E-Book, Deutsch, 264 Seiten
Reihe: Business
Scheidt Neue Wege im Berufsleben
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-86200-053-1
Verlag: GABAL
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Ein Ratgeber und Arbeitsbuch zur beruflichen Neuorientierung
E-Book, Deutsch, 264 Seiten
Reihe: Business
ISBN: 978-3-86200-053-1
Verlag: GABAL
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Brigitte Scheidt (Berlin) ist Diplompsychologin und psychologische Psychotherapeutin, Karriereberaterin, Coach, Supervisorin und Lehrbeauftragte. Seit vielen Jahren begleitet sie Menschen während persönlicher und beruflicher Veränderungen und berät Firmen und Institutionen bei beruflichen Neu- und Umorientierungsprozessen.
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1;INHALT;6
2;VORWORT;8
3;EINFÜHRUNG;10
3.1;BERUFLICHE IDENTITÄT: ICH BIN, WAS ICH TUE;11
3.2;BERUFLICHE VERÄNDERUNG ALS WACHSTUMSPROZESS;15
3.3;DAS BUCH ALS ORIENTIERUNGSHILFE;17
3.4;PHASENMODELL DER BERUFLICHEN NEUORIENTIERUNG;21
4;1. TRENNUNGSPHASE;24
4.1;VORBEMERKUNG;24
4.2;1.1. GRÜNDE FÜR EINEN NEUANFANG ;26
4.3;1.2. RESSOURCEN FÜR EINEN BERUFLICHEN AUSSTIEG;57
4.4;1.3. AUSBLICK: JEDE EXPEDITION BESTEHT AUS TEILZIELEN;64
5;2. ÖFFNUNGSPHASE;67
5.1;2.1. KRITISCHE LEBENSEREIGNISSE ALS WACHSTUMSPOTENZIALE;71
5.2;2.2. ERWEITERUNG DES SEHFELDES;73
5.3;2.3. UMGANG MIT DER ZEIT UND ZEITSTRUKTURIERUNG;76
5.4;2.4. BESONDERHEITEN BEI VERLUST DES ARBEITSPLATZES;82
5.5;2.5. BISHERIGER BERUFSVERLAUF – SUCHE NACH DER INNEREN LOGIK ;87
5.6;2.6. BRAINSTORMING;96
5.7;2.7. HINDERNISSE AUF DEM WEG;103
5.8;2.8. ENERGIEHAUSHALT AUFBAUEN;115
5.9;2.9. ANSCHLUSSFÄHIGKEIT BEACHTEN;125
5.10;2.10. GEFÜHLE ENTSCHEIDEN;130
5.11;2.11. ZUSAMMENFASSUNG: DIE ERSTEN SCHRITTE ;157
6;3. SUCHPHASE;159
6.1;3.1. SPURENSUCHE;159
6.2;3.2 ANDERE FRAGEN – KONTAKTE KNÜPFEN;165
6.3;3.3. VON » PUZZLESTÜCKEN « UND BLOCKADEN;175
6.4;3.4. ZUSAMMENFASSUNG: UNTERSCHEIDEN LERNEN;197
7;4. FINDUNGSPHASE;199
7.1;4.1. VERTRAUEN WAGEN;201
7.2;4.2. OHNE RISIKO GIBT ES NICHTS;206
7.3;4.3. STOPPSCHILDER HELFEN;207
7.4;4.4. AM FALSCHEN PLATZ – WAS TUN?;210
7.5;4.5. ZUSAMMENFASSUNG: LOSLASSEN, UM ZU FINDEN;217
8;5. ZIELPHASE;218
8.1;5.1. AUF EIN NEUES;218
8.2;5.2 ANGESTELLT ODER SELBSTSTÄNDIG – HUND ODER WOLF?;232
8.3;5.3. ZUSAMMENFASSUNG: BEWUSSTE ENTSCHEIDUNG;242
9;ANHANG;244
9.1;DER COACH ALS LOTSE BEI EINER BERUFLICHEN NEUORIENTIERUNG ;245
9.2;INFORMATIONEN FÜR ANGEHÖRIGE;249
9.3;MEIN LEBENSPARTNER ORIENTIERT SICH NEU. WIE STEHE ICH DAZU?;250
9.4;VERZEICHNIS DER CHECKLISTEN;259
9.5;VERZEICHNIS DER ÜBUNGEN;259
9.6;LITERATUREMPFEHLUNGEN;260
9.7;DANKE;262
9.8;NOTIZEN;265
(S. 158-159)
3.1. SPURENSUCHE
Zur Einordnung: Sie haben sich von Ihrer früheren Tätigkeit verabschiedet und schauen mit einem neuen Blick in die Welt. Ihre Wahrnehmung ist daher weniger zielorientiert und selektiv als noch vor ein paar Wochen oder Monaten. Auch jetzt interessieren Sie sich eventuell für Fachliteratur und kommen hoffentlich dazu, einige Artikel zu lesen, für die Sie vorher keine Zeit hatten. Die Wirtschaftsseite als ein Beispiel wird Sie weiterhin beschäftigen, nur, dass es jetzt nicht mehr so wichtig ist, wie es Ihrer ehemaligen Firma geht. Stattdessen fasziniert Sie ein kulturpolitischer Artikel weit mehr. Sie haben sich Zeit genommen, zu lesen, zu hören, Gespräche zu führen, Menschen, Gebäude, Plätze, Natur bewusst wahrzunehmen. Die Haltung in der öffnungsphase ist tendenziell absichtslos.
