E-Book, Deutsch, Band 0074, 448 Seiten
Reihe: Romana Extra
Shaw / Field / d'Angelo Romana Extra Band 74
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-4443-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0074, 448 Seiten
Reihe: Romana Extra
ISBN: 978-3-7337-4443-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
SÜßE NÄCHTE IN VENEDIG von D'ANGELO, ROSA
Ein Blick, und es ist um Carlotta geschehen: Maurizio Castello ist der Mann ihrer Träume. Doch sie darf sich nicht in ihn verlieben! Denn der attraktive Geschäftsmann ist nur kurz in Venedig und offenbar bereits vergeben ...
KANN DAS WIRKLICH LIEBE SEIN? von SHAW, CANDACE
Auch wenn Bryce Monroe jetzt zur Familie gehört - Sydney kann ihn nicht ausstehen. Nur widerwillig fährt sie gemeinsam mit ihm nach Las Vegas. Doch unterwegs lernt sie den charmanten Playboy von einer ganz neuen Seite kennen. Und plötzlich gerät ihr Herz in Gefahr ...
KOMMT MIT MIR INS PARADIES! von SHAW, CHANTELLE
Liebe wird Belle in seinen Armen nicht finden, bloß heiße Leidenschaft. Der faszinierende Milliardär Loukas Christakis stellt von vornherein klar, dass er nur an einer Affäre interessiert ist. Doch die Nächte auf seiner paradiesischen Privatinsel haben ungeahnte Folgen ...
NUR EIN FLÜCHTIGES GLÜCK? von FIELD, SANDRA
Er ist der Vater ihres Schützlings - und damit ihr Boss! Nach einer sinnlichen Nacht erwartet Lise ein Kind von Tycoon Judd Harwood. Sie ist sich sicher: Für den bekannten Playboy war sie nur eine Affäre. Oder täuscht sie sich etwa ihn ihm?
Chantelle Shaw ist in London aufgewachsen. Mit 20 Jahren heiratete sie ihre Jugendliebe. Mit der Geburt des ersten Kindes widmete sie sich ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter, ein Vollzeitjob, da die Familie bald auf sechs Kinder und verschiedene Haustiere anwuchs. Chantelle Shaw entdeckte die Liebesromane von Mills & Boon, die sie schon aus ihrer Jugend kannte, in den ersten Jahren als Mutter neu. Während ihrer unfreiwillig nachtaktiven Zeit, hatte sie häufig ein Baby im Arm und ein Buch in der anderen Hand. In ihrer Freizeit fing Sie an, eigene Geschichten zu schreiben. Mills & Boon lehnte ihre ersten Entwürfe ab, ermutigte sie aber weiter zu machen. Doch als Mutter von sechs Kindern, die auch noch halbtags arbeitete, blieb ihr kaum Zeit. Erst 20 Jahre später begann sie wieder ernsthaft zu schreiben, als sie versuchte über den Tod ihrer Mutter hinweg zu kommen. Sie konnte sich in die Welten in ihrem Kopf flüchten und so für einige Zeit ihre Trauer vergessen. Seit dieser Zeit mag Chantelle Shaw Liebesromane noch mehr als zuvor, denn kein anderes Genre verleiht seinen Lesern ein ähnliches Gefühl von Glück und Entspannung. Sie liebt es, starke, entschlossene und sexy Helden zu kreieren, die letztendlich das große Glück und die Liebe finden. Das Schreiben nimmt ihre meiste Zeit ein, aber wenn sie einen freien Kopf braucht, geht sie in ihren Garten oder spazieren. Manchmal wünschte sie sich nur, dass sie auch von der Hausarbeit einen freien Kopf bekommen würde.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Der Wind spielte mit Carlottas langen kastanienbraunen Haaren, als sie sich über die Reling lehnte, um den fantastischen Blick auf den hohen schlanken Campanile und den Dogenpalast zu genießen. Wie an jedem Tag, an dem sie mit dem Vaporetto von der Insel Giudecca nach San Marco übersetzte, konnte sie es kaum fassen, dass sie jetzt inmitten all dieser historischen Pracht und Schönheit lebte.
Sie war erst vor ein paar Monaten von Amerika hierher nach Venedig gezogen und hatte sich Hals über Kopf in die wunderschöne Stadt an der Lagune, deren poetischen Beinamen „Serenissima“ sie besonders mochte, verliebt. Obwohl sie sich anfangs dagegen gewehrt hatte. Zu viele Probleme waren mit Italien verbunden. Dennoch sollte ausgerechnet hier ihre Zukunft liegen. Das hatte sie ihrer Tante Rosalie an deren Sterbebett versprechen müssen. Rosalie hatte sie nach dem frühen Tod ihrer leiblichen Eltern aufgezogen, und Carlotta hatte sie geliebt wie eine Mutter.
