Shackman | Für immer ab jetzt | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 432 Seiten

Shackman Für immer ab jetzt

Roman | Der neue Wohlfühlroman mit Setting in den Schottischen Highlands | Für Leserinnen von Charlotte McGregor
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7499-0737-3
Verlag: HarperCollins eBook
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman | Der neue Wohlfühlroman mit Setting in den Schottischen Highlands | Für Leserinnen von Charlotte McGregor

E-Book, Deutsch, 432 Seiten

ISBN: 978-3-7499-0737-3
Verlag: HarperCollins eBook
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wenn das Liebesglück an der Tür klopft...

Als die Hochzeitsplanerin Sophie Harkness sich weigert, die Hochzeit einer Freundin zu verschieben, um einer verwöhnten Braut entgegenzukommen, ist sie schlagartig arbeitslos. Bis sie erfährt, dass ihre verstorbene Großmutter ihr einen Laden in dem hübschen schottischen Städtchen Briar Glen gekauft hat.

Überrascht und erfreut eröffnet Sophie dort ihr eigenes Porzellangeschäft zu Ehren ihrer Großmutter. Doch als Sophie ein ungewöhnliches Teeservice zusammen mit einem geheimnisvollen Brief erhält, kann sie nicht anders, als sich für die Geschichte hinter dieser Antiquität zu interessieren.

Und als der gutaussehende, aber unnahbare Kunstkritiker Xander North an ihre Tür klopft, ist Sophie kurz davor, die wahre, farbenfrohe Vergangenheit ihres neuesten Schatzes herauszufinden. Doch nicht nur das: auch ihr Leben wird durch Xander um einiges bunter.



Julie Shackman ist eine ehemalige Journalistin und arbeitet heute als Schriftstellerin. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen in Schottland.

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Kapitel 1


»Was, in aller Welt, soll das denn sein? Das ist nicht der Farbton, den ich ausgesucht habe!« Das per Selbstbräuner auf Mahagonibraun getrimmte Gesicht meiner Kundin kam meinem gefährlich nah.

Ich warf einen Blick auf das hübsche olivfarbene Seidenband, mit dem die Braut vor mir herumwedelte. »Entschuldigen Sie bitte, Ms. Carberry … ähm … Ich meine natürlich … Mrs. Carberry-Joyce«, korrigierte ich mich hastig, während die Hochzeitsgäste um uns herumstolzierten und unter wieherndem Gelächter Champagner in sich hineinkippten. »Aber das ist genau die Farbe, die Sie für die Gastgeschenke ausgewählt haben.«

Sie kniff die hellen Katzenaugen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Oh, aber ganz sicher ist sie das nicht.« Der Schleier umwölkte ihren Kopf wie ein schneeweißer Vulkanausbruch. »Ich wollte Papageiengrün!«

»Liebes«, versuchte ihr frischgebackener Ehemann, der hinter ihr aufgetaucht war, sie zu beruhigen. »Kann das nicht bis später warten? Bunty und Seb müssen schon los, damit sie den Morgenflug nach Gstaad erwischen.«

Sie schüttelte seine blasse Hand von ihrem Arm ab. »Siehst du nicht, dass ich gerade beschäftigt bin?«

Ich holte die Mappe unter meinem Arm hervor und blätterte durch die Seiten, auf denen minutiös jedes noch so kleine Detail aufgelistet war, auf das Misha Carberry-Joyce für ihre Hochzeit beharrt hatte.

Da stand es alles klar und deutlich in Schriftart Arial – von dem Dutzend rosafarbener Kanarienvögel, die auf dem Hotelgelände freigelassen werden sollten, bis hin zu den beiden ineinander verschlungenen, aus einem Eisblock gehauenen Herzen.

Inzwischen war der Empfang in vollem Gang, die Gäste hatten die Tanzfläche erobert, die Kronleuchter verbreiteten gedämpftes Licht, und die kunstvolle Eisskulptur wurde nach und nach Opfer der Wärme. Ein wenig erinnerte sie mich an eine schmelzende Wachsfigur in einem Horrorfilm, und ich konnte gar nicht anders, als fasziniert zu beobachten, wie sie langsam in sich zusammenfiel. Die Pfütze kam der mannshohen Hochzeitstorte mit Zitronen- und Schokoladencremefüllung gefährlich nahe. Ich empfand eine tiefe innere Verbundenheit mit der Skulptur.

