Schubert | Lernen lehren | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

Schubert Lernen lehren

Arbeitsbuch für Lehrende in Pflege- und Gesundheitsberufen
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-456-95990-0
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Arbeitsbuch für Lehrende in Pflege- und Gesundheitsberufen

E-Book, Deutsch, 208 Seiten

ISBN: 978-3-456-95990-0
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Ausbildung und Studium sind mit Lernen verbunden, daran führt kein Weg vorbei. Lehrende sind gefordert, die Lernkompetenzentwicklung in die berufliche Ausbildung zu integrieren. Sie haben vielseitige Möglichkeiten, die individuellen Lernprozesse und -erfolge zu unterstützen - sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unterrichts. Wenn sie dies mit der „Brille der Lernenden“ tun, agieren sie nicht nur als Lehrer*innen, sondern mit der Haltung eines Coaches. Genau aus dieser Perspektive heraus begleitet das Fachbuch die Leser*innen. Es geht auf die verschiedenen Lernorte ein und enthält konkrete Fallsituationen aus der Lehr- und Lernpraxis der Gesundheitsberufe. Gleichzeitig bietet es viele Instrumente, die sowohl zur Reflexion des bisherigen Lernens dienen als auch Tipps und Hinweise für ein erfolgreiches Lernen bereitstellen. Lehrende können sie ebenso innerhalb der Lehre einsetzen wie in Lernberatungsgesprächen. Die Autorin stützt sich neben ihrer langjährigen Erfahrung als Lerncoach und Dozentin auf ihre umfassenden praktischen Erfahrungen in der Physiotherapie und auf ihre theoretische Expertise als Pflege- und Gesundheitswissenschaftlerin. Sie ist überzeugt davon, dass jeder seine Lernkompetenzen steigern kann. Folgende Aspekte bilden den Rahmen des Fachbuches: •Teil 1:Wie Lernen funktioniert •Teil 2:Der Lehrer als Lerncoach •Teil 3:Der erfolgreiche Start in die Ausbildung: Lernbiografie, Motive, Ziele, Routinen •Teil 4:Dranbleiben und Durchhalten während der Ausbildung: Zeitmanagement, Lernen im Unterricht und zu Hause, Lernen in der Praxis •Teil 5: Prüfungen bestehen - nicht nur am Ausbildungsende: Vorbereitung, Durchführung, Umgang mit Prüfungsangst.

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Zielgruppe


Ergotherapeuten
Physiotherapeuten
Pflegende


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis und Vorwort;7
2;Wie das Buch aufgebaut ist;17
3;1 Wie lernen funktioniert;21
3.1;1.1 Gehirngerechtes Lernen;22
3.2;1.2 Rechte und linke Hirnhälfte;28
3.3;1.3 Leistungskurve und Biorhythmus;29
3.4;1.4 Vergessenskurve;32
3.5;1.5 Lernfördernde und -hindernde Faktoren;34
3.6;1.6 Bewegt denken und lernen;39
4;2 Der Lehrer als Lerncoach;43
4.1;2.1 Lerncoaching – mehr als Lehren;44
4.2;2.2 Wozu Lerncoaching?;45
4.3;2.3 Zugrunde liegendes Beratungsverständnis;46
4.3.1;2.3.1 Selbstorganisiertes Lernen und Metakognition;46
4.3.2;2.3.2 Personenzentrierte Gesprächsführung nach Rogers;47
4.3.3;2.3.3 Handlungsleitende Prinzipien;49
4.4;2.4 Der Lerncoaching-Prozess;51
4.5;2.5 Möglichkeiten und Grenzen des Lerncoachings;54
5;3 Der erfolgreiche Start in die Ausbildung;57
5.1;3.1 Der Übergang in die Ausbildung;58
5.2;3.2 Reflexion des bisherigen Lernens;59
5.2.1;3.2.1 Schlüsselkompetenzen – Grundlage für erfolgreiches Lernen;64
5.2.2;3.2.2 Den passenden Lernrhythmus finden;68
5.2.3;3.2.3 Eigenverantwortliches Lernen braucht Verbindlichkeit;70
5.3;3.3 Motive und Ziele als Voraussetzung für erfolgreiches Lernen;71
5.3.1;3.3.1 Motivation und Volition;71
5.3.2;3.3.2 Lernziele formulieren und verfolgen;79
5.3.3;3.3.3 Prokrastination;85
5.3.4;3.3.4 Work-Life-Balance;86
5.3.5;3.3.5 (Neue) Routinen schaffen;88
6;4 Dranbleiben und Durchhalten während der Ausbildung;91
6.1;4.1 Zu Hause lernen;92
6.2;4.2 Lernen mit Struktur;95
6.3;4.3 Schlüsselkompetenz Zeitmanagement;98
6.3.1;4.3.1 Zeitmanagement ist Selbstmanagement;98
6.3.2;4.3.2 Zeitdiebe identifizieren und eliminieren;100
6.3.3;4.3.3 Arbeiten mit Lern- und Arbeitsplänen;106
6.3.4;4.3.4 Lerntage gestalten;115
6.4;4.4 Lernen im Unterricht;116
6.4.1;4.4.1 Mitarbeiten und Mitschreiben im Unterricht;118
6.4.2;4.4.2 Vor- und Nachbereitung von Unterrichtsstunden;120
6.4.3;4.4.3 Wissen wiederholen und festigen;123
6.5;4.5 Erfolgreich präsentieren;124
6.5.1;4.5.1 Vorbereitung, Durchführung und Abschluss;125
6.5.2;4.5.2 Tipps gegen Lampenfieber;129
6.5.3;4.5.3 Übungen zum schnellen Entspannen;132
6.6;4.6 Lerntechniken;134
6.6.1;4.6.1 Visualisierungstechniken;136
6.6.2;4.6.2 Eselsbrücken;140
6.6.3;4.6.3 Spickzettel;142
6.6.4;4.6.4 Karteikarten;144
6.6.5;4.6.5 Loci-Methode;147
6.6.6;4.6.6 Lernen mit dem Smartphone;150
6.6.7;4.6.7 Allgemeine Gedächtnisstützen;152
6.7;4.7 Lernen in der Praxis;153
7;5 Prüfungen bestehen – nicht nur am Ausbildungsende;159
7.1;5.1 Schriftliche Prüfungen;163
7.1.1;5.1.1 Auf Klausuren vorbereiten;163
7.1.2;5.1.2 Klausuren schreiben;167
7.1.3;5.1.3 Tipps gegen die Aufregung;168
7.2;5.2 Mündliche Prüfungen;170
7.2.1;5.2.1 Mündliche Prüfungen vorbereiten;170
7.2.2;5.2.2 Mündliche Prüfungen bestehen;175
7.2.3;5.2.3 Tipps gegen die Prüfungsangst;178
7.3;5.3 Praktische Prüfungen;181
7.3.1;5.3.1 Sich auf praktische Prüfungen vorbereiten;181
7.3.2;5.3.2 Praktische Prüfungen bestehen;187
8;6 Zu guter Letzt;193
9;Anhang;195
10;Über die Autorin;197
11;Literaturverzeichnis;199
12;Sachwortverzeichnis;205


