Sellers | Wie Champagner in den Adern | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Baccara

Sellers Wie Champagner in den Adern


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-3752-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Baccara

ISBN: 978-3-7337-3752-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Prinz Rafi stockt der Atem: Unter dem Wasserfall steht eine Frau, nackt und in völligem Einklang mit der Natur! Er will die schöne Zara kennenlernen und gibt ein prunkvolles Fest. Doch in dieser Nacht rauben Banditen seine Auserwählte. Kann der stolze Scheich Zara retten und sie sinnlich erobern?



Alexandra Sellers hat schon an vielen verschiedenen Orten gelebt - wie viele genau, kann sie selbst nicht mehr sagen. Schon als kleines Mädchen träumte sie von fernen Ländern, inspiriert von den Märchen aus 1001 Nacht. Und irgendwann sah sie sich selbst an diesen geheimnisvollen Orten als Schriftstellerin. Prompt wurde die erste romantische Geschichte, die sie verfasste, von einer Zeitung abgedruckt. Alexandra schreibt seit 1980, wann immer ihr ihre ausgedehnten Reisen und ihre Vorlesungen an der Universität Zeit dafür lassen. Ihr großes Hobby ist das Fremdsprachenstudium. Bis jetzt hat sie acht Sprachen gelernt, kann aber zu ihrem Bedauern keine davon perfekt. Die schönste Zeit ihres Lebens hat sie in London verbracht, wo sie nach drei Jahren an der School of Oriental and African Studies einen Abschluss in Persisch und Religionswissenschaft machte. Alexandra lebt zusammen mit ihrem Mann Nick und ihrem Kater Monsieur.

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1. KAPITEL

„Was ist eigentlich da draußen los?“, fragte Gordon Rhett und deutete in die Wüste hinaus. Er trat unter die große Zeltplane und nahm den Hut ab, der absolut notwendig war für jeden, der unter der sengenden Sonne arbeitete. Die meisten Mitarbeiter seines Teams saßen bereits an dem langen Esstisch.

„Haben Sie es nicht gehört?“, meldete sich Lena und war begeistert, dass sie jemandem die Neuigkeit erzählen konnte, die sie selbst gerade erfahren hatte. „Das ist das Zelt des Sultans.“

Gordon zog fragend die Augenbrauen hoch.

„Wir sind alle zum Abendessen eingeladen, das gesamte Team“, erklärte Ryan. „Das sind seine Diener, die da drüben das große Fest vorbereiten.“

Gordon blickte über die Wüste auf das kreisförmige, rot-blaue Zelt, das in der Ferne aufgestellt wurde. „Es hat fast die Größe eines Fußballstadions“, bemerkte er ironisch. „Was glaubt er, wie viele wir sind?“

Gordon war Engländer, und für ihn war es Ehrensache, nie seine Gefühle zu zeigen. Zara hatte nur einmal erlebt, dass er seine eiserne Beherrschung verloren hatte, und zwar, als sie den ersten deutlichen Beweis dafür gefunden hatten, dass sie sich tatsächlich an der Stelle aufhielten, an der das alte Iskandiyar gelegen hatte. Dieser Moment war die Krönung seiner langjährigen Karriere als Archäologe. Sie hatten alle um den Ausgrabungsort herumgestanden, gejubelt und Freudensprünge gemacht, selbst Gordon. Ein Fest hingegen, selbst wenn es vom Prinzen von Ostbarakat gegeben wurde, würde ihm keine solche Reaktion entlocken.

„Er hat sich nach der genauen Anzahl erkundigt“, bemerkte Zara. „Aber wer weiß, wie viele er von seinem Hofstaat mitbringt?“

Jemand meldete sich: „Was soll das? Warum macht er das?“

„Um uns in seinem Land willkommen zu heißen, wie sein Bote sagte.“

„Wir sind schon seit drei Monaten in seinem Land.“

„Die Mühlen des Prinzen mahlen eben langsam.“

„Möglicherweise hat ihm endlich jemand die Nachricht übergeben, dass wir die Tore gefunden haben, die uns die vermutete Lage von Iskandiyar bestätigen“, stellte Gordon fest.

„Vielleicht will er uns auch nur überprüfen, falls wir einen Schatz finden.“

„Er ist schon so reich wie ein Scheich“, meinte Warren.