Ein mögliches Bild dazu ist das eines Wales, der durch das Meer gleitet. Er nimmt Nahrung auf, indem er sich durchströmen lässt. Was er nicht braucht, scheidet er einfach wieder aus Sie haben begonnen, die Welt neu auf sich wirken zu lassen. Andere Eindrücke wurden und werden möglich. Die Fragestellungen Wie finde ich XY, was hat mir gefallen, wie fühlt sich z. B. Holz an, welche Formen sprechen mich an?" usw. unterstützen diese (neue) Wahrnehmung. Sie setzen sich zu dem, was Sie wahrnehmen, in Beziehung und positionieren sich dazu.
Ein solches Herangehen ist unabhängig von Zeit und Ort und erfordert keinen großen Aufwand. Wenn Sie dies über einen längeren Zeitraum machen, werden Sie eine Idee bekommen von dem, was Sie ansprechen könnte bzw. was Ihnen wichtig ist. Vergessen Sie in dieser Zeit nicht, wichtige Erfahrungen in Ihr Buch zu schreiben. Oft wird eine Beobachtung erst beim Nachlesen bedeutsam. Nun beginnt auch die Zeit, einzelnen Ideen nachzugehen und sich etwas intensiver mit ihnen zu beschäftigen.
Sie wissen vermutlich noch nicht, in welche Richtung Sie "gehen" wollen, ob Sie die Branche, die Art der Tätigkeit, den Gegenstand der Arbeit oder alles drei wechseln wollen. Noch wissen Sie nicht, wie die Rahmenbedingungen (z. B. abhängig beschäftigt/selbstständig) dazu aussehen werden. Weiterhin gilt: Haben Sie keine Sorge! Es ist alles "im grünen Bereich". Im Zuge Ihres Prozesses haben Sie sich vielleicht auch schon für Bereiche, die Sie früher für unerreichbar oder langweilig hielten, interessiert. Zu manchem hatten Sie keinen Zugang, weil es Ihnen verpönt erschien. Sei es, weil es als zu sozial, zu künstlerisch, vielleicht aber auch aus früherer Sicht als nicht "politically correct " oder als moralisch fraglich galt."
3.1. SPURENSUCHE
Zur Einordnung: Sie haben sich von Ihrer früheren Tätigkeit verabschiedet und schauen mit einem neuen Blick in die Welt. Ihre Wahrnehmung ist daher weniger zielorientiert und selektiv als noch vor ein paar Wochen oder Monaten. Auch jetzt interessieren Sie sich eventuell für Fachliteratur und kommen hoffentlich dazu, einige Artikel zu lesen, für die Sie vorher keine Zeit hatten. Die Wirtschaftsseite als ein Beispiel wird Sie weiterhin beschäftigen, nur, dass es jetzt nicht mehr so wichtig ist, wie es Ihrer ehemaligen Firma geht. Stattdessen fasziniert Sie ein kulturpolitischer Artikel weit mehr. Sie haben sich Zeit genommen, zu lesen, zu hören, Gespräche zu führen, Menschen, Gebäude, Plätze, Natur bewusst wahrzunehmen.
Die Haltung in der Öffnungsphase ist tendenziell absichtslos. Ein mögliches Bild dazu ist das eines Wales, der durch das Meer gleitet. Er nimmt Nahrung auf, indem er sich durchströmen lässt. Was er nicht braucht, scheidet er einfach wieder aus
Sie haben begonnen, die Welt neu auf sich wirken zu lassen. Andere Eindrücke wurden und werden möglich. Die Fragestellungen »Wie finde ich XY, was hat mir gefallen, wie fühlt sich z. B. Holz an, welche Formen sprechen mich an?« usw. unterstützen diese (neue) Wahrnehmung. Sie setzen sich zu dem, was Sie wahrnehmen, in Beziehung und positionieren sich dazu. Ein solches Herangehen ist unabhängig von Zeit und Ort und erfordert keinen großen Aufwand. Wenn Sie dies über einen längeren Zeitraum machen, werden Sie eine Idee bekommen von dem, was Sie ansprechen könnte bzw. was Ihnen wichtig ist. Vergessen Sie in dieser Zeit nicht, wichtige Erfahrungen in Ihr Buch zu schreiben. Oft wird eine Beobachtung erst beim Nachlesen bedeutsam.
Nun beginnt auch die Zeit, einzelnen Ideen nachzugehen und sich etwas intensiver mit ihnen zu beschäftigen. Sie wissen vermutlich noch nicht, in welche Richtung Sie »gehen« wollen, ob Sie die Branche, die Art der Tätigkeit, den Gegenstand der Arbeit oder alles drei wechseln wollen. Noch wissen Sie nicht, wie die Rahmenbedingungen (z. B. abhängig beschäftigt/selbstständig) dazu aussehen werden. Weiterhin gilt: Haben Sie keine Sorge! Es ist alles »im grünen Bereich«.
Im Zuge Ihres Prozesses haben Sie sich vielleicht auch schon für Bereiche, die Sie früher für unerreichbar oder langweilig hielten, interessiert. Zu manchem hatten Sie keinen Zugang, weil es Ihnen verpönt erschien. Sei es, weil es als zu sozial, zu künstlerisch, vielleicht aber auch aus früherer Sicht als nicht »politically correct « oder als moralisch fraglich galt.
Elkes Ausflug in die Business-Welt
Große Firmen waren Elke auf dem Hintergrund ihrer Werte bis dahin suspekt gewesen. Andererseits interessierte sie sich seit Jahren für Organisationen und die Art, wie diese funktionieren. Im Rahmen ihres Entwicklungsprozesses hatte Elke die Freiheit gewonnen, sich solche »anderen Ecken der Welt« genauer anzuschauen. Sie nahm daher das Angebot eines Kollegen, ihn zu einem Training mit Führungskräften eines großen Konzerns zu begleiten und ihm zu assistieren, gerne an.
In der Fortbildungsstätte angekommen nahm Elke deutlich die Unterschiede zu den Bereichen Gesundheit und Soziales wahr.