Trotz ihrer Vorbehalte hatte Venedig sie auf Anhieb in ihren Bann gezogen. Jeden Tag überraschte die Lagunenstadt sie aufs Neue. Obwohl Carlotta die Sprache perfekt beherrschte, war ihr dennoch vieles immer noch fremd. Nicht nur der Singsang des venezianischen Dialekts, sondern auch die Mentalität der Menschen. Sie war durch und durch Amerikanerin, aber die Vorfahren ihres Vaters und seiner Schwester Rosalie stammten ursprünglich aus Venezien. Wenn sie sich jedoch vergegenwärtigte, was ihre Tante ihr kurz vor dem Tod eröffnet hatte, stieg jedes Mal Wut über die Ungerechtigkeit in ihr auf. Sobald sie daran dachte, wie ihre Familie betrogen worden war, ballte sie unwillkürlich die Hände zu Fäusten. Und ihr wurde angst und bange, da es jetzt an ihr lag, dafür zu sorgen, dass endlich späte Gerechtigkeit hergestellt wurde. Allerdings hatte Carlotta noch immer keine Ahnung, wie sie das anstellen sollte. Zunächst hatte sie auch genug damit zu tun, sich in ihrem neuen Job und dieser ihr fremden Welt zurechtzufinden.
Hier in Venedig ging es sehr viel lauter und temperamentvoller zu, als sie es aus Wakefield in Massachusetts gewohnt war. Tief in ihrem Herzen vermisste sie die kleine Stadt am Crystal Lake immer noch, in der sie einst ihrer Tante Rosalie das Versprechen gegeben hatte.
Um es einzuhalten, hatte sie ihren tollen Job in einem New Yorker Nobelhotel aufgeben müssen. Trotzdem hatte sie keinen Moment lang gezögert, als sie das ersehnte Angebot bekam, als Assistentin der Geschäftsleitung im Hotel Danello zu arbeiten.
Die italienische Personalchefin, mit der sie früher in einem Hotel in Boston zusammengearbeitet hatte, hatte sich an sie erinnert und ihr die Stelle angeboten. Carlotta hatte die Gelegenheit ergriffen, ihr kleines Apartment gekündigt, ihre wenigen Habseligkeiten verkauft und Amerika hinter sich gelassen, um sich mutig in das Abenteuer Italien zu stürzen. So kam sie der Einlösung des Versprechens, späte Gerechtigkeit für ihre Familie wiederherzustellen, endlich einen großen Schritt näher. Zumindest hoffte sie das.
Als der Wasserbus nach der kurzen Fahrt über den Canal Grande an der Haltestelle San Marco Zaccaria festmachte und Carlotta sich mit all den anderen Fahrgästen über den leicht schwankenden Anleger vom Vaporetto an Land drängte, schlug ihr die sommerliche Hitze entgegen. Sie beneidete die Touristen, die in Shorts und luftigen T-Shirts die Stadt erkundeten. Sie selber trug ein dunkelblaues Businesskostüm, Nylonstrümpfe und ihre bequemen Sneakers. Die hohen Pumps, die sie während der Arbeit anzog, standen an ihrem Schreibtisch bereit. Im Danello wurde bei den Angestellten großer Wert auf ein gepflegtes Outfit gelegt.
Carlotta betrat das Hotel durch den seitlichen Personaleingang und lief die Stufen zum zweiten Stock hinauf. Sie war froh, dass ihr Chef noch nicht da war, als sie in ihr Büro gleich neben seinem huschte.
Sosehr sie ihren Job liebte, so sehr litt sie unter ihrem Vorgesetzten. Obwohl sie fachlich kompetent war und sich Mühe gab, besonders freundlich zu Mario Visconti zu sein, konnte sie ihm einfach nichts recht machen.
Ständig kritisierte er sie und ihre Arbeit, hatte immer etwas auszusetzen und ließ keine Gelegenheit aus, ihr das Leben schwer zu machen. Carlotta wusste, dass er sie am liebsten möglichst schnell wieder loswerden würde. Ihre Tante Rosalie hatte sie vor ihm und seiner Familie gewarnt.
Die Personalchefin vermutete, dass der Geschäftsführer sauer war, weil seine neue Assistentin über seinen Kopf hinweg eingestellt worden war – anstelle seiner unfähigen Cousine, die er sich für den Job gewünscht hatte. Carlotta dagegen befürchtete, dass Mario Visconti ahnte, wer sie wirklich war. Sie durfte sich nicht anmerken lassen, dass sie sein Geheimnis kannte, bis sie die fehlenden Beweise gefunden hatte. Sie musste ihren Job fehlerfrei erledigen, ihm keinen Grund geben, sie zu entlassen, und gute Miene zu seinem bösen Spiel machen. Dieser Teil des Vermächtnisses ihrer Tante lag ihr besonders schwer auf der Seele.
Carlotta begann den Tag mit dem üblichen Meeting mit der Hausdame Signora Favero. Dabei erfuhr sie von dem neuen Gast, der gegen Nachmittag anreisen würde. Er hatte die edelste Suite im Hotel gebucht, die meist leer stand, weil kaum jemand sich den horrenden Preis leisten konnte. Eine gute Nachricht fürs Danello. Nachdem sie sich versichert hatte, dass alles perfekt vorbereitet war, zog Carlotta sich an ihren Schreibtisch zurück und arbeitete konzentriert am Computer. Sie war froh, dass Mario Visconti sie heute anscheinend in Ruhe ihren Job machen ließ.
