E-Book, Deutsch, 266 Seiten, eBook
Schnorrenberg Zur Preisbildung von Forwardkontrakten im Strommarkt
2006
ISBN: 978-3-8350-9408-6
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Eine empirische Untersuchung des deutschen Strom-Terminmarktes
E-Book, Deutsch, 266 Seiten, eBook
Reihe: Schriften zum europäischen Management
ISBN: 978-3-8350-9408-6
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Burkhard Schnorrenberg untersucht, inwieweit die in der ökonomischen Theorie entwickelten Preisbildungsansätze für Terminkontrakte auf Strom-Forwardkontrakte anwendbar sind. Wesentliche Elemente der Arbeit sind eine Analyse der Forwardpreise auf der Basis der Riskpremium-Theorie, eine Untersuchung der Beziehungen zwischen verschiedenen Teilmärkten von Forwardkontrakten sowie eine Überprüfung der Backwardation-Hypothese.
Dr. Burkhard Schnorrenberg promovierte bei Prof. Dr. Carl-Christian von Weizsäcker an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln. Er ist Analyst im Bereich Energiewirtschaft bei Roland Berger Strategy Consultants in Düsseldorf.
Zielgruppe
Research
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Vorwort;6
2;Inhaltsverzeichnis;8
3;Abbildungsverzeichnis;14
4;Tabellenverzeichnis;17
5;Abkürzungsverzeichnis;20
6;1 Einleitung;22
6.1;1.1 Strompreis-Risiken und Forwardkontrakte;22
6.2;1.2 Preisbildung von Forwardkontrakten;23
6.3;1.3 Zielsetzuog der Arbeit uod Vorgeheosweise;24
6.4;1.4 Einordnung der Arbeit in die bestehende Literatur;27
7;2 Begriffsbestimmungen und Rahmenbedingungen der Untersuchung;29
7.1;2.1 Begriffsbestimmungen;29
7.2;2.2 Analyse des deutschen Strom-Terminmarktes;36
8;3 Theorie der Forward-Preisbildung;50
8.1;3.1 Arbitrage- und Spekulationsbeziehungen;50
8.2;3.2 Arbitrage- nod Spekulation im Strommarkt;60
8.3;3.3 Quantitativer Ansatz;64
8.4;3.4 Rliumlicher Ansatz;67
8.5;3.5 Qualitativer Ansatz;71
8.6;3.6 Speichertheorie (Zeitlicher Ansatz I);77
8.7;3.7 Riskpremium-Theorie (Zeitlicher Ansatz II);80
8.8;3.8 Zusammenfassung und Ableitung der Arbeitshypothesen;109
9;4 Empirische Untersuchungen;114
9.1;4.1 Verwendete Daten und Methoden;116
9.2;4.2 Hypothese H-l.: Forwardpreise quantitativ verbundener Teilmärkte;137
9.3;4.3 Hypothese H-2: Forwardpreise raumlich verbundener Märkte;152
9.4;4.4 Hypothese H-3.: Riskpremium-Theorie;176
9.5;4.5 Hypothese H-4.: Backwardation und Contango;213
9.6;4.6 Hypothese H-5.: Riskpremium nach dem Hedging-Ansatz;228
9.7;4.7 Hypothese H-6: Riskpremium nach dem Asset-Pricing-Ansatz;240
9.8;4.8 Einfluss der Erwartungsbildungs-Annabme;251
10;5 Zusammenfassung und weiterer Forschungsbedarf;258
10.1;5.1 Zusammenfassung;258
10.2;5.2 Weiterer Forschungsbedarf;266
10.3;5.3 Resiimee;267
11;Anhang;269
12;Literaturverzeichnis;270
Begriffsbestimmungen und Rahmenbedingungen der Untersuchung.- Theorie der Forward-Preisbildung.- Empirische Untersuchungen.- Zusammenfassung und weiterer Forschungsbedarf.
4 Empirische Untersuchungen (S. 93-94)
Ausgangspunkt der empirischen Überprüfung der in Kapitel 3 abgeleiteten Arbeitshypothesen sind die im deutschen OTe-Termin markt gehandelten Forwardkontrakte im Zeitraum vom August 1999 bis Juni 2002. Auf Basis dieser Kontrakte wurde untersucht, inwieweit die in dieser Zeit beobachteten Preise bzw. deren Entwicklung den in den Arbeitshypothesen formulierten Zusammenhangen entsprachen und somit dem der Arbeitshypothese zugrunde liegenden Preisbildungsansatz unterstützten. Ziel der Untersuchung war es, die Relevanz des jeweiligen theoretischen Ansatzes für die Preisbildung von Strom-Forwardkontrakten zu ermitteln.
