E-Book, Deutsch, Band 1753, 160 Seiten
Reihe: Julia
Spencer Feurig wie ein Vulkan
1. Auflage 2007
ISBN: 978-3-86295-771-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1753, 160 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-86295-771-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Fast nackt repariert ein unglaublich attraktiver Mann das Dach der Nachbarvilla. Natalie kann kaum den Blick von dem gut aussehenden Fremden abwenden. Auch als sie erfährt, dass er als gesellschaftlicher Außenseiter gilt, lässt seine Faszination nicht nach. Ihr heißer Flirt mit Cristiano wird zum aufregends-ten Liebesabenteuer ihres Lebens. In den Armen des feurigen Italieners erlebt sie eine nie gekannte Erfüllung. Doch plötzlich, ohne einen Grund zu nennen, will Cristiano sie nicht mehr sehen ...
Zum Schreiben kam Catherine Spencer durch einen glücklichen Zufall. Der Wunsch nach Veränderungen weckte in ihr das Verlangen, einen Roman zu verfassen. Als sie zufällig erfuhr, dass Mills & Boon Autorinnen sucht, kam sie zu dem Schluss, diese Möglichkeit sei zu verlockend, um sie verstreichen zu lassen. Sie wagte den Sprung ins kalte Wasser, kündigte ihre sichere Stelle als Highschool-Englischlehrerin und schickte ihren ersten Entwurf an den englischen Verlag Mills & Boon. Ihre ersten beiden Romankonzepte wurden abgelehnt. Doch schon mit dem dritten Versuch schaffte sie es, zu überzeugen. Seitdem veröffentlichte sie mehr als 25 Bücher, die in 17 Sprachen übersetzt wurden und in 30 Ländern erschienen sind. Wenn sie nicht gerade damit beschäftigt ist, einen Roman fristgerecht fertigzustellen, gibt sie Schreibkurse am College oder in Workshops der RWA (Romance Writers of America) in St. Louis und New York. Catherine ist verheiratet und lebt mit ihrem Ehemann in White Rock, einem Städtchen an der Pazifikküste südlich von Vancouver. Sie hat vier erwachsene Kinder, fünf Enkel, zwei Hunde und eine Katze. In ihrer begrenzten Freizeit genießt sie es, zu schwimmen, zu wandern, zu lesen, Klavier zu spielen, tropische Pflanzen zu züchten und Antiquitäten zu sammeln. Einmal fuhr sie sogar bis nach North Dakota, um eine Woche lang auf der Suche nach Antiquitäten für ihr gemütliches Heim durch Kleinstadtauktionen zu ziehen.
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1. KAPITEL
Von seinem Platz auf dem Dach aus konnte Cristiano die Limousine gut erkennen, die gerade unter dem Säulengang der Villa nebenan hielt. Der von einem Chauffeur gesteuerte Mercedes war nur eines der Statussymbole seiner Nachbarin Barbara Wade, einer Legende in der internationalen Wirtschaftswelt.
Sie war Ende fünfzig und wurde von manch einem als verrückt bezeichnet. Tatsächlich hatte sie schon früh mit der Tradition gebrochen, weil sie mehr als nur ein hübsches Anhängsel ihrer drei erfolgreichen Ehemänner sein wollte. In den einschlägigen Wirtschaftsmagazinen hatte Cristiano gelesen, dass sie die ersten beiden vergrault und den dritten ins Grab gebracht hatte.
An diesem Morgen stieg jedoch nicht Barbara Wade aus dem Wagen, sondern eine junge, sehr schlanke Frau mit langen Beinen, Porzellanhaut und schulterlangem braunen Haar, der Inbegriff der reichen amerikanischen Erbin. Vermutlich war es die Enkelin, denn einer Unterhaltung der Gärtner nebenan hatte er entnommen, dass man sie erwartete.
Offenbar merkte die Fremde, dass sie beobachtet wurde. Auf halbem Weg zum Haus blieb sie stehen, hob den Kopf und begegnete dabei seinem Blick. Jeder einfache Arbeiter in dieser noblen Gegend zwischen Positano und Amalfi hätte sich sofort abgewandt und so getan, als würde er die Aussicht bewundern. Er, Cristiano Bertoluzzi, war allerdings stolz darauf, dass er kein gewöhnlicher Mann war, und tat nichts dergleichen.
Die Frau empfand sein Verhalten als Unverschämtheit, wie ihre Haltung verriet. Verschwitzte italienische Handwerker, die mit halb nacktem Oberkörper einen Hammer schwangen, starrten Frauen aus der amerikanischen Oberschicht nicht an, wenn sie ihren Job behalten wollten.
