde.
Sie hatte geglaubt, dass Paul das verstand. Vielleicht konnte er es einfach nicht nachvollziehen. Er arbeitete für einen Online-Händler. Seine Kunden starben nicht, wenn etwas schieflief.
Sie malträtierte ihre Lippe noch mehr, hoffte, dass der Schmerz den in ihrer Brust nicht hochkommen ließ.
Paul liebte sie. Hatte er es ihr nicht hundert-, sogar tausendfach in den letzten beiden Jahren versichert? Wie konnte er ihr in ein paar dürren Zeilen schreiben, dass sie Abstand voneinander brauchten, um ihre Gefühle zu überdenken? Dass er den Eindruck hatte, sie hätten sich auseinandergelebt, verfolgten unterschiedliche Ziele im Leben?
Was sie betraf, waren all ihre persönlichen Zukunftspläne mit Paul verknüpft. Sie hatte gedacht, sie würden im nächsten oder übernächsten Jahr heiraten, eine Familie gründen, zusammen alt werden.
Allerdings hatte sie das auch bei Clay gedacht. Der gab ihr nach sieben Jahren, die während ihres gemeinsamen Medizinstudiums begonnen hatten, den Laufpass. McKenzie fiel aus allen Wolken, als er ihr eröffnete, dass er zur Facharztausbildung nach Boston ziehen würde. Allein.
Oh, und das Mitleid, das ihr nach dieser Trennung zu Hause entgegenschlug! Als hätte sie nicht genug damit zu tun, das innere Elend zu bewältigen, machte ihre Mutter sie verrückt, indem sie keine Gelegenheit ausließ, passende Dates für ihr „armes Baby“ zu arrangieren. McKenzie hielt es nicht lange aus. Die Assistenzarztstelle, die man ihr in Seattle anbot, war ein Geschenk des Himmels.
Unglücklicherweise drohte ihr nun ein emotionales Déjà-vu. Das „arme Baby“ würde es schlimmer treffen als beim letzten Mal. In nicht einmal einem Monat wurde sie zu Hause in Tennessee erwartet, ihr erster Besuch seit ihrem Umzug nach Seattle.
Ihre Cousine Reva heiratete, und McKenzie war eine der Brautjungfern. Schon als kleine Mädchen hatten sie geplant, auf der Hochzeit der anderen die Brautjungfer zu sein. McKenzie hatte sich sogar gefragt, ob Paul den Anlass nutzen würde, um ihr einen Antrag zu machen.
Offensichtlich nicht.
Warum nur hatte sie ihrer Mutter gegenüber angedeutet, dass ihre Tochter in naher Zukunft verlobt sein könnte?
Bei Jeremys und Revas Trauung solo aufzutauchen, war keine Option. Ihre Mutter würde sie mit mitfühlenden Blicken bombardieren und jeden Tom, Dick oder Harry in ihre Richtung schieben.
McKenzie umklammerte ihr Handy, während die Realität mit kalten Fingern nach ihr griff. Paul hatte sich von ihr getrennt. Er liebte sie nicht mehr, hatte sie vielleicht nie richtig geliebt.
Zugegeben, ihr Herz hatte bei ihm nie Purzelbäume geschlagen, wie sie es sich als junges Mädchen ausgemalt hatte, wenn sie an die große Liebe dachte. Aber sie war gern mit ihm zusammen, und es war ihr nicht egal, wie es ihm ging. Und wer glaubte schon an Märchenprinzen?
Die Beziehung zu Paul war angenehm und behaglich wie warmer Kakao an einem kalten, regnerischen Abend in Seattle.
Sie hatte ihren Kakao-Kerl geliebt. Er sorgte dafür, dass sie sich begehrt und gebraucht fühlte.
„Hey, Dr. Wilkes“, rief eine Kollegin ihr zu und erinnerte sie daran, dass sie noch immer wie erstarrt dastand.
„Hi!“ Sie winkte ihr kurz zu, um sich nicht anmerken zu lassen, dass ihre Welt gerade zu Bruch gegangen war.
Auf dem Weg ins Gebäude und zu ihrem Zimmer zitterten ihr die Hände. Zum Glück lag heute nur die Sprechstunde und kein Behandlungstermin an, für den sie eine ruhige Hand gebraucht hätte.
Mit jedem Schritt verstärkte sich das Zittern, erfasste sie am ganzen Körper.
Paul hat mich verlassen.
Ihr wurde schwindlig, und sie musste stehen bleiben. McKenzie lehnte die Stirn gegen die kühle Betonwand des Flurs und schloss die Augen. Du kommst klar. Auch wenn Paul sie nicht mehr liebte, sie würde es überleben. Irgendwie.
