Schleip | Laktose-Intoleranz | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 144 Seiten, Format (B × H): 160 mm x 217 mm

Schleip Laktose-Intoleranz

Diagnose finden, Milchzucker meiden, Ernährung anpassen
8. Auflage 2025
ISBN: 978-3-432-11950-2
Verlag: Enke
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Diagnose finden, Milchzucker meiden, Ernährung anpassen

E-Book, Deutsch, 144 Seiten, Format (B × H): 160 mm x 217 mm

ISBN: 978-3-432-11950-2
Verlag: Enke
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ist die Laktose schuld?

Milchprodukte gehören zu einer gesunden Ernährung dazu – diese Aussage gilt nicht für alle. Manche reagieren mit heftigen Beschwerden wie Sodbrennen, Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen. Denn die Laktoseintoleranz ist ein häufig vorkommender und ernstzunehmender Enzymdefekt. Die richtige Diagnose zu finden, ist gar nicht so einfach. Manchmal dauert es Jahre, bis die Erkrankung erkannt wird, während der Leidensdruck steigt.

Verschaffen Sie sich Klarheit über

  • die Symptome, die für die Unverträglichkeit sprechen
  • die Testverfahren und den Selbsttest, die Ihnen eine sichere Diagnose bringen
  • die Lebensmittel, die Laktose enthalten – auch als versteckter Zusatzstoff!

Thilo Schleip leidet selbst unter Nahrungsmittel-Intoleranzen und weiß um die Tücken der täglichen Ernährung. Hier bietet er wertvolle Hilfe für eine laktosefreie Ernährung, die schmeckt und die Beschwerden in Schach hält.

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Gesundheitsinteressierte


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Wie kommt es zu den Beschwerden?


Wie kann es sein, dass ein einzelner Lebensmittelbestandteil so massive Beschwerden auslöst? Was passiert da eigentlich im Darm?

Um die Zusammenhänge besser zu verstehen, wird im Folgenden zunächst das Zusammenspiel zwischen Laktose und dem Enzym Laktase erläutert.

Darüber hinaus erhalten Sie eine kurze Übersicht über das menschliche Verdauungssystem und im Anschluss daran werden die Gründe für die Entstehung der körperlichen Beschwerden im Detail erklärt.

Wie bereits erwähnt, ist Laktose, auch als Milchzucker bezeichnet, ein sogenanntes Disaccharid (Zweifachzucker). Ein Disaccharid besteht aus zwei Monosacchariden (Einfachzuckern). Disaccharide sind für die Ernährung von großer Bedeutung. Das Disaccharid Laktose besteht aus je einem Molekül Glukose (Traubenzucker) und Galaktose (Schleimzucker).

Für den menschlichen Organismus ist die Laktose in ihrer ursprünglichen Form nicht von Nutzen, da sie vom Verdauungstrakt nicht oder nur in geringem Maße resorbiert wird. Erst im aufgespaltenen Zustand können die Einzelmoleküle verwertet werden und kommen so dem Stoffwechsel zugute. Zu diesem Zweck wird die Laktose im Darm von dem Enzym Laktase in seine beiden Einzelbestandteile zerlegt.

Laktose wird von dem Enzym Laktase in Glukose und Galaktose aufgespalten.

Die Laktase, fachsprachlich auch Disaccharidase oder ß-Galaktosidase genannt, ist ein Enzym des menschlichen Verdauungstrakts. Sie ist in den Epithelzellen des Dünndarms – das heißt in der Dünndarmschleimhaut – lokalisiert. Die größte Laktaseaktivität findet im Jejunum, dem längsten Abschnitt des Dünndarms, statt. Befindet sich zu wenig oder gar keine Laktase im Verdauungskanal, kann der durch die Nahrung aufgenommene Milchzucker nur unvollständig oder überhaupt nicht verarbeitet werden. Es kommt dann zu Unverträglichkeitsreaktionen, die sich in Form der eben beschriebenen Symptome äußern.

Die Laktoseintoleranz stellt also einen Mangel an Laktase dar. Für einen solchen Mangel kann es verschiedene Ursachen geben, die eingehend im nächsten Kapitel erläutert werden.

