Buch, Deutsch, Band Band 332, 279 Seiten, Format (B × H): 163 mm x 245 mm, Gewicht: 690 g
Reihe: Palaestra
Analysen zum Verhältnis von Körpererfahrung und Sprachkritik in erzählenden Texten Robert Musils
Buch, Deutsch, Band Band 332, 279 Seiten, Format (B × H): 163 mm x 245 mm, Gewicht: 690 g
Reihe: Palaestra
ISBN: 978-3-89971-710-5
Verlag: V&R unipress
Sprachkritische Äußerungen sind in erzählenden Texten Robert Musils allgegenwärtig. Gleichzeitig machen deren Hauptfiguren immer wieder intensive Körpererfahrungen – Auffälligkeiten, die für den literarhistorischen Kontext typisch sind. Eine nachdrückliche Verbindung dieser beiden Momente bildete bislang eine Leerstelle, die dieser Band zu füllen versucht. Smerillis Textanalysen konzentrieren sich auf Verbindungen der Sprach- und Körperthematik in Musils Die Verwirrungen des Zöglings Törleß, Vereinigungen und Der Mann ohne Eigenschaften. Sie zeigen, dass die Gleichzeitigkeit dieser Themen keinesfalls zufällig ist. Vermittelt über seine Figuren stellt Musil dar, dass der in der Moderne sprachlich ›erblindete‹ Mensch versucht, mit dem Körper zu ›sehen‹. Er entwickelt zudem in Essays und nachgelassenen Notizen eine Wahrnehmungstheorie, die exakt auf diese erkenntnistheoretische Umorientierung weg vom ›Leitfaden der Sprache‹ hin zum 'Leitfaden des Leibes' (Friedrich Nietzsche) reagiert. Es ergibt sich ein neuer Blick auf Musils Texte und die Problemkonstellation der literarischen Moderne.
Filippo Smerilli erhielt 2008 für seine Arbeit den Dissertationspreis der Gesellschaft der Freunde der Bergischen Universität Wuppertal.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
Critical linguistic remarks are ubiquitous in the narrative texts of Robert Musil. At the same time, the protagonists repeatedly undergo intensive physical experiences – irregularities that are typical within the historical literary context. So far there has lacked a firm link between these two aspects – this volume attempts to fill this gap. Smerilli's text analyses concentrate on the connections between the linguistic and the corporeal themes in Musil's The Confusions of Young Törless, Unions and The Man Without Qualities. They show that the simultaneity of these themes is by no means coincidental. Through his characters, Musil conveys that in the modern age, linguistically 'blinded' humans try to 'see' with their bodies. In essays and literary remnants, Musil also develops a theory of perception that reacts precisely to this epistemological re-orientation, moving away from 'language as a vade-mecum' to 'the guiding thread of the body' (Friedrich Nietzsche).The result is a new perspective on Musil's texts and the constellation of problems in modern literature.>