Schwartz | Perry Rhodan 3161: Fremde in Zeit und Raum | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 3161, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

Schwartz Perry Rhodan 3161: Fremde in Zeit und Raum

Perry Rhodan-Zyklus "Chaotarchen"
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-8453-6161-1
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Perry Rhodan-Zyklus "Chaotarchen"

E-Book, Deutsch, Band 3161, 64 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage

ISBN: 978-3-8453-6161-1
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



In der Milchstraße schreibt man das Jahr 2072 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Dies entspricht dem Jahr 5659 nach Christus. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan seiner Menschheit den Weg zu den Sternen geöffnet hat. Noch vor Kurzem wirkte es, als würde sich der alte Traum von Partnerschaft und Frieden aller Völker der Milchstraße und der umliegenden Galaxien endlich erfüllen. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmtheit ein, man arbeitet intensiv zusammen. Doch entwickelt sich in der kleinen Galaxis Cassiopeia offensichtlich eine neue Gefahr. Dort ist FENERIK gestrandet, ein sogenannter Chaoporter. Nachdem Perry Rhodan und seine Gefährten versucht haben, gegen die Machtmittel dieses Raumgefährts vorzugehen, bahnt sich eine unerwartete Entwicklung an: FENERIK stürzt auf die Milchstraße zu. Was das genau bedeutet, weiß noch keiner. Die Völker der Galaxis beschließen unter dem Druck der Gefahr und der Erkenntnis ihrer eigenen Bedürfnisse, sich enger zusammenzuschließen. Bei dieser Entwicklung außen vor bleibt allerdings Reginald Bull, Perry Rhodans ältester Freund und bis vor Kurzem Resident der Liga. Er wird allmählich der FREMDE IN ZEIT UND RAUM ...

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2.

Entscheidungen

Reginald Bull hatte Zeit, eine warme Mahlzeit und einen weiteren Gosam zu sich zu nehmen, bis sich sein Funk aktivierte und Manolis Konterfei im Holo erschien.

»Ich habe Pinkas Bülow erreicht, den Kommandanten der NIKE QUINTO. Er möchte dich sprechen.«

Ein zweites Holo wurde projiziert, und darin erschien ein Terraner mit markanten Gesichtszügen, die offenbar nach Ferronenart kupfern gefärbten Haare sehr kurz gehalten und mit einem Hauch von Dreitagebart.

Bülow konnte sein Kommando keinesfalls schon lange innehaben, so jung wie er war. Bull vermied es, ihn nach dem Verbleib der Vorgängerin Parand Illyria zu fragen. Er musste die Lage nicht noch verkomplizieren.

»Joseph Andalous, oder besser gesagt, Reginald Bull«, sagte Pinkas Bülow mit selbstbewusst klingender Stimme. Das machte deutlich, dass er Bescheid wusste, aber ein Zellaktivatorträger oder auch ehemaliger Resident für ihn keinen Sonderstatus als Legende oder so ähnlich hatte. »Viele fragen sich seit Monaten, wo du steckst. Und auf welcher Seite du stehst.«

»Ich habe keinen Beweis in Händen, dass ich immer noch ich selbst bin«, sagte Bull. »Das ist mir bewusst. Leider ist die Maskerade notwendig – weil einem Reginald Bull derzeit so gut wie niemand vertraut. Und ich kann getarnt am besten herausfinden, was in der Milchstraße vor sich geht. Auf welcher Seite ich stehe, steht nie infrage.«

»Vertraust du dir denn selbst noch?«

»Mal mehr, mal weniger.« Bull zuckte die Achseln. »Ich habe eine überaus herausfordernde Zeit hinter mir, und ja, ich bin beinahe in die Fänge von etwas geraten, das sich als Sternenstaub bezeichnete. Doch das ist vorbei, jetzt läuft es anders herum. Deshalb muss ich dringend mit Lordadmiral Monkey sprechen.«

»Hm.« Bülows Blick blieb hart. »Ins Solsystem können wir dich wohl kaum zurückschicken. Und wer sollte dann die Aufsicht über dich übernehmen?«

Aufsicht? Die hatte zuletzt seine Mutter über ihn ausgeübt, als er ein Kind gewesen war. Bull lenkte zusammen mit Perry Rhodan seit nahezu 3700 Jahren die Geschicke der Menschheit. Er brauchte ganz gewiss keine Aufsicht. Doch er bezähmte sich. Der Kommandant hatte es sicherlich nicht so maßregelnd gemeint, wie es klang.

