Schneider | Bonbons, Whiskey und ein Mord | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1

Reihe: Ein Fall für Fiona Fitzgerald-Reihe

Schneider Bonbons, Whiskey und ein Mord


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-96817-600-0
Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 1

Reihe: Ein Fall für Fiona Fitzgerald-Reihe

ISBN: 978-3-96817-600-0
Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Bonbons mit Mord … der erste Fall für Fiona Fitzgerald
Ein charmanter Cosy Krimi für Fans von Rhys Bowen

Was für ein Ärger! Nicht nur, dass Bonbonkocherin Fiona Fitzgerald in der nordirischen Küstenstadt Portrush die Kundschaft wegstirbt … jetzt steht auch noch fest: Die alte Tratschtante Shannon O‘Brien und Kleinstadt-Casanova Sean Murphy wurden mit Bonbons aus ihrem Laden vergiftet. Das ruft den ruppigen Detective Archie McMillan auf den Plan, der Fiona prompt zum Kreis der Verdächtigen zählt. Lächerlich, findet die Neunundzwanzigjährige. Schließlich waren die beiden Toten ihre besten Kunden. Um ihre Unschuld zu beweisen, ermittelt Fiona kurzerhand auf eigene Faust und bekommt dabei unerwartete Unterstützung von McMillans jüngerem Kollegen Conor Brennan. Zusammen sind sie fest entschlossen, den wahren Mörder hinter Gitter zu bringen – und müssen dabei höllisch aufpassen sich nicht ineinander zu verlieben …

Erste Leserstimmen
„Wohlfühlkrimi mit viel Herz und Humor!“
„Ich fand den Cosy Krimi super unterhaltsam und spannend und spreche eine klare Leseempfehlung aus.“
„Es werden herrlicher, irischer Kleinstadtcharme und sympathische Ermittler geboten.“
„Witz, Charme und Mord – Cosy Crime vom feinsten!“



Inga Schneider, geb. 1978 in Flensburg, ist eine waschechte 'Flensburger Deern'. Sie gehört der Dänischen Minderheit in Südschleswig an und lebt zusammen mit ihrem Mann, ihrer Tochter und Katze Lilli in Flensburg. Nach dem Abitur studierte sie zunächst einige Semester Kultur und Sprache in Dänemark und Nordirland, bevor sie ein Volontariat beim privaten Rundfunksender Radio Schleswig-Holstein (R.SH) absolvierte. Heute ist sie als Redakteurin bei der dänischen Tageszeitung Flensborg Avis tätig. Sie schreibt Unterhaltungsromane für Frauen, Liebesromane und Cosy-Crimes. Ihre Bücher sind oft vom Leben und den Menschen im Land zwischen den Meeren inspiriert.
Schneider Bonbons, Whiskey und ein Mord jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


KAPITEL 1


„Ist schon geöffnet?“

Die Tür zu Fionas Bonbonkocherei öffnete sich leicht und Shannon O’Brien steckte neugierig ihren grauen Lockenkopf durch den Türspalt.

„Kommen Sie ruhig rein“, ertönte Fionas kräftige Stimme aus dem hinteren Teil des kleinen Ladens.

Daraufhin schob sich auch der Rest von Shannon O’Briens fülligem Körper durch den Türspalt, bis die alte Dame vollständig im Laden stand. Sie stellte den Regenschirm in den Schirmständer und wischte sich die Regentropfen von der Brille.

„Das ist vielleicht ein Mistwetter da draußen. Es wird gar nicht richtig warm in diesem Jahr. Dabei haben wir schon Mai“, schimpfte sie.

„Was kann ich für Sie tun?“ Fiona Fitzgerald trat an den Tresen und wischte sich die klebrigen Finger an ihrer rosafarbenen Schürze ab.

Ihre Bonbonkocherei war ein Paradies für Naschkatzen. Im Laden duftete es köstlich nach gebrannten Mandeln, würzigem Lakritz, feinen Kräutern und Karamell. An den Wänden waren lange Regalreihen angebracht, auf denen Gläser standen, die mit allen nur erdenklichen Sorten bunter Bonbons gefüllt waren. Von der Decke herab hingen rot-weiß und blau-gelb gekringelte Lollis und durch die Glasscheiben im weiß-getünchten Holztresen konnte man leckere Fudge- und Toffee-Berge in allen möglichen Geschmacksrichtungen sehen.

„Ich hätte gerne zweihundert Gramm von den Gin-Toffees.“ Shannon O’Brien trat noch näher an den Tresen, senkte die Stimme und schirmte mit einer Hand ihr Gesicht ab, so als habe sie Angst, belauscht zu werden.

„Haben Sie schon gehört?“, flüsterte sie kaum hörbar.

