Schneider | Jesus der Zweite | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 182 Seiten

Schneider Jesus der Zweite

E-Book, Deutsch, 182 Seiten

ISBN: 978-3-7450-8985-1
Verlag: epubli
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Jesus ist wieder da, jetzt, direkt in unserer Zeit. Diesmal bleibt es nicht beim Predigen. Zunächst wirkt er eher anonym. Er befasst sich mit einzelnen Personen, welche aus niedigen Motiven nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Es geht dabei u.a. um Drogenhändler, Waffenschieber, Folterknechte. Jedem dieser einzelnen Spezis bzw. Gruppen zeigt Jesus drastisch die Folgen ihres Handelns. Wie er das jeweils individuell durchführt, läßt er zur Abschreckung über eine Internetplattform verbreiten.
Doch dabei bleibt es nicht. Jesus gelingt es das Amt des Papstes zu erobern. Dabei greift er zu sehr unkonventionellen Mitteln. Die Position als Papst ermöglicht ihm die führenden Staatsoberhäupter zu einer Weltrevolution zu bewegen. Die Mittel die er dazu einsetzt, sind skurril. Am Ende ist die Welt nicht mehr so wie sie mal war.
Jesus dem Zweiten ist es damit gelungen die Selbstzerstörung der Menschheit zu verhindern. Der Preis dafür ist die verdiente Entmündigung des Menschen.
Schneider Jesus der Zweite jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Kapitel 10
  Paolo Luciano war noch nie in einem Krankenhaus. Bis jetzt. Es war nie notwendig. Er war der Meinung, so wie er lebte, so gesund, so alles vermeidend was ihm schaden konnte, da würde jede Bazille, jeder Virus einen großen Bogen um ihn machen. Er trank keinen Alkohol, höchstens mal zu seinem Geburtstag. Aber da er dies am 29.Februar feierte, gab es halt nur alle 4 Jahre ein Gläschen Sekt. Wehe dem, in seiner Familie hätte jemand in seiner Anwesenheit sich eine Zigarette angezündet, es wäre ein Grund gewesen, denjenigen aus seinem Umkreis zu verbannen. Er war einfach der Meinung, bei seinem Job, da muss man jede Sekunde hellwach sein.  Er lag zwar hier im Krankenhaus, einer kleinen Privatklinik in der Nähe von Salerno, aber krank war er eigentlich nicht. Die Klinik war bekannt dafür, dass man als anderer Mensch herausging, als man hineinging. Und damit war das Aussehen gemeint. Die Liste der Prominenten, welche diese Klinik aufsuchten war lange. Erst neulich war der italienische Ministerpräsent einige Tage zu Besuch. Diese Information hatte er von dem Professor, der ihn morgen operieren sollte. Manche von denen, die der Professor unter dem Messer hatte, wollten nur etwas jünger aussehen, manche aber ganz anders. Er gehörte zu der zweiten Kategorie. Eigentlich gefiel er sich. Er war zwar nur 1,61mtr.gewachsen, aber hatte mit seinen 63 Jahren noch einen durchtrainierten Körper und noch die Haarfülle eines Adonis. Auch sein hervorstechendes Merkmal mitten in seinem Gesicht, seine Nase, auf die war es besonders stolz. Hätten Barbara Streisand und Fernandel einen Sohn gezeugt, sie hätten es nicht geschafft, eine solche Nase weiter zu geben. Aber jetzt war sie ihm im Weg. Ab Morgen sollten  in ganz Italien Steckbriefe von ihm hängen. Ein Informant, der in einer Druckerei arbeitete, hatte ihm diese Botschaft zukommen lassen. Gerade weil er wusste, dass sein Aussehen niemals in der Öffentlichkeit erscheinen sollte, vermied er jeglichen Kontakt mit Leuten die einen Fotoapparat schwenkten. Aber seit es diese Handys mit allen nur erdenklichen Funktionen gab, das musste ihn jemand heimlich fotografiert und ein Bild von ihm den Behörden zugespielt haben. Und die interessierten sich heftig dafür. Schließlich zahlten sie 50 000€ demjenigen, der wichtige Hinweise auf seine Person geben konnte. Derjenige der ihn verraten hatte, der musste ja aus seinem näheren Umfeld stammen, ihm vielleicht von Geldsorgen berichtet haben. Das hatte aber keiner, 50 000€ hätte er aus der Portokasse bezahlt. Schließlich gab es in ganz Kampagien keine