Ruttan | Süße Verlockung für Dr. Brice | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Ruttan Süße Verlockung für Dr. Brice


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0607-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7515-0607-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Den Reizen seiner schönen jungen Chefin Virginia kann sich Dr. Gavin Brice nicht entziehen. Doch er hat versprochen, für seine Nichten zu sorgen! Auch wenn Virginias Küsse verlockend süß und erregend sind, ist auf Dauer einfach kein Platz für eine Frau in seinem Leben. Was jetzt?



Amy Ruttan ist am Stadtrand von Toronto in Kanada aufgewachsen. Sich in einen Jungen vom Land zu verlieben, war für sie aber Grund genug, der großen Stadt den Rücken zu kehren. Sie heiratete ihn und gemeinsam gründeten die beiden eine Familie, inzwischen haben sie drei wundervolle Kinder. Trotzdem hat Amy es nach der Geburt ihres zweiten Kindes geschafft, sich Zeit zu nehmen, um sich ihren langjährigen Traum zu erfüllen: Sie schrieb ihren ersten Liebesroman! Davon hatte sie geträumt, seit sie zum ersten Mal ein solches Buch von ihrer Oma geschenkt bekommen hatte und von der romantischen Geschichte und dem gutaussehenden Helden verzaubert worden war. Heute vermag sie es selbst, ihre Leser mit magischen Worten zu verzaubern - und das, obwohl ihre Kinder die Autorin auch oft als persönliche Taxifahrerin und Köchin beanspruchen.
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1. KAPITEL

„Unsere Klinik ist mit den modernsten Geräten ausgestattet, und wir haben hier am Bayview Grace einige der besten Chirurgen des Landes.“ Insgeheim knirschte Dr. Virginia Potter mit den Zähnen, doch sie sah die Vorstandsmitglieder und Investoren mit einem gewinnenden Lächeln an.

Diesen Teil ihres Jobs hasste sie, aber als Chefärztin der Chirurgie musste sie sich auch darum kümmern. Statt den Leuten Honig ums Maul zu streichen, hätte sie viel lieber mit dem Rest des Schockteams in der Notaufnahme Leben gerettet. Die tägliche Praxis fehlte ihr. Zwar operierte sie noch, aber längst nicht mehr so oft wie früher.

Aber du hast es doch so gewollt, erinnerte sie sich. Karriere oder Familie. Beides ging nicht. Ihr Vater war das beste Beispiel dafür gewesen. Er hatte seiner Familie mehr Zeit gewidmet als seiner Karriere, und als seine Firma ihren Sitz in den Süden verlegte, war er einer der Ersten, denen gekündigt wurde. Auch wenn es eine Rolle gespielt haben mochte, dass er wegen einer Verletzung nur noch eingeschränkt arbeitsfähig war. Virginia hatte daraus gelernt. Wollte man erfolgreich sein, konnte man nicht beides haben. Vor allem zählte ein Dach über dem Kopf und genug zu essen auf dem Tisch. Das waren Zeichen für Erfolg im Leben.

Andere haben beides – Karriere und Familie. Sie verscheuchte diesen Gedanken entschlossen. Nein, sie wollte keine Familie. Sie konnte es sich nicht leisten, jemanden zu verlieren. Nie wieder wollte sie einen solchen Schmerz riskieren.

„Ich würde mir gern einmal die Notaufnahme ansehen“, riss Mrs. Greenly sie aus ihren Gedanken.

Alles andere, nur nicht dorthin, schoss es Virginia durch den Kopf, aber sie nickte. „Natürlich. Wenn Sie mir bitte folgen wollen.“ Sie verspürte einen dumpfen Druck im Magen. Sie hatte geplant, einen Besuch dort unbedingt zu vermeiden. Es gab so viele unkomplizierte Abteilungen im Bayview Grace. Abteilungen, deren Oberärzte geschliffene Manieren hatten und für Virginias eigenen Seelenfrieden weniger gefährlich waren.

Der Oberarzt der Notaufnahme war der personifizierte schlimme Finger der Klinik.

Während sie die Investoren und Vorstandsmitglieder Richtung Notaufnahme führte, hoffte sie, dass Dr. Gavin Brice keinen Dienst hatte.

