E-Book, Deutsch, Band 163, 384 Seiten
Reihe: Julia Ärzte zum Verlieben
Ryder / Forbes / Beckett Julia Ärzte zum Verlieben Band 163
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7515-1154-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 163, 384 Seiten
Reihe: Julia Ärzte zum Verlieben
            ISBN: 978-3-7515-1154-4 
            Verlag: CORA Verlag
            
 Format: EPUB
    Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
NUR EINE NACHT MIT DR. KNIGHT? von LUCY RYDER
Nach ihrer geplatzten Verlobung flüchtet Samantha sich in die Hotelbar und findet Trost bei einem attraktiven Gast. Im Rausch der Gefühle lässt sie sich zu einer hemmungslosen Liebesnacht verführen. Zu spät erkennt sie schockiert, wer Dr. Adam Knight ist: ihr neuer Boss!
RETTUNGSEINSATZ FÜR DIE LIEBE von EMILY FORBES
Ryder ist zurück am Bondi Beach! Der sexy Rettungsschwimmer war die erste und einzige Liebe von Sanitäterin Poppy - bis er wegging und ihr das Herz brach. Als sie ihn jetzt erstmals nach Jahren trifft, fühlt sie sich gegen jede Vernunft sofort wieder zu ihm hingezogen ...
DU BIST SO UNWIDERSTEHLICH! von TINA BECKETT
Egal, wie attraktiv ihr neuer Kollege Dr. Ellis Rohal ist, Lyric hat nach einer frustrierenden Beziehung keine Lust auf Männer. Sie kümmert sich bloß noch um ihren Klinikjob und ihre Nichte! Wenn es in Ellis' Nähe nur nicht so unwiderstehlich erregend prickeln würde ...
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Samantha Jefferies sah sich nervös um, bevor sie in die Hotelbar schlüpfte. Zu ihrer Erleichterung war es hier ziemlich voll und dunkel, sodass der aufdringliche Trauzeuge sie vielleicht nicht finden würde. Sie brauchte eine kurze Verschnaufpause von dieser Hochzeit des Grauens, bei der sie eine von elf Brautjungfern war. Wenn sie noch mehr Gekreische und gerührte Tränenausbrüche ertragen musste, würde sie womöglich anfangen zu schreien und nie mehr aufhören.
Elf! Wer zum Teufel brauchte elf Brautjungfern?
Andererseits hatte ihre Cousine Stacey ihr Leben wenigstens im Griff, während Sams gerade richtig den Bach runterging. Warum nicht ein wenig Pause von ihrem verkorksten Dasein machen? Ein paar Stunden lang so tun, als wäre sie jemand anders. Als hätte sie nichts gesehen und als wäre ihre eigene Hochzeit deshalb nicht geplatzt. Oder würde zumindest platzen, sobald Sam ihrer Großmutter davon erzählte.
Bei der Vorstellung verzog sie das Gesicht. Das würde nicht lustig werden. Endlich war Lilian Gilford mal einverstanden mit einem von Sams Männern, und dann das. Sie würde bestimmt ausflippen.
Als Sam sich so weit wie möglich von der Tür entfernt an den Tresen setzte, musste sie wieder daran denken, wie sie vor zwei Tagen das große und sehr geschmackvoll eingerichtete Büro ihres Verlobten betreten und ihn in flagranti mit seinem Assistenten erwischt hatte. Seinem Assistenten wohlgemerkt!
Und als wäre das nicht schon schlimm genug, war sie heute auch noch gezwungen, ein schulterfreies erdbeerrosa Kleid zu tragen – jawohl, erdbeerrosa! Das hautenge Mieder zeigte mehr von ihren Kurven, als ihr lieb war, und erregte viel zu viel männliche Aufmerksamkeit. Außerdem zeigte der weite Tüllrock so viel Bein, dass sie aussah wie ein aus dem Zoo von San Diego ausgebrochener Flamingo.
Dabei war Samantha Jefferies die Enkeltochter von Lilian Gilford, Geschäftsführerin von Gilford Pharmaceuticals und Rangälteste der High Society von Boston. Und normalerweise würde sie niemals etwas tragen, in dem sie aussah wie der Revue eines Varietétheaters entsprungen.
