Robinson | Tödliche Tiefe - U.S.S. Shark | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 0 Seiten

Robinson Tödliche Tiefe - U.S.S. Shark

Roman
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-641-18402-5
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

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ISBN: 978-3-641-18402-5
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der amerikanische Geheimdienst macht eine beunruhigende Entdeckung: Die chinesische Marine transportiert offensichtlich Seeminen an die Straße von Hormus. Durch die geht ein Großteil des internationalen Ölhandels.

Tatsächlich explodieren wenig später mehrere Tanker. Die US-Regierung muss sofort reagieren...

Patrick Robinson, geboren in Kent/England, schrieb zahlreiche Sachbücher zum Thema Seefahrt und schaffte mit seinem aufsehenerregenden Debüt "Nimitz Class" auf Anhieb den Durchbruch als Romanautor. Mit den folgenden U-Boot-Thrillern, die zu internationalen Erfolgen wurden und alle bei Heyne erschienen sind, konnte er sich im Genre Technothriller etablieren. Patrick Robinson lebt heute in Irland und den USA.

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PROLOG


Sommer 1987
Hunter Valley Farms
Lexington, Kentucky

Es war einfach zu heiß, um Baseball zu spielen. Nur eine leichte Brise strich über die ausgedörrten Blue-Grass-Koppeln des weitläufigen Gestüts, das sich entlang der alten Straße zum Eisenwerk nahe dem Dorf Paris zog. Auf dem Gestüt wurden ausschließlich Vollblutpferde gezüchtet.

Dan Headley konnte Rick Hunters blitzschnell geworfenen Ball einfach nicht treffen. »Mach mal halblang, Ricky. Nimm etwas Schwung raus, sonst erwische ich die Bälle nicht.« Aber immer wieder kamen die Bälle herangejagt, zu tief oder zu weit weg, und schlugen kurz vor der roten Scheune hinter dem Schlagmann auf.

Der riesige sechzehnjährige Werfer brüllte jedes Mal vor Lachen, wenn sein bester Kumpel mit dem Schläger ausholte, um den Ball dann doch wieder nicht zu treffen. »Konzentrier dich halt, Danny.«

»Worauf denn?«

»Auf den Baseball, du Dummkopf.«

»Wie das denn, wo ich den doch noch nicht einmal sehe. Das ist einfach unmöglich.«

»Pete Rose könnte das schon«, sagte Rick feierlich. Er bezog sich dabei auf die frühere Legende der Cincinnati Reds.

»Pete Rose hätte auch eine Gewehrkugel gesehen!«

»Okay, noch ’ne Runde?«

»Nee, ich bin völlig kaputt. Ziehen wir uns lieber ’ne Limo rein. Ich schwitze wie ein Bulle.«

Rick Hunter zog den Wurfhandschuh aus, stopfte den Ball in die Tasche seiner Jeans und band sich dann die Ärmel seiner Jacke um die Hüfte. Er sprang über den Einfriedungszaun auf eine weitläufige Koppel, auf der etwa ein halbes Dutzend Stuten mit ihren Fohlen grasten. Dan Headley folgte ihm und schwang dabei seinen Louisville-Slugger-Schläger. Er blickte hinüber zu den Fohlen, Nachwuchsrennpferden aus guter Kentucky-Zucht, von denen die Besten eines Tages vielleicht die Begeisterungsstürme der Zuschauermassen in Belmond Park, Royal Ascot, Saratoga oder Longchamps hören würden. Vielleicht sogar die in Churchill Downs.

»Ich krieg’s wirklich nicht in meinen Schädel, warum du nicht einfach hier bleibst und stinkreich wirst«, sagte Dan. »Die Jährlinge aufziehst, sie für ein Vermögen verkaufst, genauso wie dein Dad. Mensch, Rick! Du kriegst alles auf ’nem Silbertablett serviert!«

»Danny, wir kauen das Thema jetzt schon mindestens drei Jahre durch, aber meine Meinung dazu hat sich nicht einen Millimeter verändert. Ich habe einfach keinen Bock darauf, okay? Außerdem wird der Markt für Vollblüter hier sowieso nicht ewig boomen.«

»Okay, aber er tut es schon die letzten zehn Jahre. Sieht nicht so aus, als würde er bald die Flaggen streichen.«

