Schmid / Willaredt | Initiation | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 184 Seiten

Schmid / Willaredt Initiation

Aufbruch in ein freies Leben
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7568-2476-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Aufbruch in ein freies Leben

E-Book, Deutsch, 184 Seiten

ISBN: 978-3-7568-2476-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein freies Leben führen wollen viele. Doch kaum jemand weiß, wie es geht. Die meisten schleppen seelischen Ballast mit sich herum, ungelöste Konflikte und frühe Prägungen verstellen den Weg ins Freie. Ewa Willaredt und Thomas Schmid - erfahrene Trainer und Coaches - zeigen, wie wichtig der bewusste Schritt ins Erwachsensein ist: Unfreiheit und Unzufriedenheit rühren auch daher, dass Menschen keinerlei Initiation durchleben und deshalb nicht wirklich erwachsen werden. Idealer Zeitraum für eine solche Initiation ist das Jugendalter. Doch auch Erwachsene haben jederzeit die Möglichkeit, initiierte Erwachsene zu werden - mit der Vergangenheit Frieden zu machen, die volle Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Es ist nie zu spät! Im Buch werden zahlreiche Techniken vermittelt, wie diese Metamorphose zu einem freien Individuum gelingen kann. Lebensnah, lebensfreundlich, lebensecht. Ein Wagnis? Ja. Aber eines, das sich lohnt.

Thomas Schmid, geb. 1975, gründete nach seinem Studium der Sportwissenschaften sein eigenes Unternehmen und war zunächst als Personal Trainer tätig. Bald erkannte er das große Bedürfnis seiner Klienten, nicht nur körperlich in Bewegung zu kommen und so erweiterte er sein Angebot hin zu Persönlichkeits-Trainings. Infolgedessen bietet Thomas heute Bewegungs- u. Gesundheits-Trainings und zusätzlich Werkzeuge, Ideen und Möglichkeiten, damit seine Klienten sich auf der Persönlichkeitsebene hin zu einem eigenständigen und gesunden Leben weiter entwickeln können.

