Rodenwald | Die drei ??? und das Geheimnis von Black Mesa (drei Fragezeichen) | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 176 Seiten

Rodenwald Die drei ??? und das Geheimnis von Black Mesa (drei Fragezeichen)


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-440-50943-2
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 176 Seiten

ISBN: 978-3-440-50943-2
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein neuer Kriminalfall für die beliebten Detektive aus Rocky Beach.

Warum sind die drei ??? auf einmal so unglaublich müde? Justus, Peter und Bob sind auf einem Campingtrip in Sierra Nevada. Bei einem Ausflug entdecken sie eine verlassene Geisterstadt. Wer lebte einst hier? Warum sind alle Menschen fort? Die Freunde sind gleich Feuer und Flamme. Sie fühlen sich wie in einem Western. Doch auf einmal übermannt die Detektive eine unerklärliche Müdigkeit. Als sie wieder aufwachen, liegen sie wieder an ihrem Lagerfeuer. Die Geisterstadt ist spurlos verschwunden! Haben sie alles nur geträumt? Die drei ??? aus Rocky Beach in einem spannenden Fall in der Nostalgiereihe.

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AUF ZUR GEISTERSTADT


Justus marschierte den Pfad hinab, der in Serpentinen nach unten führte. Die Nadelbäume standen hier dicht an dicht. Der vollkommen mit Nadeln bedeckte Waldboden war gesäumt von kleinen und mittelgroßen Steinen, zwischen denen sich die drei Jungen ihren Weg bahnten. Im Schatten der Bäume genossen sie die angenehme Kühle.

Als sie schließlich das Tal erreicht hatten, schaute Justus noch einmal auf die Karte. »Diese gestrichelte Zickzacklinie hier ist der Weg, den wir eben gegangen sind. Und in diesem Seitental muss die Stadt liegen.« Justus faltete die Karte wieder zusammen und die drei Freunde gingen weiter an einem schmalen Fluss entlang. Justus hielt dabei fortwährend nach einer günstigen Stelle Ausschau, an der sie trockenen Fußes ans andere Ufer gelangen konnten.

»Warum gibt es hier eigentlich nirgendwo eine Brücke oder zumindest einen Steg? Die Stadt muss doch irgendwie erreichbar sein!« Justus kratzte sich ungläubig am Kopf.

»Ist euch eigentlich aufgefallen, dass der Fluss direkt aus dem Berg kommt?«, fragte Peter. »Mit dem Fernglas konnte ich es von oben ganz genau sehen.«

»Ja, das ist gut möglich. Wasser findet immer einen Weg«, kommentierte Justus leicht desinteressiert. Seine Gedanken kreisten einzig und allein um die Stadt.

Schließlich entdeckten sie eine Stelle, an der man den Fluss überqueren konnte. Ein großer Felsen ragte dort aus dem Wasserlauf. Dazu lag ein Baumstamm quer über dem Fluss. Er war schon vor langer Zeit von einem Biber gefällt worden.

Justus kletterte mit einem dicken Grinsen im Gesicht zunächst etwas unbeholfen auf den mit Moos bedeckten Felsen und von dort aus auf den Stamm. Er setzte sich hin und robbte auf dem Bauch liegend auf die andere Seite. Kurz vor dem Ziel wäre er beinahe noch abgerutscht und ins Wasser gefallen, aber nur fast. Peter entschied sich für die mutigere Variante und balancierte aufrecht mit sicherem Schritt über den Fluss. Bob war zwar deutlich weniger optimistisch, dass er auf diese Weise trocken ans Ziel kam, wollte sich aber keine Blöße geben. Am Ende schaffte auch er es, ohne nass zu werden, ans andere Ufer.

Die drei Freunde gingen auf der anderen Seite des Flusses weiter, bis ihr Weg sie hinaus aus dem Wald in eine flache Ebene führte. »Jetzt kann es nicht mehr weit sein«, freute sich Justus, der seine Aufregung kaum noch verbergen konnte.

