E-Book, Deutsch, Band 169, 384 Seiten
Reihe: Bianca Exklusiv
Shields / Haven / Parv Bianca Exklusiv Band 169
1. Auflage 2007
ISBN: 978-3-86349-543-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Das Wichtigste in meinem Leben / Eine Nacht mit Folgen / Gib meinem Herzen ein Zuhause /
E-Book, Deutsch, Band 169, 384 Seiten
Reihe: Bianca Exklusiv
ISBN: 978-3-86349-543-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
DAS WICHTIGSTE IN MEINEM LEBEN von PARV, VALERIE
Mit aller Macht versucht Zoe, ihren starken Gefühle für James zu unterdrücken. Sie befürchtet, dass der faszinierende Millionär ihr das Herz bricht. Er will das Sorgerecht für die kleine Genie, die sie wie eine Tochter liebt ...
EINE NACHT MIT FOLGEN von HAVEN, ANNE
Niemals soll Graham erfahren, dass sie sein Kind erwartet! Doch als der elegante Unternehmer sie überraschend aufsucht, gerät sie in große Versuchung. Aber warum ist Graham gekommen? Hat er erfahren, dass sie schwanger ist?
GIB MEINEM HERZEN EIN ZUHAUSE von SHIELDS, MARTHA
Travis ist reich und berühmt, aber sehr einsam. Da begegnet er zufällig Rebecca wieder, seiner Freundin aus Kindertagen. Plötzlich weiß er: Sie ist die Richtige! Aber als er sie für sich gewinnen will, macht er einen großen Fehler ...
Martha Shields war schon Geschichtenerzählerin, als sie aufwuchs. Sie verbrachte viele Stunden mit ihrer Schwester und sie erfanden Geschichten um sich zu unterhalten. Das machte ihre Liebe zum Wort ersichtlich und führte Martha Shields zu einer Ausbildung zur Journalistin. Frisch aus dem College entdeckte Martha Shields Liebesromane und fand letztendlich dort ihren Fokus. Sie erkennt an, dass sie eine hoffnungslose Romantikerin ist und wollte über die sozialen, biologischen und chemischen Vorgänge der Liebe berichten - allen, die es hören wollen. Martha Shields lebt über 20 Jahre mit ihrem Ehemann in Memphis, Tennessee. Sie haben eine Tochter im Studentenalter.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Nationale Rodeo-Meisterschaften
Mittwoch, nahe Las Vegas
Es war früher Nachmittag. In der Ferne entdeckte Travis Eden eine weiße Rauchsäule. Als er über den nächsten Hügel hinweggefahren war, sah er, dass sie von einem alten Truck stammte, der am Straßenrand stand.
Sein Teampartner Chance Morgan rief: „Hey, sieh mal, Trav, es ist die ‚Eiskönigin‘ persönlich! Wer hätte gedacht, dass Rebecca Larson weiß, wie man einem Truck einheizt. Sie kann ja nicht mal einem Cowboy einheizen.“
„Rebecca Larson?“ Bei dem Namen überfielen Travis die unterschiedlichsten Gefühle. Er kannte Rebecca seit ihrer Geburt. Die ersten elf Jahre ihres Lebens war sie ihm wie ein Hündchen gefolgt, aber nach dem Tod ihres Vaters waren sie und ihre Mutter gezwungen gewesen, die Circle E Ranch zu verlassen. Nun gehörten ihnen die fünfhundert Hektar Land, die Travis seit zehn Jahren kaufen wollte, erneut.
„Was macht die denn hier?“
„Sie nimmt auch am Rodeo-Finale teil, weißt du das nicht?“
„Beim Tonnen-Rennen?“
Chance lachte. „Tja, Cheryl Ann ist auch dabei.“
„Wie schön für sie“, sagte Travis und blinkte rechts.
„Hey, hältst du etwa an?“
„Ich habe noch nie eine ‚Dame in Not‘ links liegen lassen“, erklärte Travis und fuhr auf den Seitenstreifen.