Gesunder Laktosestoffwechsel


Nimmt ein gesunder Mensch mit einer ausreichenden Laktaseaktivität Milchzucker zu sich, so findet im Dünndarm folgende Reaktion statt: Die mit der Nahrung aufgenommene Laktose wird von den im Verdauungstrakt ansässigen Laktase-Enzymen aufgespalten. Da die Dünndarmschleimhaut aufgrund ihrer durch Falten und Zotten vergrößerten Oberfläche eine Gesamtgröße von rund 200 m2 (!) besitzt, geraten die Laktosemoleküle im Verlauf der Darmpassage früher oder später in Kontakt mit den Laktase-Enzymen des Dünndarms und werden von ihnen in ihre Bestandteile Glukose und Galaktose aufgespalten. Diese Monosaccharide können nun die Darmwand passieren und stehen damit dem Stoffwechsel zur Verfügung.

Welche Folgen hat der Laktasemangel?


Anders sieht es bei Menschen mit Laktoseintoleranz aus: Bei ihnen liegt eine Unterversorgung mit dem Enzym Laktase vor. Die Milchzuckermoleküle können deshalb gar nicht oder nur in unzureichendem Maße im Dünndarm aufgespalten werden und gelangen in unverändertem Zustand in den Dickdarm. An dieser Stelle kommt ein chemischer Prozess in Gang, der für das Beschwerdebild einer Laktoseintoleranz verantwortlich ist: Die im Dickdarm eintreffenden Milchzuckermoleküle werden von den dort befindlichen Bakterien »anaerob« vergärt. Das bedeutet, dass sie ohne Beteiligung von Sauerstoff in verschiedene chemische Elemente umgewandelt werden. Die Abbildung (unten) verdeutlicht diesen Prozess.

Bakterielle Abbauprodukte


Als sogenannte Spaltprodukte entstehen neben einigen kurzkettigen Fettsäuren wie Milchsäure und Essigsäure auch die Gase Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Wasserstoff (H2). Dieser chemische Umwandlungsprozess, auch Fermentation genannt, hat für den menschlichen Organismus drei wesentliche Konsequenzen:

  • Die im Dickdarm gebildeten organischen Säuren regen die Darmbewegung (Peristaltik) an. Dadurch wird die Anfälligkeit für Durchfälle erhöht.

  • Milchzucker hat außerdem die Eigenschaft, Wasser zu binden (12 g Laktose reichen aus, um 200 ml Wasser einzudicken). Dadurch entsteht ein »osmotischer Druck« im Darmlumen, also im Inneren des Dickdarms. Dieser Druck hat zur Folge, dass von außen Wasser und Natrium (Salz) in den Hohlraum des Darms einströmen, bis das osmotische Gleichgewicht wiederhergestellt ist. Dadurch kann sich das Volumen der Dickdarmflüssigkeit binnen Kurzem auf das Fünffache (!) erhöhen. Man spricht von einer »osmotisch bedingten Volumenbelastung« des Dickdarms. Diese übt einen abführenden Effekt aus, und es kommt infolgedessen zu einer »osmotischen Diarrhö«, also zu Durchfall.

  • Die durch die bakterielle Zersetzung der Milchzuckermoleküle gebildeten Gase Kohlendioxid, Methan und Wasserstoff sammeln sich im Dickdarm und werden teilweise durch Blähungen wieder »entsorgt«. Durch die anatomische Konstellation des Dickdarms kann es aber passieren, dass diese Gase lange Zeit in der Darmschleife verweilen, wodurch es zu einem lang anhaltenden, stark aufgeschwollenen Blähbauch kommt. Aus diesem Grund haben viele Betroffene, die regelmäßig Laktose zu sich nehmen, einen nach vorn gewölbten Bauch sowie das Gefühl, zu dick zu sein.

Bakterielle Fermentation: Bei der Zersetzung von Laktose durch die Darmbakterien fallen verschiedene Stoffwechselprodukte wie Wasserstoff und Methan an.

