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E-Book, Deutsch, 240 Seiten

Schwab Die Vierte Industrielle Revolution

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

ISBN: 978-3-641-20317-7
Verlag: Pantheon
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Die größte Herausforderung unserer Zeit
Ob selbstfahrende Autos, 3-D-Drucker oder Künstliche Intelligenz: Aktuelle technische Entwicklungen werden unsere Art zu leben und zu arbeiten grundlegend verändern. Die Vierte Industrielle Revolution hat bereits begonnen. Ihr Merkmal ist die ungeheuer schnelle und systematische Verschmelzung von Technologien, die die Grenzen zwischen der physischen, der digitalen und der biologischen Welt immer stärker durchbrechen. Wie kein anderer ist Klaus Schwab, der Vorsitzende des Weltwirtschaftsforums, in der Lage aufzuzeigen, welche politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Herausforderungen diese Revolution für uns alle mit sich bringt.

Klaus Schwab, geboren 1938 in Ravensburg, ist Gründer und Vorsitzender des Weltwirtschaftsforums. Die in Genf ansässige Stiftung ist eine gemeinnützige Organisation, die das alljährlich in Davos stattfindende »World Economic Forum« (WEF) ausrichtet, ein Treffen international führender Wirtschaftsexperten, Politiker, Intellektueller und Journalisten. Sein 2016 erschienenes Buch »Die Vierte Industrielle Revolution« stand monatelang auf der Wirtschaftsbestsellerliste.
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Einleitung Die größte und wichtigste der vielen verschiedenen, faszinierenden Herausforderungen, denen wir gegenwärtig gegenübersstehen, ist das Verständnis und die Gestaltung der neuen technologischen Revolution, die mit nichts Geringerem als einem tiefgreifenden Wandel der menschlichen Zivilisation einhergeht. Wir stehen am Anfang einer Revolution, die unsere Art zu leben, zu arbeiten und miteinander zu interagieren, grundlegend verändern wird. Aufgrund ihrer enormen Tiefen- und Breitenwirkung sowie ihrer Komplexität ist das, was ich als die Vierte Industrielle Revolution bezeichne, ein in der Geschichte der Menschheit beispielloser Vorgang. Die Geschwindigkeit und das Ausmaß dieser neuen Revolution verstehen wir noch immer nicht vollständig. Nehmen wir die unbegrenzten Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, dass Milliarden von Menschen über mobile Endgeräte miteinander verbunden sind: Rechenleistung, Speicherkapazität und der Zugang zu Wissen stehen in einem bislang ungekannten Umfang zur Verfügung. Oder denken wir an die erstaunliche Gleichzeitigkeit bahnbrechender technischer Innovationen bei neuen Technologien, in so breit gefächerten Gebieten wie Künstlicher Intelligenz (KI), Robotik, Internet der Dinge (IoT), selbstfahrenden Kraftfahrzeugen, 3D-Druck, Nanotechnologie, Biotechnologie, Materialwissenschaft, Energiespeicherung und Quantenrechner, um nur einige zu nennen. Viele dieser Innovationen stecken zwar noch in den Kinderschuhen, dennoch erreichen sie bereits einen Wendepunkt in ihrer Entwicklung: Über die Grenzen der physischen, digitalen und biologische Welt hinweg verschmelzen sie miteinander und verstärken sich gegenseitig. Wir erleben tiefgreifende Veränderungen in sämtlichen Wirtschaftszweigen, die durch das Aufkommen neuer Geschäftsmodelle, die Disruption etablierter Unternehmen und neue Produktions-, Konsum-, Transport- und Liefersysteme gekennzeichnet sind.1 Im gesellschaftlichen Bereich vollzieht sich ein Paradigmenwechsel in unseren Arbeits- und Kommunikationsformen und in der Art und Weise, wie wir uns äußern, informieren und miteinander unterhalten. In ähnlicher Weise werden staatliche Strukturen und Institutionen umgestaltet, ändern sich Bildungs-, Gesundheits- und Verkehrssysteme. Neue Ansätze nutzen Technik, um das menschliche Verhalten sowie unsere Produktions- und Konsumsysteme zu verändern, und können so dazu beitragen, natürliche Lebensräume zu schützen und wiederherzustellen, statt versteckte