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4. Lebensphasen auf dem Weg vom
Kind zum Erwachsenen
Lasst uns in diesem Kapitel den Weg eines Neugeborenen hin zum Erwachsenen aus einer ursprünglichen Sicht betrachten. Wird ein Kind geboren, so ist in den ersten sieben Jahren in der Regel die Mutter direkter Bezugspunkt für das Kind und zum Überleben fast notwendig. Fast notwendig. Denn wirklich notwendig ist die Mutter nur, um das Kind zu empfangen, es auszutragen und es zu entbinden. Das Weitere könnte auch eine andere Person machen. Aber auch, wenn es nicht notwendig wäre, übernimmt in den meisten Fällen primär die Mutter diese Aufgabe. Wenn eine andere Person diesen Platz einnimmt, ist eine Frau optimal. Auch wenn es auch eine männliche Person machen könnte, ist von der gesamten Entwicklung her gesehen eine Frau in dieser Zeit wichtiger. Ist also zunächst die Mutter oder notfalls eine andere Frau direkter Bezugspunkt für ein Kind, so ändert sich das im Alter von etwa sieben Jahren, da sich in sieben Jahren beim Menschen einmal komplett seine gesamten Zellen erneuern. So auch beim Kind. Es hat in diesem Alter dann eine komplette Zellerneuerung außerhalb des Bauchs der Mutter erfahren und dadurch ein großes Stück der direkten Abhängigkeit von der Mutter hinter sich gelassen. Jetzt beginnen Triebe im Kind zu erwachen, die es ermutigen, sich mehr aus dem Haus zu wagen und den Hof bzw. die nähere Umgebung, um das Elternhaus zu erkunden. In unserer derzeitigen Kultur beginnen Kinder in diesem Alter zur Schule zu gehen. In diesem Alter von sieben bis circa vierzehn Jahren ist, vom Ursprünglichen her, der Vater mehr die direkte Bezugsperson als die Mutter oder notfalls eine andere männliche Person. Der Vater, der die Verantwortung für die Sicherung und den Schutz von Haus und Hof hat und Freund und Feind an Mensch und Tier um Haus und Hof kennt bzw. kennen sollte, lehrt das Kind nun, sich in diesem Bereich zu bewegen und auf sich zu achten. Er führt das Kind bildlich gesehen bis zum Gartenzaun bzw. bis hin zu dem Bereich, an dem der Haus-, Hof- u. Heimbereich in »die große, weite Welt« übergeht. Väter sind in dieser Phase des Lebens häufig physisch und/ oder geistig wenig präsent oder fehlen ganz, weil sie zu viel mit der Arbeit oder ihrem Leben beschäftigt sind. Ist dem so, fängt das Kind bereits in dieser Phase seines Lebens an, den Vater zu suchen – der Beginn späterer sicht- und spürbarer Süchte. Und gesucht wird immer der Vater. Denn die Mutter war zumindest in den ersten neun Monaten, sprich in der Schwangerschaft, für das Kind voll präsent und ist daher tief mit dem Kind verbunden. Wenn Väter körperlich wenig oder gar nicht anwesend sind, weil sie zu viel außer Haus oder in der Arbeit sind, oder weil sie getrennt von ihren Kindern leben, dann beginnt eine gewisse Orientierungslosigkeit der Kinder. Diese kann sich auch bei physisch anwesenden aber geistig häufig abwesenden Vätern entwickeln. Dies ist meist schwerer zu erkennen, weil zum einen dem Kind nicht bewusst ist, dass es den Vater vermisst, und zum anderen der Vater glaubt, dass er ja da ist. Lediglich äußert das Kind – und häufig auch die Frau – den Wunsch, der Vater bzw. der Mann solle doch mehr da sein oder mehr mit dem Kind bzw. den Kindern machen. Männer stehen da häufig vor einem Rätsel und fühlen sich nicht gesehen oder verstanden, vor allem, wenn sie auch noch relativ viel zu Hause sind oder sogar von zu Hause aus arbeiten. Des Rätsels Lösung liegt darin, dass sie in Gedanken oder gefühlsmäßig meist woanders sind und nicht wirklich bei und mit ihren Kindern oder vom ganzen Sein her nicht so präsent sind, dass das Kind mit dem Vater was anfangen könnte. Ein möglicher tiefer liegender Grund für das Fehlen der Väter, ob emotional, energetisch oder tatsächlich physisch, kann sein, dass sie häufig noch ihre eigenen Väter suchen. Und diese wiederum ihre Väter. Und so weiter. Verschiedenste systemische Arbeiten im Familienstellen zeigen diesen verzwickten Mechanismus immer wieder sehr deutlich. Diese Suche (bzw. Sucht) kann bei einem scheinbar erwachsenen Mann dann so aussehen, dass er die gleichen Beschäftigungen beginnt wie sein Vater und zum Beispiel extrem viel arbeitet. Weil er so hofft in der Arbeit seinem Vater bzw. dessen Wertschätzung zu begegnen. Real oder im Geiste. Oder er geht dem gleichen Hobby nach wie sein Vater – und macht dieses Hobby häufig unbewusst noch nicht mal gern. Aber er tut es, weil er hofft seinem Vater dabei zu begegnen. Das kann sich oft mehrere Generationen lang wiederholen. Ein kleiner Hinweis dazu: wenn über mehrere Generationen gesucht wird (Süchte sich zeigen bzw. andere Erscheinungen des soeben Genannten sich zeigen), könnte es sein, dass der gesuchte Vater aus der Ahnenreihe noch im Krieg ist. Selbst wenn der gesuchte Mann damals aus dem Krieg zurückkam, kam kaum einer wirklich lebendig zurück. Die meisten kamen vermutlich schwer verwundet bzw. traumatisiert zurück. Häufig auf emotionaler Ebene. Dazu hörte ich mal den Satz: »Aus diesem Krieg kam keiner (lebendig) zurück.