2.1 Lerncoaching – mehr als Lehren

Pätzold definiert Lernberatung als „zeitlich befristete Interaktion zwischen einem Berater und einem Ratsuchenden mit dem Ziel, in einem bestimmten Problem- oder Handlungsbereich Lösungen und Strategien zu entwickeln, die dann – möglicherweise unter Beteiligung des Beraters – vom Ratsuchenden implementiert werden können“ (Pätzold, 2004, S. 52). Lerncoaching ist eine spezielle Form der pädagogisch- psychologischen Beratung (Hardeland, 2015). Der Begriff setzt sich aus den Worten „Lernen“ und „Coaching“ zusammen. Es geht also um einen Begleitungsprozess, der das Lernen von Menschen in seinen unterschiedlichen Formen und Methoden fokussiert.

Er berücksichtigt aber auch die verschiedenen Einflussfaktoren, die das Lernen und seine Prozesse fördern oder hemmen. Beratung in Form von Coaching erteilt keine klugen Ratschläge, sondern findet als „horizontale Beratung auf Augenhöhe“ statt. Es ist eine Art Hilfe zur Selbsthilfe. Coach und Lernende sind gleichberechtigte Gesprächspartner. Der Coach ist bemüht, den Lernenden bei der Gestaltung ihrer Lernprozesse und –fortschritte unterstützend zur Seite zu stehen, indem er zur Reflexion anregt und/oder Handlungsalternativen aufzeigt, aus denen die Lernenden auswählen.

Lerncoaching ist keine Nachhilfe, denn es wird kein Fachwissen vermittelt. Stattdessen geht es um die Auseinandersetzung mit den eigenen Lernprozessen und den damit verbundenen Stärken und Schwächen, um den aktuellen Lernstand zu beschreiben, ein gezieltes Vorankommen zu initiieren und zu planen, geeignete Lernwege zu finden und vor allem Verantwortung für den eigenen Lernprozess zu übernehmen.

Der Lerncoach sieht in dem Lernenden einen Experten für sich und sein eigenes Lernen. Deshalb muss auch der Lernende selbst die Entscheidung für seine persönlichen Lernaktivitäten treffen. Der Coach gibt ihm dabei Impulse und beobachtet das Geschehen.

Mein Lerncoachingkonzept hat sich im Laufe vieler Jahre nach und nach (weiter-)entwickelt und ist ein Stück weit angelehnt an das Lernberatungskonzept von Klein und Reutter (2011). Ihm liegt ein Lernberatungsverständnis zugrunde, das Lernen in einem individuellen und flexiblen Gestaltungsrahmen begleitet und unterstützt. Es basiert auf Verantwortungsteilung und Interaktion und beinhaltet Aushandlungsprozesse, die nicht beliebig sind, sondern orientierungsgebende Standards benötigen. Lernberatung als eine erwachsenenpädagogische Intervention umfasst demnach

• eine pädagogische Grundhaltung und einen bewussten didaktischen Blick,
• ein Lernberatungsverständnis, das auf die Selbstorganisation von (lebensbegleitendem) Lernen abzielt,
• ein Lernarrangement, das eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Lernen ermöglicht,
• die Formulierung und Berücksichtigung handlungsleitender Prinzipien, die der Beratungssituation einen Rahmen geben und für Kontinuität sorgen,
• Gestaltungsansätze, die Handlungsraum für die individuelle und aktive Entwicklung von beruflichen Kompetenzen und Lebensperspektiven eröffnet (Klein & Reutter, 2011, 21f).

Lerncoaching unterstützt Lernende bei der Planung, Durchführung und Umsetzung ihrer Lernaktivitäten und zielt darauf ab, Lernprozesse zu optimieren. Dabei geht es nicht um die Vermittlung fachlicher Kenntnisse, sondern um die Unterstützung des Lernenden beim Erwerb dieser Kenntnisse (Schubert, 2013).

Natürlich findet formales Lernen in einem institutionell vorgegebenen Rahmen statt, der an bestimmte Bedingungen geknüpft ist. Aber auch dieser gibt Spielräume, den Unterricht für die Lernenden möglichst wenig belastend, kalkulierbar und erfolgreich zu gestalten (Fromm, 2017). Dabei ist es besonders wichtig, dass Lehrende in ihrem Verhalten kongruent sind.



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