Joint, keinen Schuss, an dem er nicht mit verdient hätte. Er hatte eine Hand voll Vertraute um sich geschart, die seine  Geschäfte betrieben, ihn von missliebigen Konkurrenten  befreiten, die vielen Hundert Zwischenhändler belieferten. Er selbst hatte sich mit seiner Familie abseits auf dem Lande, nahe Salerno niedergelassen. Dort lebte er nach außen unauffällig und fast anonym. Seinen engsten Vertrauten hatte er ans Herz gelegt, wenn sie ihn besuchten ihre Ferraris und Maseratis zu Hause zu lassen und stattdessen sich einen Fiat zu nehmen. So ahnte niemand im nahen Dorf wer sich eigentlich bei ihnen eingenistet hatte. Auch seine auffällige Nase war hier kein Thema. Auf dem Lande wohnte hier ohnehin nicht der hübscheste Menschenschlag und so genau hatte ihn hier ohnehin niemand gesehen. Niemand kannte somit seine wahre Identität. Was man wusste, dass er eine ungewöhnlich auffällige Nase hatte. In der einschlägigen Szene nannte man ihn „Il Peperone“. Und  Morgen sollte jeder wissen wie Paolo Luciano aussah. Mit seinem bisherigen Gesicht war er damit verbannt, nie mehr einen Schritt vor die Tür zu tun. Die Freiheit sich unerkannt in der Öffentlichkeit zu zeigen, war ihm seine Nase schon noch Wert. Der Professor hatte ihm einige gezeigt, verschiedene Größen. Das ganze wurde dann in einem Computer aufbereitet und mit seinen Gesichtszügen vereint. So konnte er sich aussuchen, wie er in ca. 2 Wochen die Klinik verließ.  Gegen Nachmittag sollte es losgehen. Angst davor hatte er keine. Er war nur neugierig darauf, den ersten Blick in den Spiegel zu werfen. Er, mit einer Allerweltsnase. Aber da würden schon noch einige Tage vergehen, bis der Verband abgenommen, die Schwellungen sich zurück bildeten, die Spuren des Eingriffes vollständig verheilt waren. Er rechnete ständig damit, dass die Vorbereitungen zu der Operation losgingen. Noch ein Vorgespräch mit dem Anästhesist, das Überzeihen eines OP-Hemdes, noch eine extra gründliche Rasur, da ging auch schon die Tür auf. Er hatte ihn noch nie gesehen, hier in der Klinik. Ein blendend aussehend junger Mann, mit weißem Dress, sofort Sympathie ausströmend. „Na, dann wollen wir mal. Ich gebe ihnen zunächst eine Beruhigungsspritze. Wenn dies anfängt zu wirken, werden sie der Meinung sein, sie könnten sich selbst operieren“. Paolo Luciano krempelte seinen rechten Ärmel hoch. Seine Venen waren auf seinem Unterarm so deutlich abgebildet wie ein Flussdelta auf einer Landkarte und hervorragend geeignet, dass Schwesternschülerinnen im ersten Ausbildungsjahr bei ihrem ersten Versuch eine Spritze zu setzen, gar nicht daneben stechen konnten. Der junge Mann, Paolo hielt ihn für eine OP-Assistenten, betupfte die Stelle, wo er die Spritze setzen wollte etwas mit einem Alkohol getränkten Wattebällchen und stach geschickt zu, so dass er den Einstich nur ganz kurz bemerkte. „Sind  sie bei der Operation dabei?“ „Nein“, antwortete der vermeintliche Op-Arzt, “Ich kümmere mich eher für ihr Wohlergehen vor und vor allem nach ihrer Operation. Sie werden noch viel mit mir zu tun haben“. Paolo hielt ihn jetzt für einen Pfleger, einen angenehmen und er wurde immer zuversichtlicher für das was ihm in den  nächsten Stunden  bevorstand. Jetzt hatte er auch jemanden, dem er mal was Fragen konnte, einen Ansprechpartner neben den behandelnden Ärzten, die er ohnehin kaum sah. Die Spritze, so fühlte er recht schnell, bekam ihm außerordentlich gut. Sehr rasch hatte er alles Unangenehme was ihn in den Stunden des Wartens beschäftigte, vergessen. Die Nase, der Steckbrief, die ungewisse Zeit nach der Gesichtsveränderung waren wie weggeblasen. Noch nie hatte er sich so entspannt, losgelöst von allen irdischen Problemen gefühlt. So muss es im Himmel sein, dachte er und schlief dann selig ein. Als ihn eine Stunde später die Krankenschwester an sein Bett kam um ihn für die Operation abzuholen, musste sie ihn wecken. Nach dem Wachwerden zeigte Paolo ein eigenartiges Lächeln, als wenn er ganz entrückt von dieser Welt sei. Na ja, dachte sich die Schwester, jeder reagiert anders auf eine bevorstehende Operation und mit einem Patienten, der das Ganze so entspannt sah, ist es leichter umzugehen, als mit einem übertrieben Ängstlichen.   Die Operation dauerte über 4Stunden, nicht unüblich, aber doch für den Patienten mit einer langen Aufwachphase nach der Operation verbunden.
