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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 322 Seiten

Reihe: Privatdetektiv Jules van Dyck

Schröder Die Hexen von Nethy Bridge

Privatdetektiv Jules van Dyck auf Spurensuche in den schottischen Highlands
2. Auflage 2025
ISBN: 978-3-8192-5233-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Privatdetektiv Jules van Dyck auf Spurensuche in den schottischen Highlands

E-Book, Deutsch, Band 2, 322 Seiten

Reihe: Privatdetektiv Jules van Dyck

ISBN: 978-3-8192-5233-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein mysteriöser Fall, ein nebelverhangenes Land und ein Detektiv, der zu tief gräbt. Als Max Malinowski während einer Männertour in den schottischen Highlands spurlos verschwindet, beginnt für seine Frau Karin ein Albtraum. Sie beauftragt den erfahrenen Privatdetektiv Jules van Dyck, der bald auf Hinweise stößt, die weit über ein einfaches Verschwinden hinausgehen. Rund um das abgelegene Nethy Bridge häufen sich seit Jahren unerklärliche Vorfälle. Die Spuren führen zu einem uralten Wicca-Zirkel und zu dunklen Ritualen, die niemand je hätte entdecken sollen. Van Dycks Nachforschungen werden zu einem gefährlichen Spiel, denn während er dem Unfassbaren näherkommt, gerät er selbst ins Visier der Schatten. Ein atmosphärischer Thriller zwischen Aberglauben und Wirklichkeit - spannend bis zur letzten Seite. Bist du bereit, in die dunkle Seele der Highlands zu blicken?

Burkhard Schröder wurde 1958 in NRW geboren und wuchs im Solingen auf. Liebe und Beruf führten ihn nach Krefeld, wo er bis heute lebt.
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PROLOG


Maximilian Malinowski warf einen letzten Blick aus dem Fenster seines Zimmers. Strahlender Sonnenschein lag über den farbenfrohen Hügeln der Highlands – perfekte Bedingungen für ihre erste Wanderung mit anschließendem Angeln. Voller Vorfreude auf das Abenteuer unter freiem Himmel ging der Aachener Finanzbeamte beschwingt zum Frühstück nach unten. Doch trotz seiner guten Laune kreisten seine Gedanken um seine schwangere Frau Karin. Sie war es gewesen, die ihn zu dieser Männertour überredet hatte. Max liebte die 39-jährige Belgierin aus Eupen, die er vor vier Jahren auf dem Aachener Weihnachtsmarkt kennengelernt hatte. Ihn nun für einige Tage von ihr zu trennen, fiel ihm nicht leicht. Doch Karin hatte gelächelt und gemeint, es würde ihm guttun, seine Wanderlust noch einmal auszuleben – besonders, da er bereits seinen Erziehungsurlaub beantragt hatte. Als sie sich begegneten, war es Liebe auf den ersten Blick – wenn man denn an so etwas glaubte. Und Max tat das. Karin war genau das, was man nahe dem Dreiländereck ein »lecker Mädche« nannte. Schon ihr erster Blickwechsel vor dem Dom hatte ihn verzaubert, sein Herz schneller schlagen lassen. Aber auch er war ihr sofort aufgefallen: Sein kantiges, symmetrisches Gesicht mit den feinen Grübchen um die braunen Augen und das volle, schwarze Haar – all das hatte sie an dem großen Mann bemerkt. Max war kein Muskelpaket, aber das regelmäßige Joggen hielt ihn in Form. Nur ein kleiner Bierbauch erinnerte daran, dass er nicht vollkommen auf Genuss verzichtete.

»Coffee?« Die Stimme der korpulenten Kellnerin riss ihn aus seinen Gedanken. Gerade wollte er den Frühstücksraum betreten, die gelbe Fleecejacke über die Schultern geworfen.

»Gerne«, erwiderte er lächelnd. Die Frau mit der Kanne folgte ihm und füllte seine Tasse.

Am Tisch saßen bereits Frank und Goran – als hätten sie sich abgesprochen, trugen beide rot-karierte Holzfällerhemden über ihren Jeans.

