Shalvis | Ein sinnliches Angebot | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Shalvis Ein sinnliches Angebot


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-4559-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-4559-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Jeden Samstag Sex! Keine Bindung - pure Lust! Als die impulsive Faith Dowell, Direktorin einer Klinik in Malibu, diesen Vorschlag macht, stockt Dr. Luke Walker der Atem. Eigentlich der Traum jeden Mannes: unglaublich leidenschaftliche Stunden - ganz ohne Verpflichtungen. Doch das geht nur gut, solange sich Luke nicht in die wunderschöne Faith verliebt ...



New York Times-Bestsellerautorin Jill Shalvis lebt in einer Kleinstadt in Sierras, voller verschrobener Mitmenschen. Jegliche Ähnlichkeit mit den Quirky Charakters in ihren Büchern ist, naja, meistens zufällig. Besuchen Sie sie auf ihrer Website www.jillshalvis.com, um mehr über Jills Bücher und ihre Abenteuer als Berge erklimmendes Stadtkinde zu lesen.

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1. KAPITEL

Nur ein paar Meter von Luke entfernt warfen sich zwei fast nackte Frauen lachend in die Wellen, und er konnte nur desinteressiert gähnen.

Ich muss wirklich ziemlich ausgebrannt sein, dachte er. Am Ende meiner Kräfte.

Hinter ihm, auf den Klippen von Malibu, lag sein Haus, vor ihm erstreckte sich der Strand mit den Bikini-Schönheiten, doch er fühlte nur Leere und Erschöpfung. Im Grunde kam er sich vor wie ein Zombie, der willenlos durchs Leben lief. Doch wen interessierte das schon?

Leider half ihm nicht einmal Schlaf. Jedenfalls heute nicht. Wenn er die Augen schloss, sah er immer wieder dieselben Bilder vor sich:

Seine Hände waren blutüberströmt, und auch sein Kittel war mit Blut bespritzt. Er kniete auf der Tolltrage über dem reglosen sechsjährigen Jungen. Sanitäter schoben sie im Laufschritt einen Gang entlang zum OP, während er lautstark Anordnungen erteilte und dem kleinen Jungen die blutende Wunde zuhielt. Gleichzeitig flehte er innerlich, dass es noch nicht zu spät sein möge.

Plötzlich wurde Luke aus seinen Gedanken gerissen. „Sagen Sie, wieso sind Sie nicht da unten bei diesen Bikinischönheiten? Warum amüsieren Sie sich nicht mit denen im Wasser?“

Luke stöhnte auf, als er die Stimme mit dem starken spanischen Akzent hörte, und öffnete die Augen wieder. Carmen DeCosta meinte, ihn mittlerweile gut genug zu kennen, um ihn herumkommandieren zu können. Die Hände in die breiten Hüften gestemmt, stand sie da und wartete offenbar auf eine Antwort.

Luke fragte sich, ob er heute eigentlich von all seinen Mitmenschen diese altklugen Blicke erntete. „Vorsicht“, sagte er warnend. „Versuchen Sie gar nicht erst, mich zu verkuppeln. Ich will mich nur entspannen.“

„Na prima. Das tun Sie viel zu selten.“ Die dunkelhaarige Carmen bewegte sich trotz ihres Gewichts überraschend schnell und elegant, als sie sich neben Luke in den Sand setzte.

Eigentlich war es ihre Aufgabe, sein Haus sauber und ordentlich zu halten. Offenbar gönnte sie sich gerade eine Pause, um ihn an ihren Weisheiten über das Leben teilhaben zu lassen. Das kannte er schon. Sie mischte sich ständig ein und gab sich alle Mühe, ihm seine längst verstorbene Mutter zu ersetzen.

Ich brauche keine Mutter, dachte er. Die habe ich noch nie gebraucht. Doch obwohl er sich das schon seit Langem sagte, war es ihm noch nie ganz gelungen, sich selbst davon zu überzeugen.