Sie konnte zu Revas Hochzeit fliegen und so tun, als sei mit ihrem Leben alles in Ordnung, obwohl sie wieder Single war. Sie würde die Blicke und das Getuschel hinter ihrem Rücken ertragen.
Ihr Magen formte sich zu einem harten Ball, kalter Schweiß drängte aus allen Poren.
Oh, wie oft hatte ihre Mutter betont, dass sie es kaum erwarten könne, Paul endlich kennenzulernen. Den Mann, den ihre Tochter liebte, den sie heiraten, mit dem sie eine Familie gründen wollte.
Übelkeit brannte in ihrer Kehle, erneut brach ihr der Schweiß aus. Gleich würde sie sich übergeben.
„Ähem.“
Ein tiefes Räuspern ließ sie herumfahren. McKenzie verlor fast das Gleichgewicht, als sie unerwartet einem stirnrunzelnden Dr. Ryder Andrews ins Gesicht blickte.
Heiß schoss ihr das Blut in die Wangen. Warum, oh, warum musste von allen Leuten ausgerechnet er sie in diesem Zustand erwischen?
Tatsache war, dass ihr Herz zu rasen anfing und ihr Magen flatterte wie bei einem aufgeregten Schulmädchen, wenn Ryder in ihre Nähe kam. Selbst als die Stimmung zwischen ihnen noch friedlich und freundlich gewesen war, wurde sie in seiner Gegenwart nervös. Allerdings lag es vielleicht daran, dass sie gerade erst ihren Facharzt gemacht hatte und er ein hochkompetenter pädiatrischer Herzchirurg war.
Okay, ein bisschen bewunderte sie ihn schon. Das war verständlich, und trotzdem hatte sie deswegen immer leichte Schuldgefühle verspürt.
Wenn Paul warmer Kakao war, der ein tröstliches, gemütliches Gefühl in ihr weckte, dann war Ryder Andrews hochprozentiger Whiskey, der ihr zu Kopf stieg und sie schwindlig machte.
Ryder musterte sie. „Alles in Ordnung?“
Tränen drohten zu sprudeln. Konnte dieser Tag noch schlimmer werden? Konnte sie nicht nach Hause gehen und noch einmal von vorn anfangen? Ohne, dass jemand per Handynachricht mit ihr Schluss machte und sie ihrem unfreundlichsten Kollegen über den Weg lief?
„Klar“, log sie.
Nachdenklich sah er sie an, mit seinen honiggoldenen, von dichten Wimpern gerahmten Augen, in die sie bei den seltenen Gelegenheiten, wenn sie ihm begegnete, nicht zu blicken wagte. Weil sie das Gefühl hatte, dass sie zu viel sahen. So wie jetzt. McKenzie hätte schwören können, dass er ihr die Lüge an der Nasenspitze ablas.
Nun ja, sie hatte an der Wand gelehnt, drauf und dran, ihr Frühstück wieder von sich zu geben. Man brauchte kein Superhirn, um zu begreifen, dass sie nicht auf der Höhe war.
Warum musste Ryder sie in diesem schwachen Moment erleben?
Der Mann mochte brillant sein, ein großartiger Herzchirurg, nur war sich McKenzie sicher, dass er sie nicht leiden konnte. Sie wusste nicht einmal, ob sie ihn überhaupt mochte. In seiner Gegenwart war sie seltsam angespannt, so als ob sie fürchtete, etwas Dummes zu sagen oder zu tun. Was dann auch oft passierte. Bestimmt, weil sie verunsichert war.
Es ging ihr nicht darum, von allen gemocht zu werden. Doch anfangs war Ryder richtig nett gewesen, hatte sie angelächelt, mit ihr gescherzt. Sie fand ihn wirklich sympathisch und dachte, sie könnten gute Freunde werden. Zwei Wochen nach seinem ersten Tag im Krankenhaus vollzog er jedoch eine komplette Kehrtwendung. Nicht, dass er offen feindselig war. Aber er ging ihr aus dem Weg.
Wenn sie sich begegneten, herrschte eine unterschwellige Spannung, die sie nicht verstand. Sie konnte sich an nichts erinnern, womit sie ihn verärgert haben könnte, hatte ihn sogar direkt gefragt. Nein, es sei alles in Ordnung, antwortete er, mied sie allerdings weiterhin. Was dazu führte, dass sie auch einen Bogen um ihn machte. Vielleicht war sie überempfindlich, aber er brachte sie aus der Fassung.
Wie jetzt auch.
Ihm in die klugen Augen zu sehen, die tiefer blickten, als ihr lieb war, verstärkte das Unbehagen. McKenzie hatte das Gefühl, als wüsste Ryder schon, dass sie abserviert worden war, und hätte vollstes Verständnis für Paul.
„So siehst du aber nicht aus. Kann ich dir ein Glas Wasser holen?“
...