« So verhält es sich für die Kinder bzw. Jugendlichen, die auf der Suche nach ihrem Vater sind. Damit einhergehend ist häufig der Beginn von Süchten, die sich freilich erst später deutlich zeigen. Süchte wie Zucker, in Form von Süßigkeiten essen, hoher Fernsehkonsum, heute wohl eher hoher Smartphone- und Handykonsum und viele Computerspiele, später dann Alkohol, Drogen, Sex-Sucht, Autorennen und was es sonst noch alles gibt. Und wir meinen nicht, dass es nicht ok ist, mal ein Bierchen zu trinken oder mehr. Wir meinen, dass Suchtverhalten, nämlich Sucht als das, wenn ein Mensch etwas immer wieder macht bzw. braucht, obwohl er es eigentlich gar nicht mehr machen möchte oder will. Aber er kann nicht anders, als dass er es tut, weil die Abhängigkeit ihn schon im Griff hat bzw. er vom jeweiligen Suchtmittel schon gesteuert wird. Das Sucht- oder Genussmittel hat die Kontrolle über ihn und nicht er hat die Kontrolle über das Sucht- bzw. Genussmittel. Wer darum weiß und mit dem Wissen über die Zusammenhänge des fehlenden Vaters junge Menschen genau beobachtet, kann erste Süchte bei Kindern bereits früh erkennen und u.a. mit männlicher Präsenz oder Anwesenheit dagegen steuern. Im Alter von vierzehn Jahren wird für den dann schon Jugendlichen die Welt außerhalb des Bereichs der Eltern interessant. Mit Freunden unterwegs sein, Weggehen, auf Partys sein und dergleichen kennzeichnen in der heutigen Zeit diesen Lebensabschnitt. Im Ursprünglichen ist es die Phase des beginnenden Lernens außerhalb des Wirkungs- und Einflussbereichs von Mutter und Vater – der Beginn der Lehrzeit, des Lernens des auf eigenen Beinen Stehens und Gehens. Der Beginn des Wegs des Erwachsenwerdens. DER EIGENTLICHE ZEITABSCHNITT DER INITIATION. An der Stelle hat dann auch der Vater primär seinen Job getan. Was der Jugendliche in dieser Phase seines Lebens braucht, ist jemand, der ihn in die Welt des jungen Erwachsenen hineinführt: den Lehrherrn, Lehrer oder Initiator. In früheren Kulturen war das die Zeit, in der sich die Männer eines Stammes oder Dorfes den jungen Burschen schnappten und mit ihm aus dem Dorf bzw. der Gemeinschaft in den Wald hinaus sind, um mit ihm den »Führerschein für das erwachsene Leben« zu machen. Für die heranwachsenden jungen Frauen haben das die Frauen des Dorfes getan. In unserer derzeitigen Kultur fehlen solche Riten und häufig das Bewusstsein dafür. Dennoch scheint dieser Drang an der ein oder anderen Stelle bei pubertierenden Jugendlichen schon durch. So fangen junge Menschen in dieser Phase ihres Lebens an, wegzugehen und mit ihren Freunden auf Partys, Jugendtreffs oder dergleichen zu sein. Sie entwickeln das Bedürfnis mobiler zu sein. Mofas und Mopeds stehen oft an. Sie schließen sich Jugendgruppen an und interessieren sich mehr für Themen und Interessensgebiete außerhalb ihrer Familie. Sie möchten über die Begrenzungen ihrer Eltern hinauswachsen und werden dafür mutiger, was sich oft auch in Mutproben zeigt. Meist jedoch ein irreführender Weg bzw. ein gefährlicher, den manch Jugendlicher schon mit seinem Leben bezahlt hat. Das Alter von vierzehn bis 21 kennzeichnet also die Phase der Lehrzeit. Es ist die Phase der Vorbereitung auf das (alleinige) Zurechtkommen im Leben. Dies ist die eigentliche Zeitspanne, in der die bewusste Initiation ins Erwachsensein stattfinden sollte. Heutzutage läuft in dieser Phase des Lebens junger Menschen entweder eine klassische Lehre mit einem Lehrer oder einer Lehrerin in einem Lehrbetrieb oder eine akademische Ausbildung bis hin zum Studium. Leider läuft in dieser Phase der Entwicklung eines jungen Menschen im Mainstream häufig das weiter, was in der Kindheit begonnen wurde – nämlich die Erziehung zum stummen Schaf, das brav der Herde folgt und tut und sagt, was man ihm befiehlt bzw. vorlebt. Das Wort und vor allem die Kraft des Wortes »NEIN« bzw. das bewusste »Für sich einstehen« fehlen in der Mainstream-Ausbildungszeit...



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