Die erste Nacht im Nethy Cottage war erholsam gewesen. Doch als Maximilian das Frühstück auf den Tellern sah, verzog er das Gesicht. Trockener Fisch, eine Schüssel Bohnen, ein angebranntes Spiegelei, drei Champignons, zwei halbe Scheiben Toast und zwei vor Fett triefende Würstchen – nicht gerade das, was sie sich erhofft hatten.

»Ich bin wirklich nicht verwöhnt«, sagte Goran, der Maximilians Blick bemerkt hatte, »aber davon esse ich keinen Bissen!«

»Den Kaffee probierst du besser gar nicht erst«, warnte Frank und verzog das Gesicht. »Der erinnert mich an die dünne Brühe meiner sparsamen Großmutter!«

Maximilian grinste und richtete seine Aufmerksamkeit auf das Equipment für den Tag am Fluss. Klappschemel, Klapptisch, Kescher und ausziehbare Angeln – ein Sammelsurium für eine echte Männertour, bereitgestellt neben ihren prall gefüllten Rucksäcken.

»Sollen wir lieber Tee bestellen?«, fragte Maximilian und rümpfte die Nase, als er einen vorsichtigen Schluck des hellbraunen Gebräus nahm.

»Nee! Ich habe gestern am Ortseingang ein Coffeeshop gesehen. Sah ganz vielversprechend aus«, sagte Goran.

»Dann los.« Frank schob seine schmale Brille mit der Metallfassung nach oben und stand auf. »Wenn wir heute wirklich wandern, brauche ich vorher ein anständiges Frühstück.«

»Ich versuche später, das Frühstück umzubestellen«, meinte Maximilian und dachte an sein Budget. Zehn Tage lang auswärts zu essen, würde teuer werden – und vor der Geburt ihres Kindes gab es noch genug Anschaffungen.

Sie verließen die Pension und traten auf die wenig befahrene Straße. Maximilian drehte sich noch einmal um. Auf den ersten Blick wirkte das Nethy Cottage einladend. Die kleine Neonreklame über der Natursteinfassade flackerte sanft. Drinnen empfing die Gäste ein behagliches, wenn auch etwas altmodisches Ambiente. Ein dunkelbraunes Ledersofa mit Messingknöpfen stand gegenüber der Rezeption, daneben eine Vitrine aus Weichholz. Eine große Turmuhr mit kunstvollen Schnitzereien verlieh dem Raum eine fast ehrwürdige Atmosphäre.

Gemütlich war es hier, keine Frage. Fast zu gemütlich für eine Herrentour. Aber ein gutes Frühstück hätte diesen Ort perfekt gemacht.

Doch in der Küche musste ein wahrer Schlendrian am Werk sein – da war sich Maximilian sicher. Großbritannien hatte unter Feinschmeckern zwar keinen besonderen Ruf, aber dieses Frühstück war eine Frechheit – mit Ausnahme der Rhabarbermarmelade, wie Goran auf dem Weg zum Auto betonte. Maximilian musste ihm zustimmen.

»Ich will mich nicht weiter darüber ärgern«, sagte Frank, schloss den Vito auf und wartete, bis alles verstaut war, bevor er den Wagen startete. »Ich freue mich auf den schönen Tag mit euch!«

Mit seinen 1,68 Metern war Frank der Kleinste von ihnen – und normalerweise auch derjenige, der sich am schnellsten aufregte. Umso mehr wunderte sich Max über seine Gelassenheit. Der Krefelder war mit seiner Event-Gastronomie über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Maximilian hatte ihn vor vielen Jahren in seinem Club kennengelernt und mochte ihn auf Anhieb. Frank war gutherzig und hatte die Fähigkeit, selbst den trägsten Stubenhocker mit seiner ansteckend guten Laune mitzureißen.

Damals hatte Maximilian noch in Krefeld gearbeitet, bevor er vorübergehend zum Finanzamt nach Aachen versetzt wurde. Doch vor einigen Jahren hatte er selbst um eine dauerhafte Versetzung gebeten – wegen Karin. Er hatte sich in die hübsche Belgierin verliebt und sie schließlich geheiratet.

