Schulz-Walz Mitgliederorientierte Organisationsgestaltung in Wirtschaftsverbänden
2006
ISBN: 978-3-8350-9467-3
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Bedeutung, Herausforderungen und Konzeptionen
E-Book, Deutsch, 280 Seiten, eBook
Reihe: NPO-Management
ISBN: 978-3-8350-9467-3
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Franziska Schulz-Walz untersucht, welche Bedeutung der Organisationsgestaltung im Kontext eines mitgliederorientierten Managements zukommt und welche Aufgaben bei der Realisierung der Mitgliederorientierung in Wirtschaftsverbänden zu bewältigen sind.
Dr. Franziska Schulz-Walz promovierte bei Prof. Dr. Dieter Witt am Fachgebiet Dienstleistungsökonomik der Technischen Universität München.
Zielgruppe
Research
Weitere Infos & Material
1;Geleitwort;6
2;Vorwort;7
3;Inhaltsverzeichnis;9
4;Abbildungsverzeichnis;15
5;Tabellenverzeichnis;17
6;Abkürzungsverzeichnis;19
7;I. Einführung;21
7.1;A. Problemstellung und Zielsetzung;21
7.2;B. Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit;23
8;II. Wirtschaftsverbande und Organisation - Zentrale Begriffe und theoretische Grundlagen;26
8.1;A. Wirtschaftsverbande als Erfahrungsobjekt;26
8.1.1;1. Definition und Abgrenzung des Betrachtungsgegenstands Wirtschaftsverband;26
8.1.2;2. Organisatorische Merkmale von Wirtschaftsverbanden;31
8.2;B. Organisationstheoretische Grundlagen;49
8.2.1;1. Organisationsverstandnis und begriffliche Klarung organisatorischer Gestaltungsvariablen;49
8.2.2;2. Überlegungen zum Status quo der Organisationstheorie und ihrer Verortung in der vorliegenden Arbeit;53
8.2.3;3. Analyse ausgewählter organisationstheoretischer Ansätze beziiglich ihres Erklarungspotenzials fur die Organisationsgestaltung in Wirtschaftsverbänden;59
9;III. Mitgliederorientiertes Management in Wirtschaftsverbänden - Erfordernis und Herausforderung;74
9.1;A. Typologisierung der Mitglieder von Wirtschaftsverbänden;74
9.2;B. Mitgliederorientierung als Leitidee des Verbandsmanagements;82
9.2.1;1. Zum Begriff Mitgliederorientierung;82
9.2.2;2. Mitgliederorientierung im Zielsystem von Wirtschaftsverbänden;86
9.2.3;3. Grenzen der Mitgliederorientierung in Wirtschaftsverbänden;93
9.3;C. Organisationsgestaltung als Handlungsfeld eines mitgliederorientierten Verbandsmanagements;99
9.3.1;1. Anforderungen an die Konzeption eines mitgliederorientierten Verbandsmanagements;99
9.3.2;2. Handlungsfelder mitgliederorientierten Verbandsmanagements;102
10;IV. Zu Stand und aktuellen Problemen des Verbandsmanagements und der Verbandsorganisation - Eine empirische Analyse;112
10.1;A. Vorgehensweise und Eckdaten der empirischen Untersuchung;112
10.2;B. Darstellung und Diskussion der Ergebnisse;121
11;V. Identifikation von Anforderungen der Mitglieder und Erarbeitung von Mitgliederschaftsprofilen - Analysen als Basis mitgliederorientierter Organisationsgestaltung;153
11.1;A. Anforderungen der Mitglieder als Mafigabe fur die Gestaltung der Verbandsorganisation;153
11.2;B. Beriicksichtigung unterschiedlicher Mitgliederschaftsprofile im Rahmen der Organisationsgestaltung;172
12;VI. Optionen zur Gestaltung einer mitgliederorientierten Organisation in Wirtschaftsverbänden;190
12.1;A. Bezugsrahmen fiir die Entwicklung mitgliederorientierter GestaltungsmaBnahmen im Handlungsfeld Verbandsorganisation;190
12.2;B. Gestaltungsebene der organisationalen Grundordnung;196
12.3;C. Gestaltungsebene des organisationalen Gerüsts;216
12.4;D. Gestaltungsebene der Organisationseinheiten;233
12.5;E. Gestaltungsebene der organisationalen Querverbindungen;247
13;VII. Zusammenfassung;261
14;Anhang;267
15;Quellenverzeichnis;277
Einführung.- Wirtschaftsverbände und Organisation — Zentrale Begriffe und theoretische Grundlagen.- Mitgliederorientiertes Management in Wirtschaftsverbänden — Erfordernis und Herausforderung.- Zu Stand und aktuellen Problemen des Verbandsmanagements und der Verbandsorganisation — Eine empirische Analyse.- Identifikation von Anforderungen der Mitglieder und Erarbeitung von Mitgliederschaftsprofilen — Analysen als Basis mitgliederorientierter Organisationsgestaltung.- Optionen zur Gestaltung einer mitgliederorientierten Organisation in Wirtschaftsverbänden.- Zusammenfassung.
