Roscoe | Heiße Liebe - süße Vergeltung? | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2616, 144 Seiten

Reihe: Julia

Roscoe Heiße Liebe - süße Vergeltung?


1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7515-1882-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2616, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-7515-1882-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein fast perfekter Plan: Die schöne Amelia hat sich als Assistentin in Alessandro Rossis Immobilienimperium unentbehrlich gemacht. Nur noch einen Schritt ist sie davon entfernt, den mächtigen Boss zu ruinieren - so wie die Rossis die Firma und damit das Leben ihres Vaters damals zerstört haben! Doch die Leidenschaft macht Amelia einen Strich durch die Rechnung: Während einer Geschäftsreise kapituliert sie vor Alessandros erotischer Anziehungskraft. Und die sinnliche Liebesnacht mit ihrem Feind hat ungeahnte Folgen ...



Pippa Roscoe lebt mit ihrer Familie in Norfolk. Jeden Tag nimmt sie sich vor, heute endlich ihren Computer zu verlassen, um einen langen Spaziergang durch die Natur zu unternehmen. Solange sie zurückdenken kann, hat sie von attraktiven Helden und unschuldigen Heldinnen geträumt. Was natürlich ganz allein die Schuld ihrer Mutter ist - sie hat Pippa ihren ersten Liebesroman zu lesen gegeben, als diese erst sieben war! Pippa freut sich sehr, ihre romantischen Träume nun mit Ihnen teilen zu können.

Roscoe Heiße Liebe - süße Vergeltung? jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1. KAPITEL


Heute war es so weit.

Während Jogger und Radfahrer auf dem schmalen Streifen zwischen Bus und Bürgersteig Leib und Leben riskierten, spähte Amelia Seymore durch das Fenster auf die dunkelgrauen Wolken am Horizont. Ihr wurde übel vom abrupten Anfahren und Stoppen der Linie 176, die über die Brücke Richtung Norden kroch. Letzten Endes war es allerdings der Geruch von feuchter Wolle und Deo, der sie eine Station früher als nötig aussteigen ließ, um nach frischer Luft zu schnappen. So frisch jedenfalls, wie man sie während des morgendlichen Berufsverkehrs mitten in London bekam. Amelia schüttelte den Kopf und versuchte, jene Konzentration und Krisenfestigkeit zu mobilisieren, für die sie bekannt war. Vielleicht brütete sie ja etwas aus.

Reiß dich zusammen, befahl sie sich resolut. Nichts konnte sie ablenken oder von ihrem Kurs abbringen. Auf den heutigen Tag wartete sie seit zehn Jahren. Aber es waren nicht all die investierten Stunden, die schlaflosen Nächte oder die Schwerstarbeit, die sie stählten. Es war die Erinnerung an die Miene ihres Vaters bei ihrer letzten Begegnung. An den Ausdruck in Thomas Seymores Augen, als er sich von ihr abgewandt und mit zittriger Hand zur Whiskyflasche auf seinem Schreibtisch gegriffen hatte. Darum machten sie und ihre Schwester Issy dies hier.

Darum muss ich es heute schaffen.

Statt an der Ampel vor der vierspurigen Straße auf Grün zu warten, flitzte sie zwischen einem Radler und einem Polizeiwagen los, wobei sie den Polizisten verlegen zuwinkte. Gleich darauf stand sie vor einem Gebäude, das als beeindruckendster Neuzugang der Kronjuwelen in der Londoner Skyline galt. The Ruby nannte man die Zentrale von Rossi Industries. Der perfekte Bau für die beiden unverschämt attraktiven Immobilienmagnaten, denen er gehörte.

Amelia legte den Kopf in den Nacken und schaute mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Wut zur obersten Etage. Ich wage mich in das Lager der beiden Männer, die meine Familie zerstört haben. Dieser Gedanke begleitete sie seit zwei Jahren auf dem Weg hierher. Jeden einzelnen Arbeitstag hatte sie sich selbst und ihrer Schwester versprochen, Rache zu üben.