„Was hast du davon? Rebecca wird sich nicht gerade dafür bedanken. Wusstest du, dass die Hälfte der Verbands-Cowboys seit über einem Jahr darauf Wetten abschließt, wer es schafft, die ‚Eiskönigin‘ zum Schmelzen zu bringen?“
Travis stellte die Warnblinkanlage an und sagte: „Die ist doch noch ein halbes Kind!“
„Kind! So ’n Quatsch, sie ist sechsundzwanzig!“
„Klein-Rebecca ist schon sechsundzwanzig?“, staunte Travis. „Na ja, das muss hinkommen, sie ist etwas jünger als Claire.“
„Du kennst die Eiskönigin?“
Chance Morgan war der beste Rodeo-Partner, den Travis kannte. Wenn es um Frauen ging, hatte er allerdings die Manieren eines Trampeltiers. „Ich kenne sie gut genug, um sie nicht in der Wildnis stranden zu lassen. Hat dir deine Mutter denn keinen Benimm beigebracht?“
„Hey, Trav, du verstehst aber auch gar keinen Spaß mehr!“
Den Vorwurf hatte Travis im vergangenen Jahr öfter gehört. Er hatte sich verändert. Seit einiger Zeit war er es leid, immer zu Rodeos zu fahren, Stürze zu erleiden, Schmerzen zu haben, ewig in Hotels abzusteigen, von Groupies verfolgt zu werden, sein „Millionen-Dollar-Lächeln“ für die Medien, die Sponsoren und die Rodeo-Fans anzuknipsen. Er war es leid, wie der Ansager es zu formulieren pflegte, der „Michael Jordan des Rodeo“ zu sein. Er wollte seine Ruhe haben, endlich aufhören und nur der sein, der er wirklich war. Dieses Finale würde das letzte sein und dieses Jahr das letzte Jahr im Rodeo-Stadion.
Aber wie konnte er ein neues Leben führen, wenn der einzige Ort, an dem er seinen Frieden finden würde – die Ranch Circle E –, ihm vor fünf Monaten von diesem sommersprossigen Gör vor der Nase weggeschnappt worden war, dem er nun zu Hilfe eilte?
Seine Stiefel waren auf dem Asphalt zu hören. Mit langen Schritten erreichte er das Ende seines Pferdetransporters. Neben ihm rauschte der Verkehr in Richtung Las Vegas vorbei. Plötzlich blieb er stehen. Vor sich sah er ein Paar lange Beine in Jeans und Lederstiefeln, die in ein knackiges Hinterteil mündeten. Die Frau, der diese Beine gehörten, hatte die Kühlerhaube des alten Trucks geöffnete und inspizierte gerade das Innenleben. Hm, was für ein Anblick …
Das war Rebecca Larson? Travis erinnerte sich an ein mageres Mädchen mit kupferrotem Pferdeschwanz und Sommersprossen. „Donnerwetter“, murmelte er.
Dass er das laut gesagt hatte, begriff er erst, als Chance darauf reagierte: „Ein Anblick, der Tote wieder lebendig werden lässt, wie?“
Travis näherte sich der Klapperkiste, die man nur großzügig einen Truck nennen konnte. „Hallo, brauchst du Hilfe?“
„Au!“ Rebecca hatte sich den Kopf an der Kühlerhaube gestoßen und fuhr mit der ölverschmierten Hand an die schmerzende Stelle. Dann drehte sie sich um. „Travis?“, fragte sie erstaunt.
Ihr ehemals rundes Gesicht war nun herzförmig mit hohen Wangenknochen, ihr kupferfarbenes Haar dunkler als früher … es erinnerte an die Glut schwelenden Feuers. Statt des Pferdeschwanzes trug sie eine dichte, lockige Mähne. Travis erinnerte sich daran, dass Mrs. Larson sich früher oft bei seiner Mutter darüber beklagte, wie schwer es sei, Rebeccas Haar zu kämmen, besonders wenn es nass war.
„Du kennst mich noch?“, fragte er. „Dich hätte ich in tausend Jahren nicht mehr wiedererkannt, Äffchen.“ So hatte Travis Rebecca vor zwanzig Jahren genannt, als kleines Mädchen. Damals war er noch kein Rodeo-Star gewesen und hatte sich in ihrer Bewunderung gesonnt.
Rebecca schien die Erwähnung des alten Spitznamens zu berühren. „Natürlich habe ich dich wiedererkannt. Das würde jedem so gehen, der diese Jeanswerbung schon mal gesehen hat! Die Sportzeitungen sind ja voll mit deinen Fotos.“
Travis runzelte die Stirn. Sie sah ihn also auch als den Rodeo-Star. So wie jeder andere. Er hatte gehofft …
Was? Dass er endlich eine Frau getroffen hatte, die den wirklichen Travis Eden kannte? Die den Menschen in ihm sah und nicht den Star? Keine Chance, das hatte er bereits auf die harte Tour gelernt.
Er schluckte die Enttäuschung hinunter und lächelte das Lächeln, das ihn berühmt gemacht hatte. „Tut mir leid, das mit deinem Kopf. Wir haben nur angehalten, um zu sehen, ob wir helfen können.“
„Alles in Ordnung“, sagte sie und stellte wieder einen Fuß auf die Stoßstange.
