E-Book, Deutsch, 128 Seiten
Reihe: Baccara
Sands Höchstgebot für deine Liebe
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7337-2277-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 128 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-7337-2277-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
35.000 Dollar! Ein Raunen geht durch den Saal. Alle Blicke richten sich auf Eliza Fortune, die gegen das Höchstgebot der Wohltätigkeitsauktion ein Dinner für zwei kocht. Und auf Reese Parker, Selfmade-Millionär, der so hoch geboten hat. Aus einem Grund, den nur sie beide kennen ...
Alles begann damit, dass der Vater von Charlene Sands ihr als Kind die schönsten, brillantesten und fantastischsten Geschichten erzählte. Er erfand Geschichten von plündernden Piraten, mächtigen Königen und Sagen von Helden und Rittern. In diesen Erzählungen war Charlene immer die Prinzessin, Königin oder Heldin um die gekämpft oder die gerettet wurde. Mit diesem Bild wuchs sie auf und inspirierte sie immer in diesen fantastischen Welten zu träumen. Die Romantik kam später, als Romane von verschiedenen anderen Autoren sie fesselten. 25 Jahre lang hat sie in Teilzeit als Lehrerin für Geburtshilfe in einem Krankenhaus gearbeitet. Momentan schreibt sie zeitgenössische romantische Literatur und auch historische Western. Mittlerweile hat sie 28 Bücher verfasst und hat mit dem Schreiben 'ihr Bild gefunden', wie sie es selbst bezeichnet. Sie ist mit dem Readers Choice Award 2006, dem Cataromance Reviewer's Choice Award 2007 und 2008 und dem Booksellers Best Award 2009 ausgezeichnet worden. Sie ist ein aktives Mitglied der 'Romance Writers of America', gehört zu dem 'Orange County Chapter', den 'Los Angeles Chapter of RWA' und verbringt dort auch ehrenamtlich viel Zeit, indem sie Verbindungen zu veröffentlichten Autoren hält. Sie ist mit ihrer Jugendliebe Don verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder und zwei Katzen. Wenn sie nicht gerade schreibt, findet man sie an sonnigen kalifornischen Stränden oder beim Bowling mit ihrem Team. Gerne verbringt sie auch ruhige Abende und Candlelight Dinner mit ihrem Ehemann. Selbst bezeichnet sie sich als hoffnungslose Romantikerin.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
„Diesmal hast du dich selbst übertroffen, Eliza. Der Saal sieht einfach toll aus. Wenn es ums Spendensammeln geht, kann dir niemand das Wasser reichen“, flüsterte Nicole Appleton ihr ins Ohr.
Eliza Fortune konnte nicht verhindern, dass sich bei diesen Worten auf ihrem Gesicht ein zufriedenes Lächeln ausbreitete. Von ihrem erhöhten Platz auf der Bühne aus schweifte ihr Blick durch den geräumigen Ballsaal des Fortune’s Seven Hotels, in dem sich zahlreiche geladene Gäste befanden.
Die Männer trugen ausnahmslos altmodische dreiteilige Abendanzüge, die Frauen elegante Abendroben, die der Mode aus der Zeit des Wilden Westens nachempfunden waren. Sie hatte sich bei der Dekoration des Saales und der Auswahl des Mottos große Mühe gegeben. „Danke, Nic. Es war harte Arbeit. Allerdings hatte ich auch viel Spaß dabei.“
„Deine Mühe hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wie es aussieht, amüsieren sich die Gäste hervorragend. Und deine Idee, die Einladungen zum Abendessen in Form von Überraschungskörben versteigern zu lassen, ist einfach toll. Damit bekommen wir bestimmt ein paar Tausend Dollar für die Renovierung des Old West Museums zusammen.“
Der Auktionator kündigte einen weiteren Korb an, der versteigert werden sollte. Chloe McMurphy, die nun mit ihrer Spende an der Reihe war, trat zu ihm, öffnete die Klappe ihres Körbchens, das symbolisch den Preis darstellte, und reichte ihm die Karte mit den entsprechenden Angaben.
Er nahm sie entgegen, überflog sie kurz und verkündete: „Diese bezaubernde junge Dame versorgt Sie mit einem Abendessen für zwei, drei oder auch vier Personen. Ihre Spezialität ist Brathähnchen mit den besten Klößen, die man in dieser Gegend bekommen kann. Einen besonderen Genuss verspricht ein selbst gebackener Apfelkuchen zum Nachtisch. Meine Damen und Herren, das nenne ich ein wunderbares Menü. Da läuft einem ja das Wasser im Mund zusammen.“
Während die Gäste ihre Gebote abgaben, warf Eliza ihrer Freundin einen sorgenvollen Blick zu. Sobald Chloe McMurphys Korb einen Abnehmer gefunden hatte, blieben nur noch sie und Nicole übrig. „Ich hoffe, jemand bietet für mein Essen“, sagte sie im Flüsterton.