Die drei Männer bildeten ein Trio, das ungleicher kaum sein konnte – und doch verstanden sie sich bestens. Goran etwa hatte einen kroatischen Vater und eine österreichische Mutter aus Wien, wo er in greifbarer Nähe des Praters aufgewachsen war. Maximilian kannte ihn seit über sieben Jahren. Als Koch eines Wiener Hotels hatte Goran sich Hals über Kopf in eine deutlich ältere Krefelderin verliebt und war ihretwegen nach Deutschland gezogen.

Maximilians Frau Karin wusste, dass Frank in Bezug auf Frauen anders gestrickt war. Beziehungen, die länger als ein paar Monate dauerten, waren bei ihm eine Seltenheit. Und trotzdem hatte sie ihn ermutigt, an der Männertour durch die schottischen Highlands teilzunehmen.

Nach einem kurzen, aber ausgewogenen Frühstück brachen die Freunde auf. Maximilian hatte mit einer dreistündigen Wanderung bis zu einem der Bäche oder Flüsse bei Glenmore gerechnet. Doch schon nach zwei Stunden fanden sie einen idyllischen Flecken Natur an einem sanft plätschernden Bach.

»Seht euch mal um!«, forderte Frank die anderen auf und ließ seinen Blick lächelnd über das beeindruckende Schattenspiel der Landschaft schweifen. »Einen schöneren Ort finden wir nicht so schnell!«

Maximilian ließ seinen Blick über die Landschaft schweifen und nickte zufrieden. »Wunderschön!«, murmelte er, während er den Klapptisch und einen Schemel auspackte. »Wer sammelt Holz?«

»Ich übernehme das!«, rief Goran gut gelaunt und machte sich auf den Weg zum Wald.

»Dann kümmere ich mich um die Feuerstelle«, sagte Frank und ging ans Werk. Maximilian klappte die übrigen Stühle auf, fixierte seine Angel am Ufer und sog tief die kühle, saubere Luft der spätsommerlichen Highlands ein. Als er sich umsah, entdeckte er eine Bewegung im flachen Wasser.

»Hey, da sind Krebse im Fluss!«, rief er und deutete auf eine Stelle im Bachbett.

Frank trat leise an seine Seite und folgte seinem Blick. »Tatsächlich!«, sagte er und griff nach dem Kescher. »Mal sehen, ob sie sich fangen lassen.«

Während Frank sein Glück versuchte, kehrte Goran aus dem friedvollen Wald zurück – allerdings nicht ganz so geräuschlos. Mit einem lauten Rascheln zog er ein wild zusammengewürfeltes Bündel Äste hinter sich her. Maximilian trat ihm ein paar Schritte entgegen und legte den Finger an die Lippen.

»Pssst. Krebse! Frank hat schon ein paar erwischt«, erklärte er.

Goran grinste, während Frank triumphierend den Kescher aus dem Wasser hob. »Stellt schnell den Eimer bereit! Und passt auf eure Finger auf!«, warnte er lachend, als er einen weiteren Krebs herauszog.

Nach einer Stunde lagen acht prächtige Exemplare im Eimer.

»Wer hätte das nach unserem mageren Frühstück gedacht?« Maximilian betrachtete die Beute zufrieden. »Für einen kleinen Snack reicht das allemal!«

Sie saßen bis zum Nachmittag um ihr Lagerfeuer, redeten über Gott und die Welt und ließen sich von der atemberaubenden Kulisse treiben. Irgendwann drehten sich ihre Gespräche um Franks Frauengeschichten, die für allgemeine Belustigung sorgten. Nebenbei angelten sie noch zwei Bachforellen, die sie mit einem kühlen Bier über dem Feuer grillten.

Es war ein unbeschwerter Tag an diesem kleinen Fluss. Doch so vertieft waren sie in ihre Gespräche, dass sie nicht bemerkten, wie sie aus einiger...



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