E-Book, Deutsch, 184 Seiten
Reihe: Die drei !!!
Sol Die drei !!!, Nacht der Elfen (drei Ausrufezeichen)
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-440-15711-4
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 184 Seiten
Reihe: Die drei !!!
ISBN: 978-3-440-15711-4
Verlag: Kosmos
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Kim, Franzi und Marie sind "Die drei !!!". Mutig und clever ermitteln die drei Freundinnen und sind jedem Fall gewachsen.
Bei einem Nähkurs wollen Kim, Franzi und Marie alte Teile aus ihrem Kleiderschrank upcyclen und lernen dabei Joana und Tim kennen, die Kostüme für ein Fantasy-Fest in der Stadt nähen wollen. Die drei !!! sind sofort Feuer und Flamme und wollen die beiden als Elfen verkleidet begleiten. Auf dem Fest jedoch wird die Showgruppe von Tim und Joana sabotiert und dann verschwinden die beiden sogar! Die drei !!! beginnen zu ermitteln und merken schnell, dass bei diesem Kostümfest nicht alles so ist, wie es zunächst scheint ...
Mit coolen und leicht umsetzbaren DIY-Anleitungen für Kleidung und Accessoires nach jedem Kapitel! Aus alten Teilen können neue, aufregende Stücke designt und ohne viel Aufwand der Kleiderschrank aufpeppt werden.
Autoren/Hrsg.
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Nähparty mit Drachen
»Pass auf!«, rief Franzi. »Hinter dir!« Marie zuckte zusammen. Sie spürte einen Luftzug im Nacken und wirbelte herum. Im nächsten Moment erklang ein spitzer Schrei, dann flog ein dunkler Schatten auf sie zu. Geistesgegenwärtig sprang Marie zur Seite. Die Gestalt rauschte nur wenige Zentimeter entfernt vorbei. Für Sekundenbruchteile sah Marie in ein schmales Gesicht. Hellgrüne Augen blickten sie erschrocken an, rotblondes Haar flatterte vorbei. Ein dumpfer Schmerz durchfuhr Marie, als sie mit der Schulter gegen den Rahmen der Eingangstür stieß. Der große Sack, den Marie gerade mit Kim und Franzi ins Jugendzentrum schleppte, rutschte ihr aus den Händen. Mit einem dumpfen Klatschen schlug er auf dem Boden auf. Der Schwung des Aufpralls riss ihren Freundinnen beinahe das andere Ende des Sacks weg. Franzi geriet ins Straucheln, fing sich aber schnell wieder. »He!«, rief sie aufgebracht. Die Gestalt stolperte an ihnen vorbei. Weiter unten konnte sie ihren Schwung mit Mühe am Treppengeländer abbremsen. Marie sah, dass es ein vielleicht fünfzehnjähriges Mädchen war. Es stammelte: »S…sorry!«, und hob eine Hand. »Ich hab euch überhaupt nicht gesehen! Alles okay bei dir?« Marie winkte ab. »Nichts passiert.« Sie rieb sich die Schulter. »Das gibt bloß einen blauen Fleck.« »Es tut mir leid!« Das Mädchen zupfte nervös an seinen Armbändchen. »Echt! Entschuldige bitte, aber ich hab’s eilig.« Es stieß sich vom Geländer ab, sprang die letzten Stufen hinab und lief über den angrenzenden Spielplatz davon. Franzi schüttelte den Kopf und sah Marie an. »Alles klar bei dir?« »Ja!«, antwortete Marie. Sie hob den Sack auf. »Ich habe schon schlimmere Bodychecks erlebt.« Kim grinste. »Eine Detektivin bringt eben nichts so schnell aus dem Takt.« »Genau«, rief Marie. »Und jetzt rein mit dem Zeug.« Franzi nickte, schob den Sack mit dem Knie weiter hoch und fasste nach. »Übrigens«, begann sie, während sie ihre Last durch den Eingang des Jugendzentrums bugsierten, »wir brauchen bald mal wieder einen neuen Fall! Der letzte ist mindestens zwei Monate her.« Sie grinste Kim und Marie an. »Wir kommen noch ganz aus der Übung!