Rachedurst lag ihr nicht im Blut. Er hatte sich auch nicht sofort eingestellt. Sie war fünfzehn und Issy dreizehn gewesen, als sie Alessandro und Gianni Rossi das erste Mal zu Gesicht bekommen hatten – ohne zu wissen, wer die beiden waren. Zwei junge Männer, die an einem Sonntag während des Mittagessens geklingelt hatten, um mit Thomas Seymore zu reden. Eine kurze Unterhaltung später hatten die Rossi-Cousins seine Firma gestohlen und das Fundament von Amelias und Issys Leben weggerissen.

Eisiger Zorn erfüllte Amelia, als sie ihre Zugangskarte zückte, die sie als Projektmanagerin von Rossi Industries auswies, und The Ruby betrat. Trotz der Erinnerungen, die ihren Magen wie in einem Schraubstock hielten, lächelte sie den Wachmann an. Dann ging sie durch die Lobby zu den Aufzügen, um in den vierundsechzigsten Stock zu fahren.

Während sie auf einen Aufzug wartete, zählte sie im Geiste die Stockwerke herunter. Als würde eine Bombe ticken, von der die Rossis keine Ahnung hatten. Sie empfand ungeheure Genugtuung, weil die Welt der Cousins heute zusammenbrechen würde, genau wie ihre und Issys damals. Dann spielte es keine Rolle mehr, dass sie um ein Haar den ganzen Plan zunichtegemacht hätte, in einer Nacht vor anderthalb Monaten …

Wir sollten es lieber nicht tun.

Amelia biss die Zähne zusammen. Sie wollte verdrängen, wie sich die raue Stimme dicht an ihrer Haut selbst jetzt noch anhörte, anfühlte. Schon wieder schlang sich Verlangen um einen Teil von ihr, von dem sie gar nicht gewusst hatte, dass er existierte. Ein Verlangen, das wie eine Flutwelle auf sie prallte, sie unter die Oberfläche zog und im Sog gefangen hielt.

Ich … Ich will es.

Mit diesen Worten hatte sie ihre Eltern verraten, ihre Schwester, sich selbst.

Nein!

Sie ließ nicht zu, dass diese eine Nacht, dieser eine Fehler, alles zerstörte, wofür sie und Issy so geschuftet hatten. Ja, sie hatte eine verbotene Nacht mit ihrem Chef – ihrem Feind – verbracht. Alessandro Rossi. Aber das änderte nichts. Sie musste einfach die erotischen Erinnerungen ignorieren, die sie hartnäckig verfolgten. Denn was auch immer vor sechs Wochen in Hongkong passiert war, entschuldigte keineswegs, was Alessandro und Gianni vor zehn Jahren der Familie Seymore angetan hatten. Und deshalb war heute der Tag des Untergangs für die Rossi-Cousins.

Alessandro schaute aus dem bodenlangen Fenster seines Büros im obersten Stock. Wie eine Bittstellerin lag London ihm zu Füßen. Das Gefühl von Macht durchströmte ihn. Nicht nur wegen seines Vermögens oder der beträchtlichen Erfolge, die er und Gianni vorweisen konnten, seit sie ihre erste Firma übernommen hatten. Einst war jemand anders Chef dieser Firma gewesen, doch unter dem Namen Rossi hatte sie sich zu einem Imperium entwickelt. Nein, die Macht rührte von der Gewissheit, dass Alessandro in der ersten Besprechung seines arbeitsreichen Tages ein Projekt absegnen würde, das die Geschäftswelt so richtig aufmischte.

Einen guten Ruf besaß Rossi Industries schon, aber mit diesem Deal würden sie Geschichte schreiben.

Sein Blick fiel auf das grimmige Lächeln seines Spiegelbildes in der Fensterscheibe. Wie würde sein Vater wohl reagieren, wenn er hörte, dass Alessandro und Gianni erfolgreicher waren, als er es sich je hatte vorstellen können? Allerdings nicht unter dem Nachnamen jener Männer, die sie gezeugt hatten. Nein. Bei der ersten Gelegenheit hatten die Cousins ihn geändert, um den Schandfleck auf eine Weise zu tilgen, der ihre Väter mitten in die schwarzen Seelen traf. Sie hatten den Namen ihrer nonna gewählt. Rossi. Um die einzige Verwandte zu ehren, die wahrhaft gütig zu ihnen gewesen war.