„Sei nicht albern. Wer würde ein Abendessen verschmähen, das von Eliza Fortune zubereitet wird? Noch dazu, wo es mit einer Einladung auf den legendären Familiensitz der Fortunes verbunden ist? Ich wette, du bekommst die höchsten Gebote.“
„Nur wenn mein Vater oder meine Brüder sich meiner erbarmen“, sagte Eliza ironisch. „Meine ganze Familie ist hier. Allerdings wissen sie genau, dass ich nicht gerade eine begnadete Köchin bin.“
„Das macht nichts“, erklärte Nicole entschieden. „Du nimmst bestimmt eine Menge Geld mit deinem Korb ein, und zwar nicht von deiner Familie. Jeder hier weiß, wie viel du für die Gemeinde tust. Sie haben nicht umsonst das Beste bis zum Schluss aufgespart, das bist nämlich du.“
Dankbar lächelte Eliza ihre Freundin an, dann bemerkte sie, dass Mr Phillips, der Auktionator, diskret auf Nicole zeigte. „Oh, sieh mal. Du bist dran. Viel Glück, Nic.“
Während Nicole mit ihrem Korb, den sie mit einer roten Taftschleife verziert hatte, zum Auktionator trat, lehnte Eliza sich auf der Bank zurück und wartete, bis die Reihe an ihr war.
Sie setzte sich mit großem Engagement für wohltätige Zwecke ein und war Vorsitzende der historischen Gesellschaft von Sioux Falls. Daher war es ihr mühelos gelungen, den Direktor des Old West Museums davon zu überzeugen, ihr einige der Ausstellungsstücke aus dem Museum als Dekoration zur Verfügung zu stellen. Damit hatte sie den Ballsaal in eine Szene aus dem Wilden Westen verwandelt. Die Wände waren mit Lassos, hölzernen Wagenrädern und Getreidegarben dekoriert, die Tische mit erlesenem weißem Porzellan gedeckt, das einen reizvollen Kontrast zu den blau-weiß karierten Tischdecken bildete. In der Mitte jedes Tisches stand als Blickfang ein einfacher Zinnkrug mit Sonnenblumen. Den Hintergrund der Bühne schmückte eine Kulissenmalerei, die einen Sonnenuntergang darstellte. Davor war ein mit Stroh beladener antiker Heuwagen platziert.
Nicoles Dinnerkorb erzielte das bisher höchste Gebot. Mit ihrem Abendessen, das aus Lammbraten, Rosmarinkartoffeln, einem Karottensoufflé und Crème brûlée bestand, erreichte sie einen Betrag von über dreitausend Dollar. Eliza erhob sich, um es den anderen Anwesenden gleichzutun und dem großzügigen Spender zu applaudieren.
„Und nun, meine Damen und Herren, haben Sie die Ehre, für Miss Eliza Fortunes Dinnerkorb zu bieten. Wie Sie alle wissen, hat Miss Fortune unermüdlich gearbeitet, um diese wundervolle und erfolgreiche Veranstaltung zu organisieren.“
Bei diesen Worten nahm Mr Phillips sie bei der Hand und zog sie neben sich. Eliza öffnete ihren mit Goldfarbe bemalten Korb, reichte ihm ihre Karte und senkte den Blick, während er ihr Angebot las.
„Ah, wie ich sehe, wartet hier ein ganz besonderer Abend auf Sie. Eliza wird jedes Gericht kochen, das Sie sich wünschen. Angefangen bei der Vorspeise bis hin zum Dessert. Und das Essen hat so viele Gänge, wie Sie verlangen. Also lassen Sie uns bei fünfhundert Dollar beginnen.“
Kerzengerade stand Eliza da und lächelte die Gäste im Saal freundlich an, doch in Wahrheit war sie längst nicht so gelassen, wie sie sich gab. Erst als das erste Gebot abgegeben worden war, und zwar weder von ihrem Vater noch von einem ihrer Brüder, entspannte sie sich ein wenig, und da die Auktion ziemlich lebhaft weiterging, wurde sie immer zuversichtlicher.