III. Mitgliederorientiertes Management in Wirtschaftsverbänden - Erfordernis und Herausforderung (S. 54-55)
A. Typologisierung der Mitglieder von Wirtschaftsverbänden
Bei Wirtschaftsverbänden, die, wie bereits dargelegt, Eigeninteressenverbande sind, stehen die Mitglieder im Mittelpunkt des Verbandgeschehens. Die Mitgliederschaft von Wirtschaftsverbänden ist in ihrer Gestalt vielfältig und in ihrer Zusammensetzung bisweilen heterogen. Sie prägt die Interessen, mit welchen sich der Wirtschaftsverband konfrontiert sieht, ist somit zugleich Objekt und Einflussfaktor der Umsetzung von Mitgliederorientierung. Unterschiedliche Merkmale bieten sich zur Differenzierung von Verbandsmitgliedern an. Im Folgenden soll mit Hilfe ausgewählter Typologisierungskriterien ein kurzer Überblick über die verschiedenen Mitgliedergruppen gegeben werden.
Dieser soll helfen, die Mannigfaltigkeit der Mitgliederschaft von Wirtschaftsverbänden und sich daraus ergebene Konsequenzen für das Verbandsmanagement erfassen zu können. Hinsichtlich ihrer Art können Mitglieder dabei zunächst in Individuen und Organisationen unterteilt werden. Einzelpersonen als Mitglieder finden sich vor allem bei Berufsverbänden, bei denen in der Regel eine bestimmte berufliche Qualifikation Aufnahmekriterium ist.
Als Beispiele für Berufsverbande in Deutschland können der Hartmannbund - Verband der Arzte Deutschlands e.V. (HB), der Bund Deutscher Architekten oder auch der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK) angeführt werden. Darüber hinaus existieren auch Zusammenschlusse von Individuen, die zwar nicht derselben Berufsgruppe angehören, aber ähnliche wirtschaftliche Interessen vertreten. Ein Beispiel hierfür ist die Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer e.V. (ASU). Unter den Mitgliedertypus Organisation fallen verschiedene Organisationsformen, so dass eine weitere Aufgliederung sinnvoll erscheint. Es sind als Erstes Unternehmen zu nennen.
Diese können sich bei einem Zusammenschluss sowohl an fachlichen als auch an regionalen Kriterien orientieren. Die Branchen- und Fachverbande sowie die Arbeitgeberverbande, welche dadurch entstehen, bilden den Kern der Landschaft deutscher Wirtschaftsverbande. Als Beispiele aus der Industrie sollen hier unter anderem der Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie e.V. (VBM) oder der Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) genannt werden, ein Beispiel aus dem Dienstleistungssektor ist der Deutsche Reisebüro und Reiseveranstalter Verband e.V. (DRV). Auch die Innungen können zu den Unternehmensverbänden gezahlt werden.
Die Mitgliedschaft in diesen ist selbständigen Handwerkern vorbehalten. Wenngleich sie damit personenbezogen ist, kann der Handwerker doch als Interessenvertreter seines Betriebs betrachtet werden. Dieser liefert häufig auch die Bemessungsgrundlage für die Beitragszahlungen an die Innung. Neben Unternehmen haben auch Nonprofit-Betriebe die Möglichkeit, Verbande zu gründen, die ihre wirtschaftlichen Interessen vertreten. Ein Beispiel ist der Verband Deutscher Universitätsklinika e.V. (VDU). Diese Verbande fallen gegenüber den Unternehmensverbänden zahlenmäßig jedoch weniger ins Gewicht und offenbaren hinsichtlich ihres Managements auch keine augenfälligen Unterschiede zu diesen. Ferner stellen Genossenschaften eine Organisationsform dar, die Mitgliedschaften in Verbanden eingeht. Sie sind in zahlreichen Prüfungsverbänden organisiert.