Liebe Besucherinnen und Besucher,

heute ab 15 Uhr feiern wir unser Sommerfest und sind daher nicht erreichbar. Ab morgen sind wir wieder wie gewohnt für Sie da. Wir bitten um Ihr Verständnis – Ihr Team von Sack Fachmedien

Robinson | In tödlicher Mission H.M.S. Unseen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 0 Seiten

Robinson In tödlicher Mission H.M.S. Unseen

Roman
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-641-18461-2
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, 0 Seiten

ISBN: 978-3-641-18461-2
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein geprellter irakischer Spion startet einen Rachefeldzug gegen sein Land. Mithilfe eines «unsichtbaren» U-Boots greift er westliche Ziele an. Der Verdacht fällt auf den Irak. Wie reagiert der Westen? Kann er den Amokläufer stoppen?

Patrick Robinson, geboren in Kent/England, schrieb zahlreiche Sachbücher zum Thema Seefahrt und schaffte mit seinem aufsehenerregenden Debüt "Nimitz Class" auf Anhieb den Durchbruch als Romanautor. Mit den folgenden U-Boot-Thrillern, die zu internationalen Erfolgen wurden und alle bei Heyne erschienen sind, konnte er sich im Genre Technothriller etablieren. Patrick Robinson lebt heute in Irland und den USA.
Robinson In tödlicher Mission H.M.S. Unseen jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


PROLOG


17. Januar 2006

Die Kälte war an diesem Morgen wieder einmal brutal. Der schneidende, naßkalte Januarwind schleuderte Schnee auf die Fahrerseite des Fahrzeugs, als es knirschend durch eine sich scheinbar Hunderte von Metern auftürmende künstliche Schlucht aus vereisten Verwehungen fuhr, durch die sich Schneepflüge einen Weg gefräst hatten. Hier in Neufundland hatte es jetzt seit mehr als drei Monaten ununterbrochen geschneit. Bart Hamm kümmerte das allerdings nicht weiter. Während er dem spöttischen Geplänkel des DJ der Radiostation lauschte, lachte er leise vor sich hin und konzentrierte sich gleichzeitig darauf, seinen Wagen durch den heulenden Polarschneesturm seines Heimatlandes zu bringen. Entschlossen behielt er dabei den Kurs auf den großen Transatlantikstützpunkt mit dem Luftverkehrskontrollzentrum bei, der außerhalb der östlichen Stadtteile von Gander lag.

Bart arbeitete jetzt seit zehn Jahren dort, und die Arbeitsabläufe waren ihm ebenso in Fleisch und Blut übergegangen wie die ganzen Reglementierungen. Im Gegensatz zu den meisten anderen, die auf der Insel lebten, verschwendete er keinen Gedanken an die Kälte. Außer für die Polarbären oder vielleicht noch die Eskimos ist das Wetter in Neufundland den ganzen Herbst und Winter über einfach unerträglich. Bart war seit fünf Generationen das erste männliche Mitglied seiner Familie, das nicht zur See gefahren war, denn seine Einstellung zum Leben wurde durch einen beherrschenden Gedanken bestimmt: Ganz gleich, welche Nachteile gegen diese Arbeit sprechen, ganz gleich, welche Freiheiten ich geopfert habe, es ist verdammt noch mal besser, als sich mit einem Fischerboot da draußen herumzutreiben.

Die Hamms stammten aus dem kleinen Hafen St. Anthony, der landaufwärts auf der nördlichen Halbinsel liegt. Schon seit der Mitte des 19. Jahrhunderts dort ansässig, hatten sie im Laufe der Jahre ihre Unabhängigkeit behalten und verdienten ihren Lebensunterhalt auf den dunklen, düsteren Gewässern, die vom Westatlantik aus um die Küste Labradors branden.

Die ganzen letzten hundert Jahre waren die Hamms »Salzbänker« gewesen und segelten mit ihren großen Schonern zu den weitläufigen Kabeljaugründen. Dort hatten sie von ihren großen Zweimastern aus Steinbutt gefischt, Tiefseehummer gefangen und am Ende des Winters draußen auf dem Eis Robben gejagt. Eine Menge dieser eichenharten, standfesten Männer, die den Namen Hamm trugen, waren auf der Jagd bei dieser gefährlichsten Sparte aller Gewerbezweige untergegangen – in den frühen 80er Jahren allein drei an einem Tag. Damals war ein Fischerboot außerhalb von St. Anthony eingefroren und dann in einem Sturm östlich der Grey Islands gekentert.

