Sargent / Zebrowski | Star Trek - The Next Generation: Verhöhnter Zorn | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 0 Seiten

Sargent / Zebrowski Star Trek - The Next Generation: Verhöhnter Zorn

Roman
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-641-11710-8
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, 0 Seiten

ISBN: 978-3-641-11710-8
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wie rettet man einen ganzen Planeten?

Die Sonne des Planeten Epictetus III entwickelt sich plötzlich zur Nova, keiner der 20 Millionen Bewohner wird die Explosion überleben. Das einzige Schiff in der Nähe ist die Enterprise, doch auch sie kann bestenfalls ein paar Tausend Epicteter evakuieren. Während die Bevölkerung in Panik und Verzweiflung zu versinken droht, entwickelt der Androide Data einen tollkühnen Plan, um zumindest einen Großteil der Leben retten zu können. Doch wenn er fehlschlägt, wird die Enterprise im Inferno der Novaexplosion verglühen.

Sargent / Zebrowski Star Trek - The Next Generation: Verhöhnter Zorn jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Kapitel 2


Als der blaugrüne Globus von Epictetus III auf dem Hauptschirm der Brücke erschien, spülte eine Welle ängstlicher Anspannung über Deanna Troi hinweg. Die Empfindung erschütterte sie so stark, dass sie sich auf ihrem Platz zurücklehnte. Es dauerte eine Weile, bis sie ihre Selbstbeherrschung zurückerlangte.

Sie wusste, dass Epictetus III in dem Ruf stand, eine schöne Welt zu sein, und ihre Bewohner waren für ihre künstlerischen Errungenschaften und ihre Aufgeschlossenheit allen Künsten gegenüber bekannt. Bilder von den Städten des Planeten hatten anmutige Gebäude gezeigt, umgeben von blühenden Gärten. Die meisten Epicteter lebten an den Ost-, Süd- und Westküsten von Themis, einem Kontinent, der etwa so groß war wie das irdische Australien und in der Äquatorregion von Epictetus III lag; allerdings lebten etwa zweihunderttausend Menschen in der Stadt Boreas auf dem weitaus kleineren Nordkontinent Metis.

Die beiden Kontinente waren die einzigen Landmassen auf einem Planeten, dessen Oberfläche zu neunzig Prozent von Wasser bedeckt war. Diese Kontinente hatten einer Besiedelung einige Hindernisse in den Weg gestellt. Metis' Küstensaum war öde und mit Felsen bedeckt, während die Mitte des Kontinentes dichte Wälder aufwies. Das Innere von Themis war eine sandbedeckte weite Fläche, die als Korybantes-Wüste bekannt war und im Osten von den hohen Gipfeln der Kuretes-Berge und im Westen vom den Kabeiroi-Bergen begrenzt wurde.

Kolonisten der Föderation waren zu dieser Wasserwelt mit der geringen Landfläche gekommen und hatten sich in ihre Schönheit verliebt. Die heftigen Kontraste zwischen den blumenbewachsenen Hügeln, die am Meer aufragten, den prachtvollen Bergen, den weiten Grasebenen, dem orangefarbenen Wüstensand und der felsigen Küste im Norden mit ihren Bäumen, die um ein Vielfaches höher als die Mammutbäume der Erde wuchsen, hatten die Freude der Kolonisten an der Schönheit ihrer Welt nur noch verstärkt.

Nun würde diese Welt für immer verloren sein.

Wieder drohte die Qual von zwanzig Millionen Menschen sie zu erfüllen; sie spürte, wie ihr anschwellendes Grauen und ihre Verzweiflung auf sie eindrangen. Und dann hörte sie unter dem inneren Sturm der Angst und der Furcht ein tieferliegendes Lied: die Liebe der Menschen dieser Welt zu ihrem Planeten. Die Wurzeln dieses Liedes reichten in die Zeit zurück, bevor diese Welt besiedelt worden war, und schienen mit der schon lange toten, fremden Zivilisation verbunden zu sein, deren Niedergang niemals zufriedenstellend erklärt worden war. Dieses liedgleiche Band zu den schon lange verschwundenen ehemaligen Bewohnern war durch anderthalb Jahrhunderte wachsender Vertrautheit mit der Landschaft und durch verschiedene archäologische Hinweise geschmiedet worden, gerade so, als hätte der Besitzer eines alten Hauses ein Gefühl für die vorherigen Bewohner entwickelt und würde nun allmählich glauben, dass er sehr viel mehr weiß, als er sagen, geschweige denn beweisen kann.