»Er wird zusammenbrechen, Danny! Boom-Märkte brechen irgendwann immer zusammen. Und genau dann wird es hier eine ganze Reihe mittelloser alter und verbitterter Typen geben, die sich eingebildet haben, sie hätten das Glück für sich gepachtet.«

»Ja, schon, aber mal ehrlich: Du gehst doch eigentlich, weil dich die ganze Chose langweilt, selbst mit dem ganzen Geld im Hintergrund. Nur – warum zum Teufel willst du ausgerechnet Offizier in der Navy werden, statt hier wie ein kleiner Gottkönig herumzureiten – der unumschränkte Herr des Hunter Valley, Weltzentrum der Vollblutzucht. Ehrlich, es will mir einfach nicht in den Schädel.«

»Egal. Du kommst aber trotzdem mit, oder?«

»Klar, Rick, mein Vater ist ja schließlich nur gehobener Stallbursche, im Gegensatz zu deinem alten Herrn. Und du musst nicht mal mit irgendwelchen Geschwistern teilen. Also, wenn ich an deiner Stelle wär, mit dem ganzen Land und all den gottverdammten Edelstuten …«

»Mach ’n Punkt, Danny. Du verstehst von Pferdezucht mehr als ich. Wenn du wirklich wolltest, könntest du ein Riesengeschäft daraus machen. Immerhin besitzt dein Vater selbst ein paar Stuten. Jeder fängt mal klein an.«

»Ricky, ich könnte auch in tausend Jahren nicht das Geld für ein Gestüt wie das hier aufbringen. Ich würde nur als ein weiterer Stallbursche enden. Ist doch klar, dass ich lieber Captain Dan Headley, Kommandant eines US-Schlachtkreuzers, sein will als Danny Headley, Stallbursche im Hunter Valley.«

»Pferde großziehn langweilt dich doch auch, gib’s zu«, feixte Rick. Er war sich absolut sicher, in Dan eine verwandte Seele gefunden zu haben.

»Irgendwie schon. Aber ich habe, wie gesagt, auch nicht deine Startvorteile.«

»Würde nichts an der Sache ändern, glaube ich. Du bist doch auch nur auf Abenteuer aus. Wie ich. Dauert zu lange, um Rennpferde aufzuziehen. Wir haben einfach nicht die Zeit dafür, stimmt’s?«

Dan grinste. Er war nicht so groß wie der hoch aufgeschossene Rick Hunter und musste deshalb einen Schritt schneller gehen, um mit seinem Freund aus Kindestagen mitzuhalten. Sie stapften zügig über das prachtvolle Grasland eine leichte Anhöhe hinauf und beobachteten dabei die Fohlen, die sich neugierig und erwartungsvoll zu ihnen drängten, während die Mähren vorsichtig hinter ihnen aufschlossen.

»Von wem stammt das Fuchsfohlen da?«

»Welches? Das mit dem weißen Stern da vorn?«

»Ja. Wird ’nen Hintern wie ’ne Bardame kriegen, wenn es erst mal groß ist.«

»Könnte auch ein Heckmotor werden. Es stammt von Secretariat ab, kommt aus einer Linie, die halbwegs von einer Tochter von Nashua abstammt.«

»Ein echtes Eigengewächs also. Nashua ganz in der Nähe und Big Horse gleich am Ende der Straße.« Kentuckys Pferdenarren nannten den Gewinner der Triple Crown von 1973 grundsätzlich »Big Horse«, trotz seiner mageren Erfolge als Zuchthengst.

»Die Stute ist eine von Dad. Er schwört Stein und Bein, dass Secretariat zum Ahnherr vieler guter Zuchtpferde wird. Wir werden das Fohlen um jeden Preis behalten.«

»Und was ist mit dem kleinen Braunen da drüben, dem, der die anderen herumjagt?«

»Der stammt von Northern Dancer. Wie der Vater, irgendwie übermütig, aber schmal. Er soll verkauft werden, endet wahrscheinlich bei Mr. O’Brien in Irland. Falls die Araber den bei der Auktion nicht überbieten. Dann würde er in Newmarket enden, was für ihn aber nicht ganz so gut wäre.«

»Und das Dunkelgraue dort stammt bestimmt von Rajah ab, oder?«

»Genau. Von unserem ureigenen Red Rajah. Bart Hunters ganzer Stolz. Der Hengst ist ein richtig heimtückisches Luder! Aber mein Vater mag ihn, außerdem wird deiner mit ihm ja fertig. Bobby Headley, bester Pferdepfleger im Blue-Grass-Land. Das sagt jedenfalls mein Alter.«