Natürlich konnte sie nicht wissen, dass er sein eigener Herr war und daher machen konnte, was er wollte. Und das war noch nicht alles.
Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als Cristiano sich vorstellte, wie sie reagieren würde, wenn sie den Rest erfuhr. Schon jetzt konnte er sich das Gespräch mit ihrer Großmutter lebhaft vorstellen.
Wer ist der Mann nebenan, Großmutter?
Oh, das ist eine ganz zwielichtige Gestalt, mein Schatz! Mit Männern wie ihm möchtest du nichts zu tun haben.
Er hätte seine Hand dafür ins Feuer gelegt, dass sie noch nicht viele Männer kennengelernt hatte. Ganz bestimmt hatte noch nie jemand ihren Körper erforscht. Dafür wirkte sie zu leidenschaftslos und unnahbar. Unberührt.
Es war Ende Juni, und die Sonne brannte vom wolkenlosen Himmel. Unterhalb der Villa Delfina, die nach seiner verstorbenen Großmutter benannt war, die am Rand einer steilen Klippe lag, erstreckte sich das Tyrrhenische Meer bis Sizilien.
Cristiano bückte sich, um die Wasserflasche aufzuheben, die im Schatten eines der Schornsteine stand. Dann hob er sie an die Lippen, ohne die junge Frau aus den Augen zu lassen. Schließlich wandte diese den Blick ab und ließ ihn über das Haus schweifen.
Er wusste, was sie sah. Die Villa hatte insgesamt fast vierzehn Jahre leer gestanden. Mittlerweile waren über neun Jahre vergangen, seit sein Großvater Ovidio Bertoluzzi im Gefängnis gestorben war. Es war das passende Ende eines Mannes gewesen, den seine kriminellen Freunde gleichermaßen gefürchtet und verachtet hatten, eines gesellschaftlichen Außenseiters.
Zuerst hatte Cristiano das Erbe ausschlagen wollen, zumal der Geist seines Großvaters jedem Stein in dem Gebäude anhaftete. Ovidios kalte Augen und seine eisige Stimme hatten ihn überall verfolgt. Dann hatte er sich allerdings geweigert, sich auch nach dessen Tod von seinem Großvater kontrollieren zu lassen, und es angenommen.
Mit Ausnahme der Villa an der Amalfiküste. Die Erinnerungen waren noch zu schmerzlich, die Wunden zu frisch. Es hatte Jahre gedauert, bis Cristiano in der Lage gewesen war, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, und selbst jetzt war er nur seiner Großmutter wegen zurückgekehrt.
Das Anwesen war ihr Zufluchtsort gewesen. Sie hatte es genauso geliebt wie ihn. Und sie war der einzige Mensch gewesen, dem er je etwas bedeutet hatte. Deswegen hatte er schließlich seinen Besitzanspruch geltend gemacht. Es hätte ihr das Herz gebrochen, mitzuerleben, wie es allmählich zerfiel und zusätzlich von Vandalen zerstört wurde.
Die reiche amerikanische Erbin hatte sich abgewandt, offenbar entsetzt über den Anblick, der sich ihr bot. Normalerweise fielen die Villen an der Amalfiküste nicht blinder Zerstörungswut zum Opfer, es sei denn, sie hatten irgendwelchen Mafiosi gehört. In diesem Fall schritten die Behörden nicht ein, weil man hoffte, den Abschaum auf diese Weise loszuwerden.
Sein Lächeln verschwand, und Cristiano wischte sich mit dem Unterarm den Mund ab. „Aber ich bin kein Abschaum und werde auch nicht verschwinden, Prinzessin“, sagte er leise. „Du solltest dich also an meinen Anblick gewöhnen.“
„Dachte ich mir doch, dass ich den Wagen gehört habe! Schatz, warum stehst du da draußen in der sengenden Hitze? Ich habe uns schon kalte Drinks auf die Terrasse bringen lassen.“ In einem bronzefarbenen Seidenkaftan und von einer Duftwolke umgeben, schwebte ihre Großmutter die Treppe herunter und umarmte Natalie.
Barbara Wade bevorzugte nicht nur teure Designerkleidung und ebenso auffälligen wie einzigartigen Schmuck, sondern auch Diva, vermutlich den einzigen passenden Duft für eine Frau, die immer im Mittelpunkt stehen musste. Mit ihrem Hang zum Glamour und ihrer direkten, herausfordernden Art war sie eine sehr starke Persönlichkeit. Neben ihrem hervorragenden Geschäftssinn hatte sie allerdings auch ein großes Herz und war somit ihr Vorbild, solange Natalie sich erinnern konnte.