Luke ließ seinen Blick über die schäumenden Wellen und die albernen Blondinen in ihren Bikinis schweifen und sah in Gedanken doch nur immer wieder Dr. Leo Atkinson aus dem Krankenhaus vor sich. Luke leitete im „South Village Medical Center“ die Notaufnahme, aber Leo war der Leiter der Chirurgie. Außerdem war er der Vorgesetzte aller leitenden Ärzte. Im Grunde standen sie zwar auf derselben Stufe, doch Leo saß im Vorstand des Krankenhauses und war auch Mitglied des Stadtrats. Deshalb hatte Leo wesentlich mehr Macht als er.

Luke machte das nichts aus. Er wollte lediglich seine Ruhe haben, um Patienten zu heilen. Mit der Verwaltungspolitik im Krankenhaus wollte er sich so wenig wie möglich befassen.

„Du bist zu weit gegangen, Luke“, hatte Leo gesagt. „Für unsere Öffentlichkeitsarbeit bist du ein Albtraum, und jetzt müssen wir leider etwas unternehmen. Sonst verlierst du deinen Posten als Leiter der Notaufnahme.“

Ihm war natürlich sofort klar gewesen, worauf Leo sich dabei bezogen hatte. Es ging um seine Bemerkungen über die Bürokraten in der Krankenhausverwaltung. Er hatte sich wahnsinnig darüber aufgeregt, als er erfahren hatte, dass das Krankenhaus die „Healing Waters Clinic“ finanziell unterstützte, und hatte das als idiotisch bezeichnet. In dieser Klinik wurde nicht einmal Schulmedizin praktiziert. Das Krankenhaus fühlte sich dieser Klinik für Naturheilkunde verpflichtet, weil dort nur ambulant behandelt wurde und Patienten, die über Nacht versorgt werden mussten, von dort in das Krankenhaus verlegt wurden.

Lukes Bemerkung war an die Presse durchgesickert, und die Journalisten hatten sie gierig aufgenommen und sofort veröffentlicht. Die Wirkung hatte er umgehend zu spüren bekommen. Die Eigentümerin der Klinik hatte den Vorstand des Krankenhauses angerufen, der Vorstand hatte sich an Leo gewandt, und der war zu ihm gekommen.

„Nimm die Bemerkung zurück“, hatte Leo empfohlen. „Begrenz den Schaden.“

Das war aber nicht so einfach für ihn, denn er sah die Welt mehr oder weniger schwarz oder weiß. Entweder konnte man bei einem medizinischen Notfall helfen, oder man konnte es nicht.

Da gab es keine Grauzonen.

Aber in der „Healing Waters Clinic“ wurde eindeutig in einer Grauzone gearbeitet, mit Aromatherapie, Massagen, Akupressur und sogar Yoga.

Dass der Vorstand so eine Klinik unterstützte und gleichzeitig Patienten abwies, die nicht zahlen konnten, obwohl sie dringend medizinische Hilfe brauchten, konnte Luke nicht nachvollziehen.

Das war jedenfalls seine unbedeutende Meinung. Aber anscheinend war diese Meinung doch nicht ganz so unbedeutend, wie er angenommen hatte, denn jetzt sollte er für seinen Wutausbruch bestraft werden. Und zwar auf die schlimmstmögliche Art.

„So ist es nun mal“, hatte Leo gesagt und entschuldigend mit den Schultern gezuckt. „Mit Patienten kannst du fantastisch umgehen, aber bei allen anderen Menschen bekommst du Schwierigkeiten. Der Vorstand, deine eigenen Angestellten, einfach alle sagen, du seist ein Albtraum, und sogar ich muss ihnen da zustimmen. Du musst lernen, dich etwas vorsichtiger auszudrücken, Luke. Sonst nützt es dir gar nichts, ein so guter Arzt zu sein. Du wirst trotzdem entlassen. Um es nicht dazu kommen zu lassen, wirst du drei Monate lang freiwillig jeden Samstag in der ‚Healing Waters Clinic‘ arbeiten.“

Er hatte Leo einen Moment lang fassungslos angesehen. „Wieso entziehst du mir nicht einfach die Approbation?“, hatte er dann gefragt. „Das wäre weniger schmerzhaft für mich.“

Lachend hatte Leo ihm auf den Rücken geklopft. „Nimm’s leicht, Luke. Das ist deine letzte Chance, uns allen zu beweisen, dass du Teamgeist hast.“

Teamgeist, na wunderbar.

