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E-Book, Deutsch, 272 Seiten

Schmidt Die psychologische Hausapotheke

30 Kompetenzen für weniger Stress und mehr Wohlbefinden

E-Book, Deutsch, 272 Seiten

ISBN: 978-3-407-86804-6
Verlag: Beltz
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Die psychologische Hausapotheke vermittelt 30 alltagstaugliche Kompetenzen für den Umgang mit sechs großen Herausforderungen: Selbstwert, Partnerschaft, Stress, Krise, Schmerz und Schlaf. Durch ihre Erfahrung mit über 500 Klient:innen und wissenschaftliche Erkenntnisse gibt die kognitive Verhaltenstherapeutin Sylvia Schmidt wirksame Tipps und Impulse, was jeder Mensch selbst tun kann. Ob fehlende Nähe in der Partnerschaft statt inniger Umarmungen, zu viel Stress im Job statt entspanntes Arbeiten oder Kopfkino in der Nacht statt erholsamem Schlaf: Die psychologische Hausapotheke hat die passende Abhilfe parat. Sylvia Schmidt zeigt, wie Menschen ihre mentale Gesundheit und den kompetenten Umgang mit täglichen Herausforderungen verbessern können - und so zum Beispiel das eigene Zeitmanagement anpassen, die Resilienz stärken, den liebevollen Blick auf sich trainieren, Kopfschmerzauslöser entdecken und vieles mehr. Die psychologische Hausapotheke bietet hilfreiche Denkanstöße, kleine Interventionen, erhellenden Kurzgeschichten sowie leicht umsetzbare Reflexionen, Aufgaben und Übungen.

