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E-Book, Deutsch, Band 1, 218 Seiten

Reihe: Topos Poietikos

Scheier Ästhetik der Simulation

Formen des Produktionsdenkens im 19. Jahrhundert

E-Book, Deutsch, Band 1, 218 Seiten

Reihe: Topos Poietikos

ISBN: 978-3-7873-2854-3
Verlag: Felix Meiner
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Mit der industriellen Revolution wird im Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert der Begriff der Produktion zum zentralen Problem nicht nur des ökonomischen Denkens. Zusammen mit ihr kommt, unter verschiedenen Namen, die Simulation als eine neue Produktions- und Existenzform in den Blick, die sich der traditionellen Begrifflichkeit der Metaphysik entzieht. An Texten von Schopenhauer, Feuerbach, Kierkegaard, Marx und Nietzsche, von Poe, Baudelaire und Richard Wagner vollzieht Claus-Artur Scheier in seinem Buch die Entstehung des modernen Denkens aus der Konstellation seiner ästhetisch-existenziellen Begrifflichkeit in der Polarität von Produktion und Simulation nach und zeigt, wie die das 20. Jahrhundert bestimmenden Ideologien einer Tendenz des frühen Gedankens der technischen Produktion selbst entspringen.

Im Zentrum der konzis und subtil aufgefächerten Analysen steht die Bedeutung Richard Wagners: Es ist das paradoxe Ereignis der Erlösung', das von Wagner auf nicht länger metaphysische Weise vorgestellt, d. h. technisch reproduziert wird. Das Produkt ist das Ding als Kunstwerk. Dies prekäre Ding, das, zuletzt als 'Bühnenweihfestspiel', wie jedes authentische moderne Kunstwerk die Bestimmung hat, zugleich Ware zu sein und sich als Ware zu negieren, ist 'despotisch' auch darin, dass es in dieser Negation seinen Warencharakter gleichsam potenziert wiederherstellt, insofern es wohl vom Welt-Schmerz 'erlöst', aber eben dinghaft, d. h. so vergessenmachend wie die unmittelbare Ware selbst, die sich nur den Umweg über den Schmerz erspart. Insofern ist es richtig zu sagen, dass mit dem Wagnerschen Kunstwerk die Kunstreligion der Moderne, die von Anfang an die Sucht und Suche nach der 'Schönheit', dem 'Sublimen' usw. war, absolut wird, und das meint hier: das Wagnerische Kunstwerk ist die sublimierte Utopie.'
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1;Cover;4
2;Inhaltsverzeichnis;7
3;Vorwort;9
4;Einleitung: Nietzsches letzte Menschen und die Simulation;11
5;I. Die Logik der Simulation: Marx - Baudelaire - Poe;15
5.1;Marx: Die neue Produktionsweise und der Gott-Mensch in Knechtgestalt;15
5.2;Baudelaire: Die künstlichen Paradiese und die Alchemie des Schmerzes;24
5.2.1;1. Das hyperphysische Produkt;24
5.2.2;2. Der Fetischcharakter des Produkts;32
5.2.3;3. Die neue Schönheit;39
5.3;Poe: Die Philosophie der Komposition;44
6;II. Simulierte Utopie. Die Logik der Produktion in Richard Wagners >>Beethoven<<;65
6.1;Das despotische Kunstwerk;65
6.2;Das verlorene Paradies, die Schrift und die Dekadenz;71
6.3;Wagners Ressentiment;82
6.4;Kunst als Ideologie;89
6.5;Die Musik der Intentionalität;96
6.6;Das Zauberbuch der Nekromanten;103
6.7;Wagners Angst;112
6.8;Schuld und Ekstase;122
6.9;Die Gebärde der allmächtigen Produktion;130
7;III. Der Ursprung der Simulation;139
7.1;Creatio ex nihilo und die gespeicherte Angst;139
7.2;Die Verschiebung der Schuld;146
7.3;Die Unschuld des Werdens;156
7.4;Die weibliche Vernunft;165
7.5;Metamorphosen der Sexualität;175
7.6;Die Sprache des Ursprungs;189
8;Anhang: Baudelaires Spleen von Paris;195
8.1;1. Falschgeld;195
8.2;2. ... ein modernes und abstrakteres Leben;212
8.3;3. Das Opfer;223


Scheier, Claus-Artur
Claus-Artur Scheier (Jg. 1942) promovierte in seinen Studienfächern Medizin und Philosophie zum Dr. med. und Dr. phil., habilitierte sich 1979 und ist seit 1982 Professor für Philosophie an der TU Braunschweig mit den Schwerpunkten Klassische Philosophie, Deutscher Idealismus und antimetaphysisches Denken im 19. und 20. Jhd. Nach Kierkegaards Ärgernis (Freiburg 1983) und Nietzsches Labyrinth (Freiburg 1985) folgten mit Ecce auctor eine kommentierte Ausgabe der Vorreden Nietzsches von 1886 (Philosophische Bibliothek 422, Hamburg 1990), Wittgensteins Kristall (Freiburg 1991) und Ästhetik der Simulation. Formen des Produktionsdenkens im 19. Jahrhundert (Hamburg 2000). Scheier ist Herausgeber von Friedrich Nietzsche: »Philosophische Werke in sechs Bänden« (Hamburg 2013).

Claus-Artur Scheier (Jg. 1942) promovierte nach seinem Studium der Medizin und Philosophie zum Dr. med. und Dr. phil. und ist seit 1982 Professor der Philosophie an der TU Braunschweig mit den Schwerpunkten Klassische Philosophie, Deutscher Idealismus und antimetaphysisches Denken im 19. und 20. Jhd. Nach Nietzsches Labyrinth (Freiburg 1985) folgte mit Ecce auctor in der "Philosophischen Bibliothek" die Ausgabe der Vorreden Nietzsches von 1886 (Hamburg 1990).


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