Das hatte ziemlich kühl geklungen. „In Ordnung? Dein Truck qualmt wie ein Ofen!“
„Ach was“, sie stieg wieder auf die Stoßstange, „damit werde ich schon fertig.“
Chance meinte: „Komm mit, Trav, ich hab’ dir doch gleich gesagt, dass sie sich nicht helfen lässt.“
Travis schüttelte den Kopf. „Ich möchte nicht …“
„Hallo, Jungs, vielen Dank, dass ihr angehalten habt!“
„Joy?“
Rebeccas Mutter kam um den Truck herum. Ihr verändertes Aussehen schockierte Travis. Die vergangenen fünfzehn Jahre hatten es mit ihr nicht gut gemeint.
Die früher blonde Mrs. Larson war nun ergraut, und ihre vielen Falten gaben ihr ein zerknittertes, verhärmtes Aussehen.
Travis empfand Mitleid mit ihr. Mrs. Larson hatte ihm nach dem frühen Tod seiner Eltern sehr geholfen.
Sie lächelte zaghaft. „Travis Eden, bist du inzwischen ein zu großer Star, um eine alte Freundin zu umarmen?“
„Oh, nein!“ Travis nahm die zerbrechliche Gestalt liebevoll in die Arme. Das letzte Mal, dass er das getan hatte, war an dem Tag gewesen, als ihre Ranch, hoch verschuldet, unter den Hammer gekommen war, sechs Monate nach dem Tod von Mr. Larson. Travis war gerade siebzehn und unfähig, der kleinen Familie zu helfen. Dann waren sie weggezogen.
Ein Jahr später war er Profigeworden. Eigentlich hatte er weiter Kontakt halten wollen, aber die Jahre vergingen, und irgendwann waren die Larsons nur noch eine blasse Erinnerung.
„Schön, dich wiederzusehen“, Mrs. Larson klopfte ihm auf die Schulter. Dann wendete sie sich an Chance. „Ich glaube, ich hatte noch nicht das Vergnügen …“
„Chance Morgan“, stellte Travis ihn vor. „Wir sind seit einigen Monaten Partner.“
„Du hast dich neben dem Bullenreiten auch fürs Finale im Team-Lassowerfen qualifiziert, nicht, Travis?“, fragte Mrs. Larson.
„Ja, genau.“
Mrs. Larson schien seine Karriere verfolgt zu haben.
„Hast du das gehört, Rebecca? Travis hat sich gleich für zwei Disziplinen qualifiziert.“
„Ich weiß, Mama“, murmelte Rebecca aus den Tiefen des Motors.
„Meine Güte, dann hast du ja ein ausgefülltes Jahr gehabt. Ich wollte schon nach deiner Familie fragen, aber ich habe sie vermutlich öfter gesehen als du. Weißt du, dass wir wieder Nachbarn sind?“
„Ja. Wie habt ihr es nur geschafft, dass der alte Duggan euch die Circle E überlassen hat?“
„Ach, ich glaube, er war ganz froh, sie loszuwerden“, sagte Mrs. Larson. „Wir mussten nur fragen.“
Travis’ Gesichtsausdruck versteinerte sich. Obgleich er Duggan in den vergangenen zehn Jahren zahllose Angebote gemacht hatte, hatte der alte Mann sich geweigert, ihm auch nur einen Stein auf dem Grundstück zu verkaufen. Duggan gab Travis die Schuld am Tod seines Sohnes bei einem Highschool-Rodeo. Er meinte, Travis hätte Ray daran hindern müssen, den wilden Jungbullen zu reiten, den er sich ausgesucht hatte.
Mrs. Larson zog ihre Strickjacke in der kühlen Dezemberluft enger um sich. „Also, nochmals vielen Dank, dass ihr angehalten habt. Ich sage Rebecca seit Wochen, dass wir …“
„Die beiden interessieren sich nicht für unsere Probleme, Mama“, rief Rebecca über die Schulter zurück.
Mrs. Larson machte eine vage Handbewegung, eine Geste, an die Travis sich gut erinnerte. „Ich verstehe nichts von Motoren, aber ich glaube, dieser pfeift aus dem letzten Loch. Wir sind schon so viele Meilen damit gefahren, dass wir sie nicht mehr zählen können. Ich weiß nur nicht, was wir nun tun sollen.“
Rebecca sagte leicht ungeduldig: „Wir werden die beiden Herren jetzt weiterfahren lassen, nicht wahr, Mama?“
„Aber Liebes, nun da Travis sich schon mal die Mühe gemacht hat anzuhalten, könntest du ihn doch mal einen Blick aufs Getriebe werfen lassen.“
...