»Du musst ihn verstehen«, schaltete Manoli sich besänftigend ein. Also empfand wohl auch sie den Tonfall als zu rüde. »Aufgrund der Entwicklungen möchten wir dir zwar gerne vertrauen, aber wir können eben nicht sicher sein, ob du nicht nach wie vor beeinflusst bist. Du handelst sicherlich in gutem Glauben, aber du kannst nicht wissen, ob du wirklich frei bist. Jemanden wie dich und dieses Gerät auf unser Flaggschiff zu bringen, könnte sich als fatal erweisen.«

Jemanden wie ihn. Nun gut. »Dann soll der Lordadmiral mich und das Gerät an einen Ort bringen, wo wir den geringstmöglichen Schaden anrichten können, um uns beide zu untersuchen und Informationen aus dem herauszuholen, was in dem Gerät steckt.«

Nach wie vor war Bull nicht bereit, die gesamte Geschichte auszubreiten, bevor er nicht dort war, wo er hinwollte. London hatte es offenbar auch nicht getan, aus den gleichen, naheliegenden Gründen.

Je mehr Personen über die Geschichte Bescheid wussten, desto höher war das Risiko eines erneuten Angriffs durch einen weiteren chaotarchischen Agenten. Es war nicht bekannt, wie viele inzwischen in der Milchstraße am Werk waren und ob sie nicht schon die wichtigsten Institutionen infiltriert hatten – durch eigene oder neu angeworbene Agenten aus den eigenen Reihen.

Wenn die USO drohte an die Gegenseite zu fallen, und das wurde nicht rechtzeitig erkannt, war die Katastrophe kaum mehr aufzuhalten. Insofern verhielten sich die beiden völlig korrekt – er hätte an ihrer Stelle nicht anders gehandelt. Dennoch wurmte es ihn, sich permanent rechtfertigen zu müssen. So schnell verlor man den erhabenen Status.

»Ich wiederhole meine dringende Bitte, mit Lordadmiral Monkey sprechen zu können! Keinesfalls darf der Seelenkäfig in andere Hände geraten oder unbewacht bleiben.«

»Wir sind uns einig, dass deine Tarnidentität gewahrt bleiben muss«, entgegnete Bülow. »Keinesfalls darf allgemein bekannt werden, dass du dich innerhalb der USO aufhältst.«

»Dem stimme ich zu«, sagte Bull.

»Und ebenso sind wir uns einig, dass wir dich nicht einfach wieder gehen lassen können«, setzte Manoli fort. »Es ist besser, wenn nicht nur der Seelenkäfig, sondern auch du unter unserer Aufsicht bleibst. Darum hat auch Uecker London gebeten.«

»Dass ich unter Aufsicht bleibe? Das höre ich schon zum zweiten Mal«, warf Bull konsterniert ein. »Das hat Uecker so gesagt?«

»Nein, wörtlich hat er um unsere Unterstützung gebeten. Aber es kommt nicht auf die Worte an, oder?« Bülow zog ein wenig zurück.

Manoli nickte. »Uecker hatte sich angeboten, mit an Bord zu bleiben, doch das habe ich abgelehnt, da er kein echtes USO-Mitglied ist und das womöglich noch mehr Fragen aufwirft.«

So hätte ich wenigstens einen Befürworter gehabt, dachte Bull brummig. Aber leider kann auch seine Aussage angefochten werden, da er zu sehr involviert war. Immerhin scheint man wenigstens ihm noch zu vertrauen.

»Ja, wir sollten den Ball so flach wie möglich halten. Ich bin damit einverstanden, unter ... Aufsicht zu bleiben«, sagte er laut. Oder vielmehr, Arrest. Eines so grotesk wie das andere. »Ich werde keinerlei Schwierigkeiten machen. Aber ich muss es noch einmal betonen: Der Wechsel auf die NIKE QUINTO ist zwingend erforderlich, und ebenso, dass ich mit Lordadmiral Monkey spreche.«

Dieser Bitte, dann Aufforderung, waren sie wiederholt ausgewichen, und langsam hatte er es satt. Auch wenn er sich – schuldlos – dem Status des Hochverräters annäherte, war er bisher nicht offiziell beschuldigt.