„Was denn?“ Fiona gab sich ahnungslos, aber sie konnte sich schon denken, dass es mit dem Brand im Marlborough Inn, einem kleinen Bed & Breakfast am Ortseingang, zu tun hatte. Es wunderte sie, dass Shannon erst jetzt damit ankam, wo der Brand schon ein paar Tage zurücklag.

Shannon O’Brien war in Portrush für den neuesten Klatsch und Tratsch zuständig. Sie wohnte schon ihr ganzes Leben in der kleinen Küstenstadt im Norden Nordirlands, kannte jeden Einwohner und jede Ecke. Jeder Einwohner wiederum kannte Shannon O’Brien und ihre flinke Zunge. Kein Geheimnis und keine Neuigkeit konnte sie für sich behalten. Wenn man wollte, dass sich eine Nachricht möglichst schnell in der Stadt verbreitete, musste man es ihr nur sagen und binnen vierundzwanzig Stunden wusste der gesamte Ort davon.

Dies führte dazu, dass einige Bewohner von Portrush Shannon bewusst aus dem Weg gingen, um ja nicht unverhofft zum Stadtgespräch zu werden. Shannon O’Brien hatte für die Ausweichler, wie sie jene Leute nannte, wenig Verständnis. Andere hingegen, wie die schrullige Mrs Kerry, nutzte Shannon O’Brien bewusst als Sprachrohr. Und zwar immer dann, wenn es auf der vierteljährlichen Einwohnerversammlung darum ging, einen Zebrastreifen im Stadtzentrum zu errichten, den Strand für Hunde zu sperren oder die Weihnachtsdekoration üppiger ausfallen zu lassen als in den Jahren zuvor.

„Das Marlborough Inn wird in dieser Saison nicht mehr öffnen. Sam Smith hat es mir erzählt“, sagte Shannon und rollte geheimnisvoll mit den Augen.

Sam Smith war Shannons männliches Pendant. Er betrieb im benachbarten Portstewart eine kleine Gärtnerei und war im Marlborough Inn für die Pflege des Rasens zuständig. Durch seine zahlreichen Kontakte war er stets bestens informiert, wenn auch meist nur die Hälfte von dem, was er erzählte, der Wahrheit entsprach.

„Ist nicht wahr?!“ Mit gespieltem Entsetzen nahm Fiona die Zange und packte einen Toffee nach dem anderen in eine weiß-rot gestreifte Papiertüte.

„Wenn ich es Ihnen doch sage! Sam sagt, der entstandene Schaden am Hotel ist zu groß. Außerdem soll Trixie Malone an der Versicherung des Hotels gespart haben, sodass sie auf den Kosten der Renovierung sitzenbleibt.“ Shannon verfolgte mit Argusaugen wie die Toffees in der Papiertüte verschwanden. Fiona legte diese auf die Waage und schaute zufrieden aufs Display. Es zeigte genau zweihundert Gramm an.

„Packen Sie ruhig noch einen mehr ein“, sagte Shannon. „Den vernasche ich gleich jetzt.“

Fiona legte einen weiteren Toffee auf eine rotgepunktete Serviette und reichte sie über den Tresen.

„Der geht auf’s Haus.“ Sie zwinkerte der alten Dame zu und lächelte.

„Das ist lieb von Ihnen, Kind. Was bekommen Sie?“

„Wie immer, genau acht Pfund.“

Shannon O’Brien legte den abgezählten Betrag auf den Tresen und steckte die Naschtüte in ihr Einkaufsnetz. „Ihre Toffees sind einfach die besten. Haben Sie einen schönen Tag“, sagte sie, drehte sich um und ging aus dem Laden.

Fiona Fitzgerald war vor fünf Jahren nach Portrush gezogen, nachdem sie das Haus ihrer Großmutter geerbt hatte. Als kleines Mädchen hatte Fiona Jahr für Jahr einen Großteil des Sommers in Portrush verbracht. Ihre Großeltern hatten hier früher eine Bäckerei betrieben, in der sie als Teenager während der Ferien gejobbt hatte. Nach dem Tod ihres Großvaters hängte ihre Großmutter die Bäckerschürze an den Nagel, sodass der kleine Laden mit Blick auf den Hafen einige Zeit leer stand.

Als Fiona nach dem Tod ihrer Großmutter vor fünf Jahren das Haus erbte, bestand für sie kein Zweifel, dass sie ihren Lebensmittelpunkt vom hektischen Belfast ins beschauliche Portrush verlegen würde. Sie beendete ihr Studium der Kulturwissenschaften, kündigte ihre Wohnung und zog mitten im Winter um – ohne einen Plan davon zu haben, wie sie künftig ihr Geld verdienen sollte.