Doch dank jahrelanger Konditionierung gelang es ihr, das Feixen und die abschätzigen Blicke der männlichen Gäste zu ignorieren, als sie sich mit ihren hochhackigen Sandalen in der Hand auf einen Hocker setzte und ihren Rock zurechtzupfte. Als nicht mehr ganz junger frischgebackener Single konnte etwas männliche Aufmerksamkeit zwar nicht schaden, aber die sollte sie vielleicht nicht gerade mit ihrem sehr neuen, sehr skandalösen rosa Tanga-Slip erregen.
Obwohl sie sich beim Kauf eigentlich fest vorgenommen hatte, von jetzt an alles auszuprobieren, was das Leben zu bieten hatte, bevor sie gezwungen wurde, ihre Pumps gegen bequeme Gesundheitslatschen einzutauschen.
Der Barkeeper tauchte vor ihr auf und musterte sie belustigt. Würde er nicht aussehen wie ungefähr zwölf, würde sie vielleicht mit ihm flirten, um ihre neu gewonnene Freiheit auszutesten. „Haben Sie sich etwa auf dem Weg zum Abschlussball verlaufen, Prinzessin?“
„Sind Sie etwa schon alt genug, um Alkohol auszuschenken?“, konterte sie süß lächelnd, obwohl sie ihn am liebsten angeschnauzt hätte. Noch eine Bemerkung zu ihrem Outfit, und sie würde ausrasten.
Er seufzte resigniert. Anscheinend war es nicht das erste Mal, dass jemand sein jugendliches Aussehen kommentierte. „Was darf’s sein?“
„Geben Sie mir die Karte mit den Shooters.“ Was soll’s, wenn sie schon ein neues Leben als Single anfangen musste, konnte sie es wenigstens richtig krachen lassen. Bisher hatte sie nie auch nur einen Fuß in eine Bar gesetzt, geschweige denn einen Shooter getrunken. Als Enkeltochter von Lilian Gilford und Verlobte von Lawrence Winthrop dem Dritten nahm sie nichts zu sich, das stärker war als ein Sherry. Das schickte sich nämlich nicht für eine Dame.
Tja, das würde sich von jetzt an ändern!
„Weiß Ihre Mutter, dass Sie gerade Alkohol bestellen?“, frotzelte der Barkeeper.
„Her mit der Karte, Schätzchen“, sagte sie gedehnt. „Und zwar pronto. Du setzt nämlich gerade dein Trinkgeld aufs Spiel.“
Lachend schob er ihr die Getränkekarte hin. „Gern, Prinzessin. Was soll es denn sein?“
„Ich fange einfach oben an und probiere mich nach unten durch.“ Wenn schon, denn schon!
Dr. Adam Knight fiel die Frau, die die Bar des Nobelhotels in San Francisco betrat, sofort auf – vermutlich, weil sie in dieser Bar voller Hockeyspieler und lärmender Samstagnachtschwärmer so fehl am Platz war wie eine Pfingstrose in der Wüste.
Aber wahrscheinlich wäre sie ihm auch so aufgefallen. Sie war nämlich überaus weiblich – von ihrem kastanienbraunen Haar, das sie hochgesteckt und mit Blumen geschmückt trug, über ihre nackten Schultern, den schlanken kerzengeraden Rücken und die endlos langen Beine bis hin zu ihren nackten Füßen. Ein Paar hochhackiger rosa Sandalen baumelte von einem Finger.
Adams Freund und Kollege Wes Kirkland zeigte grinsend auf die Vision in Pink. „Ich wette zehn Dollar, dass sie aus der Mansion kommt.“
Ihre Kollegin Janice riss sich von ihrem Handy los. „Mansion?“, fragte sie verwirrt. „Wovon redet ihr überhaupt?“ Sie machte schmale Augen, als ihr Blick auf das Objekt des Interesses fiel. „Ach, ihr meint die Playboy-Mansion! Ihr Männer denkt immer nur an das eine. Wenn ihr mich fragt, kommt sie direkt von einer Faschingsparty.“
Wes lachte. „Und als was hat sie sich verkleidet? Als Flamingo?“
Adam beobachtete, wie die Unbekannte ein paar Worte mit dem Barkeeper wechselte. Kurz darauf hatte sie eine Reihe kleiner Gläser vor sich stehen. Aus der Entfernung konnte er die Drinks zwar nicht identifizieren, aber nach dem zweiten Glas legte die Fremde die Vegas-Showgirl-Beine auf einen freien Hocker, und nach dem dritten war sie von Hockeyspielern umringt, die auch alle Shots bestellten und mittranken.
