Schweiger / Hascher | Geschlecht, Bildung und Kunst | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 165 Seiten, eBook

Schweiger / Hascher Geschlecht, Bildung und Kunst

Chancengleichheit in Unterricht und Schule
2009
ISBN: 978-3-531-91332-2
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Chancengleichheit in Unterricht und Schule

E-Book, Deutsch, 165 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-531-91332-2
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Die Herausgeber präsentieren Beiträge zu aktuellen Sichtweisen auf Möglichkeiten, die Lehrenden aber auch Lernenden zur Verfügung stehen, Unterricht geschlechtergerecht zu gestalten und durch aktives Handeln die große Herausforderung zu meistern, allen Beteiligten gleiche Chancen auf Wissen und Bildung zu ermöglichen. Die neuen Perspektiven, die sich zum Beispiel durch die Implementierung der Variabel Geschlecht in den Beobachtungszusammenhang Didaktik und Pädagogik verschiedenster Bereiche (Naturwissenschaften, Religion und Kunst) eröffnen, werden sowohl theoretisch als auch durch Beispiele aus der Praxis erörtert.

Teresa Schweiger leitet das gendup - Zentrum für Gender Studies und Frauenförderung der Universität Salzburg.
Tina Hascher ist Univ.-Professorin am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Salzburg.

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Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis;5
2;Chancengleichheit in Unterricht und Schule – Perspektiven auf eine Herausforderung des 21. Jahrhunderts;6
2.1;Literatur;12
3;Geschlecht lernen rekonstruieren – dekonstruieren – konstruieren. Einige Anregungen für eine geschlechtssensible Pädagogik und Didaktik;13
3.1;Geschlecht lernen re-konstruieren und dekonstruieren: ein Blick auf die Inhalte und das Was;14
3.2;Geschlecht lernen rekonstruieren und de-konstruieren: ein Blick auf die Prozesse und das Wie;19
3.3;Geschlecht lernen in der Schule rekonstruieren und dekonstruieren;24
3.4;Geschlecht lernen konstruieren: Ansprüche an eine geschlechtersensible Pädagogik und Didaktik;29
3.5;Literatur;34
4;Gender und Naturwissenschaften – Geschlechtergerechter naturwissenschaftlicher Unterricht in der Schule;38
4.1;1 Ausgangslage: Leistungsdifferenzen;38
4.2;2 Erklärungsansätze;39
4.3;3 Veränderte Inhalte und Unterrichtsformen;42
4.4;4 Rolle der Lehrkräfte – Interaktionen im Unterricht;44
4.5;5 Zusammenfassung;55
4.6;Literatur;56
5;Éros c’est la vie & inframince: Kunstvermittlung nach Marcel Duchamp/Rrose Sélavy;58
5.1;Literatur;74
6;Singen ist Mädchensache;76
6.1;1 Genderforschung in der Musikpädagogik: Entwicklung und Ausblick;76
6.2;2 Deutschsprachige Genderforschung in der Musikpädagogik (vgl. Oebelsberger 2003: 6-11);78
6.3;3 Musikbezogene Unterrichtsfelder und gendergerechtes Lernen;81
6.4;4 Bedeutung der Genderforschung im Kontext der Musikvermittlung;84
6.5;5 Schlussbemerkung;86
6.6;Literatur;86
7;Geschlechtergerechter Religionsunterricht: Markierungen in unwegsamem Gelände am Beispiel Katholische Religion;88
7.1;1 Den theologischen Modellen zur Geschlechteranthropologie anhand lehramtlicher Aussagen auf der Spur;91
7.2;2 Religiöse Sozialisation und Erziehung in familiärem und schulischem Kontext;95
7.3;3 Fachdidaktische Perspektiven für geschlechtergerechtes Unterrichten in Religion;100
7.4;4 Fachdidaktische Konkretisierung – ein Vergleich von zwei Textbeispielen;105
7.5;Literatur;114
8;Ärztin, Informatikerin oder Hausfrau? Eine empirische Untersuchung zum Einfluss des Besuchs einer Mädchenschule auf die Zukunftsvorstellungen von Gymnasiastinnen;117
8.1;1 Ausgangspunkt: Chancengleichheit von Mädchen und Jungen/Frauen und Männern in Schule und Beruf?;117
8.2;2 Vereinbarkeit von Familie und Beruf als besondere Anforderung an Mädchen/Frauen;119
8.3;3 Gleichheitsdiskurse vs. Chancengleichheit;120
8.4;4 Die besonderen Potentiale von Mädchenschulen;121
8.5;5 Forschungsüberblick über Berufs-/Studienwünsche und Zukunftsvorstellungen von Schülerinnen aus Mädchenschulen;125
8.6;6 Berufs- und familienbezogene Zukunftsvorstellungen von Schülerinnen aus Mädchenschulen und koedukativen Schulen im Vergleich – Ergebnisse der DIAM-Studie;126
8.7;7 Zusammenfassung und Diskussion;141
8.8;Literatur;145
9;Jungen als Verlierer und Mädchen als Gewinnerinnen des Bildungssystems – Zur Problematik eines Perspektivwechsels in einer polarisierten Diskussion;151
9.1;1 Zur Polarisierung der Diskussion;151
9.2;2 Aktuelle Statistische Befunde;153
9.3;3 Ursachen;156
9.4;4 Schule und Geschlecht;158
9.5;5 Zusammenfassung;160
10;Literatur;161
11;Autorinnen;163