Ein Teil der Gase entweicht durch die Darmwand und wird in die Blutbahn abgegeben. Dadurch kommt es – in Abhängigkeit von der Menge – zu regelrechten Vergiftungserscheinungen des Gesamtorganismus. Sie machen sich beim Betroffenen unter anderem als Schwindelgefühl bemerkbar. Die Gase werden durch die Lungen wieder abgeatmet. Auf diesem Effekt basiert auch die Wirkungsweise des Laktosetoleranztests: Der Wasserstoffgehalt der Atemluft wird gemessen und die individuelle Laktosetoleranz ermittelt.

Gründe für die Entstehung von Symptomen.

Chronische Verdauungsstörungen


Die schützende Schleimschicht im Inneren des Darms wird durch regelmäßige Durchfälle, die ein saures Milieu im Darmlumen erzeugen, regelrecht dezimiert. Die langfristige Folge davon ist eine erhöhte »intestinale Permeabilität«, also eine veränderte Durchlässigkeit der Darmwand. Auf diese Weise können Nahrungsbestandteile in den Organismus gelangen, die im Normalfall nicht die Darmwand passieren würden.

Diese Begleiterscheinung ist vermutlich verantwortlich für einige der unspezifischen Symptome. Über langfristige Folgeschäden, die daraus resultieren könnten, ist bisher nichts bekannt. Man weiß lediglich, dass auch nicht gespaltene Milchzuckermoleküle in die Blutbahn geraten. Sie werden aber nicht verstoffwechselt und später mit dem Urin ausgeschieden. Wissenschaftler vermuten, dass maximal 1 % aller Disaccharide diesen Weg nimmt.

Ein weiterer Aspekt ist die sich selbst verstärkende Wirkung der Laktoseintoleranz. Sie beruht ebenfalls auf dem Effekt, dass durch chronische Verdauungsbeschwerden die enzymtragende Darmschleimhaut beeinträchtigt wird. Dadurch kommt es infolge von Milchzuckerkonsum zu einer Reduzierung der Enzymeinlagerung in den betroffenen Darmabschnitten, was wiederum weitere Verdauungsbeschwerden mit sich bringt.

Teufelskreis Laktoseintoleranz: Chronische Verdauungsbeschwerden verringern die Laktosetoleranz.

Wie Verdauung funktioniert

Einblicke in das Verdauungssystem: die faszinierende Reise der Nahrung

Die meisten Menschen schenken ihrem Verdauungssystem wenig Aufmerksamkeit. Sie akzeptieren die Abläufe, die darin stattfinden, als gegeben und denken nicht weiter über die komplexen Mechanismen nach, die dort ablaufen. Doch die Verwertung von Nährstoffen im menschlichen Körper lässt sich nicht nur auf die drei Vorgänge Essen, Verdauen und Ausscheiden reduzieren. Die komplexen Verdauungsvorgänge bis ins Detail zu erklären, würde den Rahmen dieses Buches bei Weitem sprengen; daher erfolgt an dieser Stelle nur ein grober Überblick über die Anatomie dieses Systems.

Das menschliche Verdauungssystem.

Mund

Die Verdauung des Menschen beginnt im Mund und endet am Darmausgang. Die aufgenommene Nahrung wird durch Kauen zerkleinert und mit Speichel vermengt, damit die Verdauungsenzyme ihre Arbeit effizienter verrichten können.

Speiseröhre

Beim Schlucken schließt sich die Luftröhre und der Nahrungsbrei gelangt in die geöffnete...


Thilo Schleip leidet selbst seit vielen Jahren unter Unverträglichkeiten. Seine erfolgreichen Ratgeber, Einkaufsführer und Kochbücher zur Fructose-, Laktose- und Histaminintoleranz haben vielen Menschen geholfen. Er ist Gründer des bauchvital-Apothekensortiments für Menschen mit Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten. 'Am Anfang war die passende Ernährung ein echtes Problem. Mittlerweile weiß ich, was ich bedenkenlos einkaufen kann und kenne die vielen Tricks und Kniffe, auf die es beim Kochen und Backen ankommt, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen.'



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