« Marie nickte. »Es wird echt mal wieder Zeit.« »Allerdings«, stimmte Kim ihr zu. Marie überlegte: Wie viele Verbrechen hatten sie mit ihrem Detektivclub Die drei !!! schon aufgeklärt? Sie kam so schnell nicht auf die genaue Anzahl, aber es waren bestimmt weit über sechzig! Über sechzig Mal hatte sie jetzt schon mit ihren Freundinnen und Detektivkolleginnen gefährliche und spannende Ermittlungen geführt und dabei jeden einzelnen Täter dingfest gemacht. Das war wirklich der Wahnsinn! »Hallo, SOS«, war plötzlich Franzis Stimme zu hören. »Welt an Verliebte: Können wir hier mal durch?« Marie sah verwirrt nach vorn – und musste sofort lächeln. Vor ihnen standen ein Mädchen und ein Junge mitten im Weg und küssten sich innig. Die beiden waren vielleicht 15 oder 16 Jahre alt. »Wie süß«, flüsterte Kim. »Die kriegen ja gar nichts mit!« Sie sah Franzi fragend an. »Wir gehen einfach außen herum, oder?« Im dem Moment öffnete das Mädchen die Augen und blinzelte Kim überrascht an. Es trat einen Schritt zurück und klopfte seinem Freund sanft auf die Schulter. »Da will jemand durch!« Der Junge schüttelte den Kopf. »Nirgendwo hat man seine Ruhe!«, sagte er gespielt vorwurfsvoll. Er nahm die Hand seiner Freundin und sah die drei !!! belustigt an. »Was schleppt ihr da eigentlich durch die Gegend? Das sieht ja aus wie ein Sack mit einer Leiche drin.« »Sehr witzig«, antwortete Marie trocken. »Darin sind Stoffreste!« »Für die Nähparty heute Nachmittag«, ergänzte Kim. »Echt?«, rief das Mädchen. »Cool! Wir sind auch angemeldet!« Der Junge strubbelte sich durch seine kurzen, rotbraunen Haare. »Aber was wollt ihr denn mit so viel Material?« Er tippte auf den prall gefüllten Plastiksack. »Das reicht doch mindestens für ein Zirkuszelt!« »Die Stoffe sind ja auch für alle Teilnehmer der Party!«, sagte Marie. »Das Kaufhaus Pulitzer hat sie gespendet.« »Das ist ja super!«, rief das Mädchen begeistert. »Tim und ich sind oft dort und sehen uns die tollen Stoffe an.« Sie zuckte mit den Schultern. »Leider ist das meiste viel zu teuer für uns.« »Näht ihr denn schon lange?«, wollte Kim wissen. Das Mädchen strich sich eine Strähne seiner langen dunkelbraunen Haare aus der Stirn. »Ich bin erst seit einem halben Jahr dabei. Tim macht das schon länger. Zwei Jahre, oder?« Es sah seinen Freund an. »Ja, fast zweieinhalb. Seit ich zu Fantasy-Conventions gehe und bei Kostümwettbewerben mitmache.« »Fantasy-Conventions?«, wiederholten Kim und Franzi gleichzeitig und sahen fragend in die Runde. »Ja!«, sagte Marie. »Kennt ihr das nicht?« »Noch nie gehört«, murmelte Franzi. »Das sind Treffen für Fans von Fantasyfilmen und -büchern. Viele laufen dabei in völlig verrückten Kostümen herum.« Marie grinste. »Ich hab mal eine Doku darüber gesehen. Die Leute verkleiden sich und versuchen, so gut wie möglich wie eine Figur aus einem Film oder einem Buch auszusehen. Zum Teil tragen sie wahnsinnig aufwendige Klamotten. Viele nähen die Sachen auch selbst.« Tim nickte. »Genau das machen Joana und ich. Übrigens verkleiden sich nicht alle. Ein paar Leute kommen auch einfach so und sehen sich Filme an, kaufen Bücher, tauschen sich mit anderen Fans aus.« »Aber die, die sich verkleiden, machen es richtig!«, warf Joana ein. »Es gibt richtig große Kostümwettbewerbe. Man kann sich allein oder in einer Gruppe anmelden und präsentiert seinen Character, also die Figur, die man darstellt, auf der Bühne. Die Leute, die am überzeugendsten rüberkommen, gewinnen einen Preis: Geld, Tickets für die nächste Convention, ein Shooting mit einem professionellen Fotografen oder so!