Sigrist | Notfallmedizin für Hund und Katze | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 544 Seiten

Sigrist Notfallmedizin für Hund und Katze

Sofortmaßnahmen und sichere Aufarbeitung
2. aktualisierte Auflage 2022
ISBN: 978-3-13-245176-6
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Sofortmaßnahmen und sichere Aufarbeitung

E-Book, Deutsch, 544 Seiten

ISBN: 978-3-13-245176-6
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wenn aus Stress-Situationen Souverän-Situationen werden: In diesem Buch finden Sie ganz konkrete Anleitungen für lebensrettende (Sofort-)Maßnahmen bei Hund und Katze. 

"Notfallmedizin für Hund und Katze" liefert Ihnen für eine Vielzahl von Leitsymptomen alles, was Sie zur Notfallstabilisierung und Erstversorgung wissen müssen. Über Differenzialdiagnosetabellen gelangen Sie schnell zur richtigen Diagnose. Wichtige Notfallprozeduren haben wir besonders hervorgehoben und in Bildfolgen dargestellt – damit jeder Handgriff sitzt:

  • alle relevanten Informationen auf einen Blick durch praktische Querverweise
  • schnelle Therapieentscheidungen durch Medikamententabellen
  • allgemeiner Teil mit Triage, Reanimation, wichtigster Notfalldiagnostik und Überwachung
  • spezieller Teil mit Einteilung der Notfälle nach Organsystemen

Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht Ihnen ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform VetCenter zur Verfügung (Zugangscode im Buch).

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Zielgruppe


Ärzte

Weitere Infos & Material


1 Leitsymptome


Nadja Sigrist

Anschließend an die ? Notfalluntersuchung und das Erfragen einer Kurzanamnese kann auch beim Notfallpatienten in aller Regel ein Leitsymptom erkannt werden. Als Leitsymptom fungiert das lebensbedrohlichste Problem des Patienten, z.B. Atemnot anstelle von Anorexie. Im Folgenden werden die beim Notfallpatienten wichtigen Leitsymptome inklusive Stabilisierungsmaßnahmen, ersten Untersuchungen zur Diagnosefindung sowie die möglichen Differenzialdiagnosen mit Verweisen zu den entsprechenden Kapiteln im Buch vorgestellt. Dabei ist zu beachten, dass die Stabilisierung des Patienten vor oder zumindest während den ersten Diagnostikmaßnahmen durchzuführen ist. Die Differenzialdiagnosenliste beinhaltet die häufigsten und wichtigsten Differenzialdiagnosen und ist nicht abschließend, und die erwähnten Tests zur Diagnosestellung sind wo immer möglich auf die Situation in der Privatpraxis angepasst.

1.1 Abdomen, akutes


1.1.1 Allgemeines


  • akut eintretende, schmerzhafte Symptomatik im Bereich des Abdomens

  • Ein akutes Abdomen geht häufig mit Schock und rascher Verschlechterung des Allgemeinbefindens einher.

  • Weitere Leitsymptome, die mit einem akuten Abdomen assoziiert sind, sind ? vergrößertes Abdomen, ? Erbrechen, ? Durchfall.

  • Die initiale Stabilisierung des Patienten vor weiterer Diagnostik ist unabdingbar.

  • ausführliche Information unter ? Abdominale Notfälle

1.1.2 Notfallstabilisierung


Stabilisierungsprotokoll akutes Abdomen

  1. Sauerstoffsupplementierung falls Schock oder Dyspnoe (Flow-by, Maske)

  2. i.v.-Katheter und Blutentnahme für Hkt, PP, Kreatinin, Elektrolyte, Glukose, evtl. Blutgas, Albumin, Gerinnung

  3. Schocksymptome (Tachykardie, Apathie, blasse oder gerötete Schleimhäute mit abnormaler KFZ):

    • isotones Kristalloid ( ? Tab. 5.1 ) i.v. über 10–15 min:

      • Katze: 5–10 ml/kg (+ Wärmen falls Temp. < 37,0°C)

      • Hund 10–20 ml/kg

  4. Analgesie (Gabe sobald i.v.-Katheter gesetzt ist)

    • Methadon 0,1–0,2 mg/kg i.v. oder

    • Fentanyl 0,002–0,005 mg/kg gefolgt von 0,005 mg/kg/h DTI i.v. oder

    • Butorphanol 0,2 mg/kg i.v.

    • Lidocain 2 mg/kg langsam i.v. gefolgt von 3 mg/kg/h DTI (nur beim Hund)

    • keine NSAIDS!

  5. Reevaluation Kreislauf: Ist der Patient weiterhin im Schock weitere Infusionsboli bis normale Perfusionsparameter (HF, SH-Farbe, KFZ)

    • bei > 30–40 ml/kg Kristalloid oder PP < 40g/l (< 4,0 g/dl) weitere Boli mit Kolloid (HES, Gelatine) i.v. über 10–15 min

      • Katze 3–5 ml/kg i.v. über 10–20 min

      • Hund 5–10 ml/kg i.v. über 10–15 min

1.1.3 Wichtigste diagnostische Schritte


  • Blutchemie zum Ausschluss metabolischer Ursachen und sekundärer Veränderungen

  • FAST-Abdomen ± Abdominozentese, Ausschluss Blutung ? siehe ? Hämoabdomen bzw. ? septisches Abdomen

  • anschließend an die Stabilisierung diagnostische Aufarbeitung des akuten Abdomens mittels bildgebender Diagnostik ( ? Abb. 12.1)

1.1.4 Häufigste Differenzialdiagnosen


Als Ursache kommen entzündliche, traumatische und neoplastische Veränderungen sämtlicher abdominalen Organe und des Peritoneums infrage. Differenzialdiagnostisch ist auch an ein Wirbelsäulenproblem zu denken. In ? Tab. 1.1  sind die wichtigsten Differenzialdiagnosen aufgelistet.

1.1.5 Weiteres Vorgehen


  • komplette klinische Untersuchung

  • Aufarbeitung Laborabnormalitäten, siehe ? Labordiagnostik beim Notfallpatienten

  • Antibiose: Bei Verdacht Sepsis/septische Peritonitis (bakterielle Translokation, Perforation):

    • Amoxicillin-Clavulansäure oder Ampicillin-Sulbactam: 20 mg/kg i.v. q8h oder

    • Cefalosporin 20 mg/kg q8h plus Metronidazol 20 mg/kg i.v. q12h

  • Rehydratation (sobald Kreislaufparameter im Normbereich):

    • Defizit (ml): % Dehydratation × kg KG × 10 über 4–12 h ? ml/h

    • zusätzlich Erhaltungsdosis 2 ml/kg/h, siehe ? Rehydratation

  • Antiemetika nach Bedarf ( ? Tab. 12.1 )

  • spezifische Therapie des verursachenden Problems

Tab. 1.1 Die wichtigsten Differenzialdiagnosen des akuten Abdomens ...



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