Roberts | Notfall im Paradies | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Julia

Roberts Notfall im Paradies


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-3561-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-7337-3561-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Luke gestehen, dass er eine Tochter hat? Niemals! Das steht für Ana fest, seit der attraktive Tropenarzt sie verlassen hat. Doch als er plötzlich wieder vor ihr steht, gerät Anas Vorsatz ins Wanken. Denn um das Leben ihrer Tochter zu retten, braucht sie seine Hilfe ...



Alison wurde in Dunedin, Neuseeland, geboren. Doch die Schule besuchte sie in London, weil ihr Vater, ein Arzt, aus beruflichen Gründen nach England ging. Später zogen sie nach Washington. Nach längerer Zeit im Ausland kehrte die Familie zurück nach Dunedin, wo Alison dann zur Grundschullehrerin ausgebildet wurde. Sie fand eine Stelle als Lehrerin im Norden des Landes, wo sie ihren Traummann kennenlernte, der einen Wirbelsturm aus romantischen Gefühlen in ihr auslöste. Der Sturm gipfelte in der Hochzeit mit dem jungen Doktor und jetzigen Professor Mark. Es folgten zwei Jahre in Glasgow, Schottland. In dieser Zeit vollendete sie ihren ersten Roman - einen Medizinthriller mit einer ordentlichen Portion Romantik. Mit der Rückkehr nach Neuseeland begann ein neues turbulentes Kapitel in ihrem Leben, in dem sich alles darum drehte, sich um ihre kleine Tochter zu kümmern, ein altes Farmhaus zu renovieren, einen großzügigen Garten zu gestalten und ihre kleine Menagerie - Esel, Schafe, Hühner, Hunde und Katzen - zu versorgen. Neben ihrem Zuhause, der Familie und dem Schreiben engagiert sich Alison leidenschaftlich beim Rettungsdienst. Bei dieser Arbeit erhält sie viele Anregungen für ihre Arztromane. Die aufregenden Stunden im Einsatz und die Rettung von Patienten bilden den perfekten Ausgleich für die einsamen Stunden des Schreibens.

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1. KAPITEL

Aus einem Flugzeug zu steigen, bedeutete manchmal mehr, als nur fremden Boden zu betreten.

Es konnte einen schlagartig in die Vergangenheit katapultieren.

Das Erste, was Luke Wilson an diesem frühen Morgen spürte, war die Hitze. Feuchte Wärme wie im Vorraum einer Sauna. Wie war er bloß auf die Idee gekommen, im Anzug zu fliegen?

Weil das der Dresscode eines international anerkannten Spezialisten für Tropenkrankheiten war, der als Hauptredner auf einer Konferenz sprechen sollte?

Zur Hitze kam der Duft, während Luke vom Flugzeug zu dem Golfmobil ging, das ihn wahrscheinlich zu seiner Unterkunft in das neue moderne Kongresszentrum von Wildfire Island bringen sollte.

Seine Anzugjacke hatte er schon ausgezogen, als er in Auckland an Bord der kleinen Privatmaschine ging, des letzten Transportmittels auf seiner langen Anreise von London hierher. Jetzt lockerte er die Krawatte und rollte die Hemdsärmel auf, während er die betörenden Düfte nach Frangipani und Jasmin einatmete.

Eine Flut von Erinnerungen überschwemmte ihn. Von der schmeichelnden milden Südseebrise zu ihm getragen, beschwor der paradiesische Duft das Bild einer Frau herauf … Ana. Gewissensbisse kämpften in ihm mit Wehmut und einer – selbst nach so vielen Jahren – erschütternd starken Sehnsucht.

Ich hätte nicht zurückkommen sollen.

„Lassen Sie mich das nehmen, Dr. Wilson.“ Lächelnd streckte der schlanke Insulaner die Hand nach Lukes Koffer aus. „Steigen Sie ein, ich bringe Sie zu Ihrer Hütte. Sie haben noch ein bisschen Zeit, sich frisch zu machen, bevor die Cocktailparty beginnt.“

Cocktailparty? Jetlag und das diffuse Gefühl, am falschen Ort zu sein, hinderten ihn einen Moment lang daran, klar zu denken. Ach ja … gemeint war das zwanglose Treffen vor dem morgigen Tagungsbeginn. Eine gute Gelegenheit, all jene Kollegen aus der ganzen Welt wiederzusehen, mit denen ihn vor allem eine Leidenschaft verband: in Forschung und Wissenschaft etwas für kranke Menschen zu bewegen. Natürlich würde auch Harry – formal bekannt als Scheich Rahman al-Taraq –, ein ehemaliger Patient und jetzt ein guter Freund von Luke, dabei sein.