« »So ein Kostümwettbewerb ist ein echtes Highlight, auf das man monatelang hinfiebert«, ergänzte Tim. »Joana und ich sind in der gleichen Showgruppe. Wir sind zu zehnt und treffen uns regelmäßig, um uns neue Shows auszudenken oder zu proben. Und natürlich entwerfen wir die Kostüme zusammen.« »Unsere neue Show heißt Dancing with the Dragon«, sagte Joana. Ihre Augen begannen zu leuchten. »Wir stellen dieses Mal Figuren aus einer Fantasygeschichte dar, die wir selbst erfunden haben. Es geht um ein Volk von Feen und Faunen, das im Kristall-Land lebt. Die Feen werden von einem mächtigen Magier bedroht, der sich in einen gefährlichen Drachen verwandelt hat. Die Macht des Drachens kann aber gebrochen werden, wenn genau sieben Feen und sieben Faune einen magischen Kreis bilden und um ihn herumtanzen. Weil sie das Tag und Nacht machen müssen, wechseln sich verschiedene Gruppen ab …« Joana hielt plötzlich inne. »Wollt ihr das überhaupt so genau wissen?«, fragte sie grinsend. »Wenn ich einmal anfange, davon zu erzählen, kann ich gar nicht mehr aufhören.« »Es klingt total spannend«, sagte Kim sofort. »Mich interessieren Geschichten immer!« Sie schaute auf ihre Uhr. »Aber vielleicht kannst du nachher bei der Nähparty weitererzählen. Wir müssten jetzt noch die Nähmaschinen und ein paar andere Sachen reinbringen.« »Seid ihr etwa die Kursleiterinnen?« Joana riss die Augen auf. »Das ist ja der Hammer!« Schnell schüttelte Marie den Kopf. »Nein, meine Stiefmutter veranstaltet den Workshop. Wir helfen ihr nur bei den Vorbereitungen.« »Ach so.« Joana grinste. »Schade, ich dachte schon, wir hätten gerade drei Wunderkinder aus der Do-it-yourself-Szene kennengelernt!« »Großer Irrtum«, sagte Franzi. »Also, was mich betrifft: Ich schaffe es kaum, einen Faden unfallfrei in eine Nadel einzufädeln.« »Deshalb darfst du dir das ja auch heute von Tessa zeigen lassen«, sagte Marie grinsend. »Und jetzt sollten wir wirklich weitermachen. Tessa fragt sich bestimmt schon, wo wir bleiben!« »Wir können euch helfen, dann geht es schneller«, schlug Joana vor. »Klar!«, sagte Tim sofort. Marie lächelte. »Das wäre super, danke!« Franzi packte den Sack an und wuchtete ein Ende hoch. »Am besten bringen Kim und ich die Stoffe zu Tessa rein und ihr drei holt den Rest aus dem Auto, okay?«?Marie hob den Daumen. »Perfekt!« Eine halbe Stunde später klatschte sich Tessa mit den die drei !!!, Tim und Joana ab. »Vielen Dank!«, sagte sie und strahlte in die Runde. »Die Nähparty fängt schon mal gut an. Mit so vielen fleißigen Helfern!« »War doch kein Ding«, sagte Tim. »Gern geschehen!« Zufrieden betrachtete Marie den Raum, den sie eingerichtet hatten. Sie strich über einen der Stoffballen, die sie auf einem Tischchen aufgestapelt hatten. Die Farben und Muster leuchteten intensiv in der Nachmittagssonne, die durch die großen Fenster schien. Davor hatten sie acht Tische geschoben und die Nähmaschinen darauf platziert. In der Mitte des Raums befand sich eine große Arbeitsplatte auf zwei Metallböcken. Darauf standen dutzende von Kästchen und Körben mit Näh-Utensilien, bunten Knöpfen, Garnen, glänzenden Bändern und großen flauschigen Wollknäueln. Der Anblick machte richtig Lust, sofort etwas zu nähen, zu sticken oder zu...