Immerhin scheine ich noch ich selbst zu sein, das beweise ich mir gerade. Mein ohnehin nie allzu dicker Geduldsfaden ist jetzt bedrohlich dünn.

Aber er wusste, dass er sich weiterhin zurückhalten musste, denn seinen Ärger zu verdeutlichen, würde alles nur noch verschlimmern.

Er durfte ihnen keinen Vorwurf machen. Die beiden Kommandanten verhielten sich vorbildlich gewissenhaft – und sie betrachteten ihn eher objektiv, deswegen wahrten sie die Distanz. Sie kannten ihn nur aus den Medien oder den Datenbanken, aber sie hatten ihn zuvor nie persönlich getroffen. Dass er noch vor Kurzem Resident gewesen war, spielte für sie keine Rolle – sie waren stolz auf ihren Status der Unabhängigkeit, der zwar unbedingte Loyalität gegenüber der Liga und der Lemurischen Allianz abverlangte, aber keinen anderen Vorgesetzten außer Lordadmiral Monkey akzeptierte.

Sie konnten deshalb nicht einschätzen, was bei ihm »normales Verhalten« war und was »verdächtig« wirkte. Ob unter der Maske nicht etwa ein dem Chaos anheimgefallenes Monster lauerte, das jeden Moment sein wahres Gesicht zeigen und alles zerstören könnte.

In Bezug auf FENERIK mussten die strengsten Regeln gelten. Nike Quinto, der – unangenehme – Namensgeber des Flaggschiffs, hätte nicht anders gehandelt. Und wäre bei Weitem weniger höflich gewesen.

Aber dass Bull nicht zu Monkey durchdringen konnte, verärgerte ihn zusehends. Wie sehr er auch insistierte, sie gingen einfach nicht darauf ein.

»Und wie geht es jetzt weiter?«, wollte er wissen.

»Wir docken die RATBER TOSTAN an«, antwortete Bülow, »und ich werde das Gerät zuerst in Augenschein nehmen, bevor wir es zu mir an Bord bringen.«

»Nicht ohne mich, hoffe ich.« Das fehlte gerade noch. Aber inzwischen rechnete er mit allem.

*

Es kam nicht so schlimm wie befürchtet. Reginald Bull wurde zu dem Treffen abgeholt und begegnete in der abgeriegelten Sektion nicht nur Pinkas Bülow und Giniver Manoli, sondern auch einer weiteren Frau, die sich als Chefwissenschaftlerin Renan Lijar vorstellte. Sie war Plophoserin mit mittellangen dunkelblonden Haaren und einem offenen, freundlichen Lächeln.

Sie musterte den Gast Joseph Andalous leicht sezierend, was daran liegen mochte, dass sie Kosmopsychologin war und ihn einzuschätzen versuchte. Das war ein Automatismus, der nicht abgeschaltet werden konnte, so wie ein Autor oder Lektor jeden Text auf Fehler und Optimierungspotenzial durchleuchtete.

»Ich dachte, du sollst mein Mitbringsel überprüfen?«, scherzte Bull, um deutlich zu machen, dass ihm das nicht entging.

»Das auch«, erwiderte sie und grinste verschmitzt. »Ich bin nämlich überdies Hyperphysikerin.«

Er war beeindruckt. »Eine ungewöhnliche Kombination – wie kommt man darauf?«

»Beides erfordert analytisches Denken und den Drang, allem auf den Grund zu gehen. Es fordert mich, bietet eine enorme Abwechslung und wird mir nie langweilig.«

Und dazu war sie auch noch überraschend jung, erst 36 Jahre alt. Sie musste eine absolute Koryphäe auf beiden Gebieten sein.

Das galt auch für Pinkas Bülow, der mit erst 28 Jahren bereits das Kommando über das Flaggschiff der USO führte. Das war außergewöhnlich. Monkey musste eine Menge Qualitäten in ihm sehen, denn er vergab gerade diese Führungsposition keineswegs leichtfertig. Giniver Manoli war mit ihren 53 Jahren den anderen altersmäßig also etwas voraus und sicher am besten für Außenmissionen geeignet. Allen drei war gemeinsam, dass sie energiegeladen und einsatzfreudig wirkten.

Das gefiel Bull und tröstete ihn etwas, dass er an der richtigen Stelle war. Er selbst musste darauf achten, dass er sich nicht allzu...



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