„Wir haben ein Gebot von dreitausendfünfhundert Dollar“, erklärte Mr Phillips schließlich begeistert. „Höre ich viertausend? Ist jemand hier, der viertausend Dollar bietet?“ Alles blieb still, deshalb sagte er: „Also schön. Dreitausendfünfhundert zum Ersten, zum Zweiten und …“
Sie musste noch einige Vorbereitungen treffen und die Countryband einweisen, denn nach der Auktion sollte getanzt werden. Zufrieden, weil sie eine so hohe Summe erzielt hatte, wollte Eliza sich schon zum Gehen wenden, da ertönte eine männliche Stimme vom anderen Ende des Saales: „Fünfunddreißigtausend Dollar.“
Die Gespräche erstarben und alle Gäste drehten sich in die Richtung um, aus der das unerhörte Gebot gekommen war.
Eliza war wie erstarrt. Das Lächeln verschwand von ihrem Gesicht und sie hörte nur noch das Blut in ihren Ohren rauschen. Sie kannte diese Stimme. Dieses tiefe, leicht heisere Timbre würde sie nie vergessen, denn es hatte seine verheerende Auswirkung auf sie nicht verloren. Ihr war heiß und kalt zugleich, und sie hatte das Gefühl, als würden ihre Nerven bloß liegen. Angestrengt schloss sie die Augen und versuchte, sich zu beruhigen.
Das kann einfach nicht sein, sagte sie sich, aber sie wusste es besser.
Ihr war immer klar gewesen, dass dieser Tag kommen würde.
Mr Phillips warf ihr einen irritierten Blick zu. Als sie nicht reagierte, wandte er sich an das Publikum, das ihn erwartungsvoll anstarrte.
„Ja, also … Das Gebot lautet fünfunddreißigtausend Dollar“, sagte er atemlos. „Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten … verkauft an den Herrn dort hinten.“
Eliza atmete tief durch. Reese Parker tauchte einfach so aus der Versenkung auf und platzte in ihr Leben. Nach sechs langen Jahren.
Über die gesamte Länge des Raums hinweg trafen sich ihre Blicke. Für einen ihr endlos erscheinenden Moment sahen sie einander nur an. In seinen Augen stand keine Wärme, in seiner versteinerten Miene zeichnete sich keine Freude ab. Er sah auch nicht mehr aus wie der lässige Rodeoreiter in Jeans und Lederweste, den sie damals im Sommer in Montana kennengelernt hatte.
Natürlich war er nach wie vor sehr attraktiv, muskulös, mit markanten Gesichtszügen und fesselnden dunklen Augen, vielleicht sogar noch attraktiver als früher. Das mochte daran liegen, dass er in seinem eleganten schwarzen Smoking aussah, als gehörte er hierher.
Getreu dem Motto des Abends war der Anzug altmodisch, aber zweifellos maßgeschneidert, denn er saß perfekt. Ein Goldnugget hielt die Schnürsenkel-Krawatte zusammen, die er nach Cowboyart um den Hals trug. Unter der Smokingjacke sah sie eine helle einreihig geknöpfte Weste aus Brokat und auf seinem Kopf saß ein schwarzer Stetson, unter dem sein helles sandbraunes Haar hervorschaute.
Eliza war sich der neugierigen Blicke aus dem Saal durchaus bewusst, aber sie konnte die Augen nicht von ihm abwenden. Wie gebannt starrte sie den Mann an, den sie einmal geliebt hatte.
Sie bekam eine Gänsehaut.
Erinnerungen strömten auf sie ein und lösten eine Vielzahl widersprüchlicher Emotionen aus. Diese Flut wurde allerdings von einem Gefühl überlagert, das sie kaum unter Kontrolle halten konnte.
Zorn.
Mr Phillips beendete die Auktion, indem er den Bietern mitteilte, dass sie die ersteigerten Einladungskarten am Empfang abholen konnten. Die Countryband machte sich bereit, um die Bühne zu übernehmen.
Eliza war dankbar für die Ablenkung. Sie brach den Blickkontakt mit Reese ab und eilte hinter den künstlichen Sonnenuntergang. Unvermittelt spürte sie eine Hand auf ihrem linken Arm und hielt inne. Sie drehte sich um, sah sich zu ihrer Erleichterung jedoch nur ihrer Freundin Nicole gegenüber.
„Eliza, wovor läufst du weg?“
Sie blinzelte nervös, da ihr keine passende Antwort einfiel. Die vergangenen Minuten kamen ihr vor wie ein Traum. Nein, verbesserte sie sich in Gedanken, wie ein Albtraum.
...