Als er aufwachte spürte er zu seiner Überraschung einfach nichts. Kein Schmerz, kein Unwohlsein, er war eher heiterer Stimmung, seine Nase interessierte ihn nicht, er war einfach rundum zufrieden. Kein falscher Gedanke trübte seine innere Heiterkeit. Er nahm auch nur so am Rande wahr, dass der freundliche Krankenpfleger ihm wieder eine Spritze setzte. Wird was gegen die Schmerzen sein, vielleicht auch gegen eine Infektion. Es war ihm einerlei. Bald glitt er wieder in die nächste Schlafphase, aus der er wieder in einem wohligen Zustand langsam wieder zu sich fand. Er wusste nicht wie viele Stunden oder Tage seit der Operation vergangen war, es war ihm egal, denn so wie er sich jetzt fühlte, so wollte er sich weiterhin fühlen. Was doch so eine gerade überstandene Operation aus einem Menschen wie ihm, der bisher nie entspannt, nie innerlich ausgeglichen, immer unter Druck war, sich nie unbeobachtet fühlte, macht. Das war für ihn eine tief greifende ganz neue Erfahrung. Er hatte weder Hunger, noch Durst, überhaupt keine Bedürfnisse. Es schien für ihn so, als gäbe es nichts auf der Welt, was ihn hätte noch glücklicher machen könnte. So dämmerte er zwischen halb wach und halb Traumland vor sich hin. Aber so ganz schleichend stellte sich doch eine innere Unruhe ein, nicht greifbar, nicht an irgend etwas Bestimmtes begründet. Er entfernte sich so ganz langsam aus seinem Idealzustand heraus in einen sich stetig steigenden Wunsch wieder in seine gerade noch eben erlebte Glückseligkeit zurückzukehren. Plötzlich war sie wieder da, diese Unruhe, die Schweißtropfen auf der Stirn, die Angst vor was, vor wem und wovor, das wusste er nicht. Aber sie war da und nahm ihn in Besitz. Rechts neben seinem Bett war ein graues Kabel an dessen Ende ein roter Knopf war. Es war der Notfallknopf. Er drückte ihn mehrfach heftig, er wollte unbedingt mit jemand reden, irgend jemanden seine Ängste beschreiben, vielleicht war ihm dann besser. Und dann kam er auch wieder, der ihm so sympathische Pfleger. „Ich fühle mich schrecklich, habe Angst hier im Zimmer alleine zu bleiben. Die Schmerzen sind plötzlich da, nicht nur im Gesicht spüre ich, dass da was anders ist. Mein ganzer Körper ist wie wund. Ich brauche dringend etwas zum Schlafen, gegen die Schmerzen, den Blutdruck, das Herzrasen“. Er wusste kaum noch etwas was ihm nicht wehtat, wobei er sich nicht sicher war, ob es wirklich Schmerzen waren oder ob sich das Ganze nur in seinem Kopf abspielte, „Sie brauchen sich nicht zu sorgen. Das ist immer so in der ersten Tagen nach einer solche Operation. Ich gebe ihnen jetzt was zur Beruhigung und sie...


Zu mir 69 Jahre, seit 48 Jahren verheiratet (1mal), 2 Söhne, Schulbildung: Weniger geht kaum, 8 Jahre Volksschule, Berufsausbildung: Chemikant-Chemielaborant-Chemotechniker, Berufsleben: Trotzdem immerhin zum Laborleiter gebracht, Hobbys: In verschiedenen Lebensphasen unterschiedliche Aktivitäten, Segeln von Strandkatamaran bis Hochseeerfahrung, Musik machen (Gitarre+Keyboard), Fernradtouren (über 1000km), wochenlange Fernwanderungen. Es ist mein erstes Buch! Meine Erfahrungen bezüglich Schreibkunst sind daher eher bescheiden. Mal veröffentlichte Leserbriefe in Regionalzeitung mit teilweise überraschend positiver Resonanz. Immerhin aber auch ein hervorgehobener Leserbrief im Spiegel. Zu dem Romanthema habe ich keinen Bezug. Der Titel war mir Inspiration genug!


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.