In den folgenden Abschnitten werden Methodik und Ergebnisse der im Rahmen der vorliegenden Arbeit durchgeführten Hypothesen-Tests vorgestellt. Dazu wird für jede Arbeitshypothese zunächst die jeweils verwendete Untersuchungsmethodik erläutert und die aus der Untersuchung resultierenden Ergebnisse kurz dargestellt. Die Ergebnisse werden dann gegen die in den Arbeitshypothesen vermuteten Zusammenhänge gespiegelt und hinsichtlich ihrer Obereinstimmung diskutiert. Entsprechend dem jeweiligen Resultat kann dann die Relevanz des zugrunde liegenden Ansatzes für die Preisbildung vor Strom-Forwardkontrakten bewertet werden. Zur Prüfung der Arbeitshypothesen wurden überwiegend statistische Methoden verwendet, die bereits in anderen Arbeiten zur empirischen Analyse der Forward Preisbildung - zumeist mit anderen Underlyings als Strom - eingesetzt wurden.
Zu diesen Methoden zahlen u.a. die mehrstufige Kointegrationsanalyse von Johansen (1988. 1991) und Johansen/Juse/ius (199/) sowie die nicht-parametrische Regressionsanalyse und der Parameter-Restriktionstest von Theil (1950). Da diese Methoden nicht in der statistischen Standardliteratur vertreten sind, sollen sie in einem nachfolgenden separaten Abschnitt anwendungsbezogen erläutert werden. Die übrigen verwendeten Methoden werden - soweit sie keine Standardmethoden darstellen - im Rahmen der Untersuchung der entsprechenden Hypothese kurz erläutert. Für die Untersuchungen der Arbeitshypothesen konnte in den meisten Fallen nur auf sehr begrenztes Datenmaterial zurückgegriffen werden. Die Ursache für diesen - auch die Menge der einsetzbaren Untersuchungsverfahren Iimitierenden - Mangel an Preisdaten ist die erst kurze Zeit zurückliegende Liberalisierung des deutschen Strommarktes. Verlässliche Forwardpreise liegen so erst ab Mittel 1999 nach Etablierung eines nennenswerten Stromhandelsmarktes vor.
Dieser relativ kurze Zeitraum von 35 Monaten bringt zwangsläufig die Gefahr mit sich, dass aufgrund von Lerneffekten und Marktstrukturveränderungen sowie einer unzureichende Liquidität in der Frühphase des Marktes die Untersuchungsergebnisse verzerrt sind oder nur für diese Frühphase dem Marktes gültig sind. So zeigte beispielsweise eine Analyse der Preisentwicklung von Futures auf Aktienindices in neu etablierten Markten von Figlewski (1984), dass die Futures-Preise zunächst signifikant von ihrem theoretisch erforderlichen Gleichgewichtspfad abwichen und sich erst nach einigen Monaten dem langfristigen Gleichgewichtszustand annährten.
Da die Frage nach der Angemessenheit des Untersuchungszeitraumes der vorliegenden Arbeit genauso wenig eindeutig geklärt werden kann wie die Frage nach dem optimalen Zeitraum für eine solche Untersuchung (mit zunehmender Lange steigt die Wahrscheinlichkeit von verzerrenden Strukturbrüchen wie etwa dem Marktaustritt dominierender Unternehmen), musste die Rahmenbedingung des kurzen Untersuchungszeitraumes durch entsprechende Testverfahren und eine adäquate Ergebnisinterpretation berücksichtigt werden. Zur Berücksichtigung des kurzen Untersuchungszeitraums wurde daher in allen Untersuchungen darauf geachtet, dass der Umfang der verwendeten Daten mindestens der Datenbasis von vergleichbaren Untersuchungen in der Literatur entsprach.
Um auszuschließen, dass bestimmte Ergebnisse letztlich nur Folge einer unzureichenden Liquidität im Markt waren, wurde bei allen wesentlichen Untersuchungsergebnissen die Liquidität der Kontrakte im Untersuchungszeitraum überprüft. Nicht zuletzt sollte berücksichtigt werden, dass die Ergebnisse zunächst nur den Anspruch erheben können (und wollen), die Situation im deutschen Strom Terminmarkt von 1999 bis 2002 widerzuspiegeln, spätere Untersuchungen werden dann zeigen, ob diese Ergebnisse auch für einen Strommarkt in fortgeschrittener Marktphase Gültigkeit beanspruchen können.