Schmitt-Kilian / Siorpaes | Verblendet | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 369 Seiten, Format (B × H): 120 mm x 190 mm, Gewicht: 314 g

Schmitt-Kilian / Siorpaes Verblendet


1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-96031-055-6
Verlag: TZ-Verlag & Print GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 369 Seiten, Format (B × H): 120 mm x 190 mm, Gewicht: 314 g

ISBN: 978-3-96031-055-6
Verlag: TZ-Verlag & Print GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ayse Y. flieht vor ihrem brutalen Ehemann. Kurz darauf wird ihr neuer Freund in Koblenz getötet. Alle Spuren führen zurück zu ihrer Familie nach Darmstadt. Tage später geschieht ein zweiter Mord. Mit derselben, beim BKA registrierten Tatwaffe wurde vor fünf Jahren die Polizeikommissarin Sabine Laube beim Reiterstandbild am Deutschen Eck erschossen. Ist der Polizistenmörder von damals zurück? War verbindet ihn mit den beiden Opfern? Als der Verfassungsschutz die Gefahr eines drohenden Terroranschlags enthüllt, wird klar, dass es um mehr geht als persönliche Motive...

Jörg Schmitt-Kilian (Kriminalhauptkommissar a. D. und ehemaliger Drogenfahnder) hat zahlreiche Bücher und Themenhefte mit einer Gesamtauflage von über einer halben Million Exemplare veröffentlicht, u. a. den SPIEGEL-Bestseller 'Vom Junkie zum Ironman', verfilmt mit Uwe Ochsenknecht, Max Riemelt und Leslie Malton. In seinen ersten beiden Romanen Spurenleger und Leichenspuren erfahren neugierige Leserinnen und Leser in Anlehnung an die mysteriöse Mordserie der deutschen Kriminalgeschichte mehr über Ermittlungsstrategien, persönliche Probleme der Protagonisten und warum der Mann, der die junge Polizistin in ihrem Streifenwagen erschossen hat, weiterhin flüchtig ist. Jutta Siorpaes ist in Weissenburg (Bayern) geboren und aufgewachsen. Auf das Abitur in Bayern folgte das Studium der Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Innsbruck. Nach der Promotion begann sie ihre bis heute andauernde journalistische Tätigkeit. Seit 2008 veröffentlicht sie historische Romane, Kurzkrimis in zahlreichen Anthologien, Krimikalendern und Adventskalendern, außerdem Kurzgeschichten für Kinder sowie Songtexte für deutschsprachige SängerInnen, u. a. für Heino. Das Schreiben zu zweit entdeckte sie 2014 mit ihrem Koblenzer Kollegen Jörg Schmitt-Kilian. Die Zusammenarbeit soll in einem Folgeband zu Verblendet fortgesetzt werden. Jutta Siorpaes ist verheiratet, hat vier erwachsene Kinder und lebt in Tirol.
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Freitag, 24. April, fünf Jahre später


1.


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Der Mann legt das Tagebuch auf den kleinen Beistelltisch in der Wohnung, in die er soeben gewaltsam eingedrungen ist. Er fingert die letzte Zigarette aus der Marlboro-Packung, zündet den Glimmstängel an und blättert weiter in dem Büchlein bis zur aktuellen Aufzeichnung aus der vergangenen Nacht.

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Das wirst du nicht mehr erleben, denkt er, und ein verächtliches Grinsen breitet sich auf seinem vernarbten Gesicht aus. Er steckt das Tagebuch in die Innentasche seiner abgewetzten, schwarzen Lederjacke, schraubt den Schalldämpfer auf die Pistole und atmet tief ein. Nur gut, dass er diese Schlampe noch rechtzeitig gefunden hat. Das Tagebuch darf nicht in die Hände der Polizei gelangen.

Seine nervös-zittrigen Finger öffnen die zweite Zigarettenpackung. Er zündet sich eine weitere Zigarette an und zieht den Rauch tief in seine teerschwarze, kranke Lunge. Noch maximal sechs Monate hat ihm der Arzt gesagt, nachdem er von seiner Ausbildung im Terrorcamp der „Al Kaida“ im März zurück nach Deutschland gekommen war. Er hat nichts mehr zu verlieren, nicht mehr als sein Leben. Aber sie wird noch vor ihm sterben.

Seine Gedanken wandern einige Jahre zurück. Die Vergangenheit ist gegenwärtig wie nie zuvor: Ihre Schreie dröhnen in seinen Ohren. Er spürt das tosende Beben in seiner Brust. Da ist sie wieder, diese blanke Wut, die ihn damals überfallen hatte, als sie nicht so wollte wie er und die anderen. Sie hatte nur so getan, als würde sie ihm gehorchen und ihn verarscht. Dieses Drecksweib. War einfach weggelaufen.