„Ich bin so froh, dass ich mich entschlossen habe, den Sommer hier zu verbringen!“, sagte sie, während sie ihre Großmutter ebenfalls in die Arme schloss. „Du änderst dich nie, und dafür bin ich sehr dankbar.“
Die alte Dame hielt sie ein Stück von sich, um sie zu betrachten. „Ich habe von Lewis gehört, mein Schatz. War es schlimm?“
Nun lachte Natalie. „Keine Frau wird gern verlassen, aber er war nicht meine große Liebe. Eigentlich wollte ich auch schon mit ihm Schluss machen. Er ist mir nur zuvorgekommen.“
„Deine Mutter dachte, du würdest ihn heiraten.“
„Sie hat gehofft, ich würde es tun, statt bei Wade International Karriere zu machen. Das ist etwas anderes.“
„Ja, wahrscheinlich.“ Erneut betrachtete ihre Großmutter sie forschend. „Siehst du deswegen ein bisschen mitgenommen aus? Weil du Streit mit meiner Tochter hattest?“
„Nein.“ Erneut sah Natalie auf das Dach des Nachbargebäudes. Er war immer noch da. Er lehnte am Schornstein und musterte sie unverfroren. Ein gefährlicher Mann auf einer gefährlichen Mission.
Unwillkürlich erschauerte sie. Wie kam sie nur auf die Idee? Und warum war sie so alarmiert?
Neugierig folgte Barbara Wade ihrem Blick und schnalzte dann ärgerlich mit der Zunge. „Meine Nachbarn sind leider auch nicht mehr das, was sie mal waren“, verkündete sie, während sie ihre Enkelin in die Villa schob. „Ich hatte gehofft, dass das Haus zum Verkauf angeboten wird und ein anständiger Bürger es erwirbt.“
Natalie konnte der Versuchung nicht widerstehen, sich noch einmal umzudrehen. „Heißt das, es gehört jetzt dem Mann da?“
„Leider ja, mein Schatz. Aber keine Sorge, er ist hier nicht willkommen und wird sich hüten, sich uns aufzudrängen.“
Genau das hatte er jedoch schon getan. Unter seinem Blick hatte sie sich nackt gefühlt, und das nicht nur körperlich. Es schien Natalie, als hätte er bis auf den Grund ihrer Seele gesehen und ihre Hoffnungen und Träume ergründet, von denen niemand wusste.
„Und warum ist er nicht anständig?“, hakte sie nach, während sie ihrer Großmutter durch die mit Marmor geflieste Eingangshalle folgte.
„Er ist ein Bertoluzzi und hoffentlich der Letzte der Familie. Sie stammen aus Crotone, wo sie für ihre Verwicklung in das organisierte Verbrechen bekannt und gefürchtet waren. Kannst du dir vorstellen, dass sein Vater von dem Anführer einer rivalisierenden Bande, den man nur wenige Tage später tot in einem Kühlraum aufgefunden hat, umgebracht wurde?“
An der hohen Decke drehten sich mehrere Ventilatoren. Ein funkelnder Kristalllüster hing neben der geschwungenen Treppe. Üppige Blumenarrangements in großen chinesischen Vasen verbreiteten eine sommerliche Atmosphäre.
Natalie wusste, dass sie in ihrem Zimmer auch einen Strauß sowie perfekt gebügelte, nach Lavendel duftende Bettwäsche vorfinden würde sowie erlesene französische Seife, teure Lotionen und dicke, flauschige Handtücher im Bad.
Das Protokoll für die Hausangestellten war immer dasselbe, egal, in welcher ihrer Luxusresidenzen sich Barbara Wade gerade aufhielt. Sie konnte sich das Beste leisten und gab sich nicht mit weniger zufrieden.
Und nun hatte sie einen Nachbarn mit zweifelhaften Verbindungen.
„Wie lange lebt seine Familie schon hier?“, fragte Natalie fasziniert.
„Über fünfundzwanzig Jahre. Sein Großvater hat das Haus gekauft.“
„Selbst damals muss es ein Vermögen gekostet haben. Wie konnte er es sich leisten?“
Verächtlich verdrehte ihre Großmutter die Augen. „Wahrscheinlich durch Schutzgelderpressung. Auf jeden Fall war es schmutziges Geld.“
„Seltsam, dass die Eigentümergemeinschaft den Verkauf gebilligt hat!“
„Hätten sie davon gewusst, hätten sie es nicht getan. Aber das Ganze wurde von einem...