In Gedanken versunken saß Luke jetzt da und blickte aufs Meer.

„Schöne Aussichten.“ Mit einem Nicken deutete Carmen zu den Strandschönheiten.

Luke zuckte mit den Schultern. Ich bin ein guter Arzt, sagte er sich. Ein ausgezeichneter Arzt. Das sollte das Einzige sein, was zählt, und es sollte völlig egal sein, ob ich mich vor der Presse ins rechte Licht rücken kann oder ob die Leute in meinem Umfeld mich mögen.

„Na?“ Carmen stützte sich auf ihren Ellbogen ab und wirkte, als hätte sie nicht mehr vor, an diesem Tag noch etwas zu putzen. „Wie viele Patienten hatten Sie heute?“

Luke seufzte. „Eine Menge.“

„Irgendeine interessante Patientin dabei? Vielleicht interessant genug, dass Sie sich mit ihr verabreden?“

Wieso versuchten bloß alle immer, einen ledigen Mann zu verkuppeln? „Warum?“

„Weil eine dieser Patientinnen Ihnen Kekse geschickt hat. Sie müssen großen Eindruck auf sie gemacht haben, Doktor.“

Eine schäumende Welle nach der anderen rollte auf den Strand, und die Gazellen im Bikini juchzten. Luke atmete tief die salzige Luft ein und stieß sie langsam wieder aus.

„Wollen Sie denn nicht wissen, wer die Kekse geschickt hat? Ich muss Ihnen wohl dabei helfen, sich zu erinnern. Bestimmt war sie groß, blond und gut aussehend. Und auch noch …“, Carmen hielt sich die Hände vor ihre gewölbte Brust, „… gut gebaut.“

Einatmen, salzige Luft genießen, ausatmen.

„Hören Sie mir überhaupt zu?“

„Ich versuche wegzuhören. Klappt aber nicht.“

„Ach, Sie! Wissen Sie nun, wer die Kekse geschickt hat oder nicht?“

Lucy Cosine. Anfang der Woche hatte Luke sie zusammengeflickt, nachdem Lucy eine rote Ampel übersehen hatte und von einem Postauto gerammt worden war. Sie war mit dem Kopf durch die Windschutzscheibe geknallt. Lucy war Ende zwanzig, reich und auf der Suche nach einem angesehenen Ehemann. Das waren ihre eigenen Worte, und anscheinend fand sie, dass diese Beschreibung auf ihn passte.

Schade nur, dass er nicht zur Verfügung stand. „Schmecken die Kekse denn?“

„Igitt.“ Carmen verzog ihr Gesicht. „Meine sind viel besser.“

Direkt vor ihnen überspülte eine Welle eine der Blondinen, und die Frau tauchte albern lachend wieder auf.

„Im Job leisten Sie doch auch so viel, Doktor. Wieso schaffen Sie es dann nicht, eine Frau zu finden?“ Kritisch beäugte Carmen ihn von Kopf bis Fuß. „Vielleicht haben Sie ein Problem damit, sich lange genug auf eine zu konzentrieren.“

Luke blickte in den strahlend blauen Himmel, der ausnahmsweise keinerlei Anzeichen vom üblichen Smog zeigte. „Wirklich witzig.“

„Liebe kann sehr hilfreich beim Stressabbau sein, wissen Sie?“

„Auf keinen Fall werde ich jetzt mit Ihnen über Sex sprechen.“

„Ich sagte ja auch: Liebe. Nicht Sex.“ Carmens Stimme klang spöttisch. „Aber Sex wirkt auch.“

Luke musste lachen. Wie dreckig es ihm auch ging, Carmen schaffte es immer, ihn aufzuheitern. „Verderben Sie mir jetzt bloß nicht die schlechte Laune.“

„Bestens.“ Carmen strahlte vor Stolz und gab ihm einen lauten Schmatzer auf die Wange. „Ich will nur, dass Sie glücklich sind, Luke. Jeder Mensch verdient ein bisschen Glück.“

„Das habe ich doch.“ Jedenfalls hatte ich es bis heute, bis Leo mir dieses...



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