Der Koffer war inzwischen festgeschnallt, und der junge Mann warf Luke einen fragenden Blick zu. „Können wir fahren, Dr. Wilson?“

Luke nickte knapp und versuchte, die Müdigkeit abzuschütteln – und die Geister der Vergangenheit gleich mit –, während er sich auf das konzentrierte, was in den nächsten beiden Tagen vor ihm lag. Anahera lebte nicht mehr hier. Sie war vor fünf Jahren, nachdem er Wildfire Island verlassen hatte, nach Brisbane gezogen. Sich von diesen merkwürdigen Gefühlen zwischen Bangen und Hoffnung hin- und herreißen zu lassen, war also reine Verschwendung mentaler Energie!

„Ich bin so weit.“ Er kletterte auf den Sitz und lächelte seinen Chauffeur an.

„Nicht zu fassen!“ Sam Taylor, einer der ortsansässigen Ärzte des kleinen Krankenhauses auf Wildfire Island, rührte nachdenklich in seinem Kaffee. „Monatelang haben sie das Forschungsgelände abgesperrt wie einen Hochsicherheitstrakt, und jetzt landet ein Privatjet nach dem anderen, weil hier ein internationaler Kongress vom Feinsten stattfindet. Warum ausgerechnet bei uns?“

Anahera Kopu zuckte mit den Schultern. „Weil es hier paradiesisch ist? Ungewöhnlich und exotisch genug, um Wissenschaftler anzuziehen, die sich austauschen und Kontakte knüpfen wollen, wie es in der Welt der Forschung wichtig ist?“

„Verstehe. Mir ist nur schleierhaft, wie sie auf die M’Langi Islands kommen. Die Inselgruppe liegt so weit draußen im Pazifik, dass sie kaum einer kennt. Und was das kosten muss! Wer steckt dahinter, und warum diese Geheimnistuerei die ganze Zeit?“

„Ich weiß es auch nicht. Aber es wäre nicht das einzige Geheimnis auf diesen Inseln, oder?“ Anahera hätte sich auf die Zunge beißen mögen. Das musste gerade sie sagen! Sie hatte es geschafft, ein großes Geheimnis vor den Menschen zu verbergen, die ihr am meisten bedeuteten: vor ihrer Mutter und den Kollegen und Freundinnen, die für sie wie eine Familie waren.

Sam grinste. „Erzähl, Ana! Du weißt bestimmt mehr als ich. Ich bin hier ein Neuling, aber du bist auf Wildfire aufgewachsen.“

Anahera hatte inzwischen genug Übung darin, ein Gespräch in sicheres Fahrwasser zu lenken. „Nein, bist du nicht“, antwortete sie unbekümmert, drehte den Heißwasserhahn auf und griff nach dem Spülmittel. „Du hast hier angefangen, kurz nachdem ich zur Fortbildung nach Brisbane gegangen bin.“

„Ja, und damals war die Forschungsstation nicht mehr und nicht weniger als genau das – eine Forschungsstation. Und nun soll sie Teil eines exklusiven Resorts sein, das als medizinische Ideenschmiede dienen soll. Außerdem geht das Gerücht um, dass sie eine bahnbrechende Errungenschaft verkünden wollen, einen Durchbruch, der unser aller Leben verändern wird. Findest du nicht, dass man uns hätte informieren sollen? Und worum geht es überhaupt?“

„Keine Ahnung. Vielleicht haben sie einen neuen Impfstoff entdeckt?“

„Das wage ich zu bezweifeln. So etwas braucht Jahre und jemanden, der bereit ist, einen Haufen Geld in abgelegene Pazifikinselchen zu stecken. Ich vermute eher, dass es mit dem M’Langi-Tee zu tun hat, der die Insulaner vor Enzephalitis zu schützen scheint. Wusstest du, dass die Forschungen dazu schon vor Jahrzehnten begonnen haben?“

Oh ja, das hatte Anahera gewusst. Allerdings wollte sie nicht daran denken, geschweige denn, darüber reden. Unerwünschte Bilder tauchten vor ihren Augen auf, von einer sanft schwingenden Verandaschaukel im Dämmerlicht einer beginnenden Tropennacht. Von starken Armen, die auf ihrem Körper ruhten, während sie sich an die breite Brust des Mannes schmiegte, der ihr erzählte, wie sehr ihn die Wirkstoffe dieses Tees faszinierten. Sie schüttelte den Kopf, um die Erinnerungen loszuwerden.