Die Geschichte dieser lang vergangenen Kultur war ebenfalls eine der Liebe für eine schöne Welt gewesen, die im feindseligen Glanz einer instabilen Sonne überlebte. Vor kurzem entdeckte Hinweise deuteten darauf hin, dass die früheren Bewohner von Epictetus III ihre Welt vor dieser Gefahr beschützen wollten, indem sie ihre Sonne stabilisierten, weil sie es nicht ertragen konnten, Zeugen des Untergangs ihrer Welt zu sein. Und sie war nicht untergegangen, wenngleich die früheren Bewohner verschwunden waren; und nun setzte sich ihr Lied in den Seelen und Herzen der neuen Siedler fort und trotzte der neu erwachten Feindschaft der Sonne.

So vieles von der Bedeutung des Lebens, dachte Troi, entdeckte man nur am Rande der Auslöschung …

Picard richtete sich auf seinem Platz auf. »Hier spricht Captain Jean-Luc Picard von der U.S.S. Enterprise …«, sagte er.

Auf dem Schirm erschien das Gesicht einer attraktiven grauhaarigen Frau, was Picard abrupt verstummen ließ. Troi spürte, dass der Captain nicht ganz sicher gewesen war, was er nach den üblichen Grußworten hätte sagen sollen, und nunmehr zufrieden war, dass er unterbrochen wurde.

»Captain Picard«, sagte die Frau, »ich bin Ministerin Mariamna Fabre vom Regierenden Rat unserer Welt, und man hat mich auserwählt, für den Rat zu sprechen.« Sie hielt inne, als der Erfassungsbereich der Übertragung erweitert wurde und acht andere Gestalten erkennen ließ, die mit ihr an einem langen Tisch saßen, der mit einem Spitzentuch bedeckt war und auf dem Blumen in Emaillevasen, filigrane Glasgefäße und elegante Silberbecher standen. Die Mienen der neun Minister waren grimmig, und einer mit einer dicken weißen Mähne raunte einer jüngeren Frau etwas zu. Ein anderer schwarzhaariger Mann mit feinen Zügen und dunklen, durchdringenden Augen starrte Mariamna Fabre böse an. Ihre Gesichter verrieten Troi, dass der Rat sich zwar für den Moment Ministerin Fabre beugte, aber einige Mitglieder den Wunsch hegten, dass ihre Autorität nicht so umfangreich sei, besonders nicht während dieser tödlichen Krise.

Die junge Frau, die neben dem weißhaarigen Mann saß, schlug plötzlich mit der Faust auf den Tisch, worauf ein Becher umstürzte. »Für diplomatische Nettigkeiten ist jetzt keine Zeit!«, rief sie aus. Der weißhaarige Mann nickte zustimmend. »Wir haben nichts mehr zu verlieren, wenn wir ehrlich oder sogar in scharfen Tönen sprechen.«

»Captain Picard, das war Ministerin Dorcas Dydion«, sagte Ministerin Fabre. »Verständlicherweise ist sie sehr erregt – verzeihen Sie ihr bitte, dass sie sich Ihnen nicht vorgestellt hat.« Fabre lehnte sich in ihrem Sessel zurück. »Nur weiter, Dorcas«, sagte sie leise. »Sagen Sie, was Sie zu sagen haben.«

Troi spürte den eisernen Willen, der unter Fabres begütigend klingender Stimme lag; die Ministerin war stärker, als sie aussah, aber stets bereit, sich anzupassen.

Die junge Frau sah kurz beiseite. »Ich gebe das Wort an Samas weiter«, murmelte sie, und Troi erkannte, dass Fabre sie nicht unerheblich eingeschüchtert hatte.