Er sah die Pfingstrose lachend den Kopf schütteln und sich am Tresen festhalten, um nicht vom Hocker zu kippen, als einer der Typen ihr einen Arm um die Taille schlang, um sie runterzuziehen. Ein weiterer Mann mischte sich ein, und für einen Moment sah es so aus, als würde es zu einer Prügelei kommen.
Sie sagte etwas, das die beiden Männer zu beruhigen schien, bevor sie ihnen die kräftigen Arme tätschelte und vom Hocker glitt, um sich zu ein paar Frauen auf die Tanzfläche zu gesellen. Der erste Kerl folgte ihr, um sie zurückzuholen, doch sie entzog sich ihm lachend und versuchte, sich zwischen den Tänzerinnen zu verstecken.
Daraus wird nichts, dachte Adam lächelnd. Nicht in dem pinken Kleid.
„Ich wette, ich würde sie sofort dazu kriegen, mit mir zu tanzen“, verkündete Wes. „Ich brauche nur zu sagen, dass ich Arzt bin. Darauf stehen die Mädels.“
Janice schnaubte verächtlich. „Ich glaube, sie stehen eher auf Hockeyspieler.“ Sie zeigte auf ein paar Frauen, die sich um die Männer am Tresen scharten.
Dem verbalen Schlagabtausch seiner Kollegen nur mit einem Ohr folgend beobachtete Adam, wie der große Hockeyspieler der schönen Unbekannten auf die Tanzfläche folgte und ihr einen Arm um die Taille schlang. Sie schüttelte den Kopf, als er etwas zu ihr sagte, und verdrehte gutmütig die Augen, als er anfing, sie über die Tanzfläche zu schieben wie eine Eishockeyscheibe durch eine Reihe von Verteidigern. Er schien sein imaginäres Ziel zu erreichen, denn plötzlich drehte er sie um sich selbst und warf sie dramatisch über einen Arm wie der männliche Frauenheld in einem Filmklassiker.
Tief und kehlig lachend versuchte sie, sein Gesicht von ihrem Dekolleté wegzuschieben. Als sie dabei Adams Blick begegnete, durchzuckte es ihn so heiß, dass für einen Moment die Welt stillzustehen schien. Doch schon riss der Typ sie wieder hoch und begann, sie zu betatschen.
Bevor Adam protestieren oder sich von dem seltsam intensiven Blickkontakt erholen konnte, schubste sie den Hockeyspieler weg und stolperte zurück, wobei sie das Gleichgewicht verlor und … direkt auf Adams Schoß landete.
Instinktiv schlang er die Arme um sie. „Hab dich“, murmelte er.
Kaum hatte Sam sich gegen den grobmotorischen Hockeyspieler zur Wehr gesetzt, landete sie auch schon auf einem sitzenden Gast. Ihr stockte der Atem, als sie einen muskulösen Arm um ihre Taille spürte und an eine noch muskulösere, herrlich warme Brust gezogen wurde. Für einen flüchtigen Moment genoss sie das Gefühl, bevor sie sich wieder aufrichtete und dabei mit dem Ellenbogen gegen ihn stieß. Der Typ unter ihr atmete scharf ein.
Sie erschrak so heftig, dass sie ganz vergaß, sich zu entschuldigen. Oh Gott, wie schlimm würde dieser Abend denn noch werden? Erst der aufdringliche Trauzeuge, dann der nicht minder nervige Hockeyspieler, und jetzt das hier!
Als der Mann, auf dessen Schoß sie saß, die durchtrainierten Schenkel unter ihr bewegte, wurde sie so scharf, dass es sie schockierte. Dabei hatte sie den Mann noch nicht mal gesehen!
Vorsichtig drehte sie sich zu ihm um und sah sich Auge in Auge mit dem Mann, dessen Blick sie gerade auf der Tanzfläche aufgefangen hatte. Himmel, aus der Nähe sah er sogar noch besser aus als aus der Entfernung! Er hatte eine hohe Stirn, scharfe Wangenknochen, ein markantes Kinn und kupfergoldene Haut. Sein Gesicht strahlte eine edle Kraft aus, und seine ganze Erscheinung ließ auf eine Abstammung von amerikanischen Ureinwohnern schließen.
Wie hypnotisiert senkte sie den Blick zu seinen belustigt zuckenden...