Kosten in der Form externer Effekte zu erzeugen. All diese Veränderungen sind in ihrem Ausmaß, ihrer Schnelligkeit und ihrer Reichweite historisch beispiellos. Wie sich diese neuen Technologien weiterentwickeln und am Markt behaupten werden, ist ungewiss. Ebenso wenig können wir momentan abschätzen, wie die von der industriellen Revolution angestoßenen Transformationen konkret aussehen und welche Folgen sie zeitigen werden. Die Komplexität und die bereichsübergreifende Vernetzung der Entwicklung machen es nötig, dass alle Stakeholder der Weltgesellschaft – Regierungen, Unternehmen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft – zusammenarbeiten, um die aufkommenden Trends besser zu verstehen. Ein gemeinsames Verständnis ist unabdingbar, wenn wir eine Zukunft gestalten wollen, in der sich gemeinsame Ziele und Werte widerspiegeln. Die Frage, wie neue Technologien unser Leben und das der nachfolgenden Generationen verändern und wie sie das ökonomische, soziale, kulturelle und menschliche Umfeld umformen werden, bedarf einer weltweit abgestimmten, umfassenden Antwort. Die Veränderungen sind so tiefgreifend, dass es in der Menschheitsgeschichte noch nie eine Zeit größerer Chancen, aber auch gravierenderer potentieller Gefahren gegeben hat. Meine Sorge ist, dass Entscheidungsträger zu oft traditionellen, linearen (und nicht-disruptiven) Denkmustern verhaftet sind oder zu sehr von kurzfristigen Belangen in Anspruch genommen werden, sodass sie nicht in der Lage sind, mit strategischem Weitblick über die Kräfte der Disruption und Innovation, die unsere Zukunft prägen werden, nachzudenken. Ich bin mir bewusst, dass einige Wissenschaftler und Experten die Entwicklungen, die ich hier näher betrachte, lediglich als einen Teil der Dritten Industriellen Revolution ansehen. Drei Faktoren untermauern jedoch meine Überzeugung, dass eine eigenständige, eine Vierte Industrielle Revolution im Gange ist: Geschwindigkeit Die Vierte Industrielle Revolution verläuft im Gegensatz zu den vorangegangenen industriellen Revolutionen nicht mit linearer, sondern mit exponentieller Geschwindigkeit. Dies ist darauf zurückzuführen, dass wir in einer facettenreichen, stark vernetzten Welt leben und dass neue Technologien ihrerseits neuere und noch leistungsfähigere Technologien hervorbringen. Breite und Tiefe Die Vierte Industrielle Revolution basiert auf der digitalen Revolution und verknüpft vielfältige Technologien, die zu beispiellosen Paradigmenwechseln in der Wirtschaft, in der Gesellschaft, aber auch in der individuellen Lebensgestaltung führen. Sie ändert nicht nur, was wir tun und wie wir es tun, sondern auch, wer wir sind. Systemische Auswirkungen Die Vierte Industrielle Revolution geht mit der Transformation ganzer Systeme einher, über Länder, Unternehmen und Branchen hinweg sowie quer durch die Gesellschaft insgesamt. Ich habe dieses Buch als eine Art Einführung in die Vierte Industrielle Revolution geschrieben und mich darum bemüht, einige einfache Fragen zu beantworten: Was ist sie? Was wird sie uns bringen? Welche Auswirkungen wird sie auf uns haben? Was können wir tun, um sie zur Förderung des Gemeinwohls zu nutzen? Dieser Band richtet sich an all diejenigen, die sich für unsere Zukunft interessieren und die entschlossen sind, die Chancen dieses revolutionären Umbruchs zu nutzen, um eine bessere Welt zu schaffen. Mir geht es im Wesentlichen um drei Ziele: –Ich möchte den Leser für den umfassenden Charakter und die Schnelligkeit der gegenwärtigen technologischen Revolution und ihre vielfältigen Auswirkungen sensibilisieren. –Ich möchte einen konzeptionellen Bezugsrahmen für das Nachdenken über die technologische Revolution schaffen, der zentrale Probleme skizziert und mögliche Antworten aufzeigt. –Ich möchte eine Plattform anbieten, die den Anstoß zu öffentlich-privaten Kooperationen und Partnerschaften gibt, die Probleme in Zusammenhang mit dieser technologischen Revolution lösen. Vor allem aber soll