»Also, ich kenne Rajah jetzt schon seit fünf Jahren, aber was Bösartiges hab ich an ihm bisher nicht feststellen können.«

»Ich schon, Dan. Er mag einfach keine Fremden. Nur wenn dein Vater bei ihm ist, benimmt er sich wie ein alter treuer Haushund.«

Sie gingen auf den nächsten Zaun zu, kletterten hinüber und landeten auf dem Hof des Gestüts. Sie liefen Bobby Headley in die Arme, der gerade zum Futterhaus ging. Bobby war ein schmaler, mittelgroßer Pferdenarr aus Kentucky mit harten Augen. Sein Äußeres war jedenfalls nicht so unmittelbar einnehmend wie das seines dunkelhaarigen Sohnes. Er hatte eine tiefe, klangvolle Stimme, die allerdings bei einem Mann, dem es so sehr an Masse mangelte, fehl am Platz zu sein schien. »Hallo, Jungs, was treibt ihr so?«, sagte er und blickte auf den Baseballschläger. »Und, immer noch so viel Schmackes drauf, Ricky?«

»Ja, Sir. Aber es wird immer schwieriger. Wenn man nicht aufpasst, macht Danny einem bald den Garaus.«

Bobby Headley gluckste. »Hör mal, Dan, willst du mir einen Gefallen tun? Lauf rüber zu Rajahs Box und hol mir meine Kardätschen. Ich habe sie nach dem Striegeln im Stall vergessen.«

»Klar doch. Rick, ich treff dich dann am Haus.«

»In fünf Minuten, okay?«

Dan Headley spurtete runter zu den drei großen Hengstboxen am hinteren Ende des Hofes, entriegelte die Tür zu dem acht Jahre alten Red Rajah, schlüpfte in den Stall und murmelte sanft: »Hallo, Rajah, alter Junge, wie geht’s dir? Behandeln sie dich auch gut?«

Der gewaltige, eins siebzig große Hengst, der mit den Jahren milchweiß geworden war, trug weder Zaumzeug, noch war er mit einem langen Strang an dem kräftigen Eisenring, der in die Wand eingelassen war, festgebunden. Das war eigentlich ungewöhnlich für einen Hengst aus derart heißblütiger Zucht. Der wuchtige ehemalige Gewinner des Großen Preises von Kalifornien war ein Enkel des feurigen Red God und entstammte mütterlicherseits dem berühmt-berüchtigten englischen Deckhengst Supreme Sovereign. Einem professionellen Pferdekenner musste dies wie das Beispiel einer Züchtung erscheinen, bei der die Hölle selbst Pate gestanden hatte, eine Rezeptur für einen wirklich gefährlichen Burschen. Supreme Sovereigns Verhalten war so wenig voraussehbar, so tödlich für jedermann gewesen, dass man für den Notfall einen Hochdruck-Hydranten in seiner Box installiert hatte.

Auch Red Rajah hatte schon mehrfach Menschen angegriffen, aber er war auch ein hochklassiges Rennpferd gewesen, ein ausgezeichneter Kämpfer im Finish. Mit 40 000 Dollar pro Deckung war er nun einer der gewinnbringendsten Zuchthengste des Gestüts.

Rajah fixierte den jungen Headley und trat leise hinter ihn. Er schien keinerlei Erregung zu zeigen, nur wer ihn kannte, hätte bemerkt, dass er die Ohren leicht anlegte und die Augen unruhig zuckten. Er sah Dan an, ohne dabei den Kopf zu bewegen.

Der Junge bückte sich, um die Bürsten aufzuheben. Als er sich wieder aufrichtete, bewegte sich der Hengst...


Robinson, Patrick
Patrick Robinson, geboren in Kent/England, schrieb zahlreiche Sachbücher zum Thema Seefahrt und schaffte mit seinem aufsehenerregenden Debüt "Nimitz Class" auf Anhieb den Durchbruch als Romanautor. Mit den folgenden U-Boot-Thrillern, die zu internationalen Erfolgen wurden und alle bei Heyne erschienen sind, konnte er sich im Genre Technothriller etablieren. Patrick Robinson lebt heute in Irland und den USA.



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