Sie freute sich auf den Abend, an dem sie endlich das kleine Fischlokal besuchen wollte, das ein Freund vor Kurzem in Cannareggio, im Norden der Stadt, eröffnet hatte, und das bislang ein echter Geheimtipp war.
Als sie um halb sieben den Rechner ausschaltete und ihre Sachen zusammenpackte, schnarrte jedoch die Stimme ihres Chefs aus der Gegensprechanlage: „Signorina Leone, kommen Sie mal eben rüber!“
Carlotta seufzte. Was wollte er denn jetzt noch von ihr? Sie drückte auf den Knopf und antwortete zuckersüß: „Aber gerne, Signor Visconti.“
Als sie sein Büro betrat, war er offensichtlich selbst auf dem Sprung. Die gepackte Aktentasche lag schon bereit.
„Da sind Sie ja endlich“, begrüßte er sie, ohne sie anzusehen. Er wühlte nach etwas auf seinem chaotisch überladenen Schreibtisch, fischte einen Zettel aus dem Papierberg, stand auf und drückte ihn ihr in die Hand. „Hier. Dieser Amerikaner, der heute angekommen ist, benötigt noch Ihre Dienste.“
„Wer?“, fragte sie verständnislos und las den hingekritzelten Namen: Maurizio Castello.
„Na, der New Yorker, der die Lagunen-Suite gebucht hat.“
„Ach so, ja, richtig. Signora Favero hat mir heute Morgen davon erzählt. Was will er denn? Extra-Handtücher, irgendwas Besonderes für die Mini-Bar? Ich kann ihm gerne eins der Zimmermädchen vorbeischicken.“
„Nein, es geht um eine Übersetzung bei seinem Geschäftsessen in unserem Restaurant.“
„Und dafür soll ich ihm einen Dolmetscher besorgen?“ Carlotta war genervt von den Info-Bröckchen, die ihr Chef ihr hinwarf. Warum konnte er nicht einfach einen normalen Satz formulieren, damit sie wusste, was er von ihr erwartete? Musste er es ihr denn immer schwerer als nötig machen?
Mario Visconti schüttelte den Kopf. „Dafür ist es zu spät. Das Essen findet in einer halben Stunde bei uns im La Vista statt. Deshalb müssen Sie einspringen.“
„Äh, ja natürlich“, antwortete sie verblüfft. „Aber ich bin keine ausgebildete Dolmetscherin.“
„Das ist jetzt egal. Der Gast ist König, und seine Sonderwünsche, mögen sie auch noch so ausgefallen sein, müssen in jedem Falle befriedigt werden“, leierte er sein ewig gleiches Mantra herunter. „Wir sind schließlich das Danello!“ Er zog die Augenbrauen zusammen und sah sie an. „Also geben Sie sich Mühe! In jeder Beziehung!“ Kritisch ließ er den Blick über ihr Kostüm schweifen und blieb an ihren Sneakers hängen, in die sie bereits geschlüpft war. „Ziehen Sie Ihre Pumps an! Solange Sie in meinem Hotel sind, will ich Sie nicht noch mal in diesen ausgelatschten Turnschuhen erwischen!“
Carlotta brauste innerlich jedes Mal auf, wenn Visconti von „seinem“ Hotel sprach, denn tatsächlich war er nicht der wahre Chef des Danello. Zwar waren er und seine Familie vermutlich im Besitz von alten Papieren, die genau das belegten, aber nach dem, was Tante Rosalie ihr auf dem Sterbebett eröffnet hatte, mussten das Fälschungen sein.
Carlotta hatte Mühe, ihre heimliche Wut auf ihn und seine Vorfahren ein weiteres Mal zu unterdrücken. Ihr blieb jedoch nichts anderes übrig, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen, bis sie den Betrug beweisen konnte. Ob ihr das je gelingen würde? Oder würde Mario Visconti ihr Geheimnis vorher aufdecken und dafür sorgen, dass sie unter irgendeinem Vorwand ihre Stellung im Danello verlor und damit die letzte Chance auf Wiedergutmachung? Obwohl das frustrierend war, half es nichts. Sie musste sich vorerst seinen Anweisungen fügen, wenn sie ihren Job behalten wollte. Also erwiderte sie zähneknirschend: „In Ordnung.“
Als sie in ihrem Büro in die hohen Schuhe schlüpfte und ihr Make-up auffrischte, fluchte sie innerlich vor sich hin. Da hatte sie einmal ihren freien Abend verplant, doch nun musste sie sich stattdessen mit irgendeinem Amerikaner im Hotel treffen. Wenigstens war das La Vista eins der besten Restaurants der Stadt und bot einen traumhaften Blick über die Lagune, aber zum Essen war sie schließlich nicht eingeladen.
Nur zum Übersetzen. Sie...