Sylvia Schmidt ist kognitive Verhaltenstherapeutin und Schmerztherapeutin in eigener Praxis. Ihre fast 20-jährige Erfahrung und ihr fundiertes psychologisches Wissen will sie mit Menschen teilen, um unterstützende Empfehlungen und bewährte Methoden bewusst zu machen. Dabei hat sie ihr Gegenüber stets empathisch im Blick. Mit ihrer Familie lebt sie in Dortmund. www.sylvia-schmidt.de
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2. Selbstwertkompetenz
Bedingungslose Anerkennung
Wenn ich mit meinem Gegenüber am Selbstwert arbeite, höre ich oft ein »Aber«. Es gibt die Vorstellung, dass erst bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit wir von Selbstwert sprechen können. Es klingt so, als könne man sich den eigenen Wert verdienen, wenn bestimmte Anforderungen erfüllt sind. Die Akzeptanz der eigenen Person ist mit bestimmten Bedingungen verknüpft. Dies kann für manche Menschen funktionieren – vorausgesetzt, es ist möglich, die selbst aufgestellten Bedingungen zu erfüllen. Das birgt aber auch große Gefahren, da die vermeintlichen Selbstwert-Stützen auch wegbrechen können. Ein weiteres Problem ist, dass häufig ein immenser Aufwand betrieben wird, um die selbst auferlegten Bedingungen zu erfüllen: Aber ich bin so hässlich! Attraktive Menschen haben in unserer Gesellschaft häufig einen besseren Stand. Äußere Schönheit kann das Gegenüber beeindrucken, hilft bei der Partnerwahl, und auch bei der Bewerberauswahl für neue Stellen spielt das äußere Erscheinungsbild eine Rolle. Aber ich kann doch nichts Besonderes! Menschen mit besonderen Fähigkeiten werden von uns bewundert und sie beeindrucken uns. Castingshows, in denen besondere Talente gekürt werden, finden immer mehr Beachtung. Eine besondere, möglichst ausgefallene Fähigkeit findet im Umfeld meist besondere Anerkennung. Aber ich fühle mich schuldig! Manchmal treffen Menschen falsche Entscheidungen, oder Handlungen haben negative Konsequenzen. Eine Schuld ist wie eine Hypothek, die das weitere Leben belasten und verändern kann. Aber ich leiste keinen Beitrag! Gerade wenn jemand seinen Beruf nicht ausüben kann, entsteht der Eindruck, dass diese Person nichts für unsere Gesellschaft tut und sogar noch dem Sozialstaat zur Last fällt. Aber die mögen mich nicht! Es fühlt sich gut an, von anderen Menschen gemocht zu werden. Anerkennung von außen ist wichtig. Wenn bestimmte Menschen uns ablehnen oder kritisieren, entsteht der Eindruck, dass wir es nicht wert sind, dazuzugehören. Aber ich habe Fehler und Macken! Bereits in der Schule werden Fehler mit einem Rotstift markiert und angemahnt. Macken sollten ausgebügelt werden und jeder sollte sich stets bemühen, dass alles fehlerfrei ist. Aber ich bin körperlich eingeschränkt! Behinderungen oder auch das Nachlassen bestimmter Körperfunktionen führt zu Einschränkungen, die wiederum dazu führen können, dass man den Ansprüchen der Gesellschaft nicht gerecht werden kann. Darauf möchten viele Menschen keine Rücksicht nehmen. Aber ich bin nicht schlau genug! Intelligenz und Bildung haben einen hohen Stellenwert. Es gibt Strampler für Neugeborene, auf denen das erwartete Abiturjahr festgelegt wird, um die Ansprüche und Erwartungen bereits an Kinder weiterzugeben. Eine Bereitschaft für Weiterbildung und lebenslanges Lernen kann Voraussetzung sein. Niemand muss Voraussetzungen erfüllen, um sich wertvoll zu fühlen!
Wie fühlen Sie sich, wenn Sie diese Aufzählung lesen? Ich habe Annahmen aufgeschrieben, wie sie sowohl bei meinen Patientinnen und Patienten auftauchen, aber auch Positionen, die in der Gesellschaft vertreten werden. Das liest sich schrecklich, oder? Ganz ehrlich? Keine der aufgeführten Aussagen sollte über den Wert eines Menschen bestimmen. Diese Aber sind relativ weitverbreitet und sind manchmal ein großes Hindernis auf dem Weg zu einem liebevollen Selbstbild. Daher gucken wir noch mal genauer hin, welche Voraussetzungen Sie glauben, für Ihren Selbstwert erfüllen zu müssen. Was ist Ihr Aber? _________________________________________ _________________________________________ _________________________________________ Wenn Ihnen nichts einfällt – umso besser. Vielleicht beherrschen Sie die Kompetenz der bedingungslosen Anerkennung bereits. Vielleicht möchten Sie aber auch zu einem späteren Zeitpunkt zu dieser Fragestellung zurückkommen. Eine der Farben des Selbstwerts beschäftigt sich mit Fähigkeiten und Leistungen, beschreibt also Faktoren, die es einfacher machen, sich selbst als wertvoll zu erleben. Jetzt soll der Selbstwert bedingungslos sein. Passt das überhaupt zusammen, ist das nicht widersprüchlich? Die Lösung liegt wie häufig in der Mitte und ist manchmal gar nicht so einfach auszubalancieren. Hier einige Denkanstöße. Der Selbstwert wird immer von innen heraus bestimmt Michael Jackson war ein begnadeter Musiker und Tänzer. Seine Musik hat viele Menschen beeindruckt und ihm Ruhm und ein Vermögen gebracht. Von außen betrachtet konnte er mit seinen Farben ein großartiges Selbstbild malen. War er ein Mensch mit einem hohen Selbstwert? Es scheint, als habe er kein großes Gefühl von Selbstwert gehabt und als sei es ihm nicht gelungen, sich in einem positiven Licht zu sehen. Auch wenn vieles noch unklar ist, hat sein Leben ein trauriges Ende genommen. Und obwohl er immer noch von vielen Menschen als Idol bewundert wird, konnte er keine Freundschaft mit sich selbst schließen. 1954 wird in einem kleinen Ort in Mississippi eine Afroamerikanerin geboren, die Eltern sind minderjährig. Das Mädchen wird selbst mit 15 ungewollt schwanger, das Baby stirbt. Sie nimmt Drogen und hat eine Essstörung. Von außen betrachtet bringt diese Frau nicht sehr viele Farben mit, mit denen sie ihr Selbstbild zeichnen kann. Ich spreche von Oprah Winfrey, der erfolgreichsten Talkshow-Moderatorin. Diese Frau hat einen so beeindruckenden Lebensweg hingelegt, dass ich glaube, dass sie schon früh einen sehr ausgeprägten Selbstwert gehabt haben muss und bereit war, sich den Widrigkeiten des Lebens zu stellen. Ich erzähle Ihnen von diesen Menschen, um zu verdeutlichen, dass Einflüsse von außen sicherlich einige Dinge einfacher oder schwieriger machen. Sie sind aber nicht ausschlaggebend dafür, ob eine Person sich selbst mag oder nicht. Das kann man vielleicht auch wie eine »Entscheidung« verstehen. Ist das Glas halb leer oder halb voll? Diese Frage kann niemand beantworten, trotzdem gibt es so etwas wie eine feste innere Überzeugung, welcher Blick »richtig« ist. Versuchen Sie, eine negative Überzeugung aufzuweichen und sich auf die andere Seite zu schlagen. Perfektion ist nicht erreichbar Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen. Ich liebe meinen Mann, er ist der tollste Ehemann, den ich mir vorstellen kann. Ist er fehlerlos? Auf keinen Fall. Selbstverständlich hat er Macken – genau wie ich – und manchmal bin ich genervt. Manchmal liebe ich ihn aber auch gerade wegen seiner Macken, die ihn einzigartig machen. Wenn ich auf ihn schaue, sehe ich zuerst seine Vorzüge und Stärken. Jeder Mensch hat ein buntes Portfolio von Eigenschaften und Voraussetzungen. Stellen Sie sich vor, diese Eigenschaften wären wie ein Mischpult. Es ist zwar möglich, alle Regler nach oben zu schieben,...


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