„Er ist ein Scheich“, bemerkte Lena atemlos. „Er ist auch nicht verheiratet“, fuhr sie fort. Der fehlende Zusammenhang entging ihr, und als lautes Gelächter um sie herum ertönte, blickte sie verblüfft in die Runde.

„Warum lacht ihr denn? Ist er wirklich nicht. Ich habe es im Radio gehört. Wisst ihr noch, vor einiger Zeit wurde diese Frau von dem Scheich von Westbarakat entführt, weil ihr Verlobter ihm etwas gestohlen hatte?“ Natürlich erinnerten sie sich alle daran. Tagelang hatten sie von nichts anderem gesprochen. „Am Ende hat sie sich mit dem Scheich verlobt. Dabei wurde erwähnt, dass seine beiden Brüder nicht verheiratet wären.“

Lena seufzte und brachte sie alle erneut zum Lachen. Sie schaute verständnislos von einem zum anderen. „Was habe ich denn jetzt schon wieder gesagt?“

„Nichts, Lena, es fällt nur sofort auf, dass du gern von diesem Scheich entführt werden willst“, erklärte Zara ihr freundlich.

„Oh? Bin ich so leicht zu durchschauen? Nun, ich darf doch wohl noch träumen, oder?“

Zara erschauerte. Von ihrem seltsamen Erlebnis im Wadi hatte sie den anderen nichts erzählt. Zum Teil, weil sie wusste, dass sie Vorwürfe zu hören bekäme. Schließlich hatte man sie vor den Banditen in der Wüste gewarnt. Keiner sollte sich allein vom Ausgrabungsort entfernen.

Aber nicht nur deshalb hatte sie diesen Vorfall nicht erwähnt. Vielmehr lag es daran, wie seltsam sie sich gefühlt hatte, als der Anführer der Banditen sie angestarrt hatte. Seltsam und – entblößt. Ihr hatte der Atem gestockt, während er in diesem Augenblick von ihr Besitz zu ergreifen schien wie ein Eroberer. Selbst jetzt wunderte sie sich noch, wie sie es geschafft hatte, sich aus diesem unsichtbaren Bann zu lösen und den Felsen hinaufzuklettern. Warum hatte er sie entkommen lassen?

Sie hatte Angst gehabt, dass er mit seinen Männern auf der anderen Seite des Felsens auf sie warten könnte, und als das nicht der Fall gewesen war, hatte sie sich keuchend und schluchzend auf den Rückweg zum Lager gemacht. Sie fürchtete sich, auch nur einen Blick über die Schulter zu werfen. Die ganze Zeit hatte sie angestrengt auf das Donnern von Hufen gelauscht.

Wie konnte Lena sich nur wünschen, entführt zu werden? Das musste die schrecklichste Erfahrung sein, die Zara sich vorstellen konnte. Jedenfalls war sie froh, dass der Bandit es nicht getan hatte. Dennoch bedauerte sie es auch ein wenig, dass sie ihn nicht mehr wiedersehen würde …

„Hört mal, ich bin diesem Banditen wohl begegnet“, sagte Zara, obwohl sie es eigentlich lieber verschweigen wollte.

Natürlich horchten sofort alle auf, und die Blicke der Anwesenden richteten sich auf sie. „Wo?“, wollten einige von ihnen wissen.

„Vor ein paar Tagen frühmorgens im Wadi“, berichtete sie leise.

„Allein?“, fragte Gordon. „Zara, das war sehr unklug.“

„Ja, sicher“, gab sie zu. „Ich werde es auch nicht wieder tun. Sie kamen angaloppiert, als ich am Wasserfall stand. Ich habe nichts gehört, aber als ich die Augen aufmachte, waren sie da, auf ihren Pferden.“

„Haben sie dich gesehen? Wie bist du entkommen?“

Zara schluckte und wusste nicht genau, warum sie eigentlich niemandem etwas davon erzählen wollte. „Ich bin über die Felsen hinaufgeklettert und weggerannt so schnell ich konnte.“

„Hätten sie dich gesehen, wären sie dir mit ihren Pferden gefolgt“, meinte jemand.

Zara erwiderte nichts. Sie stand auf und ging zum Kühlschrank, um sich ein kaltes Getränk zu holen. Dann ließ sie ihren Blick nach draußen über die Fundstätte gleiten und überließ es den anderen, sich über die jüngsten Ereignisse zu unterhalten.