Chancengleichheit in Unterricht und Schule — Perspektiven auf eine Herausforderung des 21. Jahrhunderts.- Geschlecht lernen rekonstruieren — dekonstruieren — konstruieren. Einige Anregungen für eine geschlechtssensible Pädagogik und Didaktik.- Gender und Naturwissenschaften — Geschlechtergerechter naturwissenschaftlicher Unterricht in der Schule.- Éros c’est la vie &inframince: Kunstvermittlung nach Marcel Duchamp/Rrose Sélavy.- Singen ist Mädchensache.- Geschlechtergerechter Religionsunterricht: Markierungen in unwegsamem Gelände am Beispiel Katholische Religion.- ärztin, Informatikerin oder Hausfrau? Eine empirische Untersuchung zum Einfluss des Besuchs einer Mädchenschule auf die Zukunftsvorstellungen von Gymnasiastinnen.- Jungen als Verlierer und Mädchen als Gewinnerinnen des Bildungssystems — Zur Problematik eines Perspektivwechsels in einer polarisierten Diskussion.


Gender und Naturwissenschaften – Geschlechtergerechter naturwissenschaftlicher (S. 41-42)

Unterricht in der Schule Hannelore Faulstich-Wieland Im Beitrag soll zunächst kurz die Ausgangslage in den naturwissenschaftlichen Fächern skizziert werden, die durch ungleiche Leistungen der beiden Geschlechter charakterisierbar ist, die allerdings keineswegs so gravierend unterschiedlich sind, wie im Allgemeinen unterstellt wird. In einem zweiten Schritt geht es darum, welche Erklärungsansätze für den Genderbias vorliegen und wie tragfähig sie jeweils sind.

Die diskutierten Maßnahmen konzentrieren sich weitgehend auf eine Separierung der Geschlechter. Nutzen und Akzeptanz dieser Lösung sind jedoch umstritten. Folglich gilt es, nach anderen Formen der Veränderung zu fragen. Den Lehrkräften kommt im Unterricht eine zentrale Rolle zu. So dass im Hauptteil genauer beleuchtet werden soll, welchen Anteil am Genderbias sie haben und welche Perspektiven es gibt. Dabei geht es um die Frage, was „Geschlechtergerechtigkeit" im schulischen Unterricht meinen kann?

1 Ausgangslage: Leistungsdifferenzen

Die internationalen Leistungsstudien liefern auch Ergebnisse zur Frage nach Differenzen zwischen den Geschlechtern. So finden sich in den Ergebnissen von IGLU, in der Viertklässler getestet wurden, bei den deutschen Kindern deutliche Geschlechterdifferenzen in den naturwissenschaftlichen Kompetenzen. Der Mittelwert der Jungen liegt bei 567, der für die Mädchen bei 552 Punkten. Der Vorsprung der Jungen zeigt sich auch bei der Verteilung auf den Kompetenzstufen: Mädchen sind auf den unteren, Jungen auf den oberen Stufen überrepräsentiert. (Bos/Lankes/Prenzel/Schwippert/Walther/Valtin 2003: 174- 175) Gleiches gilt für die Erhebung zur mathematischen Kompetenz (ebd.: 218- 219).

Die AutorInnen sprechen denn auch davon, dass die Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen bemerkenswert und „keineswegs im Sinne des Grundschulunterrichts" seien (ebd.: 182). Österreich hat sich an dieser Leistungsstudie nicht beteiligt. In der Sekundarstufe I, nämlich bei den 15jährigen gab es in der PISAStudie 2000 (Stanat/Kunter 2001: 2002) in Österreich signifikante Differenzen in allen drei Leistungsbereichen zwischen Mädchen und Jungen – Mädchen waren wesentlich besser in der Lesekompetenz, Jungen waren wesentlich besser in Mathematik und immer noch deutlich besser in Naturwissenschaften. In der PISA-Studie 2003 blieb allerdings nur der signifikante Vorsprung der Mädchen im Lesen bestehen, weder in Mathematik noch in den Naturwissenschaften unterschieden sich die Leistungen von Mädchen und Jungen (Zimmer/Burba/Rost 2004).

In Deutschland – für Österreich habe ich keine entsprechenden Daten – wird Physik von Mädchen wie Jungen in der gymnasialen Oberstufe nur zu geringen Teilen gewählt, allerdings im Vergleich von deutlich mehr Jungen als Mädchen. Die Leistungsdifferenzen finden sich sowohl in Grund- wie in Leistungskursen zugunsten der Männer, obwohl – so die Autoren Olaf Köller und Eckhard Klieme – sich vermuten lässt, dass beide Gruppen mit einem vergleichbaren Leistungsniveau in der Oberstufe starten (Köller/Klieme 2000: 395).

Die Leistungsdifferenzen finden sich in allen Gebieten der Physik, am größten sind sie bei „Wellen und Schwingungen", am geringsten bei „Elektrizität und Magnetismus." (ebd.: 396) Es gelingt offenbar nicht, im Physikunterricht der gymnasialen Oberstufe Voraussetzungen zu schaffen, die zu gleichen Lernerfolgen führen. Eine Mediatoranalyse verweist auf die besondere Relevanz des Interesses dabei: Bei gleichem Interesse lassen sich keine Leistungsvorteile der Männer mehr nachweisen.


Teresa Schweiger leitet das gendup - Zentrum für Gender Studies und Frauenförderung der Universität Salzburg. Tina Hascher ist Univ.-Professorin am Fachbereich Erziehungswissenschaft der Universität Salzburg.



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