Aber Allah hatte ein Einsehen. Hat ihn zu ihr geführt, oder besser gesagt Cousin Erkan, der von Darmstadt nach Koblenz gezogen war. Er hat sie sofort erkannt, ist ihr gefolgt und hat umgehend Ayses neue Adresse mitgeteilt. Das war die Nachricht, auf die er lange gewartet hat. Inzwischen kennt er ihre Arbeitszeiten und weiß, wo er sie treffen kann. Treffen! Ja, er wird sie treffen. Neun Millimeter. Genau zwischen die Augen. Sie hat seine Autorität mit Füßen getreten. Seine Brüder haben ihn ausgelacht. Verspottet. Hätte sie sich damals umgebracht, müsste er sich heute nicht die Finger schmutzig machen. Sie hatte es mehrmals versucht. Aber selbst dafür war sie zu blöd. Was nach dem Mord kommt, ist egal. Es macht keinen Unterschied, die letzten Wochen seines Lebens in einer kargen Gefängniszelle zu verbringen oder in einem beschissenen Krankenhaus von Ungläubigen zu Tode gepflegt zu werden. Irgendwann wird er elendig verrecken. Und wenn sie ihn nicht erwischen, bleibt genügend Zeit, um bei einem spektakulären Selbstmordattentat möglichst viele Ungläubige mitzunehmen in den Tod. Der Name Ali Yilmaz soll sich für immer und ewig in das Gedächtnis der Menschen einbrennen. Wie die Namen seiner Glaubensbrüder Said und Cherif Kouachi, die in Frankreich diese Schmierfinken von der Zeitung getötet und den Propheten gerächt haben. Und auch den Namen von Amedy Coulibaly, der am gleichen Tag in dem jüdischen Supermarkt vier Menschen getötet hatte, wird niemand vergessen. Er ist stolz darauf, dass er die drei Dschihadisten kannte. Coulibaly hatte er die Schutzweste aus einer deutschen Produktion geliefert und gegen die Waffe getauscht, mit der er heute die Schlampe umbringen wird. Für sie braucht er die Kalaschnikow nicht, die ihm seine von der belgischen Polizei getöteten Brüder aus dem belgischen Verviers besorgt hatten. In Paris, Verviers und Kopenhagen sind sie gestorben. Bald würde er die Brüder im Paradies wiedersehen, aber vorher …

Das Läuten der Wohnungsklingel reißt ihn aus seinen Gedanken.

2.


Jan Rummel drückt auf den Klingelknopf an Ayses Wohnungstür. Die junge Türkin, mit der er seit einigen Wochen befreundet ist, hatte ihm unter Tränen ihre Leidensgeschichte erzählt. Danach war sein Hass auf diese radikalen Muslime noch mehr gewachsen. Ayse wollte ihre Peiniger nicht anzeigen. Stattdessen lebt sie in der ständigen Angst vor Entdeckung. Gestern Abend hatten beide einen handfesten Streit, weil er damit gedroht hatte, der Polizei einen Tipp zu geben. Diese Schweine gehören endlich zur Rechenschaft gezogen. »Die Polizisten können dich schützen, wenn du endlich auspackst«, hatte er ihr erklärt. Ayse hatte getobt und ihn gegen Mitternacht aus der Wohnung verwiesen.

Bei dem plötzlichen Aufbruch hatte er sein iPhone vergessen.

Jan betätigt mehrfach die Klingel an der Wohnungstür. Warum öffnet Ayse nicht? Sie müsste ihre Auslieferungsfahrt schon beendet haben. Hat er Ayse gestern Abend so stark unter Druck gesetzt, dass sie die Beziehung beenden will?

»Ayse, mach bitte auf. Gib mir mein Handy! Ich weiß, dass du zuhause bist. Ich habe dich hinter der Tür gehört.«

»Ayse, mach bitte auf. Gib mir mein Handy! Ich weiß, dass du zuhause bist. Ich habe dich hinter der Tür gehört«, ruft eine männliche Stimme im Flur.

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Er bewegt sich auf Zehenspitzen zur Tür und hält die Waffe mit dem Schalldämpfer schussbereit in seiner Hand.

Dann wagt er einen Blick durch den Türspion.

»Ayse, bitte. Gib mir wenigstens mein Handy«, wiederholt der Typ mit den kurzen blonden Haaren und klopft gegen die Tür. Gleich wird der Mann bemerken, dass sie unverschlossen...


Siorpaes, Jutta
Angaben zur Person: Jutta Siorpaes ist in Weissenburg (Bayern) geboren und aufgewachsen. Auf das Abitur in Bayern folgte das Studium der Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Innsbruck. Nach der Promotion begann sie ihre bis heute andauernde journalistische Tätigkeit. Seit 2008 veröffentlicht sie historische Romane, Kurzkrimis in zahlreichen Anthologien, Krimikalendern und Adventskalendern, außerdem Kurzgeschichten für Kinder sowie Songtexte für deutschsprachige SängerInnen, u. a. für Heino. Das Schreiben zu zweit entdeckte sie 2014 mit ihrem Koblenzer Kollegen Jörg Schmitt-Kilian. Die Zusammenarbeit soll in einem Folgeband zu Verblendet fortgesetzt werden. Jutta Siorpaes ist verheiratet, hat vier erwachsene Kinder und lebt in Tirol.

Schmitt-Kilian, Jörg
Angaben zur Person: Jörg Schmitt-Kilian (Kriminalhauptkommissar a. D. und ehemaliger Drogenfahnder) hat zahlreiche Bücher und Themenhefte mit einer Gesamtauflage von über einer halben Million Exemplare veröffentlicht, u. a. den SPIEGEL-Bestseller "Vom Junkie zum Ironman", verfilmt mit Uwe Ochsenknecht, Max Riemelt und Leslie Malton. In seinen ersten beiden Romanen Spurenleger und Leichenspuren erfahren neugierige Leserinnen und Leser in Anlehnung an die mysteriöse Mordserie der deutschen Kriminalgeschichte mehr über Ermittlungsstrategien, persönliche Probleme der Protagonisten und warum der Mann, der die junge Polizistin in ihrem Streifenwagen erschossen hat, weiterhin flüchtig ist.



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