Sie konnte sich glücklich schätzen, an dieser Ausgrabung teilzunehmen, die mit Sicherheit in der Archäologie Geschichte machen würde. Die Stadt Iskandiyar aus dem vierten bis dritten Jahrhundert vor Christus war von verschiedenen Schriftstellern der Antike erwähnt worden. Ihre Lage hatte den modernen Archäologen ein Rätsel aufgegeben, obwohl beschrieben stand, dass sie sich an den Ufern des Flusses befände, der jetzt den Namen Sa’adat, Glück, trug. Mehr als ein Jahrhundert hatten Reisende vergebens nach Anzeichen dafür geforscht. Von so einer bekannten Stadt hätte es auffallende Reste geben müssen.

Manche hatten vermutet, dass die Schriftsteller der Antike ungenaue Angaben gemacht hätten, aber Gordon hatte nie an ihnen gezweifelt. Er hatte sich während seiner Karriere mit Iskandiyar beschäftigt und war eines Tages auf einen Hinweis gestoßen: „… zu ihren Lebzeiten hat Königin Halimah von Barakat Brücken, Tunnel und viele öffentliche Gebäude errichten lassen. Sie hat den Lauf der Flüsse, sogar den des mächtigen Sa’adat, verändern lassen, wie es ihr beliebte …“

Das war die Erklärung, die ihm gefehlt hatte. Wenn der Lauf des Flusses achthundert Jahre nach dem Bau der Stadt verändert worden war, dann konnten die Reste nicht mehr an den Ufern des Flusses liegen.

Glücklicherweise hatte Zara Gordons Seminare zu der Zeit besucht, als er die Stätte in der Wüste südlich des Flusses entdeckt hatte, und durch einen noch günstigeren Zufall hatte sie ihr Examen gemacht, als Gordon seine finanziellen Mittel bewilligt bekam. Das Beste allerdings war gewesen, dass er ihr einen Platz in seinem Team angeboten hatte.

Bevor sie die marmornen Löwen nicht vom Sand der Zeit befreit hatten, konnten sie noch nicht ganz sicher sein, dass es die gesuchte Stätte war. Doch nach den Beschreibungen der Löwentore von Iskandiyar war das jetzt zweifelsfrei bewiesen: Hier lag die Stadt, die Alexander der Große auf seinem siegreichen Marsch nach Osten vor mehr als zweitausenddreihundert Jahren gegründet hatte. Bald danach hatte er bittere Tränen vergossen, weil es nichts mehr zu erobern gab.

Zara blickte hinüber zu den weißen Säulen, die in der sengenden Sonne glänzten. Manchmal dachte sie über Alexanders Tränen nach. Hatte er eine innere Leere verspürt, die er vergaß, sobald er durch die Gegend zog und kämpfte?

Zara war noch keine dreiunddreißig, so alt wie Alexander, als er über die damals bekannte Welt geherrscht hatte. Für sie gab es noch Welten zu erobern. Aber manchmal verspürte sie auch das Bedürfnis zu weinen, weil ihr das Leben in gewissen Augenblicken leer schien. Sie verstand nicht, warum. Es kam ihr so vor, als würde ihr eine innere Stimme sagen, sie hätte etwas versäumt und etwas ganz anderes tun sollen.

Dabei liebte sie ihre Arbeit. Es hatte ihr Spaß gemacht, sich mit den Dingen zu beschäftigen, die längst untergegangene Kulturen bewegt hatten. Als Kind hatte sie bei einem Klassenausflug eine neue archäologische Ausgrabungsstätte in der Innenstadt von Toronto besucht und konnte sich noch heute an ihr Erstaunen erinnern, dass man die Spuren der Geschichte anfassen, riechen und aus der Erde ausgraben konnte. Von da an hatte sie gewusst, was sie später einmal im Leben machen wollte.

Nichts stand ihr im Weg. Ihre Zeugnisse waren gut, sie wurde von der Universität in Toronto angenommen, und Gordon hatte ihr großes Interesse erkannt. Er hatte sie unter seine Fittiche genommen wie einige andere vielversprechende Studenten vor ihr, die sich inzwischen einen Namen gemacht hatten....



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