Mein Blut fließt in deinen Adern, Junge. Und es wird in den Adern deiner Kinder und Enkel fließen.

Die Warnung seines Vaters konnte man getrost vergessen, denn dieser Zweig der Familie sollte mit Alessandro aussterben. Dafür würde er sorgen.

Nicht, dass er sich etwas antun wollte. Rossi Industries war sein Leben, forderte all seine Zeit und Energie. Er war anders als sein Vater, der den Weinbergen in Umbrien alles abpresste und genauso wenig Rücksicht auf Boden oder Pflanzen nahm wie auf die Ehefrau, die er ständig misshandelt hatte. Alessandro hingegen wollte die Welt besser hinterlassen. Das war sein Vermächtnis.

Seine Armbanduhr piepte. Noch fünfzehn Minuten bis zur Besprechung. Nicht der günstigste Zeitpunkt, denn sie fiel in Giannis einzigen und unverrückbaren Urlaub des Jahres. Andererseits hatte Gianni das Projekt Aurora bereits geprüft. Genau wie alle Mitglieder des Vorstands, Alessandros bewährte Berater und die Projektmanagerin, der er viel mehr Vertrauen schenkte, als sie nach nur zweijähriger Tätigkeit für Rossi Industries verdiente.

Amelia Seymore.

Alessandro rückte den Knoten seiner Krawatte zurecht und vergewisserte sich, dass der Hemdknopf dahinter geschlossen war. Im Geiste öffnete er den Knopf und riss sich die Krawatte vom Hals, während er eben diese Frau nicht aus den Augen ließ, die ihn atemlos vor Verlangen ansah.

Ich … Ich will dich.

Bist du sicher, Amelia? Denn …

Nur heute Nacht. Nur jetzt. Aber wir werden nie darüber sprechen. Niemals.

Er hätte jeder Bedingung zugestimmt, so unbedingt hatte er ihre Lippen noch einmal schmecken wollen. Cristo, wenn ihr bewusst gewesen wäre, wie viel Macht sie in dem Moment über ihn besaß – sie hätte ihn dazu bringen können, ihr auf Knien all sein Hab und Gut zu schenken. Vor Verlegenheit bekam er rote Flecken am Hals.

Unwillkürlich streckte er die Finger der rechten Hand, während er sich daran erinnerte, wie sich Amelias nackter Oberschenkel darunter angefühlt hatte. Die Vorstellung zog ihn tiefer in jene Nacht – die einzige Nacht – zurück, in der er beruflich und persönlich eine Grenze überschritten hatte. Ein Tabu.

Scham schien wie etwas Schweres, Hässliches über seine Haut zu kriechen. So ein Mann war er nicht. Er schlief nicht mit Angestellten. Nur war er es anscheinend doch.

Wir werden nie darüber sprechen.

Ein Klopfen schnitt durch die Erinnerung an Amelias Befehl. Er setzte sich auf den Stuhl hinter seinem Schreibtisch, um den erregten Zustand zu verbergen, in dem er sich beinahe ständig befand, seit Amelia Seymore und er vor sechs Wochen von den erfolgreichen Verhandlungen in Hongkong zurückgekehrt waren. „Herein.“

Seine Sekretärin öffnete die Tür, machte zwei Schritte vorwärts und blieb stehen. Sie hatte rasch gelernt, dass er Distanz schätzte. „Die heutigen Termine sind unverändert. Asimov wird mit seinem Team um elf Uhr zum Briefing herkommen. Lunch ist im Dorchester reserviert, und Gianni hat angerufen. Er lässt ausrichten, dass Sie es nicht … vermasseln sollen.“

„Er hat ‚vermasseln‘ gesagt?“

„Ich habe eine Umschreibung gewählt.“

Alessandro ahnte, wie sich sein Cousin tatsächlich ausgedrückt hatte. Sie waren wie Brüder aufgewachsen. Ein Grund für ihren Erfolg war, dass sie wussten, was der jeweils andere dachte. „Und die Besprechung um neun Uhr?“

„Der Raum ist vorbereitet, die IT-Experten haben Bild und Ton getestet, und Miss Seymore ist schon vor Ort. Sie hat mir eine Kopie der...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.