Mühsam riss ich mich von dem Anblick los und durchsuchte weiter meine Mappe nach dem Belegstreifen für das Seidenband, den Mrs. Carberry-Joyce mir schon vor Monaten mitgebracht hatte. Wobei »Mappe« es nicht ganz traf. Das Ding erinnerte eher an ein Telefonbuch. Manchmal kam es mir so vor, als hätte ich die letzten zwei Jahre meines Lebens nichts anderes getan, als diese verdammte Hochzeit zu organisieren.

Doch ich verdrängte meinen aufflammenden Unmut sofort wieder. Reiß dich zusammen, Sophie. Nur noch ein paar Stunden, dann hast du diesen Höllenritt hinter dir.

Aus Sicherheitsgründen hatte ich das Schleifenstück in einem Plastiktütchen untergebracht. Nun zog ich es heraus und reichte es der Braut. »Ist dies das Stück Seidenband, das Sie mir mit der Bitte, damit die Gastgeschenke zu verzieren, überreicht haben, Madam?« Ich versuchte, mir meine zunehmende Genervtheit nicht anmerken zu lassen. Für diese Hochzeit hatte ich wirklich alles gegeben. Hatte Überstunden geschoben, meine Kontakte spielen lassen und dafür am Ende nicht mal ein Dankeschön zu hören bekommen.

Hinter uns hatte das Streichquartett zusammengepackt und ein affektiert klingender DJ namens Astor hatte das Mikro an sich gerissen.

Während die ersten Beats eines Songs von Pharrell Williams erklangen, musterte die angriffslustige Braut das Seidenband. Dann trat sie in ihren Killerabsätzen verlegen auf der Stelle und schluckte. »Das Belegstück müssen Sie mit dem von einer anderen Hochzeit verwechselt haben. Ich werde mich beschwe…«

Ihre anklagende Stimme verstummte, als ich das Band umdrehte. Auf der Rückseite stand in ihrer krakeligen Handschrift Olivgrün für die Gastgeschenke.

Zwei rote Flecke erschienen auf ihren Wangen.

Ich wartete auf ihre Entschuldigung, aber sie zappelte nur in ihrem weißen Baiser-Albtraum von Kleid herum und suchte nach Worten.

»Alles in Ordnung, Ms. Harkness?«

Mir rutschte das Herz in die Hose. Na toll. Der auch noch!

Heston Cole war der Manager des Luxushotels Castle Marrian und mein Chef. Irgendwie war es ihm gelungen, sich wie von Geisterhand neben mir zu materialisieren. Wie machte er das nur? Auf den dicken Teppichen in den Hotelgängen hätte ich es mir ja erklären können. Aber hier auf dem polierten Kirschholzparkett im großen Saal?

»Danke, alles bestens«, flötete ich und betete dabei insgeheim, dass er sich gleich wieder verzog.

Ohne weiter auf mich zu achten, richtete Heston sein schmieriges Lächeln auf die nörgelige Braut. »Ich hoffe, alles ist zu Ihrer Zufriedenheit, Madam.«

Sie presste die Lippen zusammen. Ihr war anzusehen, wie ihre Gedanken ratterten. Nach einem kurzen Blick in meine Richtung antwortete sie: »Ja, danke. Es ist alles … zufriedenstellend.«

Zufriedenstellend? Sollte das ein Witz sein?

Die Eisskulptur, die rosafarbenen Vögel, der Ed-Sheeran-Doppelgänger, der auf dem Weg zum Altar für sie gesungen hatte, und die mit roségoldenen Strasssteinen besetzte Limousine, in der sie und ihr Mann nachher in die Flitterwochen fahren würden, fand sie … zufriedenstellend? Und dabei war das noch längst nicht alles!

Mein Blut begann zu köcheln. Die monatelange Arbeit an dieser verfluchten Hochzeit hatte meinen Stresspegel in den Turbomodus versetzt. Noch nie war ich so häufig mit Kopfschmerzen nach Hause gegangen. Neben der heutigen Feier kamen mir die Dutzende von Hochzeiten, die ich hier auf Castle Marrian bereits organisiert hatte, wie Kindergeburtstage vor.