Barts Vater war einer dieser drei Männer gewesen, die bei diesem Unfall auf See blieben. Sein Sohn hatte sich nie von den Qualen erholt, zusammen mit seiner Mutter und seinen Schwestern sechs hilflose Stunden lang im Schnee warten zu müssen, der vom beißenden Nordostwind über die Hafenmole der kleinen Stadt gepeitscht wurde, um dann in deren Windschatten liegenzubleiben. Alle halbe Stunde waren sie zum Schuppen des Hafenmeisters gegangen, und Bart hatte niemals vergessen, wie der alte Mann immer und immer wieder die gleichen Worte in sein Funkgerät rief: »… hier ist St. Anthony … kommen Seabird II … kommen Seabird II … Seabird II, bitte kommen!« Die einzige Antwort hatte jedesmal aus Schweigen bestanden.

All das war vor 23 Jahren passiert. Bart war damals gerade erst 13 Jahre alt, aber von diesem Tag an wußte er, daß, ganz gleich, was auch geschehen würde, er niemals Fischer werden wollte.

Bart war ein typisches Mitglied der Familie Hamm: nachdenklich, ruhig, anpassungsfähig und stark wie ein Zuchtbulle. Er war ein guter Mathematiker und hatte ein Stipendium für die Memorial University von Neufundland in St. John’s erhalten. Inzwischen verfügte er über zwei hart erarbeitete Diplome: eines in Mathematik und ein weiteres in Physik.

Dadurch brachte er die perfekten Voraussetzungen für den Job als Fluglotse mit und hatte sich als solcher an einem erschwinglichen Platz in der Stadtmitte niedergelassen, in einem Apartment eines der bestgeschützten modernen Häuser hier. Die sturmgepeitschte Flugleitstelle von Gander liegt genau dort, wo jeder ankommende Transatlantikflug, der in Richtung Kanada und den Norden der Vereinigten Staaten von Amerika unterwegs ist, einchecken muß. Dabei handelt es sich in erster Linie um die großen Passagierjets. Von hier aus nehmen sie Kurs zurück auf die zivilisierte Welt, nachdem sie durch den gewaltigen, frostigen Himmel geflogen sind, der die trostlosen Nordatlantikgewässer zu beiden Seiten des 30. Grades westlicher Länge überspannt.

Bart liebte seinen Job, und das nicht nur wegen der Wärme, die an seinem Arbeitsplatz herrschte. Er verfügte über ein ausgezeichnetes Konzentrationsvermögen und seine Beförderung würde jetzt nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Als er jetzt um halb sieben Uhr morgens durch den Schnee fuhr und die Scheinwerfer sich durch die endlose Winterdunkelheit schnitten, dachte Bart daran, daß heute wieder eine der Siebenstundenschichten beginnen würde, in der er nur eine Stunde Pause nach der Hälfte der Arbeitszeit haben würde. Er würde zur arbeitsreichsten Zeit des Morgens anfangen. Nach sieben sprach man die ganze Zeit über – ununterbrochen. Alle drei Minuten ein anderes Verkehrsflugzeug. Wachsamkeit war oberstes Gebot, und man mußte in Topform sein – zu jedem Augenblick und das während der ganzen Schicht. Gander war ein Knotenpunkt und besaß damit eine Schlüsselfunktion in der atlantischen Luftverkehrssicherheit. Die hier tätigen Fluglotsen waren zwangsläufig die ersten, die von einem Problem erfuhren.

Heute fing Barts Schicht um sieben an. Kaum hatte er sich auf dem Stuhl vor seinem Arbeitsplatz niedergelassen, begann er auch schon in sein Headset zu sprechen. Die Fluglotsen sprachen über Hochfrequenzfunk mit einer wahren Flotte von Passagierjets, die hier auf ihrem Flug gen Westen eintrudelten, sich mit dem Code ihrer Fluggesellschaft zu erkennen gaben und dann ihre Höhe, Geschwindigkeit und Position meldeten.

Um 0717 sprach er gerade mit dem Kopiloten einer Boeing 747 der deutschen Lufthansa, die sich draußen am 40. Längengrad befand. Er gab die Wetterlage durch und bestätigte dem Kopiloten die Position eines Schneesturms, der von der Küste Maines in Richtung Süden zog.