dieses Buch die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Technologie und Gesellschaft verdeutlichen. Technologie ist keine von außen wirkende Kraft, über die wir keine Gewalt hätten. Wir sind nicht gezwungen, eine Wahl zu treffen zwischen »hinnehmen und damit leben« oder »ablehnen und darauf verzichten«. Vielmehr sollten wir den tiefgreifenden technologischen Wandel als eine Einladung betrachten, darüber nachzudenken, wer wir sind und wie wir die Welt sehen. Je eingehender wir uns mit der Frage befassen, wie wir diese technologische Revolution nutzen können, umso gründlicher werden wir uns selbst und die Gesellschaftsmodelle, die diese Technologien verkörpern und ermöglichen, hinterfragen, und desto eher werden wir in der Lage sein, die Revolution in einer Weise zu gestalten, die dem globalen Gemeinwohl dient. Es ist nicht die Aufgabe eines einzelnen Stakeholders oder Sektors, einer einzelnen Region, Industrie oder Kultur, die Vierte Industrielle Revolution so zu gestalten, dass sie den Einzelnen ermächtigt und den Menschen in den Mittelpunkt stellt, statt spaltend und entmenschlichend zu wirken. Die fundamentale und globale Natur dieser Revolution bedeutet, dass sie sich auf alle Länder, Volkswirtschaften, Sektoren und Menschen auswirken und ihrerseits von diesen beeinflusst werden wird. Daher kommt es entscheidend darauf an, dass wir Aufmerksamkeit und Energie in die Zusammenarbeit verschiedener Stakeholder investieren, über wissenschaftliche, soziale, politische, nationale und Sektorengrenzen hinweg. Dieses Zusammenwirken und -arbeiten ist notwendig, um gemeinsame, positive und hoffnungsvolle Narrative zu kreieren, die Individuen und Gruppen aus allen Teilen der Welt dazu befähigen und anspornen, an den Transformationen mitzuwirken und von ihnen zu profitieren. Ein Großteil der Informationen, aber auch meine eigene Analyse in diesem Buch, basiert auf laufenden Projekten und Initiativen des Weltwirtschaftsforums; diverse Veranstaltungen des Forums in jüngster Zeit gaben mir Gelegenheit, meine Analyse zur Diskussion zu stellen und kritische Anmerkungen bei der weiteren Ausarbeitung zu berücksichtigen. Dieses Buch entwirft insofern auch einen Rahmen für die Gestaltung der zukünftigen Aktivitäten des Weltwirtschaftsforums. Vielfältige Anregungen verdanke ich zudem zahlreichen Gesprächen, die ich mit Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft sowie mit Technologie-Pionieren und jungen Menschen geführt habe. In diesem Sinne handelt es sich um ein »Crowdsourcing«-Buch, ein Produkt des kollektiven Wissens und der Intelligenz der verschiedenen Gemeinschaften, die im Forum vertreten sind. Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil bietet einen Überblick über die Vierte Industrielle Revolution. Der zweite Teil stellt die wichtigsten transformativen Technologien vor. Im dritten Teil werden die (möglichen) Auswirkungen der Revolution und einige der damit verbundenen politischen Herausforderungen eingehend analysiert. Zum Schluss stelle ich einige praktische Ideen und Lösungsansätze vor, die zeigen, wie sich dieser einschneidende Transformationsprozess am besten...


Schwab, Klaus
Klaus Schwab, geboren 1938 in Ravensburg, ist Gründer und Vorsitzender des Weltwirtschaftsforums. Die in Genf ansässige Stiftung ist eine gemeinnützige Organisation, die das alljährlich in Davos stattfindende »World Economic Forum« (WEF) ausrichtet, ein Treffen international führender Wirtschaftsexperten, Politiker, Intellektueller und Journalisten. Sein 2016 erschienenes Buch »Die Vierte Industrielle Revolution« stand monatelang auf der Wirtschaftsbestsellerliste.

Schmidt, Thorsten
Thorsten Schmidt, geboren 1960 in Saarbrücken, lebt z. Zt. in Regensburg und übersetzt Sachbücher aus dem Englischen und Französischen. Er hat u.a. Werke von E. O. Wilson, Joseph E. Stiglitz, Paul Collier, Daniel Kahnemann und Lewis Dartnell ins Deutsche übertragen.


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