Nach weiteren 15 Minuten Fußmarsch erreichten die Detektive endlich ihr Ziel. Was aus der Ferne wie Häuser ausgesehen hatte, waren in Wirklichkeit eine Reihe heruntergekommener Baracken und Schuppen. Die Siedlung war um einiges größer, als es von dem Bergrücken den Anschein gemacht hatte. Eine systematische, historisch gewachsene Anordnung der Gebäude, wie es zum Beispiel im Stadtzentrum von Rocky Beach der Fall war, war jedoch nicht zu erkennen. Die Stadt musste vor langer Zeit in Windeseile aus dem Boden gestampft worden sein.

»Das scheint eine dieser typischen verlassenen Goldgräberstädte zu sein, wie es sie in Kalifornien zuhauf gibt«, sagte Bob. »In der Nähe von Rocky Beach gibt es doch auch eine Geisterstadt.«

»Ja, Powder Gulch. Aber die kennt ja jeder.« Justus knetete seine Unterlippe. Das tat er immer, wenn er scharf nachdachte. »Ich bin noch meilenweit von einer plausiblen Erklärung entfernt, aber unsere Entdeckung könnte historisch äußerst bedeutsam sein!«

Die Straßen der Stadt waren menschenleer. Das erste Gebäude, das die Bezeichnung Haus verdiente, war eine alte Stellmacherei. Vor, hinter und neben dem Gebäude standen ein paar halbverwitterte Karren und Kutschen. »Hier wurden früher die Pferde beschlagen und die Wagenräder erhielten einen Eisenring. Das war für die Menschen damals genauso wichtig wie für uns heutzutage eine Autowerkstatt«, erklärte Justus im Vorbeigehen.

»Und warum liegt da neben den Rädern ein Berg alter Stiefel?«, fragte Peter in die Runde.

»Der gehört bestimmt zu der Schusterwerkstatt dort«, antwortete Justus. Er zeigte zu einer Holzbaracke, auf dessen Reklameschild man mit einiger Anstrengung noch die Aufschrift Ragnarson entziffern konnte.

Wenig später gelangten die drei ??? auf die Hauptstraße. Hier standen die Gebäude deutlich enger beieinander. Gespenstisch pfiff der Wind durch die Straße und wirbelte Staub auf. Auch hier waren sämtliche Häuser aus Holz gebaut. Einige hatten zur Straßenseite hin vergrößerte Fassaden mit einem überdachten Gehweg.

Justus, Peter und Bob blieben vor einem Gebäude stehen, das einmal die Post gewesen sein musste. Die Aufschrift über dem Eingang war zwar verblasst, aber noch deutlich zu erkennen.

»Black Mesa Post Office«, las Peter laut vor. »Hm, Black Mesa – das muss der Name dieses Ortes sein. Noch nie gehört! Was ist mit euch?«

Bob schüttelte den Kopf. »Ich auch nicht«, sagte Justus und ging ein paar Meter auf eine alte, heruntergekommene Postkutsche zu.

Der Erste Detektiv legte seinen Finger an die Lippen, um sich Ruhe zu verschaffen. Einige Minuten lang betrachtete er konzentriert die einzelnen Häuser. Die Gebäude mussten früher einmal bunt gewesen sein. Doch Wind und Wetter hatten nur noch Reste der Farben übrig gelassen. Eines der Häuser war einmal gelb gewesen. Das nächste rostrot. Ein anderes war dunkelgrün gestrichen und hatte weiße Fensterrahmen.

Die drei ??? gingen die Straße entlang, immer weiter in den Ort hinein.

»Also, ich finde es total unheimlich hier. Fühlt ihr euch nicht auch irgendwie beobachtet?«, flüsterte Peter seinen Freunden zu.

»Ob ihr es glaubt oder nicht, Kollegen. Dasselbe Gefühl habe ich auch«, bemerkte Bob.