„Ich glaube, dabei ist herausgekommen, dass sein einziger Nutzen in einer Art natürlichem Insektenschutz besteht“, sagte sie. „Man wird weniger gestochen, was das Risiko vermindert, sich eine Hirnhautentzündung zuzuziehen. Der Tee wird kaum unser Leben verändern.“

Sam setzte sich an den Tisch. „Vermutlich nicht. Viel wichtiger ist, dass hier wieder gesprüht werden muss, damit die Moskitos nicht überhandnehmen. Ich frage mich, ob jemand sich mit Ian Lockhart in Verbindung setzen konnte. Der hätte das organisieren müssen.“

„Er scheint wie vom Erdboden verschluckt. Allerdings wäre ich nicht überrascht, wenn er sich in Las Vegas herumtreibt, um die jüngsten Erträge der Goldmine in den Spielkasinos durchzubringen.“

„Falls wegen der Mücken nicht bald etwas unternommen wird, müssen wir mit lebensbedrohlichen Erkrankungen rechnen. Wir wollen so etwas wie mit Hami nicht wieder erleben.“

„Um Himmels willen, nein.“ Anahera presste die Lippen zusammen. Es fehlte nicht viel, und sie wäre in Tränen ausgebrochen. Auch wenn es zwei Jahre her war, dass sie den kleinen Jungen an die Krankheit verloren hatten, so saß der Schock darüber immer noch tief. Nicht nur, weil es das traurigste Erlebnis in ihrer Zeit als Krankenschwester gewesen war. Nein, Hami war genauso alt gewesen wie ihre kleine Tochter.

„Na, vielleicht verrät uns jemand auf dieser Cocktailparty mehr. Hast du dir schon ein hübsches Kleid zurechtgelegt, Ana?“

„Ich gehe nicht hin.“

„Aber du bist eingeladen. Wie wir alle.“

„Das heißt nicht, dass ich teilnehmen muss. Ich möchte bei Hana bleiben, ich habe sie den ganzen Tag nicht gesehen.“ Anahera trocknete ihre Tasse ab und stellte sie in den Schrank.

„Bring sie mit.“

Sie lachte auf. „Eine Dreijährige zu einer Cocktailparty? Ich glaube nicht! Außerdem bleibe ich wahrscheinlich bis zehn Uhr hier, falls Hettie hingehen will, bevor sie die Nachtschicht übernimmt.“

Die Worte waren kaum heraus, da wurde Anahera rot. Kein Wunder, dass Sam ihr einen erstaunten Blick zuwarf. Schließlich hatte sie selbst ihren Wunsch nach mehr Zeit mit ihrer Tochter als das entlarvt, was er war: eine Ausrede. „Ich habe keine große Lust auf Geselligkeit, okay? Davon hatte ich in Brisbane mehr als genug. Small Talk auf Partys, das ist nicht meine Welt.“

„In diesem Fall sind interessante Leute versammelt, die nur ein paar Tage bleiben werden. Experten für Dengue-Fieber und Enzephalitis. Ich bin schon ganz gespannt auf die aktuellen Forschungsergebnisse und ob es neue Therapie-Ansätze gibt. Und natürlich auf die mysteriöse Ankündigung, um die sie so viel Wirbel machen.“

„Und ich freue mich darauf, wenn du mir morgen davon erzählst“, entgegnete sie bestimmt. Sie wollte nichts von tropischen Krankheiten und vor allem nichts vom M’Langi-Tee hören. Es erinnerte sie zu sehr an jemanden, der davon geträumt hatte, auf diesem Gebiet die Welt zu verbessern. Und sie hatte hundertprozentig hinter diesen Träumen gestanden, weil sie an seiner Seite sein wollte, wenn er sie verwirklichte. Heute noch schnürten ihr die wehmütigen Gedanken den Hals zu, und sie spürte, wie Tränen hinter ihren Lidern prickelten.

„Es wird ein Hangi geben. Du liebst Hangis.“

„Ich weiß. Mum ist mitten in den Vorbereitungen. Deshalb müssen wir heute für die Patienten das Abendessen austeilen.“ Ein rascher Blick zur Uhr, und Anahera hatte die perfekte Ausrede, um zu verschwinden. „Ich fange besser mit der Medikamentenausgabe an und checke die Vitalwerte, damit ich rechtzeitig Essen...



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