Heston schien zu spüren, wie kurz meine Lunte war, und wandte sich mir zu. »Wenn Sie möchten, können Sie für heute Abend gern Schluss machen, Ms. Harkness. Ich übernehme. Während der verbleibenden Feierlichkeiten kann sich Madam mit allen Wünschen an mich wenden.«

Ich ballte die Fäuste. Es war mir nahezu unmöglich, Misha Carberry-Joyce anzusehen, ohne ihr ins Gesicht zu springen.

Der Anflug eines Lächelns umspielte ihre Mundwinkel.

Ich setzte ebenfalls ein Lächeln auf und marschierte zwischen den Gästen hindurch und weiter den schwarz-weiß gefliesten, mit Porträts geschmückten Gang entlang zur Terrassentür, hinter der sich die parkähnliche Hotelanlage erstreckte. Die Tür stand offen, und die frische Frühlingsluft dieses an sich herrlichen Aprilabends drang herein. Weiter hinten im Garten hielt sich ein Gästepaar ein wenig unbeholfen umschlungen.

Ich ließ meine Mappe neben mir auf den Kiesweg fallen. Da stand ich nun in meinem zerknitterten marineblauen Hosenanzug und den spitzen Pumps. Ein paarmal atmete ich tief durch und sog den scharfen Duft der Pfefferminzbeete in meine Lunge. In der Ferne plätscherten glockenhell die Meerjungfrauen-Wasserspiele.

Ich war so glücklich und aufgeregt gewesen, als ich nach meiner Stelle in der PR-Abteilung des Gemeinderats diesen Job hier ergattert hatte. Irgendwann waren mir die Lust an Pressemitteilungen über behördliche Ausgaben und die Ideen für neue Ausflüchte bezüglich eines zwielichtigen Stadtrats, der absurd hohe Spesen produzierte, weil er gleichzeitig seine Frau und seine Geliebte zufriedenstellen musste, ver- beziehungsweise ausgegangen.

Aber nach und nach hatte auch das weitläufige Luxushotel mit seinen sahneweißen Türmchen, den smaragdgrünen Rasenflächen und hochkarätigen Gästen einiges von der Anziehungskraft verloren, die es ursprünglich einmal auf mich ausgeübt hatte.

Die Ansprüche der Hochzeitspaare wurden von Jahr zu Jahr abstruser, insbesondere bei unserer gut betuchten Kundschaft.

Unter den zukünftigen Bräuten der gehobenen Gesellschaft hatte sich schnell herumgesprochen, dass ich gute Arbeit leistete, was dazu geführt hatte, dass mein liebenswürdiger Chef Heston mehr und mehr Aufgaben an mich delegierte und gleichzeitig immer häufiger durch Abwesenheit glänzte. Und ehe ich michs versah, war ich ausgebrannt gewesen, ohne einen Funken Anerkennung für meine Leistungen zu erfahren, ganz abgesehen davon, dass der Begriff Work-Life-Balance ein Fremdwort für mich war.

Wenigstens ließ sich nicht leugnen, dass es um meinen Kontostand recht rosig bestellt war, da der Job hier auf Castle Marrian deutlich besser bezahlt war als der bei der Stadt. Was mir allerdings nicht viel brachte, solange ich aussah wie Freddy Kruegers kleine Schwester.

Kein Wunder, dass mein Ex Callum meine ständigen Überstunden irgendwann sattgehabt hatte. Dass er Trost in den Armen seiner deutlich älteren Chefin in der Bank gefunden hatte, würde ich ihm allerdings trotzdem nie verzeihen. Eine hässliche Trennung später bezweifelte ich, dass ich in Männerfragen je wieder auf mein Bauchgefühl vertrauen würde.

Blinzelnd zwang ich mich zurück in die Gegenwart und schlang die Arme um meinen Oberkörper. Im Frühlingswind hatten sich ein paar hellblonde Strähnen aus meiner Hochsteckfrisur gelöst, aber das scherte mich nicht. Ich wollte gerade nur noch eins: in einer nach Lavendel duftenden heißen Badewanne untertauchen und Grandma anrufen, um mich auszuheulen.

Meine Gedanken legten eine Vollbremsung ein. Das geht nicht mehr, Sophie. Auf...



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