»Wir sollten uns nicht von Gefühlen, sondern von Fakten leiten lassen. Wir haben doch schon oft erlebt, dass der Schein trügt. Ich schlage vor, dass wir die einzelnen Gebäude einmal näher untersuchen«, warf Justus ein. »Und mit dem Saloon fangen wir an.«

»In Ordnung, aber wir bleiben zusammen, damit das klar ist«, forderte Peter, während Justus bereits zielstrebig auf ein Gebäude zusteuerte, das von einem großen Holzschild als Saloon ausgewiesen wurde.

»Das sehe ich genauso«, pflichtete Bob seinem Kollegen bei.

Der Saloon war eines der größten Gebäude in der Stadt. Im Gegensatz zu den meisten anderen verfügte er über ein Obergeschoss mit einer überdachten Veranda.

Die Tür quietschte, als Justus den Saloon betrat, und auch die alten Bodendielen knarzten bei jedem Schritt. Auf der Theke standen ein paar leere Whiskeygläser. Auf einem der Tische lag eine alte Ausgabe der Black Mesa News. Justus warf einen Blick auf die Schlagzeilen und das Erscheinungsdatum.

»August 1879«, sagte er vor sich hin und las in der Zeitung.

»Und was steht drin?«, wollte Peter ungeduldig wissen. »Nun lass dir doch nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen!«

»Nur mit der Ruhe, Kollege. Ich muss ja selbst erst einmal lesen. Hier ist von einem Großbrand die Rede, der weite Teile der Stadt vernichtet hat. Aber bevor das Feuer das Zentrum erreichen konnte, setzte ein starker Regen ein. In dem Artikel wird spekuliert, ob es sich überhaupt noch lohnt, die Stadt wieder aufzubauen.«

Justus blätterte die Zeitung durch und blieb an einem weiteren Artikel hängen. »Hier ist von einer geheimnisvollen Bergkrankheit die Rede. Die ist aber nicht hier, sondern in Deutschland bei Bergleuten in den Schneeberger Gruben aufgetreten.«

»Also zu weit weg, dass es für uns von Bedeutung sein könnte«, resümierte Bob.

Justus rollte die Zeitung zusammen und steckte sie in seinen Rucksack. Die drei Detektive ließen ihre Blicke weiter durch den Raum schweifen. Auf einem Tisch in der hinteren Ecke lagen noch Spielkarten.

»Hier hat es eine Schießerei gegeben. Seht mal her.« Justus inspizierte die Wand.

»Das sind eindeutig Einschusslöcher. Und dort drüben ist ein Spiegel von einer Kugel getroffen worden«, merkte Peter an. Der Fußboden davor war übersät mit Scherben, Staub und Unrat.

»Was schließen wir daraus?« Noch bevor Peter oder Bob etwas erwidern konnten, gab sich Justus selbst die Antwort. »Nach der Schießerei wurde der Saloon dichtgemacht, sonst hätte hier jemand aufgeräumt. Und da es wohl kaum eine Westernstadt ohne Saloon gibt, dürfte die Stadt ebenfalls im Zuge der Schießerei verlassen worden sein.«

»Dann muss es um mehr gegangen sein als um einen Streit beim Pokerspiel«, schlussfolgerte Bob. »Zu Zeiten des Goldrauschs war ein Duell zwischen sogenannten Revolverhelden nichts Ungewöhnliches. Ich habe mir als Vorbereitung für unsere Tour ein Buch über den Goldrausch ausgeliehen und mir auch ein paar Notizen gemacht«, erzählte Bob, der bei den drei ??? für Recherchen und Archiv zuständig war. Er holte ein kleines gelbes Notizbuch hervor und fuhr fort.

»Vor dem Beginn des Goldrauschs lebten in ganz Kalifornien nur etwa 14.000 Menschen. Innerhalb kürzester Zeit explodierte die Bevölkerungszahl. 1852, also keine fünf Jahre nachdem das erste Gold hier in der Gegend gefunden worden war, hatte Kalifornien schon mehr als 250.000 Einwohner. Scharen von Glücksrittern kamen ins Land. Aber nur wenige fanden Gold und wurden wirklich reich«, berichtete Bob weiter.

»Sehr gut recherchiert, Bob!«, lobte Justus. »Aber es wird langsam spät....



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