Zwei Minuten später nahm er eine neue Meldung entgegen, und wie immer setzte sein Herz für einen Schlag aus, wenn es sich um dieses Flugzeug handelte. Es war die Concorde. Der Überschall-Star auf der Nordatlantikstrecke von British Airways, der mit einer Geschwindigkeit von etwa 2250 Kilometern pro Stunde durch den Himmel schoß.

Bart hörte, wie eine ruhige Stimme »Guten Morgen, Gander« sagte und dann fortfuhr: »Hier ist Speedbird, Concorde null-null-eins. Flughöhe fünf-vier-null, auf dem Weg nach New York. Mach-2. Drei-null-West, fünf-null-Nord. Zeit 1219 GMT. Vier-null-West voraussichtlich um 1238 GMT. Over.«

»Verstanden, Speedbird null-null-eins«, sagte Bart. »Wir erwarten Ihre nächste Meldung um 1238. Over and Out.«

Die Information wurde auf seinen Bildschirm eingespielt. Ab 0735 Ortszeit wartete Bart auf die fällige Meldung. Wegen der hohen Geschwindigkeit, mit der die Concorde die Längengrade überflog, meldete man sich von dort gewöhnlich ein paar Minuten früher als vorgesehen. Um die über 700 Kilometer zwischen dem 30. und 40. Längengrad zurückzulegen, benötigte der Jet keine 20 Minuten.

Um 0737 wartete er immer noch vergeblich. Nichts. Nur Schweigen kam aus dem Cockpit des vollbesetzten Überschallflugzeugs, während es am Rande des Weltraums über den Himmel jagte.

Langsam fühlte sich Bart deutlich unbehaglich in seiner Haut. Er beobachtete, wie die Anzeige der Digitaluhr vor ihm auf 07:38 wechselte, und war sich sicher, daß die Concorde längst einiges über den 40. Längengrad hinaus sein mußte. Aber wo zum Teufel war sie? Um 0740 und 40 Sekunden öffnete er seinen Hochfrequenzkanal und ging auf SELCAL. Dadurch würde er zwei Warntöne im Cockpit der Concorde auslösen, welche die Piloten auf die überfällige Meldung aufmerksam machen sollten. Gleichzeitig begann er auch auf dem Private Voice Channel zu senden. Aber auch hier wartete er vergeblich auf eine Antwort.

Sekunden später übermittelte er ein weiteres Funksignal, das zwei nicht zu übersehende, bernsteinfarbene Leuchten unmittelbar in der Sichtlinie des Piloten aufleuchten lassen sollte. Währenddessen sprach er weiter: »Speedbird null-null-eins, hier spricht Gander. Können Sie mich verstehen? Speedbird null-null-eins, hier spricht Gander. Melden Sie sich!«

Inzwischen hatte er heftiges Herzklopfen. Er fühlte sich, als würde er selbst den Überschalljet fliegen, und wünschte sich nichts sehnlicher, als die Stimme des britischen Piloten im Kopfhörer knistern zu hören. Aber da war rein gar nichts.

»Speedbird null-null-eins, hier spricht Gander. Können Sie mich empfangen?« Inzwischen bekam es Bart mit der Angst. Er hob die Stimme und wich von der verfahrensmäßigen Formulierung ab. »Speedbird null-null-eins, bitte melden. Meldet euch doch bitte!«

Er checkte die Anschlüsse der Elektronik und überprüfte dabei jeden einzelnen Schritt, den er dabei durchlief. Aber selbst damit konnte er den Kloß im Hals nicht loswerden. Vielleicht gar nicht so unerklärlicherweise hatte er die ganze Zeit ein bestimmtes Bild vor Augen – ein Bild, das ihn in...


Robinson, Patrick
Patrick Robinson, geboren in Kent/England, schrieb zahlreiche Sachbücher zum Thema Seefahrt und schaffte mit seinem aufsehenerregenden Debüt "Nimitz Class" auf Anhieb den Durchbruch als Romanautor. Mit den folgenden U-Boot-Thrillern, die zu internationalen Erfolgen wurden und alle bei Heyne erschienen sind, konnte er sich im Genre Technothriller etablieren. Patrick Robinson lebt heute in Irland und den USA.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.