»Nun gut.« Ministerin Fabre deutete auf den schwarzhaarigen Mann. »Samas, Sie haben das Wort. Captain Picard soll wissen, wie es bei uns steht.«

Der Mann hob den Kopf; seine dunklen Augen schienen aus dem Schirm heraus zu leuchten. »Ich bin Minister Samas Rychi.«

Troi sah, wie Picard sich bei dem Namen anspannte. »Professor Rychi«, sagte Picard und beugte sich vor, »ich bin ein Bewunderer Ihrer Arbeit. Archäologie gehört zu meinen bevorzugten Interessen – ich habe all Ihre Bücher gelesen, Ihren jüngsten Bericht über Ihre Ausgrabungen auf Epictetus III eingeschlossen. Sie lassen die Vergangenheit in Ihren Worten wieder aufleben. Ich hatte nicht gewusst, dass Sie dem Rat Ihrer Welt angehören.«

»Vor ein paar Monaten wurde eine Wahl abgehalten. Ich gehöre dem Ministerrat noch nicht lange an. Offenbar wurde es mir bestimmt, erst in der Todesstunde unserer Welt an ihrer Regierung mitzuwirken.« Samas Rychi legte die Arme auf die Tischplatte, und Troi erkannte, dass die ehrlich gemeinten Komplimente des Captains den Archäologen nicht im Geringsten berührt hatten. »Captain Picard, was genau werden Sie für uns innerhalb einer Woche tun können?«

»Alles, was möglich ist«, erwiderte Picard mit ausdrucksloser Stimme, doch sein Blick verriet seine Sorge und sein Unbehagen.

Rychis Mund verzog sich. »Und was genau ist möglich?«

»Sie sollten den Schiffen hinterherfliegen«, rief der weißhaarige Mann. »Zumindest das sollte doch möglich sein.«

»Ich nehme an«, sagte Picard, »dass Sie die Sublichtschiffe meinen, die gegenwärtig aus Ihrem System fliehen.«

»Ja.«

»Aber natürlich!«, platzte Rychi heraus. »Wir wissen doch alle, warum das Ihre oberste Priorität ist, Czeslaw.«

Ministerin Fabres Gesicht schien vor Erschöpfung zu erschlaffen, und Troi nahm einen Augenblick lang so etwas wie Verzweiflung in ihrem Ausdruck wahr; dann jedoch richtete die Ministerin sich auf und sah den Weißhaarigen direkt an. »Samas hat das Wort«, sagte sie mit leiser, aber harter Stimme.

»Natürlich will Czeslaw, dass die Enterprise diesen Schiffen hinterherfliegt«, sagte Samas Rychi. »Auf einem davon hält sich sein Sohn auf.«

»Ich sehe keine Veranlassung …«, setzte der Weißhaarige an.

»Ruhe.« Ministerin Fabre sprach immer noch leise, aber beide Männer wandten sich ihr augenblicklich zu. »Ich wurde ausgewählt, um für den Rat zu sprechen, also werden Sie mir dies auch erlauben.« Sie hielt kurz inne. »Einige von uns schämen sich für das, was diese Schiffe darstellen, Captain Picard. Drei Minister in diesem Raum haben Familienangehörige und Freunde an Bord dieser Schiffe.« Ihre Miene verriet ihre Beschämung über den Umstand, dieses Geständnis machen zu müssen, und Troi verspürte Mitgefühl für das Unbehagen und den Mut dieser Frau. »Der Sohn von Minister Czeslaw Peladon ist unter den Passagieren.«

»Dafür werde ich mich nicht entschuldigen«, sagte Czeslaw Peladon und zog seine buschigen weißen Augenbrauen zusammen. »Ich ergriff die Gelegenheit, mein einziges Kind und seine Frau zu retten. Die Minister Lise Turano und Lev Robert waren mir dabei behilflich und machten ihren Einfluss geltend, um jene zu retten, die ihnen nahestehen – ich kann sie nur dafür loben, dass sie sich zu raschem Handeln bereit erklärten, als es nötig war, ohne das geringste Zögern zu handeln.«

Er deutete mit weit ausholender Geste auf eine blonde Frau mit fein geschnitten Gesichtszügen und einen grauhaarigen Mann mit Schnurrbart; beide versanken in ihren Sesseln und machten betretene Gesichter. »Aber wir haben nicht versucht, uns...


Anton, Uwe
Uwe Anton wurde 1956 in Remscheid geboren und arbeitet seit 1980 als freiberuflicher Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer (unter anderem für "Star Trek"). Seit 1995 gehört er dem PERRY RHODAN-Team an.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.