Die Chancen standen schlecht. Der Mann arbeitete immer, und sie bewunderte ihn dafür, auch wenn sie sich im Moment wünschte, er wäre nicht so fleißig.

Sie selbst hatte sich dafür eingesetzt, ihn einzustellen. Er hatte einen ellenlangen Lebenslauf, der den Vorstand aber nicht sonderlich beeindruckte. Ein „glamouröser“ Chirurg wäre ihnen lieber gewesen. Nicht einer, der unter gefährlichen und primitiven Bedingungen gearbeitet hatte.

Sie stehen dafür gerade, Dr. Potter. Versagt er, haben Sie versagt.

Die Drohung war eindeutig.

Anfangs war Virginia ziemlich nervös gewesen, denn Dr. Brice einzustellen, konnte auch ihren Job gefährden, doch dann machte sie sich klar, wie dumm dieser Gedanke war. Er hatte für Ärzte ohne Grenzen gearbeitet und dabei unzählige Erfahrungen gesammelt. Die Überlebensrate seiner Patienten war hoch, eine höhere hatte sie noch nie gesehen.

Ohne Zweifel würde Dr. Brice ein Gewinn für das Bayview Grace sein.

Leider ging er unorthodox vor, und seine Umgangsformen ließen stark zu wünschen übrig. Er hatte keine Geduld mit seinen Assistenzärzten. Und auch mit niemandem sonst. Gavin arbeitete als Mediziner nach seinen eigenen Regeln. Er war der sprichwörtliche Stachel in Virginias Fleisch.

Bitte, hab jetzt keinen Dienst. Bitte nicht.

Der Vorstand und die Investoren betraten die Notaufnahme.

„Aus dem Weg!“

Virginia gelang es gerade noch, Mrs. Greenly zur Seite zu reißen, als eine Rollliege aus einem der Schockräume schoss.

Wenn man vom Teufel spricht

Gavin Brice hockte auf dem Mann, pumpte an einem Ambu-Beutel und brüllte einer Gruppe aufgeregter Assistenzärzte Anweisungen zu. „Pneumothorax! Wir müssen eine Thoraxdrainage legen.“ Er sprang von der Liege und drückte einem der Assistenzärzte den Beatmungsbeutel in die Hand.

Das ist nicht sein Ernst! „Dr. Brice!“, rief Virginia.

Er warf ihr einen Blick über die Schulter zu, erwiderte aber nichts. „Holen Sie mir eine Drainage, 20er.“ Einer der jungen Ärzte stürzte davon.

„Dr. Brice“, wiederholte Virginia. „Überlegen Sie, was Sie tun.“

Der Arzt kehrte mit der Drainage zurück und reichte sie Dr. Brice, der die Seite des Patienten inzwischen desinfiziert hatte. „Ein Zehner-Skalpell!“

Virginia presste die Lippen zusammen, sauer, weil er sie einfach ignorierte. Sie drehte sich zu den Besuchern um. Die meisten hatten eine ungesunde Gesichtsfarbe. Mrs. Greenly sah aus, als würde sie gleich ohnmächtig werden.

„Dr. Brice!“

„Ich sagte Zehner-Skalpell! Haben Sie wirklich Medizin studiert?“, fuhr er den Assistenzarzt an.

Sie trat an die Rollliege. „Sie können die Thoraxdrainage nicht hier durchführen“, mahnte sie eindringlich. „Bringen Sie ihn in einen der Schockräume oder in den OP.“

„Dr. Potter, sämtliche Räume sind belegt, und ich habe keine Zeit, es in schöne Worte zu kleiden. Wie Sie sehen, hat dieser Mann bei einem Autounfall schwere Quetschungen und einen Pneumothorax erlitten. Wenn ich nicht sofort handle, stirbt er mir unter den Händen weg.“

„Ich glaube wirklich nicht …“

Gavin beachtete sie nicht, als er einen Schnitt in die Brust setzte und den Drainageschlauch einführte. „Na, komm schon, verdammt noch mal!“

Virginia sah zum Monitor. Es dauerte nicht lange, bis sich Blutdruck und Herzfrequenz verbesserten und Flüssigkeit durch den durchsichtigen Schlauch strömte.

