E-Book, Deutsch, Band 5, 230 Seiten
Reihe: Für immer verloren?
Schmidt Für immer verloren? Band 5
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7583-5353-6
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Das Insektensterben
E-Book, Deutsch, Band 5, 230 Seiten
Reihe: Für immer verloren?
ISBN: 978-3-7583-5353-6
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Gründe des Aussterbens Es gibt viele Gründe, warum Insekten aussterben. Der häufigste Grund ist wie immer die Zerstörung des Lebensraums (Habitat) und die Ausrottung der Pflanzen, von denen sich die Art ernährt. Ob diese Zerstörung absichtlich oder unabsichtlich herbeigeführt wurde, spielt dabei keine Rolle. Als Beispiel für eine unabsichtliche Lebensraum-Zerstörung ist das Einführen von fremden Arten, die die Vegetation vernichten und deswegen auch die darauf angewiesenen Insekten zum Aussterben bringen. Zum Beispiel vernichteten auf diese Art und Weise auf der Insel Laysan die dort eingeführten Wildkaninchen den Eulenfalter Agrotis laysanensis, Rothschild, 1894, wodurch die Hauptnahrung des Laysan-Rohrsängers verschwand und wenig später auch dieser Vogel ausstarb. Wenn Insekten aus welchen Gründen auch immer nur (noch) in einem sehr kleinen Gebiet vorkommen, dann reichen schon Kleinigkeiten wie zum Beispiel Buschbrände aus, welche die Art zum Aussterben bringt (wie zum Beispiel bei der Laubheuschrecke Rhacocleis trilobata, La Greca & Messina, 1974, welche im Jahr 1973 zuletzt gesichtet wurde). Am Beispiel des Eulenfalters Agrotis laysanensis, Rothschild, 1894, kann sehr anschaulich aufgezeigt werden, wie das Aussterben einer Insektenart eine Kettenreaktion in der Natur auslösen kann
Detlef Schmidt Jahrgang 1955 In Berlin geboren Biologielaborant, Hobbyfotograf und Hobbyentomologe
Autoren/Hrsg.
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Ordnung Mantodea (Fangschrecken, Gottesanbeterinnen) Wiss. Name Deutscher Name Familie Verbreitung Ameles fasciipennis (Kaltenbach, 1963) Mantidae Gegend um Tolentino (Italien) Gefährdungsstatus zuletzt gesichtet Der Holotyp wurde im Jahr 1871 entdeckt und seither nie mehr gefunden. Die Bedornte Zwergschrecke (Ameles fasciipennis) ist eine in Italien endemische Art der Gottesanbeterin. Von der Art ist nur ein einziges Exemplar, der Holotypus, gefunden worden, seitdem wurde sie nicht wiedergefunden. Der einzige Fund stammt nach dem Sammlungsetikett aus Tolentino, Region Marken, in Mittelitalien, aus dem Jahr 1871. Näheres zum Lebensraum ist nicht bekannt. Das Typusexemplar befindet sich im Naturhistorischen Museum Wien, anhand dessen wurde die Art im Jahr 1963 von Alfred Kaltenbach erstbeschrieben. A. fasciipennis has been recorded only once, probably in 1871 (the label is ambiguous, but the date is likely to be correct), with only a single specimen collected, and never collected or reported again. The taxonomy of the genus Ameles is at the present time rather confusing and further analysis should be done to confirm the validity of this species; however, the characters used in the original description make this species appear valid and well separated from the others. The surroundings of Tolentino, the type locality, have been investigated in three different years by the assessor and occasionally by other specialists. Other species of mantids have been collected in the surroundings some very close to this species (e.g. A. decolor and A. spallanzania) and this demonstrates that some places near Tolentino are still suitable for mantids of this kind, but A. fasciipennis has never been found again. The area is not easy to be investigated in detail and this genus of mantids is very cryptic and not easily collected, so the possibility exists that this species still survives somewhere in central Italy and should not be considered extinct. However, if this is true it survives in very low numbers because central Italy has been frequently investigated by many different entomologists in the last century and this species have never been reported. Because this species has been under investigation since 1963 and many attempts to find it and to study its taxonomy have been made the Data Deficient category is deemed not suitable and this species should be considered as Critically Endangered (Possibly Extinct). Further investigations are however suggested to evaluate its presence in the wild. A. fasciipennis wurde nur ein einziges Mal beschrieben, wahrscheinlich im Jahr 1871 (das Etikett ist nicht eindeutig, aber das Datum ist wahrscheinlich korrekt), wobei nur ein einziges Exemplar gesammelt wurde, das nie wieder gesammelt oder gemeldet wurde. Die Taxonomie der Gattung Ameles ist derzeit recht verwirrend, und es sollten weitere Analysen durchgeführt werden, um die Gültigkeit dieser Art zu bestätigen; die in der ursprünglichen Beschreibung verwendeten Merkmale lassen diese Art jedoch als gültig und gut von den anderen Arten getrennt erscheinen. Die Umgebung von Tolentino, der Typlokalität, wurde in drei verschiedenen Jahren