Eine Dokumentation über die Herstellung von Toffees und Bonbons brachte Fiona letztlich auf die Idee, eine Bonbonkocherei zu eröffnen. Fiona liebte Süßigkeiten aller Art und hatte schon immer eine große Leidenschaft für Toffees und Bonbons gehabt. Nachdem sie die Doku gesehen hatte, war sie Feuer und Flamme für dieses alte Handwerk. Außerdem hatte die Herstellung der süßen Köstlichkeiten, wie sich später herausstellte, etwas herrlich Entspannendes. In Online-Kursen und auf Wochenendseminaren in Dublin und Galway lernte Fiona die Kunst der Bonbonherstellung, verpasste dem Haus ihrer Großeltern einen neuen Anstrich und eröffnete pünktlich zu Saisonbeginn „Fionas Sweets & More“.

Schon im ersten Sommer erwies sich der Laden als Goldgrube. Die Nachricht, dass in Portrush eine kleine Manufaktur eröffnet hatte, in der die Bonbons und Toffees selbst hergestellt wurden, hatte sich unter Einheimischen und Touristen schnell herumgesprochen – auch dank Shannon O’Brien, die für Fionas Gin-Toffees überall kräftig die Werbetrommel rührte.

Im zweiten Sommer nach der Eröffnung hatte Fiona bereits ein kleines Plus erwirtschaftet, sodass sie ihre Wohnung über dem Geschäft renovieren konnte.

Inzwischen belieferte Fiona einige große Hotels und kleinere Bed & Breakfasts mit ihren Bonbons, die als „Gute-Nacht-Gruß“ auf die Betten der Gäste gelegt wurden. Sie hatte es geschafft, hatte sich eine kleine Existenz aufgebaut und war zufrieden. Große Sprünge konnte sie sich zwar nicht erlauben, aber sie war glücklich. Und das war die Hauptsache.

Fiona folgte Shannon O’Brien aus dem Laden und winkte ihr nach, als sie die Straße hinunter zu Kindell’s Antiquitätenladen ging.

Es war Anfang Mai und tatsächlich kühler als in den Jahren zuvor. Noch herrschte weitgehend Ruhe in Portrush, doch schon bald würde es in der Küstenstadt an der Atlantikküste deutlich turbulenter zugehen. Portrush war besonders im Sommer bei Touristen aus aller Welt sehr beliebt. Der Ort lag an der bekannten Causeway Coastal Route und war ein idealer Ausgangspunkt für Tagestouren zu nordirischen Sehenswürdigkeiten, wie dem Giant’s Causeway. Die sogenannte Straße der Riesen, die aus rund vierzigtausend gleichmäßig geformten, etwa sechzig Millionen Jahre alten Basaltsäulen bestand, lag nur ein paar Meilen entfernt. Die höchsten Säulen des steinigen Weges waren bis zu zwölf Meter hoch und ragten einige Meter weit in den Atlantik herein. Oder die spektakuläre Hängebrücke Carrick-a-Ride, die dreißig Meter über dem tosenden Atlantik vom Festland auf eine vorgelagerte Insel führte. In unmittelbarer Nähe zu Portrush konnten die Feriengäste einen Abstecher zum Dunluce Castle, einer gigantischen Burganlage aus dem 16. Jahrhundert machen, in dessen Überresten der ein oder andere Geist sein Unwesen treiben sollte.

Fiona verharrte einen Augenblick vor ihrem Laden. In Gedanken versunken, leckte sie sich mit der Zunge über die Lippen. Sie schmeckten salzig. Nach Meer. Über ihr kreischten Möwen und aus Mr Chips Diner gegenüber drang der leichte Duft nach gebratenem Speck durch die Straße. Fiona spürte, wie sich der Sprühregen wie ein leichtes Netz aus durchsichtigen, kleinen Perlen über ihr Haar legte und atmete tief ein.

Shannon O’Brien war inzwischen im Antiquitätenladen am Ende der Straße verschwunden. Ben McCarthy, der Sohn des Apothekers, war gerade dabei, das Gitter vor den Fenstern nach oben zu schieben, und weiter oben auf der Main Street, hatte Midge O’Neill eine überdimensional große Whiskeyflasche aus Holz vor seinen Spirituosenladen geschoben. Als Midge Fiona vor ihrem Geschäft erblickte, hob er freundlich die Hand und winkte. Fiona grüßte zurück und ging in Gedanken die Bestellungen für die nächsten Tage durch. Sie würde eine neue Flasche Whiskey brauchen.

Am Montag hatte Sean Murphy kurz vor Ladenschluss die Restbestände ihrer „Lucky Stars“, Bonbons mit Whiskey-Honig-Geschmack, gekauft. Heute war Freitag und wenn sie sich nicht irrte, würde Sean spätestens heute Nachmittag bei ihr aufschlagen, um die Vorräte seiner Lieblingsbonbons aufzufüllen.

Plötzlich...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.