„Großartig. Nun brauchen wir nur noch einen freien OP, und zwar pronto.“ Gavin warf ihr einen missbilligenden Blick zu, dann rollte er die Liege zusammen mit dem Traumateam davon.

Zurück blieben blasse Zuschauer und ein blutbespritzter Fußboden.

Virginia massierte sich die Schläfe und wandte sich an den Vorstand und die Investoren. „Also, das ist unsere Notaufnahme. Was halten Sie davon, die Besichtigung hier zu beenden und in den Sitzungsraum zurückzukehren?“

Wahrscheinlich war es das Dümmste, was sie je gesagt hatte, aber sie wusste nicht, wie sie die Situation anders retten sollte. So etwas war ihr in den zwei Jahren als Leiterin der Chirurgie noch nie passiert.

Die benommen wirkenden Besucher nickten und verließen die Notaufnahme. Nur Mr. Edwin Schultz, der schmallippige Vorstandsvorsitzende, blieb noch. Auch er ein Stachel in ihrem Fleisch. Seiner Meinung nach war Bayview Grace wirtschaftlich denkbar schlecht aufgestellt, weshalb er gern für harte Einsparungen plädierte.

„Hätten Sie eine Minute Zeit für ein Gespräch unter vier Augen, Dr. Potter?“

„Natürlich“, erwiderte sie und war versucht, ihm eine lange Nase zu machen, als er ihr den Rücken zuwandte. Sie öffnete die Tür zu einem gerade nicht genutzten Raum, machte Licht und bat Mr. Schultz einzutreten. Dann schloss sie die Tür hinter sich und verschränkte abwartend die Arme vor der Brust.

„Was war das gerade?“, begann er ungehalten.

„Dr. Brice hat einem Patienten das Leben gerettet.“

Mr. Schultz runzelte die Stirn. „Musste das mitten in der Notaufnahme sein? Vor den Augen der Investoren und anderer Patienten?“

„Es war nicht geplant, falls Sie das andeuten wollen.“ Virginia zählte stumm bis zehn.

„Das habe ich nicht gesagt, Dr. Potter.“ Er schnaubte empört, zog ein Taschentuch heraus und wischte sich damit über die schweißglänzende Glatze. Danach faltete er es penibel zusammen und steckte es zurück in die Brusttasche. „Allerdings sollten Sie mit Dr. Brice ein Gespräch über angemessene Orte für medizinische Behandlungen führen.“

Nur zu gern hätte sie ihm mit drastischen Worten erklärt, dass ein Menschenleben immer vorging und manchmal eben kein freier Schockraum zur Verfügung stand. Aber sie wollte nicht umsonst so hart dafür gearbeitet haben, die jüngste Chefärztin am Bayview Grace zu werden. Ein sicherer Job, das allein zählte.

„Ich werde mit Dr. Brice reden, sobald er aus dem OP ist.“

„Tun Sie das bitte. Und nun sollten wir uns um die Investoren kümmern, denn wenn sie nicht das nötige Geld investieren, werden wir die Notaufnahme schließen müssen.“

„Schließen?“ Alarmiert starrte sie ihn an.

„Ich hatte eigentlich vor, später mit Ihnen darüber zu sprechen, aber das Krankenhaus macht Verluste. Viele Vorstandsmitglieder sind der Meinung, dass eine privatisierte Klinik mehr Gewinne bringt. Die Notaufnahme ist die Abteilung mit dem größten Ausgabeposten.“

„Wir sind ein anerkanntes Traumazentrum!“ Vor allem, weil sie sich die letzten zwei Jahre dafür krumm gemacht hatte.

Mr. Schultz seufzte. „Ich weiß. Aber wenn wir die notwendigen Gelder nicht bekommen, bleibt uns keine Wahl.“

„Und was denken Sie, Mr. Schultz?“

„Wir sollten die Notaufnahme schließen.“ Damit verließ er den Raum.

Virginia fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Was tue ich hier eigentlich? Als Chirurgin hätte sie ihm am liebsten die Meinung gegeigt, hatte aber stattdessen wie immer geschwiegen, weil in ihrem Kopf die mahnenden Worte ihres Vaters widerhallten.

Bringe niemals den gegen dich auf, der das Sagen hat. Ein...



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