vom Gutachter und gelegentlich von anderen Spezialisten untersucht. Andere Mantidenarten wurden in der Umgebung gesammelt, einige davon sehr nahe an dieser Art (z. B. A. decolor und A. spallanzania), was zeigt, dass einige Orte in der Nähe von Tolentino noch für Mantiden dieser Art geeignet sind, aber A. fasciipennis wurde nie wieder gefunden. Das Gebiet ist nicht leicht im Detail zu untersuchen, und diese Gattung von Gottesanbeterinnen ist sehr kryptisch und nicht leicht zu sammeln, so dass die Möglichkeit besteht, dass diese Art noch irgendwo in Mittelitalien überlebt und nicht als ausgestorben betrachtet werden sollte. Sollte dies jedoch der Fall sein, so gibt es nur noch sehr wenige Exemplare dieser Art, da Mittelitalien im letzten Jahrhundert von vielen verschiedenen Entomologen untersucht wurde und diese Art nie gemeldet wurde. Da diese Art seit 1963 untersucht wird und viele Versuche unternommen wurden, sie zu finden und ihre Taxonomie zu studieren, wird die Kategorie "Daten unzureichend" als nicht angemessen erachtet, und diese Art sollte als "stark gefährdet" (möglicherweise ausgestorben) betrachtet werden. Es werden jedoch weitere Untersuchungen vorgeschlagen, um ihr Vorkommen in freier Wildbahn zu bewerten. Quelle: https://www.researchgate.net/publication/316739467_Ameles_fasciipennis, abgerufen 26.07.2022 Graue Fangschrecke Ameles decolor CHARPENTIER, 1825 Quelle: https://observation.org/species/153031/, abgerufen 26.07.2022 Wiss. Name Deutscher Name Familie Verbreitung Pseudoyersinia brevipennis (Yersin, 1860) Mantidae Hyères (am Ansatz der Halbinsel Giens, Frankreich) Gefährdungsstatus zuletzt gesichtet Es sind nur zwei Exemplare bekannt. Die Art wurde im Jahr 1860 zuletzt gesichtet. Das Basionym von Pseudoyersinia brevipennis (Yersin, 1860) ist Mantis brevipennis Yersin, 1860 Quelle:
https://inpn.mnhn.fr/espece/cd_nom/65836/tab/fiche, abgerufen 27.07.2022 Pseudoyersinia brevipennis (Yersin, 1860) Quelle: https://www.galerie-insecte.org/galerie/view.php?ref=29530, abgerufen 27.07.2022 Pseudoyersinia brevipennis (Yersin, 1860) Quelle: https://www.galerie-insecte.org/galerie/view.php?ref=29530, abgerufen 27.07.2022 Pseudoyersinia brevipennis ist eine ausgestorbene europäische Art der Gottesanbeterin in der Familie Mantidae, die aus dem Zweiten Französischen Reich stammt. Das wahre Verbreitungsgebiet dieser Art wurde nie untersucht, da 1860 nur drei Exemplare westlich von Toulon gesammelt wurden und die Art danach nie mehr gesehen wurde. Ein letztes Exemplar wurde 1990 identifiziert, 130 Jahre nachdem es gesammelt wurde. Nachdem die Art weit über anderthalb Jahrhunderte nicht mehr gesehen wurde, wurde sie schließlich im Jahr 2020 für ausgestorben erklärt. Ihre wahre Verbreitung, ihr Verhalten, ihre Bedrohungen und ihr Aussterbedatum bleiben daher unbekannt. Ordnung Odonata (Libellen) Wiss. Name Deutscher Name Familie Verbreitung Agriocnemis merina (Lieftinck, 1965) Coenagrionidae (Schlanklibellen) Nordosten von Madagaskar Gefährdungsstatus zuletzt gesichtet Nur ein einziges männliches Exemplar konnte im Jahr 1958 gesammelt werden. Fig. 9 Agriocnemis ist eine Gattung von Zwerglibellen aus der Familie der Coenagrionidae. Agriocnemis ist in Afrika, Südostasien, Indonesien, Australien und auf Inseln im Pazifik weit verbreitet. Es sind kleine Insekten, die gemeinhin als Irrlichter bekannt sind. Fig. 9. Agriocnemis rubricauda Tillyard, male (Agrionidae, North Queensland) Quelle: The biology of dragonflies (Odonata or Paraneuroptera), Tillyard, Robin John, 1917 Abgesehen vom so genannten sexuellen Dimorphismus der Farbe (d. h. Männchen und Weibchen unterscheiden sich in der Farbe) - ein Phänomen, das bei den Odonata weit verbreitet ist, gibt es eine sehr interessante Gruppe der Agrionini, in der fast immer zwei Formen von Weibchen vorkommen. Diese Gruppe umfasst die Gattungen Ischnura, Ceratura, Anomalagrion, Agriocnemis und Austrocnemis. In allen Fällen ist eine Form des Weibchens häufiger vorkommt als die andere. Die häufigere Form kann man als das "normale", die seltenere Form das "heteromorphe" Weibchen. Entweder kann dem Männchen ähnlich {homochrom) oder ihm unähnlich sein {heterochrom). Wenn das Heterochrom normal ist, ist es gewöhnlich eine stumpfe schwärzliche, olivfarbene oder grünliche Farbe. Wenn das Heterochrom heteromorph ist, nimmt es gewöhnlich eine kräftige orange oder rote Form an. Figs. 22-24, Agriocnemis hyaeinthvs Tillyard (x2): fig. 22. male, fig. 23, normal female; fig. 24, heteromorphic (rufous) female. Quelle: The biology of dragonflies (Odonata or Paraneuroptera), Tillyard, Robin John, 1917 Abbildung 8. Agriocnemis carmelita, Holotypus Weibchen. a - Etiketten, b - Flügel, c – Habitus in Seitenansicht, d - Kopf und hinterer Lappen des Prothorax in Dorsalansicht. Quelle: Agriocnemis lepida sp. nov. from the Annamite Range in Lao PDR (Odonata: Coenagrionidae), Malte Seehausen, 1st June 2020 Figure 1. Agriocnemis lepida sp. nov., Holotype Männchen seitliche Ansich Quelle: Agriocnemis...




